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Veröffentlicht am 06.08.2023

Mörderisch spannender Serienstart

Die Eisprinzessin schläft (Ein Falck-Hedström-Krimi 1)
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Worum geht’s?
Alex ist wunderschön, erfolgreich, glücklich, reich und – tot. Wie Schneewittchen liegt sie in einer Badewanne. Die Schriftstellerin Erica Falck, ihre frühere beste Freundin ist eine der ...

Worum geht’s?
Alex ist wunderschön, erfolgreich, glücklich, reich und – tot. Wie Schneewittchen liegt sie in einer Badewanne. Die Schriftstellerin Erica Falck, ihre frühere beste Freundin ist eine der ersten, die am Tatort ist und das Schicksal ihrer Jugendfreundin lässt ihr keine Ruhe. Zusammen mit dem Polizisten Patrik Hedström versucht sie, den Mörder zu finden.

Meine Meinung:
Camilla Läckberg startet ihre Krimiserie um Falck und Hedström mehr als gelungen mit „Die Eisprinzessin schläft“. Ich habe von der Autorin schon einige Bücher gelesen, die sie zusammen mit anderen Autoren geschrieben hat; dies ist mein erstes Buch, in dem nur sie Autorin ist und ich bin absolut begeistert. Der Schreibstil war wirklich intensiv und obwohl es der Auftakt einer Reihe ist, war es total mitreißend. Oft ist der erste Band etwas langwierig, da man erstmal die Protagonisten kennenlernt, aber dieses Buch ist in meinen Augen ein absoluter Pageturner.

Mit dem Ermittlerduo Falck und Hedström haben wir auch wirklich sympathische und erstaunlich normale und problemfreie Charaktere. Die Schriftstellerin Erica Falck, die allein im Haus ihrer verstorbenen Eltern wohnt und es gerade auflöst und Patrik, der seit seiner Jugend in Erica verliebt ist. Gut gefallen hat mir auch der Part von Ericas Schwester Anna. Eigentlich hatte es mit dem Fall selbst nichts zu tun, aber sie und ihre Kinder sind auch total sympathisch und ihr Fall von häuslicher Gewalt kann nicht oft genug erwähnt werden. Gut, dass sie Erica hat, die sich um sie kümmert und ihr helfen möchte.

Dann der Mord an Alex: Die Beschreibung des Tatorts hat mir wirklich Gänsehaut beschert und der Fall selbst sowie die Ermittlungen waren super aufgebaut. Wir haben gerade so viel Brocken hingeworfen bekommen, dass ich einige Dinge vorhergesehen habe, von anderen aber auch überrascht war. Patriks Chef Mellberg ist super unsympathisch, passt aber auch gut in die Geschichte, ebenso seine Kollegin Annika, die gute Seele im Revier. Ich bin gespannt, was wir mit diesem Team noch erleben dürfen. Gut gefallen hat mir auch die Verbindung zurück in die Vergangenheit. Geheimnisse, die verstuscht wurden und dann wieder ans Tageslicht kamen und die viel Unheil mit sich bringen – einfach genial! Wir haben eine gleichbleibend mäßig Spannungskurve und immer wieder kleine Hints, die mich einfach haben weiterlesen lassen. Es gab keinen fulminanten Showdown, dafür aber kriminalromantypisch ein solides Ende mit einer guten Auflösung, die mir sehr gefallen hat. Aber eine Frage blieb für mich dann doch noch offen: Was ist mit Eilert? Warum hatte er am Ende nochmals so einen großen Auftritt? Wird er in den kommenden Bänden nochmals relevant? Und warum reden er und Svea wie Gollum? Mir hat das Ermittlerduo auf jeden Fall gut gefallen und ich freue mich auf die weiteren Teile der Serie!

Fazit:
Mit „Die Eisprinzessin schläft“ liefert Camilla Läckberg den perfekten Einstieg in ihre Kriminalromanserie um Erica Falck und Patrik Hedström. Die Ermittlungen sind solide aber spannend aufgebaut. Die Protagonisten sind sympathisch und auch deren Hintergrund und die Nebendarstellenden sind einfach toll. Mir hat der Schreibstil gut gefallen. Das Buch war für mich ein wirklicher Pageturner und ich bin total gespannt auf die weiteren Fälle mit Erica und Patrik und auch, wie es mit den beiden persönlich weitergeht.

