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Veröffentlicht am 27.02.2022

Giftmörder in Oberdistelbrunn

Gärten, Gift und tote Männer
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Der Klappentext: „Im idyllischen Oberdistelbrunn geht ein Giftmischer um. Seine mörderische Bilanz: eine nüchterne Alkoholleiche, ein Pfarrer in Teufels Küche und zwei Tote auf der Gartenschau. Während ...

Der Klappentext: „Im idyllischen Oberdistelbrunn geht ein Giftmischer um. Seine mörderische Bilanz: eine nüchterne Alkoholleiche, ein Pfarrer in Teufels Küche und zwei Tote auf der Gartenschau. Während die Polizei auf der Stelle tritt, verfolgen zwei Pensionistinnen mit grünem Daumen und schwelender Ehekrise eine gefährliche Spur – und legen sich statt mit Nacktschnecken und Wühlmäusen erstmals mit einem echten Mörder an...“

Zum Inhalt: Der pensionierten Volksschullehrerin Pauline kommt der plötzliche Tod des Bauern Gustl seltsam vor, aber das Auftauchen ihres Neffen und das Verschwinden des Pfarrers sorgen erst einmal für Ablenkung. Erst als sie, ihre Nachbarin und ihr Neffe über die nächste Leiche stolpern, versucht sich Pauline als Hobby-Detektivin, sehr zum Unwillen der Polizei. Als dann ein dritter Mord geschieht wird der Fall immer brisanter und verworrener.

Meine Meinung: „Gärten, Gift und tote Männer“ ist ein verzwickter Krimi voller schwarzen Humor, ich muss sagen, dass ich selten bei einem Krimi so viel gelacht habe, wie bei diesem. Pauline fungiert als Ich-Erzählerin und ihre Beobachtungen, Meinungen und Probleme, wie die mit ihrem verfressenen, zuckerkranken Mann sind einfach herrlich, überspitzt und doch so treffend. Wer rechnet schon in Oberdistelbrunn, wie Pauline selbst beschreibt am Arsch der Welt gleich mit einem Serienkiller? Kein Wunder, dass der örtliche Polizist total überfordert ist und auch der hinzugezogene Kommissar nicht so recht an Zusammenhänge glauben will, sondern sich die einfachste Lösung sucht. Zum Glück ist Pauline mit der Unterstützung ihre Nachbarin hartnäckiger.
Wie der Titel schon verrät, spielen natürliche Gifte eine große Rolle bei den Mordfällen und am Ende des Buches findet sich eine kleine, interessante Kräuterkunde für die verwendeten Pflanzen. Zum Aufbau des Buches möchte ich noch anmerken, dass es keine Einteilung in Kapitel gibt, nur Absätze, zum einen erleichtert das zwar den Lesefluss, zum anderen fehlt dadurch aber eine klare Abtrennung der Ereignisse und der Zeitabschnitte.
Die Autorin Klaudia Blasl hat einen sehr angenehmen, lockeren Erzählstil, der mit österreichischen Zungenschlag zusätzlich für lokalkolorit sorgt.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Und es war doch ein Mord

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Der Krimi „Mrs Potts´ Mordclub und der Tote Nachbar“ wird auf dem Klappentext schon mit dem Satz: „Simply wonderful: Der gute alte englische Krimi ist zurück!“ beworben. Da denkt man natürlich gleich an ...

Der Krimi „Mrs Potts´ Mordclub und der Tote Nachbar“ wird auf dem Klappentext schon mit dem Satz: „Simply wonderful: Der gute alte englische Krimi ist zurück!“ beworben. Da denkt man natürlich gleich an Miss Marple. Vor allem weil die Detektivin als 77järige, alleinstehende Frau aus einem idyllischen Örtchen beschrieben wird. Judith Potts wird Zeugin eines Mordes auf ihrem Nachbargrundstück und niemand glaubt ihr. Die Leiche ist verschwunden und die Polizei nimmt weder den Fall noch Mrs Potts ernst. Das lässt die rüstige alte Dame nicht auf sich sitzen und sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Auf ihrer Mördersuche lernt sie die Hundesitterin Suzie und die Pfarrersfrau Becks kennen. Die drei Damen gründen den »Marlow Murder Club« und wollen den Fall gemeinsam lösen. Natürlich bleibt es nicht bei einem Mord und die Hinweise führen die drei Damen auf teils recht gefährliche Spuren. Wie es sich – zumindest für mein Verständnis – für einen guten alten englischen Krimi gehört gibt es hier sehr interessante, teils fast skurrile Charaktere, das typisch englische Kleinstadt-Flair, einen durchaus verzwickten Fall mit mehreren Verdächtigen, viele Indizien, die richtig geordnet werden müssen und natürlich Lügen, Halbwahrheiten und viele, viele Spuren. Als Leser kann man mit dem Damentrio gut miträtseln und so viel sein verraten, trotz aller Rätsel gibt es am Ende eine logische Auflösung.
In meinen Augen ist es dem Autor Robert Thorogood gelungen mit dem Marlow Murder Club ein neues Amateurermittlerteam aus drei außergewöhnlichen, liebeswerten und etwas skurrilen Damen auf Mördersuche zu schicken – Suche und nicht Jagd, denn die drei lösen mit Köpfchen, Intuition und gutem Gespür ihren ersten Fall und ich bin gespannt wie es mit den dreien weitergeht.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Gottes Zorn und Zukunftsängste

