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Veröffentlicht am 22.01.2017

Schatten der Vergangenheit

In den Schatten der Vergangenheit
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Gleich auf den ersten Seiten lernt Caro den attraktiven Schreiner Damian kennen, als sie auf dem Weg zu ihrem neuen Zuhause ist, dem Cottage ihrer verstorbenen Tante Molly. Es ist wohl jedem klar, wo diese ...

Gleich auf den ersten Seiten lernt Caro den attraktiven Schreiner Damian kennen, als sie auf dem Weg zu ihrem neuen Zuhause ist, dem Cottage ihrer verstorbenen Tante Molly. Es ist wohl jedem klar, wo diese Begegnung hinführen wird, doch die Autorin lässt sich Zeit bis aus den beiden ein Paar wird. Und so wie sich die Beziehung der beiden entwickelt, geht auch die Renovierung des Cottages voran, das Caro in Eigenregie auf Vordermann bringt.
Um etwas Spannung in die Geschichte zu bringen lässt die Autorin Caro und Damian Briefe finden, die Hinweise auf ein Geheimnis geben. Nach und nach klären sie dieses auf und Caro erfährt dabei einiges über das Leben ihrer Tante.

Es hat etwas gedauert, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte. Es stellte sich anfangs kein Lesefluss ein, weil einzelne Formulierungen und die häufige Schilderung von belanglosen Details mich störten.
Stattdessen hätte ich lieber mehr über die Bewohner von Affordshire gelesen, denn hier gab es einige interessante Charaktere. Es hat mir gefallen, wie freundlich Caro aufgenommen wurde und sich nach und nach sogar Freundschaften entwickelt haben.

Es gibt einen zweiten Handlungsstrang rund um Daniel, der in Dublin lebt. Seine Geschichte ist an sich nicht uninteressant, hat aber überhaupt nichts mit der eigentlichen Handlung des Buches zu tun. Erst als ich gesehen habe, dass er der Protagonist von Band 2 ist, ergab das Ganze für mich einen Sinn.

Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen, denn die Geschichte ist ideal zum Abschalten und hat mir ein paar entspannte Lesestunden beschert.

Mir war nicht bewusst, dass es sich hier um Teil eins einer Trilogie handelt. Doch da die Geschichte in sich abgeschlossen ist, war das kein Problem. In den Folgebänden gibt es andere Protagonisten, die in diesem Buch bereits eingeführt wurden.

Fans von Rosamunde Pilcher werden sicher ihre Freude an dem Buch haben.

Veröffentlicht am 21.01.2017

Spannendes Finale

Die Bibliothek der besonderen Kinder
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Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gepackt. Obwohl ich Band 2 schon vor einiger Zeit gelesen habe, ist es mir nicht schwergefallen wieder in die Handlung einzutauchen. Die ein oder andere ...

Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gepackt. Obwohl ich Band 2 schon vor einiger Zeit gelesen habe, ist es mir nicht schwergefallen wieder in die Handlung einzutauchen. Die ein oder andere Erinnerung ist zwar recht verschwommen, was dem Verständnis zum Glück aber keinen Abbruch getan hat.

Jacob und Emma machen sich gemeinsam mit dem besonderen Hund Addison auf den Weg um ihre Freunde und die Ymbrynen zu finden und zu befreien. Dabei sind sie ständig auf der Flucht vor den Wights und den Hollowgasts. Die Spur führt sie nach Devil’s Acre, einer Zeitschleife mit einem viktorianischen Slum, wo das Gesetz des Stärkeren herrscht. Ein Mord wird hier durchaus toleriert, während es mit Peitschenhieben bestraft wird, wenn ein Buch nicht rechtzeitig in die Bücherei zurückgebracht wird.
Das Leben eines Besonderen zählt hier nur so lange etwas, wie man mit ihm Geld verdienen kann.

An diesem gottlosen Ort sind irgendwo die entführten Kinder und Ymbrynen versteckt. Unterstützt von neuen Verbündeten machen sich die beiden auf die Suche und entdecken dabei Fürchterliches.