5 Sterne für diesen gelungenen Serienstart!

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Freud und Leid und Familiengeheimnisse

Bei euch ist es immer so unheimlich still
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Worum geht’s?
Evelyn hat alles, was sie sich wünscht und ist dennoch nicht glücklich, sie vermisst ihren Beruf. Als Ärztin in den 1950er Jahren ist sie nun an Kind und Küche gebunden und fühlt sich überfordert ...

Worum geht’s?
Evelyn hat alles, was sie sich wünscht und ist dennoch nicht glücklich, sie vermisst ihren Beruf. Als Ärztin in den 1950er Jahren ist sie nun an Kind und Küche gebunden und fühlt sich überfordert und auf das Hausfrausein reduziert. Knapp 40 Jahre später kommt ihre Tochter sie aus Berlin besuchen – auf dem Nebensitz in einem Wäschekorb ein 6 Monate altes Baby.

Meine Meinung:
Mit „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ setzt Alena Schröder ihre historische Romanserie um Hannah, Evelyn und Silvia fort. Dieses Buch hatte zwar nicht die Spannung nach dem verlorenen Erbe, wie im letzten Buch, auch sind hier die historischen Details etwas weniger breit ausgeführt, sodass es mehr eine Art Familienroman ist, dennoch war es unheimlich mitreißend. Der Schreibstil wieder wirklich schön, die Protagonisten muss man einfach gernhaben und mit ihren Worten hat sie erneut wunderschöne Szenerien und Bilder gemalt. Man kann dieses Buch auch lesen, ohne den Vorgängerband zu kennen, aber ich würde die Lektüre des ersten Romans empfehlen, um schonmal einen Eindruck der Familien zu erhalten.

Hier erleben wir Evelyn in den 1950er Jahren, wie sie als einzige Frau unter Männern in ihrem Traumberuf Ärztin versucht, Fuß zu fassen, bis sie ein Kind bekommt und zur Hausfrau wird. Und Silvia, Evelyns Tochter, die im ersten Buch eine eher untergeordnete Rolle hatte, kommt hier auch zum Zug. Mit ihr erleben wir das Berlin kurz vor der Grenzöffnung und bekommen ein bisschen mit von dem Leben in einer Hausbesetzer-WG und wie sie versucht, als alleinerziehende Mutter klarzukommen.

Wie gesagt, so richtig ins Detail geht Frau Schröder hier mit den historischen Hintergründen nicht. Aber mir waren die Charaktere noch aus dem ersten Buch im Hinterkopf und ich mochte einfach alle, sodass es schön war, an deren Leben im jeweiligen Jahrzehnt anzuknüpfen und sie weiter begleiten zu dürfen. Hier haben wir zwei starke Frauen, die versuchen, ein Kind großzuziehen und merken, dass es hierfür wirklich ein Dorf braucht. Wir erleben ein bisschen Drama, die Angst, als Frau zu versagen oder nicht zu genügen, aber auch schöne Momente und ja, ich habe mich beim Lesen wohlgefühlt und bin noch tiefer in das Familienleben von Evelyn und Silvia, aber auch von Hannah hineingekommen. Und eine Stelle gibt es, als Evelyn ihre Wohnung entrümpelt, an dem die Kommode aus dem ersten Teil vorkommt. Ob sie wohl das Bild des Vermeer aus dem ersten Roman finden werden?

Was jetzt noch fehlt, ist ein Ausflug nach Rio zu Senta. Im ersten Buch hatte Hannah sich ja in einen Flieger dorthin gesetzt und in diesem Buch haben wir die Briefe von Senta an Evelyn gelesen. Jetzt würde ich zu gerne wissen, wie es ihr und ihrem Mann Julius dort ergangen ist, vielleicht erzählt uns das die Autorin ja in ihrem nächsten Buch?

Fazit:
In Alena Schröders Roman „Bei euch ist es immer so unheimlich still“ treffen wir Evelyn, Silvia und Hannah aus ihrem ersten Roman wieder und knüpfen dort an, wo wir aufgehört haben. Es hat mir Spaß gemacht, in die Vergangenheit zu reisen und alle wiederzusehen. Wir haben hier weniger historische Details, dafür aber umso mehr Familienmomente und es war ein schönes Buch. Ich habe mich beim Lesen wohlgefühlt mit den Familien, dem typischen Familiendrama, den Freuden und dem Leid. Und ich freue mich schon sehr auf das nächste Buch der Autorin, vielleicht dürfen wir dann Senta und Julius nach Rio folgen und erleben, wie es den beiden dort ergangen ist?

