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Veröffentlicht am 13.05.2018

Eine Geschichte über die Obsession von Büchern

Unter der Haut
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In dem letzten heißen Sommer der 1960-er Jahre ist der junge Student Jonathan auf der Suche nach hübschen Mädchen und neuen Erfahrungen, bis er den bücherliebenden und ominösen Eisenstein kennen lernt, ...

In dem letzten heißen Sommer der 1960-er Jahre ist der junge Student Jonathan auf der Suche nach hübschen Mädchen und neuen Erfahrungen, bis er den bücherliebenden und ominösen Eisenstein kennen lernt, der ihm zeigt wie er Mädchen verführen kann und das bekommt was er möchte. Doch nach einigen abenteuerlichen Ereignissen mit Eisenstein beschleicht Jonathan das Gefühl, dass hinter Eisensteins Fassade etwas Bedrohliches schlummert, denn er hält sich bei den Mädchen bedeckt und scheint kaum Interesse an ihnen zu haben, sondern frönt sich seiner fast schon obsessiven Liebe und der Suche nach dem perfekten Buch. Viele Jahre später scheint sich Jonathans Verdacht zu bestätigen...

Das Buch gliedert sich in drei verschiedene Teile, die jeweils aus den Perspektiven von Jonathan, Eisenstein und Jonathan & Sally in verschiedenen Zeiträumen geschrieben sind. Die Unterscheidung findet sich nicht nur in der räumlichen Aufteilung, sondern auch in dem Sprachstil und sogar der Rechtschreibung wieder. Jonathan lernt man als naiven, unerfahrenen Studenten kennen, der verzweifelt versucht Erfahrungen zu sammeln in der überfüllten und erdrückenden Metropole New York. Dabei scheint er anfangs nur gesteuert durch seine Triebe und weniger durch rationale Gedanken. Da hat Eisenstein leichtes Spiel und kann Jonathan nach Belieben manipulieren und seinem eigentlichen Ziel unverdächtig nachkommen. Man erfährt kaum etwas über ihn und er wirkt sehr unnahbar und seltsam verschroben. Erst in seiner eigenen Geschichte wird sein Leben sehr detailliert geschildert und durch den Kontrast zu Jonathans doch recht eintönigen und gezogenen Geschichte, kam hier wieder viel Schwung in die Geschichte, zwar nicht durch Spannung, jedoch aufgrund interessanter wie teils verstörenden Fakten und Geschehnissen, die Eisenstein in einem gänzlich ganz anderen Licht präsentieren. Nach und nach erkennt man den Eisenstein der 1960-er Jahre in ihm und sein schreckliches wie abstoßendes Geheimnis, das aus einer früh geprägten und entstandenen Obsession zu Büchern entstanden ist. Nach dem aus dem dritten Buchteil gewonnen Informationen setzt sich ein einheitliches Bild von den Hintergründen der damaligen Geschehnisse zusammen und man versteht die Tragweite und die Intentionen Eisensteins wesentlich besser.

Insgesamt sind die Charaktere ziemlich unnahbar und ungreifbar, bis auf den vor sich hin lebenden Jonathan, der scheinbar kein klares Ziel vor Augen hat und etwas Verloren scheint in einer so großen Stadt wie New York. Die in Wechselwirkung miteinander stehenden Buchteile offenbaren am Ende ein außergewöhnliches Detail, welches das gesamte Buch in einem neuen Licht erscheinen lässt und viele neue Fragen offenbart.

Ein komplexer, sehr gut durchdachter Roman mit einigen Thriller-Elementen, einer brillanten drückenden und unnahbaren Atmosphäre und undurchsichtigen Protagonisten, erzählt in einem etwas Anspruchsvolleren Schreibstil, der allerdings perfekt zu der Geschichte passt.

Veröffentlicht am 05.05.2018

Kann ein junges Mädchen wirklich böse sein?

Das Böse in deinen Augen
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Nach einem beruflichen Rückschlag beschließt die Kinderpsychologin Imogen gemeinsam mit ihrem Mann in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Wie damals schon in ihrer Kindheit liegt ein dunkler Schatten über ...