Die Begine und der Turm des Himmels
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Der Klappentext: „Ulm im Jahre 1413. Die Begine Anna Ehinger wähnt sich kurz vor der erträumten Zukunft mit Siechenmeister Lazarus, da stürzt auf der Münsterbaustelle ein Steinmetz von einem Gerüst und ...

Der Klappentext: „Ulm im Jahre 1413. Die Begine Anna Ehinger wähnt sich kurz vor der erträumten Zukunft mit Siechenmeister Lazarus, da stürzt auf der Münsterbaustelle ein Steinmetz von einem Gerüst und erliegt im Spital seinen Verletzungen. Das Unglück ist der Auftakt zu einer Serie von Unfällen, die den Bau des umstrittenen Münsters heimsuchen. Die Beginensammlung wird zum Sündenbock, sie soll den Zorn Gottes über die Stadt gebracht haben. Anna, die um die Beginen fürchtet, beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen, und gerät bald selbst in höchste Gefahr …

Zum Inhalt: „Die Begine und der Turm des Himmels“ ist der dritte historische Krimi rund um die junge Begine Anna aus Ulm und obwohl die Fälle in sich abgeschlossen sind, würde ich wegen der Rahmenhandlung, die gerade hier sehr wichtig ist und einen großen Teil der Handlung einnimmt, empfehlen die Reihe chronologisch zu lesen. Man kommt sicherlich auch ohne Vorkenntnisse zurecht, aber das volle Lesevergnügen hat man, glaube ich wenn man die Reihe kennt. Anna und Lazarus hoffen auf positive Nachrichten aus Rom und auf die Chance einer gemeinsamen Zukunft. Doch es werden den beiden viele Steine in den Weg gelegt, denn es gibt Neider und Eiferer, die gegen die Verbindung der beiden sind. Und die Stimmung in Ulm ist momentan auch sehr angespannt. Auf der Baustelle des Münsters kommt es zu einer Reihe von Unfällen und es wird vom Zorn Gottes gesprochen. Schuldige sind auch schnell zur Hand: die Beginen. Natürlich kann Anna diese Anschuldigung nicht hinnehmen und sie versucht die wahren Umstände aufzuklären.

Meine Meinung: Die Autorin Silvia Stolzenburg beweist einmal mehr einen sehr fesselnden und flüssigen Schreibstil, der einen das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Es geschieht auf so vielen Fronten einfach so viel, dass man immer weiterliest. Wie in den ersten Bänden und ihren anderen Büchern auch ist der geschichtliche Hintergrund sehr gut recherchiert und überzeugend beschrieben. Und auch dieses Mal liegt ein besonderes Augenmerk auf der mittelalterlichen Medizin und dem Aberglauben, immerhin soll gerade der Turm Gott erzürnen. Erzählt wird übrigens von einem auktorialen Erzähler und man begleitet abwechselnd die wichtigsten Charaktere, also Anna und Lazarus, aber auch Annas Bruder und der Spielmann Gallus nehmen einen wichtigen Part ein. Der Fall, dem Anna nachgeht ist wieder einmal sehr spannend und verzwickt aufgebaut, allerdings hätte ich persönlich mir hier etwas mehr erhofft. Annas und Lazarus Zukunftssorgen nehmen eigentlich mehr Raum ein als der eigentliche Kriminalfall, ich fand diesen Part aber auch wichtig und spannend, die Intrigen gegen sie sind schon ein extra Fall.

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Veröffentlicht am 17.02.2022

Ewige Liebe oder ewiger Hass

Black Roses
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„Black Roses“ ist der erste Band der Rivals-Serie von der amerikanische Autorin Geneva Lee und ich sage es gleich: er endet mit einem fiesen Cliffhanger, auch wenn die Reihe auf drei Teile angelegt ist ...