5 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 20.07.2023

Thriller mit Suchtfaktor

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
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"[...] und Sophie trug das kleine Bündel, das einmal ein Kind gewesen war, Stufe für Stufe die Treppe hinauf in Richtung Leben." (Seite 348)

Worum geht’s?
Im Schlafanzug und mit einem Teddy unter dem ...

"[...] und Sophie trug das kleine Bündel, das einmal ein Kind gewesen war, Stufe für Stufe die Treppe hinauf in Richtung Leben." (Seite 348)

Worum geht’s?
Im Schlafanzug und mit einem Teddy unter dem Arm liegt der 7jährige Junge auf dem Feld. Doch er schläft nicht, er ist tot. 6 Opfer gibt es bereits, als das 7. gefunden wird – und der Junge lebt! Doch er liegt im Koma. Wird er rechtzeitig erwachen und der Fallanalytikerin Sophie Kaiser helfen können, bevor es weitere Opfer gibt?

Meine Meinung:
Der True-Crime-Thriller „Im Kopf des Bösen – Der Sandmann“ von Axel Petermann und Petra Mattfeldt ist einfach genial! Schon das Cover ist gut durchdacht, mit dem Totenschädel, in dem man eine Person auf einem Feldweg sieht – perfekt zum Titel passend. Dann der Schreibstil: Eindrucksvoll, den Protagonisten angepasst und absolut unter die Haut gehend. In den Kapiteln um Sophie ist es, als wären wir in ihrem Kopf, wirklich außergewöhnlich!

Und die Protagonisten: Natürlich Sophie, die durch ihr Asperger-Syndrom anders lebt und Dinge anders sieht und handhabt, wie andere, was dem Buch einen ganz besonderen Charme gibt. Kollegen nennen sie RoboCop, ehrlich gesagt ein passender Spitzname. Mir gefällt sie gut, sie ist mir sympathisch und ich konnte eine Bindung zu ihr aufbauen. Dann Leonhard, ihr Kollege von einer anderen Dienststelle, der ebenfalls sehr auf Details achtet und gut mir Sophies – ich nenne es jetzt einfach mal Eigenarten zurechtkommt. Auf sie eingeht. Ein gutes Team, von dem wir hoffentlich noch viel, viel mehr lesen werden! Gut gefallen hat mir auch der Kollege Volker, absolut empathisch. Und Marcel Brandner von der Spurensicherung, der ebenfalls seine kleinen Eigenarten hat und ich würde ihn zu gerne noch öfters erleben, wenn er am Tatort die Leute zusammenscheißt.

Dann der Fall, der es wirklich in sich hat und dadurch noch schlimmer ist, dass es um kleine Jungs geht und auf einem wahren Verbrechen beruht. Wir schrecklich ist das, wie grausam sind Teile der Welt? Immer wieder lesen wir in kursiven Textzeilen aus der Sicht der Jungen, was wirklich krass ist. Ich habe schon deshalb fast ohne Pause weitergelesen, weil ich wollte, dass der Täter gefasst wird! Die Darstellung der Tatorte, der einzelnen Szenerien war wirklich mitreißend! Der Fall war verzwickt aber gut und logisch ermittelt und auch der parallele Fall, an dem Leonhard gearbeitet hat, wurde von den Autoren perfekt mit dem Sandmann-Fall verknüpft. Besonders spannend fand ich, die Tatorte durch Sophies Augen betrachten zu dürfen. Die Autoren haben Details einfließen lassen, die wirklich außergewöhnlich waren. Es war spannend von der ersten Seite an, alle Figuren waren genial, das Tempo wurde zum Ende hin immer rasanter und beim letzten Absatz vor dem Epilog musste ich wirklich kurz weinen. So nah ging mir diese letzte Szene. Und wenn das ein Autorenduo in einem Thriller schafft, dann kann das Buch wirklich was und muss definitiv gelesen werden!

