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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2017

Kurzweilig und verwirrend

Töte mich
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Es beginnt alles damit, dass der angesehene Graf Neville seine jüngste Tochter Sérieuse bei einer Wahrsagerin vorfindet, die ihm prophezeit, er würde bei seiner nächsten Garden Party einen Gast töten. ...

Es beginnt alles damit, dass der angesehene Graf Neville seine jüngste Tochter Sérieuse bei einer Wahrsagerin vorfindet, die ihm prophezeit, er würde bei seiner nächsten Garden Party einen Gast töten. Völlig verstört zerbricht sich Neville den Kopf darüber inwiefern sich dies bewahrheiten könnte. Fortan sucht er sich einen sehr unliebsamen Gast aus, den er töten kann, anstatt dies dem unglücklichen Schicksal zu überlassen. Ganz angetan von der Prophezeiung, versucht seine Tochter Sérieuse ihn davon zu überzeugen, sie als seinen Gast zu töten, weil es so sein muss. Neville ist hin und her gerissen ob dieser abscheulichen Tat. Doch das Ende überrascht und alles endet gut, besser als gedacht.

Die Idee klingt sehr innovativ und neuartig, wenn auch sehr seltsam. Aber gerade das macht den Reiz aus. Ich hatte das Gefühl, alles spielte sich in einer früheren Zeit ab und nicht in 2014, weil die Sprache sehr vornehm und gehoben ist, so auch die Sitten und Traditionen. Dieser Eindruck wird durchbrochen von einigen vulgären Ausdrücken, die dem Grafen und seinen Vorstellungen nicht ziemen. Sprachlich ist es also ein hin und her, zwischen altmodischen, den sozialen Stand entsprechenden Ausdrücken und den modernen, teils vulgären Ausdrücken. Die Handlungen sind kurios und oft nicht nachvollziehbar. Vor allem die Beziehung zwischen dem Grafen und seiner Tochter finde ich sehr verstörend und ist mir bisher so noch nicht untergekommen. Die großen Fragen am Ende waren dann: Was will die Autorin mit diesem Buch sagen? Was sagt das Buch aus? Welchen Sinn hat es? Das war und ist mir schleierhaft und berücksichtigend, dass das Buch stolze 20€ für nur 111 Seiten kostet, lohnt es sich nicht es zu kaufen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie ich das Buch einschätzen soll, es hat mich eher leer und unberührt zurückgelassen, sodass ich nicht einmal weiß ob ich es mag oder nicht, weil man es nicht mit anderen Büchern vergleichen kann, überhaupt nicht. Das ist eine Klasse für sich.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Manche legen sich die Realität so zurecht, wie sie sie gerne hätten

Die Verlassene
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Nach einem wunderschönen und erfolgreichen Tag kehrt die Wirtschaftsprüferin Hannah überglücklich nach Hause zurück. Doch was sie dort vorfindet, macht sie alles andere als glücklich. Ihr Freund Matt ist ...

Nach einem wunderschönen und erfolgreichen Tag kehrt die Wirtschaftsprüferin Hannah überglücklich nach Hause zurück. Doch was sie dort vorfindet, macht sie alles andere als glücklich. Ihr Freund Matt ist weg, mitsamt all seiner Sachen, so als habe es ihn nie gegeben. Verzweifelt versucht Hannah alles um ihn ausfindig zu machen und ihr Leben entgleitet ihr von da an zunehmend. Alles würde sie für ihn tun, denn sie liebt ihn immer noch. Alles, führt zu einer tragischen Verkettung von unglücklichen Ereignissen...

Der Plot klingt ganz interessant und der Anfang macht auch viel Lust auf das Buch, denn man ahnt unter den perfekten Beschreibungen Hannahs nichts Gutes. Irgendeinen Grund für die überstürzte Trennung muss es schließlich geben. Nach dem interessanten Beginn verliert sich das Buch allerdings in langweiligen Erzählungen, die sich auch noch ständig wiederholen und ca. 300 Seiten lang passiert wenig und kaum Neues. Erst danach kommt es Schlag auf Schlag und die Situationen spitzen sich zu, bis die ganze Tragik hinter dieser Liebes-,/Trennungsgeschichte erkennbar wird, doch dann ist es für den ein oder anderen schon zu spät. Die meisten Personen empfinde ich als komisch, distanziert und unnahbar. Irgendwo hat ja jeder einen Knall in dieser Geschichte. Hinter verborgener Hand wird viel getuschelt, gelogen, hintergangen, gestalkt, bedroht und auch Gewalt spielt eine zentrale Rolle. Das Ende hält einen kleinen Cliffhanger bereit, der nichts Gutes erahnen lässt und man merkt welch fragile Person Hannah doch ist, deren Obsession sie noch weiter in Schwierigkeiten bringen wird. Das Buch hätte durchaus 100-150 Seiten weniger vertragen und es hätte sich nichts an der Spannung oder Geschichte geändert, außer das man sich durch weniger Belanglosigkeiten und Langeweile hätte kämpfen müssen.

Veröffentlicht am 13.08.2017

Auch hinter einem unschuldigen Gesicht können sich Abgründe auftun...

Das Mädchen im Fenster
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Das neue Ermittlerpaar Graves und Downes bekommt es mit dem Mord eines griesgrämigen Mannes zu tun, der bei der Arbeit auf dem Feld abgestochen wurde. Während der Ermittlungen werden sie mit alten Fällen ...