„Black Roses“ ist der erste Band der Rivals-Serie von der amerikanische Autorin Geneva Lee und ich sage es gleich: er endet mit einem fiesen Cliffhanger, auch wenn die Reihe auf drei Teile angelegt ist und es klar ist, dass die Geschichte noch weitergeht.
Auf dem College verlieben sich Adair MacLaine und Sterling Ford ineinander, sie das reiche, verzogene It-Girl und er das hochbegabte Pflegekind, unterschiedlicher könnte der Hintergrund dieses Paares nicht sein. Doch ihre Liebe ist stark. Zumindest bis Adairs Vater sie vor die Wahl stellt: entweder Sterling oder die Familie, respektive das Familienvermögen. Und obwohl Adairs Familie alles andere als eine Bilderbuchfamilie ist, entscheidet sie sich für sie und sie lässt Sterling fallen. Nun fünf Jahre später hat sich die Situation verändert: das Unternehmen der MacLaines steht nach dem Tod des Patriarchen vor dem Aus und die Aktienmehrheit gehört nun Sterling Ford, er könnte das Unternehmen retten. Für Sterling ist das die Chance sich an der Familie zu rächen, aber kann er seinen Plan wirklich durchziehen?
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd von Adair und Sterling als Ich-Erzähler und ihre gemeinsame Vergangenheit wird durch Rückblenden eingeschoben, so springt man beim Lesen zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit hin und her und lernt die Protagonisten und ihre Beweggründe immer besser kennen. Ich muss sagen mir sind sowohl Adair als auch Sterling sympathisch, zumindest mal mehr mal weniger, denn gerade Adair ist recht ambivalent, um nicht zu sagen schwierig. Die MacLains als Familie hingegen sind nur als toxisch zu bezeichnen, schlimmer als jeder Familienclan aus den amerikanische (Vorabend-)Serien. Aber dadurch gibt es natürlich genügend Material für drei Bände, wobei die Beziehung zwischen Adair und Sterling allein schon sehr viel Potential hat und für Unterhaltung sorgt. Dank des lockeren und leichten Schreibstils und den raschen Wechseln in der Erzählperspektive fliegen die Seiten nur so dahin, bis man plötzlich auf der letzten Seite angelangt ist und mit vielen Fragen zurückgelassen wird.
Alles in allem ist „Black Roses“ voller Dramen, Emotionen, Erotik und Spannung.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Der Tiergarten Schönbrunn in Zeiten des Krieges

Die Frauen von Schönbrunn (Die Schönbrunn-Saga 1)
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Zum Inhalt: 1914, Ausbruch des Ersten Weltkrieges, noch geht das Leben in Wien relativ normal weiter. Aber es fehlt die Arbeitskraft der Männer und so bekommt Emma die Chance als Tierpflegerin im Tiergarten ...

Zum Inhalt: 1914, Ausbruch des Ersten Weltkrieges, noch geht das Leben in Wien relativ normal weiter. Aber es fehlt die Arbeitskraft der Männer und so bekommt Emma die Chance als Tierpflegerin im Tiergarten Schönbrunn zu arbeiten. Für sie wird ein Traum war. Aber nach drei Jahren wird die Lage immer ernster. Ganz Wien hungert und es wird nicht nur immer schwieriger die Tiere zu versorgen, es werden auch Stimmen laut sie zu schlachten. Für Emma ein unmöglicher Gedanke, sie versucht ihr bestes den Tiergarten und seine Bewohner zu schützen. Unterstützung bekommt sie dabei vom Tierarzt Julius. Zwischen den beiden entwickelt sich langsam eine innige Beziehung. Aber trotzdem ist die Liebesgeschichte nicht vorherrschend.

Meine Meinung: Ich kenne jetzt schon verschiedene Bücher der Autorin Beate Maly und sie hat immer einen sehr angenehmen und leicht lesbaren Schreibstil. Vor allem schafft sie es auf interessante und anregende Art und Weise historische Fakten mit einer fesselnden Handlung zu einem Roman zu verknüpfen. Alle ihre Charaktere, ob nun fiktiv oder historisch, sind real und authentisch beschrieben und verleihen der Geschichte eine Lebendigkeit und eine Lebhaftigkeit. Man merkt beim Lesen einfach, dass Wien und seine Geschichte der Autorin am Herzen liegen. Mit ihren bildhaften Beschreibungen erschafft sie mit Wien und mit dem Tiergarten eine interessante Kulisse für einen überzeugenden historischen Roman rund um faszinierende Frauenfiguren. Neben einem Nachwort bietet die Taschenbuchausgabe noch eine kurze bebilderte Vorstellung von Emma und Greta sowie historische Hintergründe zum Tierpark auf der Innenseite des Covers.

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