Fazit:
Axel Petermanns und Petra Mattfeldts True-Crime-Thriller „Im Kopf des Bösen – der Sandmann“ macht süchtig. Süchtig nach mehr. Mehr von den Protagonisten, allen voran Sophie und Leonhard. Mehr von den Tatorten. Mehr True-Crime-Fälle. Einfach mehr von allem! Das Buch ging mir wirklich unter die Haut. Gewalt an Kindern, das ist nichts für schwache Nerven, vor allem mit dem Wissen im Hinterkopf: Es basiert auf einem wahren Verbrechen! Dieses Buch hat mich mitgerissen, gefesselt und gepackt und ich will unbedingt noch weitere Fälle lesen!

5 Sterne für ein außergewöhnliches Team und einen krassen Fall!

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Grandioser Abschluss der Eira-Sjödin-Trilogie

Nebelblau
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Worum geht’s?
Taucher finden tief im Wasser und eingeklemmt unter einem Anker einen skelettierten Toten. Wer ist er? Und wer hat ihn ermordet? Eira lässt das Schicksal des Toten keine Ruhe und ihre Ermittlungen ...

Worum geht’s?
Taucher finden tief im Wasser und eingeklemmt unter einem Anker einen skelettierten Toten. Wer ist er? Und wer hat ihn ermordet? Eira lässt das Schicksal des Toten keine Ruhe und ihre Ermittlungen führen sie bald in die Jugendzeit ihrer eigenen Mutter.

Meine Meinung:
Mit „Nebelblau“ (Rowohlt Polaris, Juli 2023) beendet Tove Alsterdal ihre Krimitrilogie um die Polizistin Eira Sjödin. Was wirklich schade ist, denn dieser letzte Teil hat mir von allen am Besten gefallen. Der Schreibstil war noch fesselnder, die Ausflüge in die Vergangenheit interessant und der Fall wirklich spannend.

Eira bekommt ihr Kind, von dem sie bis zum Ende des Buches nicht weiß, wer der Vater ist. Ein großer Einschnitt in ihr Leben, der sie aber nicht davon abhält, weiter in dem Fall zu ermitteln. Sie ist eben eine Polizistin durch und durch. Auch GG, August, Ricke, Magnus und Kerstin treffen wir wieder. Und ich gestehe, vielen der Charaktere bin ich in den ersten beiden Bänden nicht nahegekommen, in diesem Band waren mir alle irgendwie näher und sympathischer.

Und der Fall – einfach grandios. Ein paar Knochen, hinter denen soviel Historie steckt. Die Autorin nimmt uns mit in die Zeit des Vietnamkrieges und wir lesen über Deserteure, Anti-Kriegs-Bewegungen, die CIA und wie versucht wurde, diese Anti-Bewegungen zu unterwandern und Deserteure umzudrehen oder zu bestrafen. Ein Thema, das ich wirklich sehr interessant fand und das in der Schulzeit oder auch in historischen Romanen eher weniger behandelt wird. Diese Details erfahren wir nebenbei zu den Ermittlungen in dem Fall um den toten Mann, der diesmal wirklich rasant und mitreißend ist. Es ist spannender, intensiver und atmosphärischer, als in den ersten Bänden. Das Tempo zieht immer mehr an und wird bei der Szene Eiras Nachbarn Allen richtig rasant. Zudem erfahren wir, was mit Lina passiert ist – darauf habe ich schon die ersten beiden Bände immer gewartet, dass wir hier eine Auflösung finden. Doch ist es wirklich eine Auflösung oder lässt uns Frau Alsterdal auch hier nochmals zappelnd zurück? Gut gefallen haben mir auch die Ausflüge in Kerstins Vergangenheit und die Verbindung zur Gegenwart. Am Ende erleben wir schließlich einen fulminanten Showdown, bei dem um Haaresbreite alles schiefgegangen wäre und der mir den Puls wirklich hochgetrieben hat. Ich muss sagen: Der perfekte Serienabschluss, auch wenn noch Fragen offen sind, ich sage nur: Nora. Aber wofür haben wir unsere Fantasie!?!

Fazit:
Mit „Nebelblau“ endet Tove Alsterdals Krimitrilogie um ihre Ermittlerin Eira Sjödin. Und dieser dritte Teil hat es in sich, geht unter die Haut, verbindet die Gegenwart mit dem Kalten Krieg und ist deutlich mitreißender und rasanter als die ersten Bücher. Der Ausflug in die Vergangenheit hat mich begeistert, der Fall selbst total gepackt und das Ende war unglaublich explosiv! Außerdem sind mir in diesem Teil die Charaktere viel nähergekommen, als in den Vorgängern. Schade, dass dies schon der letzte Teil war!