Die Handlung ist so spannungsgeladen und actionreich, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Den grausigen Ort Devil’s Acre lässt der Autor mit der Schilderung der trostlosen und düsteren Atmosphäre plastisch vor den Augen des Lesers entstehen. Für zartbesaitete Leser ist dies weder der geeignete Ort, noch das richtige Buch. Das besondere Talent seine Leser trotzdem blendend zu unterhalten zeigt der Autor, wenn er mitten in den grausigsten Schilderungen seinen wunderbaren Humor aufblitzen lässt und er so manche Situation auflockert.

Da sich Devil’s Acre fiktiver für mich anfühlt, als die Handlungsorte von Band 2, konnte ich das Buch entspannter lesen, da es mich nicht so betroffen gemacht hat wie das realistische Kriegsgeschehen zuvor.

In Band 1 haben die Fotos in Verbindung mit der Handlung eine wunderbar skurrile Atmosphäre geschaffen. Das war dieses Mal nicht immer der Fall. Dafür gilt meine Begeisterung vor allem dem Schreibstil des Autors, seinen fantasievollen und überraschenden Ideen und dem schwarzen Humor.

Dieses Buch ist für mich der perfekte Abschluss einer tollen Reihe.

Veröffentlicht am 27.12.2016

Monty - ein tierisch guter Detektiv

Monty und ich
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Heyne Verlag
446 Seiten
ET: 14.11.2016
OT: Monty an Me

Rose Sidebottom ist Detective Constable in Ausbildung, deren Nachname leider zu blöden Bemerkungen einlädt. Sie versucht nicht nur beruflich in die ...

Heyne Verlag
446 Seiten
ET: 14.11.2016
OT: Monty an Me

Rose Sidebottom ist Detective Constable in Ausbildung, deren Nachname leider zu blöden Bemerkungen einlädt. Sie versucht nicht nur beruflich in die Fußstapfen ihrer verstorbenen Tante Kay zu treten, sondern sie wohnt auch in deren renovierungsbedürftigem Haus. Sie hat einen untrüglichen Sinn dafür, wenn man sie belügt, was ihr eine hohe Aufklärungsquote und einen schnellen Aufstieg beschert – und den Neid von so manchem Kollegen.
Den Neidern kommt es nur Recht, dass sie der Drogenfahndung einen Fall vermasselt und somit nicht mehr ganz so gut dasteht. Doch Rose lässt sich nicht unterkriegen und stürzt sich mit Feuereifer in die Aufklärung des Mordes an Professor Patrick Salt, um zu zeigen, was sie kann.
In diesem Fall gibt es einen Zeugen – den treuen Hund des Professors. Rose nimmt den Golden Retriever Monty bei sich auf und auch wenn sie keine Ahnung davon hat, so machen sie sich doch gemeinsam an die Aufklärung des Falles ...

Die Geschichte wechselt zwischen zwei Perspektiven hin und her. Zum einen erleben wir die Ermittlungen von Rose und erfahren was sie antreibt und welche Schwierigkeiten sich ihr privat und beruflich in den Weg stellen. Zum anderen erzählt uns Monty von der geheimen Welt der Tiere, denn er kann so viel mehr als Rose auch nur ansatzweise ahnt. In seiner Welt können sich Tiere und Insekten miteinander unterhalten, sie haben Twitter-Accounts mit Followern und Hunde nutzen das Markieren zum Hinterlassen von Urimails, die Nachrichten enthalten, genau wie Emails. Natürlich halten die Tiere ihre Fähigkeiten vor den Menschen geheim. Das gehört zu ihrem obersten Gebot.

Mit der Unterstützung seiner Freunde beginnt Monty seine ganz eigenen Ermittlungen. Da er den Mörder seines Herrchens gebissen hat, weiß er genau, welcher der Verdächtigen unschuldig ist und welchen Spuren er folgen muss.