Nach einem beruflichen Rückschlag beschließt die Kinderpsychologin Imogen gemeinsam mit ihrem Mann in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Wie damals schon in ihrer Kindheit liegt ein dunkler Schatten über der Stadt, der ein beklemmendes Gefühl verursacht. Schon vor dem Antreten ihres neuen Jobs wird sie mit dem außergewöhnlichen wie erschütternden Fall der Ellie Atkinson konfrontiert. Ellie ist ein 11-jähriges Mädchen, welches von Pflegefamilie zu Pflegefamilie geschoben wird, nachdem ihre Eltern und ihr Bruder bei einem Hausbrand ums Leben gekommen sind. Schnell entstehen unglaubliche Gerüchte um das junge Mädchen, Gerüchte über eine übernatürliche, nicht greifbare Kraft und Gefahr, die von dem Mädchen ausgeht. Imogen will dem keinen Glauben schenken, bis einige Ungereimtheiten und erschütternde Ereignisse auftreten...

Das Cover wirkt sehr hübsch, verschnörkelt, unschuldig und wirkt nicht im Geringsten bedrohlich oder provokant. Deswegen passt es auch gut zum Klappentext, denn wer würde einem 11-jährigen Mädchen denn böse Taten zutrauen wie beispielsweise jemandem auf dem Gewissen zu haben? Genau dieser Aspekt hat mich von Anfang an sehr an dieser Geschichte gereizt. Dahinter steckt so viel Potenzial, da es entfernt an Geschichten, beispielsweise Carrie, erinnert, die zeigen was für Abgründe hinter scheinbar unschuldig und kindlich (wirkenden) Menschen stecken können, die man partout nicht als bösartig betrachten würde.

Die Kapitel sind aus den Sichten von Imogen, Ellie und in abwechselndem Takt von einigen außenstehenden Personen geschrieben. Imogen wirkt anfangs ziemlich aufbrausend, überfordert und nach Perfektion strebend. Nach ihrem beruflichen wie persönlichem Versagen möchte sie alles tun, damit sowas wie damals nie wieder geschieht. Dabei verliert sie sich allerdings in ihrem Eifer und auch ihre Kindheit spielt eine entscheidende Rolle. Durch ihre übertriebene und fast obsessive Art ist sie meiner Meinung nach total ungeeignet um als Kinderpsychologin zu arbeiten, schleppt sie doch selbst genug Ballast mit sich, der ihre objektive Einschätzungs- und Beurteilungsfähigkeiten stark beeinflusst, und das nicht gerade zum Positiven. Deswegen wurde sie mir immer unsympathischer und am Ende, tja, was soll ich sagen, hat sie sich auch durch ihre eigene Schuld und Unfähigkeit in diese Lage manövriert, auch wenn sie mir dennoch leid tut.

Ellie ist undurchschaubar. Durch ihre plötzlichen Anwandlungen und dem Ausstoßen von bedrohlich klingenden Nachrichten konnte ich sie nicht eindeutig als gefährlich einstufen. Meistens reden andere schlecht über sie und verbreiten abergläubische Gerüchte die schon fast exorzistische Züge annehmen. Sie selber scheint oft sehr sensibel und unsicher zu sein. Durch ihre Pflegeschwester Mary gewinnt sie mehr an Selbstvertrauen, lässt sich aber auch viel einreden und dadurch ist sie schwer einzuschätzen. Ich könnte nicht mal sagen, ob ich sie für bösartig halte, weil die Meinungen der Stadtbewohner alle so negativ eingestellt sind und so gut wie jeder schlecht von ihr denkt, sodass man durch die negative Einstellung aller anderen mitgezogen wird.