5 Sterne von mir für diesen gelungenen Abschluss!

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Cozy Crime trifft britischen Humor

Mord & Croissants
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Worum geht’s?
Der Engländer Richard führt eine kleine Pension im Loiretal und erfreut sich an seinem ruhigen und unaufgeregten Leben. Bis plötzlich ein Gast verschwindet und nur ein blutiger Handabdruck ...

Worum geht’s?
Der Engländer Richard führt eine kleine Pension im Loiretal und erfreut sich an seinem ruhigen und unaufgeregten Leben. Bis plötzlich ein Gast verschwindet und nur ein blutiger Handabdruck zurückbleibt. Kurz darauf wird eine seiner geliebten Hennen erhängt. Und Richard steckt plötzlich mitten drin in den Ermittlungen.

Meine Meinung:
Der Kriminalroman „Mord & Croissants“ (rororo, Juli 2023) des Comedians Ian Moore ist wirklich köstlich. Der Schreibstil ist locker und leicht, die Figuren sind einfach grandios und das Setting perfekt in Szene gesetzt.

Wir haben zum einen den Engländer Richard, der eher langweilig ist aber alle Filme der Filmgeschichte abrufbereit im Kopf hat. Dann ist da noch Valérie, ein Gast in seinem Hotel und eine Frau, die durchaus die Heldin einer seiner Filme Noir sein könnte und die sein Leben plötzlich aufregender gestaltet, als es ihm lieb ist. Und wir haben die Rizzolis, ein italienisches Pärchen auf Flitterwochen sowie die Thompsons, die skurrilen Nachbarn von Richard. Kurz gesagt: Tolle Protagonisten, die dem Kriminalroman noch mehr Leben einhauchen und ihn noch amüsanter machen.

Der Fall ist typischer Cozy Crime, aber dennoch spannend. Mafia, Mord, Kopfgeldjäger, hier haben wir wirklich eine ganze Menge Input. Was mir besonders gefällt ist die Mischung aus Spannung und Humor – Sarkasmus und Ironie, ganz mein Ding! Wartet, bis ihr die Szene lest, wenn Richard seine Nachbarn findet, hier habe ich wirklich Lachen müssen, weil ich das total bildhaft vor Augen hatte! Auch die Aufklärung des Falles durch Richard und Valérie ist spannend. Und das Verhältnis der beiden zueinander sowie die Dialoge der beiden fast schon filmreif! Die Spannungskurve ist nicht zu hoch, auch wird es nicht wirklich blutig, obwohl doch an einer Stelle durchaus Alptraummaterial vorhanden ist. Ich habe gerne mit den beiden ermittelt und versucht, auf die Lösung des Falls zu kommen, habe es aber nicht geschafft und wurde von der Auflösung komplett überrascht, da diese durchaus nochmal eine extra Überraschung bereithält aber dennoch irgendwie logisch ist. Manchmal hätte ich mir allerdings gewünscht, ein bisschen mehr in Valéries Kopf sehen zu können und kam mir vor wie Richard, der ihr etwas unwissend hinterhergestolpert ist. Aber ich muss sagen, die beiden sind ein interessantes und unterhaltsames Ermittlerpaar und ich bin schon sehr gespannt auf weitere Fälle. Eine klare Leseempfehlung für alle Fans von Cozy Crime und von Miss Marple, an die hat es mich stellenweise ein bisschen erinnert.

Fazit:
„Mord & Croissants“ von Ian Moore ist der erste Fall für Richard und Valérie und ich hoffe, dass noch viele folgen werden. Wir haben eine gleichmäßige Spannungskurve, etwas Blut, jede Menge unterhaltsame Dialoge und einige lustige Szenen, bei denen ich wirklich schmunzeln musste – Kopfkino ist hier definitiv vorprogrammiert. Auch der Fall war spannend. Mafia, Kopfgeldjäger, eine Leiche – oder doch nicht? Ich wurde von diesem ersten Teil super unterhalten und freue mich schon auf weitere Fälle, die ich gemeinsam mit Richard und Valérie lösen darf.

5 Sterne von mir für diesen gelungenen Serienauftakt!

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