Mit viel Humor erzählt die Autorin die Geschichte, in der Monty eindeutig der Star ist. Sie hat sich nicht nur einen liebenswerten Protagonisten einfallen lassen, sondern die Welt der Tiere mit witzigen Ideen ausgeschmückt. Vor allem Montys Talente und Taten beschreibt sie ausführlich. Gut gefallen hat mir dabei, dass er auch immer wieder als „normaler“ Hund geschildert wird, der es liebt zu fressen und Enten zu jagen.
Den realistischen Gegenpol bildet Roses Polizeiarbeit die auch einiges zur Aufklärung des Falles beiträgt.

Während die Handlung anfangs etwas dahinplätschert wird es zum Ende hin richtig spannend und es wird deutlich, was für ein tolles Team Rose und Monty sind. Vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen mit den beiden, denn die letzten Sätze des Buches weisen auf eine mögliche Fortsetzung hin. 

Das Cover zeigt Monty und seine tierischen Helfer, die als Scherenschnitt abgebildet sind. Lasst euch überraschen, um wen es sich dabei handelt.

Veröffentlicht am 11.12.2016

Eine schöne und berührende Geschichte in einer teilweise bildgewaltigen Sprache

Ich gebe dir die Sonne
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Kurzbeschreibung:
Jude und ihr Zwillingsbruder Noah leben gemeinsam mit ihren Eltern in Lost Cove am Meer. Während Jude im Meer surft und ihr junges Leben in vollen Zügen gemeinsam mit ihrer Clique genießt, ...

Kurzbeschreibung:
Jude und ihr Zwillingsbruder Noah leben gemeinsam mit ihren Eltern in Lost Cove am Meer. Während Jude im Meer surft und ihr junges Leben in vollen Zügen gemeinsam mit ihrer Clique genießt, ist Noah ein Einzelgänger der am liebsten zeichnet und sich mit seiner Mutter über Kunst unterhält.
Doch trotz dieser Gegensätze sind die beiden eng miteinander verbunden, bis dramatische Ereignisse an einem verhängnisvollen Tag dafür sorgen, dass sie ihre Verbindung zueinander und sogar zu sich selbst verlieren...

Meine Eindrücke:
Die Handlung beginnt, als Noah und Jude 13 Jahre alt sind und wird zu Beginn aus Noahs Sicht erzählt. Ihre Welt ist noch in Ordnung, auch wenn Noah das Gefühl hat, ein Außerirdischer unter Menschen zu sein und leider hat ihm niemand erklärt wie man sich richtig und unauffällig verhält. Sein Lebensinhalt ist das Malen und sein größter Traum ist es an der Kunstschule CSA angenommen zu werden. Er drückt seine Gefühle und Erlebnisse in Bildern aus, die er manchmal nur in seinem Kopf zeichnet. Der Autorin ist es wunderbar gelungen dies zu verdeutlichen und dementsprechend bildgewaltig ist stellenweise die Sprache.

Kapitelweise springt die Handlung drei Jahre in die Zukunft und wieder zurück, bis sich beide Zeitstränge treffen und man endlich das komplette Ausmaß der tragischen und traurigen Ereignisse kennt. Genauso wie die Zeit wechselt, erzählen auch die Zwillinge abwechselnd als Ich-Erzähler was geschehen ist. Und so erfahren wir von der 16jährigen Jude, dass sie und ihr Bruder ganz andere Wege eingeschlagen haben, als ursprünglich geplant. Was ist nur in der Zwischenzeit geschehen? Was hat die Zwillinge so aus der Bahn geworfen, dass sie ihre enge Verbindung zueinander verloren haben?

Jude hatte schon immer einen Hang zum Esoterischen und eine starke Verbindung zu ihrer Großmutter. Nach deren Tod wird ihr Geist zu einer wichtigen „Bezugsperson“ für Jude, denn es kommt eine Zeit, wo niemand sonst mehr für Jude da ist und sie nur noch Halt und Sicherheit in ihrem Aberglauben und ihren Zwiegesprächen mit ihrer Oma findet.