Die Geschichte beginnt interessant, auch wenn mich die anfängliche Unterstellung Ellie solle ein Mädchen absichtlich auf die Straße gestoßen haben, ziemlich gestört hat. Als wäre Ellie eine Schwerverbrecherin oder so etwas. Dabei ist sie doch erst 11 und noch ein Kind. Die Autorin schafft es meisterlich Situationen spitz zulaufen zu lassen und dadurch viel Spannung aufzubauen, die sich dann auf unerwartete Weise entlädt. Dadurch bringt sie den Leser dazu immer weiter lesen zu wollen. Ab dem letzten Drittel nimmt die Qualität meiner Meinung nach stark ab. Es ist immer nur das Gleiche. Irgendetwas Schlimmes geschieht und alle halten gleich Ellie für die Schuldige. Die Schuld kann ihr allerdings nie nachgewiesen werden, ja und so geht es auch weiter. Immer mehr Gerüchte, immer mehr Aberglaube und Hexenverfolgungsgedanken kommen auf, aber es werden am Ende nur geringfügige, kurze Erklärungsversuche geliefert, die mir bei Weitem nicht gereicht haben und noch so viele Fragen offen gelassen haben. Inwiefern Ellie da eine Rolle spielt wird nur am Rande erläutert, aber die Geschehnisse sind redundant und plätschern mehr vor sich hin, als dass noch etwas Besonderes und Unvorhergesehenes geschieht.

Ein atmosphärisch gut durchdachter Triller, der allerdings viele Wiederholungen und die Unglaubwürdigkeit von Ereignissen und Personen enthält sowie viele Fragen offen lässt und keine stringente logische Aufklärung ermöglicht, da sich viele Annahmen nur auf Aberglaube und Intuition zurückführen lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 03.05.2018

Emotionale Geschichte, die mich nicht ganz erreichen konnte

Nichts ist gut. Ohne dich.
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Jana und Leander haben sich seit 6 Jahren nicht mehr gesehen, doch an diesem schicksalhaften Tag steht er plötzlich in der Buchhandlung vor ihr und auch wenn die vertrauten Erinnerungen und Gefühle schlagartig ...

Jana und Leander haben sich seit 6 Jahren nicht mehr gesehen, doch an diesem schicksalhaften Tag steht er plötzlich in der Buchhandlung vor ihr und auch wenn die vertrauten Erinnerungen und Gefühle schlagartig wieder auftauchen, ist es nicht mehr so wie früher. Zu viel Leid, Schuld und Trauer liegen über beide, wie ein dunkler Schatten, der sie auf Schritt und Tritt verfolgt. Trotz der schwierigen Umstände können sie nicht voneinander lassen und versuchen eine Annäherung, bis die Vergangenheit sie einholt...

Die schwierige Situationen zwischen Leander und Jana kommt in der angespannten Atmosphäre zwischen den beiden sehr gut zur Geltung und nach einigen Flashbacks, die vergangenen Geschehnisse betreffend, die sie damals äußerst plötzlich und schmerzhaft getrennt haben, erfährt man mehr über den Bruch. Die damit verbundenen Gefühle der beiden, aber auch der Familien, sind hervorragend ausgearbeitet und man kann richtig mitfühlen und die Handlungen teils nachvollziehen. Leander und seine Mutter sind zwei herzensgute und aufrichtige Charaktere, die mir ans Herz gewachsen sind. Besonders Leanders Mutter ist so weise und tiefgründig, dass es viel Spaß gemacht Szenen mit ihr zu lesen. Leander ist sehr empathisch und altruistisch und setzt sich sehr für seine Mitmenschen ein, wenn sie Hilfe benötigen. Seine Mitbewohner sind super amüsant, besonders Max hat es mir angetan, steckt doch so viel mehr hinter ihm, als in dieses kurzen Ausschnitte deutlich wird. Jana ist für mich leider etwas Blass geblieben. Man kann ihre innere Zerrissenheit, zwischen ihren wahren Gefühlen und den Erwartungen von außen, deutlich spüren, da sie gut verdeutlicht werden. Durch ihre Handlungen oder Ansichten konnte sie mich allerdings nicht überzeugen und ich weiß nicht so recht wie ich sie einschätzen kann. Das was mir gefehlt hat, sind die tiefgründigen Gefühle und die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Janas und Leanders Interaktionen erinnern an einen Eiertanz, der anfangs durchaus seine Legitimation hat, später allerdings mehr an eine zwingend notwendige Vermeidungsstrategie erinnert, die beide nicht in ihrer komplizierten Beziehung weiter bringt, sondern sie auf einer Stelle stehen bleiben lässt. Die Entwicklung fehlte mir hier, ebenso die gemeinsame Diskussion und Verarbeitung des Geschehenen. Dadurch ist leider auch viel an Emotionen und Glaubhaftigkeit verloren gegangen, die gegen Ende zwar noch intensiv auftreten, allerdings etwas zu spät und zu schnell abgehandelt werden.