Das neue Ermittlerpaar Graves und Downes bekommt es mit dem Mord eines griesgrämigen Mannes zu tun, der bei der Arbeit auf dem Feld abgestochen wurde. Während der Ermittlungen werden sie mit alten Fällen und Verdächtigungen konfrontiert. Denn vor sieben Jahren verschwanden zwei kleine Mädchen spurlos und einige Spuren führen zum Mordopfer. Doch es tauchen noch weitere Leichen auf und offenbaren ein schreckliches Geheimnis, welches einen lehrt, dass auch hinter einem hübschen, netten Gesicht Abgründe lauern können, die man sich nicht mal im Traum vorstellen würde...

Der Anfang ist ziemlich schleppend und ich musste mich ehrlich gesagt da durch quälen, weil es so zäh und langweilig ist. Vor allem die Passagen aus Downes Sicht sind gefüllt mit vielen Details seiner Kindheit, aber so, dass sie zu überladen wirken, unwichtig sind und nur stören, zudem sie den geschichtlichen Verlauf nicht im Geringsten voranbringen. Nach und nach kommt Fahrt in die Geschichte und wenn die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, wird es ziemlich spannend und die Puzzleteile ordnen sich. Das Ende ist sehr überraschend und mit diesem Verlauf hätte ich nicht gerechnet. Der Mörder kam für mich ziemlich überraschend und tat mir nach seinen Schilderungen sogar leid, als man erfährt warum er das getan hat und welche unfassbaren Hintergründe dahinter stecken. So konnte die Hälfte des Buches den Anfang allerdings nur teilweise wieder wett machen, deswegen die Bewertung.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Besser als gedacht

Die Fährte des Wolfes
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Der junge aufstrebende Stern am Polizeihimmel, Zack, gehört einer Sondereinheit an und hat es mit einem prekären Fall zu tun, als drei ausländische Frauen brutal ermordet werden. Doch warum sollte jemand ...

Der junge aufstrebende Stern am Polizeihimmel, Zack, gehört einer Sondereinheit an und hat es mit einem prekären Fall zu tun, als drei ausländische Frauen brutal ermordet werden. Doch warum sollte jemand drei junge Masseurinnen so grausam töten? Schnell wird den Ermittlern klar, hinter dem Massagesalon steckt mehr. Und bald schon stoßen sie auf einige kriminelle Machenschaften einer geheimen türkischen Menschenhändlergruppe, die Gefährliches versteckt hält...

Zack als Protagonist war mir sofort sympathisch und authentisch. Auch wenn er fragwürdige Dinge tut und sich selbst schadet, wirkte er auf mich sehr gewissenhaft und aufrichtig was das Aufklären von Fällen anbelangt. Sein innerer Schmerz zusammen mit seinen Erinnerungen und seinem Verlust ließen ihn greifbarer und wahrhaftiger wirken. Diese Diskrepanz zwischen seinen illegalen und selbstzerstörerischen Handlungen und seinen Verpflichtungen machten ihn zu einem unberechenbaren und äußerst spannenden Charakter. Sein Team hat mir gefallen und vor allem seine Partnerin gefiel mir auch sofort, wenngleich ihre Methoden manchmal nicht ganz moralisch in Ordnung waren. Die Geschichte plätscherte vor sich hin und die Spannung ließ sich nur unterschwellig wahrnehmen. Bis die Ermittlungen in Gang kamen, verging Zeit, in der es nicht so spannend war, aber immerhin interessant. Diese wurden immer wieder von der Darstellung Zacks und den schlimmen Erfahrungen der Mitglieder der Sondereinheit überschattet. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Am Ende, quasi beim Showdown, wurde es endlich aufregend und die Handlungen der Beteiligten entschieden über Leben oder Tod. Einige brutale Szenen - vor allem die mit den Tieren - haben mir nicht so gefallen, weil sie mir einfach zu heftig waren. Sonst ist es aber ein toller Thriller/Krimi, der durchaus etwas mehr Spannung vertragen hätte. Darüber hinweg hat mich aber die außergewöhnliche Art Zacks überzeugt. Kann es kaum erwarten, den Folgeband zu lesen, sofern er erscheinen sollte.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Ein Buch über das Leben

Wir fliegen, wenn wir fallen
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Dieses Zitat von Fitzgerald passt hervorragend zum Buch: "And in the end, we were all just humans, drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness."



Zwei vom Schicksal geprägte junge ...

Dieses Zitat von Fitzgerald passt hervorragend zum Buch: "And in the end, we were all just humans, drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness."



Zwei vom Schicksal geprägte junge Leute, ein schmerzlicher Tod, eine Liste mit 10 Wünschen und eine abenteuerliche Reise zu sich selbst.

Ich habe schon viel Gutes von Ava Reed gelesen und da dieses Buch so hoch gelobt wurde, wollte ich es auch lesen. Der Schreibstil ist schön locker und liest sich schnell. Man lernt die Protagonisten ohne ihre Schicksalsschläge kennen, wobei viele Andeutungen gemacht werden und irgendwann platzt der Knoten und man erfährt alles, was sie bedrückt. Eine wirklich tolle und lehrreiche Geschichte, auch wenn ich es merkwürdig finde, dass sie sich so schnell angefreundet haben, obwohl sie sich am Anfang kaum leiden konnten und sich im Laufe der Geschichte sogar so weit vertrauen, dass sie ihre schlimmsten Erinnerungen teilen und sich gegenseitig, zumindest teilweise, von ihren seelischen Fesseln zu lösen vermögen. Sie konnten sich alleine nicht vergeben und keiner konnte ihnen helfen, bis sie sich begegnen und dann wird auf einmal alles gut? Das schien mir zu unrealistisch, auch wenn sie eine tiefe Beziehung zueinander aufbauen. Es gab viele rührende und todtraurige Momente und das Ende ist schöner, als Worte es jemals beschreiben könnten. So ehrlich, tiefgehend und schmerzvoll. Tolles Buch!