Von der ersten Seite an hat mich das Buch in seinen Bann gezogen. Mal ist es unterhaltsam und fast schon schwarzhumorig und dann wieder sehr emotional und tieftraurig. Es geht um die intensiven Gefühle zweier unterschiedlicher Teenager und dem dazugehörigen Gefühlschaos. Die beiden sind nicht nur in der Pubertät, sondern sie müssen auch schlimme Erlebnisse, die erste große Liebe und Konflikte mit den Eltern verarbeiten und dabei versuchen sie sich selbst und ihren Weg zu finden.

Fazit: Eine schöne und berührende Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 11.12.2016

Als netter Mann hat man es nicht leicht:-)

Die Netten schlafen allein
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Selbst wenn Christoph gerade erst eine Frau kennengelernt hat, meint er die Frau fürs Leben gefunden zu haben und stürzt sich voller Eifer in jede neue Beziehung. Dass das nicht gut bei den Frauen ankommt ...

Selbst wenn Christoph gerade erst eine Frau kennengelernt hat, meint er die Frau fürs Leben gefunden zu haben und stürzt sich voller Eifer in jede neue Beziehung. Dass das nicht gut bei den Frauen ankommt zeigt sich gleich am Anfang des Buches, als Inga sich von ihm trennt und Probleme hat, ihn wieder loszuwerden. Er ist wieder einmal am Boden zerstört und sucht Trost an der Theke im „Durstigen Hund“ wo er gerne einen Abend mit seinen Freunden verbringt.
Auch an seinem Arbeitsplatz in der Kindertagesstätte kann er sich weder bei seiner Chefin noch bei den Eltern durchsetzen. Er ist einfach zu nett.
Und so kann er auch nicht nein sagen, als ihn seine Nachbarin Juli bittet ein paar Tage auf ihren 11jährigen Sohn Emil aufzupassen. Überraschenderweise kennt sich Emil gut mit Frauen aus und bietet Christoph an ihn zu „unterrichten“. Diese Zusammenarbeit wird nicht nur Christophs Leben verändern ...

Nach dem Lesen des Klappentextes dachte ich, dass es ungefähr klar ist, wie die Handlung in etwa verlaufen wird. Zum Glück habe ich mich da getäuscht. Christophs „Ausbildung“ ist ein unterhaltsamer Teil der Handlung, aber sie ist nicht die Hauptsache.

Christoph hat zwar kein Glück bei den Frauen, aber dafür mit seinen Freunden. Die drei halten zusammen und der Autor beschreibt ironisch und mit Herz, was eine Männerfreundschaft ausmacht. Zu seinen Freunden kann Christoph auch bald Emil zählen und die gemeinsame Geschichte der beiden hat mir besonders gut gefallen.

Der Autor hat sich einen bunten Reigen an Charakteren einfallen lassen, von denen Emil neben Christoph einen Großteil der Handlung begleitet. Mit seinen 11 Jahren hat er einen erstaunlichen Wissensschatz, was das Flirten mit Frauen betrifft. Am liebsten schaut er „The Walking Dead“ (mit 11!) oder er sitzt vor seinem iPad oder Handy. Ansonsten ist er ein lieber Kerl, mit dem man gut klarkommt.

Unterhaltsam, ironisch und oft doch treffend schildert der Autor wie schwer es ein netter Mann heutzutage hat bei den Frauen anzukommen bzw. sich durchzusetzen, egal ob in einer Beziehung oder am Arbeitsplatz. Wenn man aber so einen netten und warmherzigen Kerl wie Christoph an seiner Seite hat, egal ob als Partner oder Freund, dann kann man sich glücklich schätzen.

Fazit: Diese warmherzige, unterhaltsame und humorvolle Geschichte war sehr kurzweilig und ich habe sie gerne gelesen.