Eine schwierige Thematik einfühlsam, herzzerreißend und emotional erzählt, allerdings mit zu geringer Tiefgründigkeit und geringer Charakterentwicklung einhergehend.

Veröffentlicht am 28.04.2018

Schwieriges Thema locker und unterhaltsam aufbereitet

Mein Sommer auf dem Mond
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Basti, Fritzi, Tim und Sarah haben eines gemeinsam. Sie alle befinden sich in den Sommerferien auf der Insel Rügen in einem Therapiezentrum für Jugendliche mit psychischen Problemen. Da sie zu viert auf ...

Basti, Fritzi, Tim und Sarah haben eines gemeinsam. Sie alle befinden sich in den Sommerferien auf der Insel Rügen in einem Therapiezentrum für Jugendliche mit psychischen Problemen. Da sie zu viert auf einer Etage leben, bilden sie die Gruppe der Astronauten und erleben durch verschiedene Aktivitäten Höhen und Tiefen. Dabei kommen sie sich näher und erfahren was sich hinter dem coolen, lässigen Tim, hinter der total verschüchterten Sarah, hinter der schlagfertigen Fritzi und dem alles ins Lustige ziehenden Bastian verbirgt.

Nach und nach lernt man die Protagonisten kennen. Vor allem aus Bastians und Fritzis Sicht sind die Kapitel geschildert und auch wenn nicht augenscheinlich ist, weswegen sie in der Einrichtung sind, so kann man Vermutungen anstellen und mit dem Fortschreiten des Buches erfährt man mehr über ihre Leben und über einschneidende Ereignisse, die alles verändert haben. Der Schreibstil ist recht flüssig zu lesen, dennoch hat mich etwas aus unerklärlichen Gründen an dem Stil gestört. Jedes Kapitel enthält in der Unterüberschrift eine fiktive Figur ( z.B. Harry Potter, Darth Vaider), die in irgendeiner Weise in dem jeweiligen Kapitel auftaucht und die ein oder andere Rolle spielt. Das ist teils ganz auflockernd, aber mich hat's nach einer Weile gestört und mit einigen Figuren konnte ich auch nichts anfangen, da sie mir schlicht unbekannt waren. Eine ganz nette Idee, aber überzeugen konnte sie mich nicht. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten lernen sich die vier Protagonisten kennen und die Beziehung der vier verstärkt sich und es wird eine Progression deutlich. Das ist ja schön und gut, aber nach nur zwei Wochen, in denen sie sich kennen, sind sie schon die besten Freunde und kennen einander besser als ihre "anderen Freunde". Zum einen ist dies nachvollziehbar, weil sie dort nicht verstellen (müssen), auch wenn sie sich anfangs verstellen und verleugnen, dann aber ehrlich und aufrichtig sind. Dennoch finde ich das alles viel zu schnell und dadurch wirkte es unglaubwürdig und gestellt. Zudem habe ich mich gefragt warum es so wenige bis keine Therapieangebote gibt bzw. warum diese nicht beschrieben wurden. Es geht die meiste Zeit um die vier, die zusammen die ein oder andere therapeutische Maßnahme erleben, aber sonst bleiben sie eher sich selbst überlassen, als existiere sonst niemand außer ihnen. Es entwickelt sich eine gute Freundschaft zwischen ihnen, aber die Entwicklung hinsichtlich ihrer Erkrankungen war für mich viel zu wenig beschrieben und dargestellt. Es wirkte beinahe so, als würden sie sich durch ihre Freundschaft gegenseitig therapieren und bei mir kam leider wenig bis kaum das Gefühl auf, dass sie wirklich unter den Erkrankungen leiden, mit Ausnahme von Basti, der schon Schlimmes durchstehen musste. Bei den anderen fehlten mir tiefgreifendere Gefühle, die sich für mich so leider nicht (vollständig) nachvollziehen ließen. So richtig mitfühlen konnte ich leider nicht.

Die Thematik ist interessant und einige Sätze sind wirklich Gold wert, weil deren Inhalte offensichtlich sind, aber doch oft ignoriert oder nicht beachtet werden. Aufgrund der teils fehlenden Entwicklung, hinsichtlich der psychischen Erkrankungen, und der Schnelllebigkeit der Handlungen, konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen und begeistern.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Toller Auftakt einer außergewöhnlichen Reihe!

Palace of Glass - Die Wächterin
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Rea lebt in einer Welt, in der Berührungen strengstens verboten sind und Überschreitungen eindrücklich geahndet und schwer bestraft werden. Grund dafür sind die zahlreichen Befürchtungen vor den sogenannten ...

Rea lebt in einer Welt, in der Berührungen strengstens verboten sind und Überschreitungen eindrücklich geahndet und schwer bestraft werden. Grund dafür sind die zahlreichen Befürchtungen vor den sogenannten Magdalenen, die, je nach Ausprägung, Gedanken und Gefühle anderer beeinflussen und manipulieren können. Vor allem das englische Königshaus hat eine sehr prägnante Einstellung zu diesen als minderwertig betrachteten Magdalenen. Rea ist eine von ihnen und muss sich Tag für Tag, Nacht für Nacht vor dem Verlangen andere berühren zu wollen, als Hautgier bzw. Geistgier bezeichnet, hüten und ihre Anonymität wahren, damit sie nicht das gleiche Schicksal erleidet wie ihre Mutter. Durch ihre geheimen Fähigkeiten und kämpferischen Fertigkeiten wird sie vom Geheimdienst der königlichen Familie beauftragt als Leibwächterin des Prinzen zu arbeiten. Doch dabei begibt sie sich direkt in die Höhle des Löwen und jeder Fehler könnte ihr teuer zu stehen kommen.

Die Welt spielt eigentlich in der Zukunft und könnte als dystopisch betrachtet werden, wenngleich die magischen Elemente eher an eine Fantasygeschichte und der Lebensstil eher an die letzten Jahrhunderte erinnern. Diese bunte und für mich neuartige Mischung von Genres und geschichtlichen Elementen hat mich sehr gereizt und ich wollte das Buch unbedingt lesen. Das Verbot von Berührungen ist eine grandiose Idee, auch wenn mir viele alltägliche Situationen schwer vorstellbar schienen, so ganz ohne Berührungen. Daneben ist der Kleidungsstil ein ganz sittsamer und züchtiger. Jede Kleinigkeit wird schwer bestraft.
Rea ist ein starker Charakter, auch wenn sie mir manchmal zu schwammig und nicht greifbar erschien und ich ab und zu Probleme hatte ihren Taten und Gedanken zu folgen. Viele der anderen Charaktere wie die Franzosen und letztlich auch der Prinz haben mir immer besser gefallen, da sie sich nicht penibel auf Vorschriften und Regeln versteifen, sondern der Situation angemessen reagieren, auch wenn dabei die ein oder andere Berührung zu Stande kommt Sie sind wie eine zweite Familie für Rea geworden und ich habe sie lieb gewonnen. Die Einführungen in die neuartige Welt und dann der langsame Anstieg der Spannung bis hin zur Verschwörungen erfolgten im perfekten Tempo. Im letzten Drittel passiert dann noch so unfassbar viel Aufregendes, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Es ist einfach genial und was ganz Neues. Etwas Unglaubwürdig und Plötzlich empfand ich die sich rasant entwickelnde Liebesgeschichte, aber es hat trotzdem gepasst und für viel Furore gesorgt. Von Rea kann man noch viel Großartiges erwarten und ich bin mir sicher, dass sie dieses System revolutionieren wird ;)

Brillanter Auftakt mit einer einzigartigen, gefühlvollen und rasanten Mischung aus Dystopie und Historischem!