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Veröffentlicht am 11.11.2023

Gelungener Reihenauftakt

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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In Nordschweden findet die neunjährige Frida auf dem Schulheimweg die Leiche eines Mannes. Die Stockholmer Kriminalinspektorin Maya Topelius unterstützt zusammen mit ihrem Partner Pär Stenqvist die Kollegen ...

In Nordschweden findet die neunjährige Frida auf dem Schulheimweg die Leiche eines Mannes. Die Stockholmer Kriminalinspektorin Maya Topelius unterstützt zusammen mit ihrem Partner Pär Stenqvist die Kollegen vor Ort. Sie versuchen den Fall zu lösen, doch die Einwohner machen es ihnen schwer. Das Opfer war nicht gerade beliebt in der Gegend. Als ein weiterer Toter gefunden wird, fragen sie sich, ob die Fälle zusammenhängen.

Das war der Reihenauftakt um Maya Topelius. Der zweite Fall erscheint im Oktober 2024.

Mit Maya Topelius hat die Autorin eine sehr sympathische und manchmal eigenwillige Hauptfigur geschaffen, zu der ich gleich eine Verbindung aufbauen konnte. Neben ihr agiert ihr Partner Pär Stenqvist, der mir ebenfalls gleich ans Herz gewachsen ist. Beide sind ein eingespieltes Team, gehen respektvoll miteinander um und scherzen gerne, fast wie Vater und Tochter. Ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr von einander abheben, sodass es in ihrer Beziehung und Partnerschaft auch mal knistert und nicht immer so harmonisch abläuft.

Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Sichten erzählt. Die Sicht aus Hildings Perspektive war in meinen Augen unnötig. Die Autorin macht auf viele Probleme aufmerksam, wie Klimawandel und Umweltschutz, Ernährung und sexueller Missbrauch. Manchmal war es mir etwas zu viel, auch wenn ich einiges neues erfahren habe, wie bspw, dass Schwedens Bild in bezug auf Klimawandel und Umweltschutz einfach nicht stimmt; aus Kalkül, was mich sehr geschockt hat.

Sannas Geschichte hat mich sehr berührt und es gab insgesamt eine gute Mischung aus Kriminalfall und Privatleben. Auch ihre Geschichte ist noch nicht zuende. Die Darstellung der örtlichen Polizei war leider sehr klischeehaft. Ich fand es einfach unschön und teilweise unangebracht. Mayas Dämonen wurden nicht aufgeklärt und es fielen lediglich Andeutungen, da hoffe ich auf eine Auflösung in den kommenden Teilen.

Das Buch gehört definitiv zu meinen Highlights diesen Jahres. Ich kann dieses Buch besten Willens empfehlen und freu mich auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Hinter den Erwartungen

Rotkäppchen lügt
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Nora Rothmann ist Sonderermittlerin beim LKA und zuständig für Korruptionsfälle innerhalb der Polizei. Sie ermittelt gegen den ehemaligen LKA-Präsidenten Tuchfeldt und löst dadurch eine  ganze Reihe von ...

Nora Rothmann ist Sonderermittlerin beim LKA und zuständig für Korruptionsfälle innerhalb der Polizei. Sie ermittelt gegen den ehemaligen LKA-Präsidenten Tuchfeldt und löst dadurch eine  ganze Reihe von Ereignissen  aus. Gleichzeitig treibt sich in Berlin ein Mörder herum, der seine Opfer auf bestialische Weise zurichtet und die Tatorte nach Märchen der Gebrüder Grimm inszeniert.

"Rotkäppchen lügt" ist der erste Teil der Grimm-Trilogie von Elias Haller. Die nächsten Teile "Vöglein schweigt" und "Schneeweißchen stirbt" erscheinen 2024.

Anfangs war ich sehr begeistert von diesem Buch. Die Spannung stieg von Seite zu Seite. Kurz gehaltene Kapitel taten ihr übriges und jedes endete mit neuen Ansätzen, sodass ich einfach weiterlesen musste. Aber davon abgesehen, wurde die ganze Geschichte nur noch verwirrender und undurchsichtiger. Unter anderem deswegen liess meine anfängliche Begeisterung dann schnell nach.

Ein großer Kritikpunkt liegt in den Figuren. Alle wurden ziemlich flach gehalten und mit keiner einzigen Figur wurde ich auch nur ansatzweise warm. Da fehlte mir einfach die Verbindung. Am Ende bleiben fast alle Fragen unbeantwortet und leider wird man so gezwungen, diese Reihe weiter zu verfolgen. Ob ich das tatsächlich tun werde, steht noch in den Sternen.

Von mir gibt es keine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Atmosphärisch und spannend

Tief im Schatten
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Während der Winterferien in Åre wird in der Nähe von Tangböle an der Straße zur norwegischen Grenze die Leiche eines Mannes gefunden. Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog sind geschockt über ...

Während der Winterferien in Åre wird in der Nähe von Tangböle an der Straße zur norwegischen Grenze die Leiche eines Mannes gefunden. Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog sind geschockt über die brutale Vorgehensweise. Anfangs gibt es kaum Verdächtige, da der Tote scheinbar keine Feinde hatte. Ungefähr zur gleichen Zeit verschwindet eine schwangere Frau. Hängen beide Fälle zusammen?

Das ist bereits der zweite Teil der Polarkreis-Reihe und wir begleiten Hanna Ahlander und Daniel Lindskog ein weiteres Mal bei ihren Ermittlungen.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, nicht nur aus der Sicht von den beiden Ermittlern. Dazu kommt die anfangs Zeit versetzte Geschichte über Rebecka, bis beide Geschichten ineinander übergehen und sich ein konkretes Bild ergibt. Durch den Wechsel der Perspektiven bekommt man ein besseres Gespür für die Figuren. Der Mix aus Ermittlungen und Privatleben hat mir gut gefallen. Besonders bewegt hat mich natürlich Rebeckas Geschichte. Dass sie die Schlüsselfigur für den Fall ist, war für mich schnell klar.

Die Autorin schafft es mit ihrer Erzählweise, die teilweise kalte Atmosphäre deutlich einzufangen, sodass man sie regelrecht spüren kann. Sie hat einen unglaublich greifbaren Schreibstil. An einigen Stellen hätte ich mir jedoch mehr Tiefe gewünscht und mit dem Ende war ich nicht so zufrieden.

Trotzdem gibt es von mir eine Leseempfehlung für diesen Kriminalroman. Ich würde mich über weitere Fälle mit Hanna und Daniel freuen.

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Veröffentlicht am 26.08.2023

Sympathisches Ermittlerduo

Schwarzvogel
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An einem dunklen Wintermorgen hetzt eine junge Frau über einen zugefrorenen See. Das Eis trägt nicht, die Frau versinkt binnen Sekunden im eiskalten schwarzen Wasser ... Die junge Ermittlerin Fredrika ...

An einem dunklen Wintermorgen hetzt eine junge Frau über einen zugefrorenen See. Das Eis trägt nicht, die Frau versinkt binnen Sekunden im eiskalten schwarzen Wasser ... Die junge Ermittlerin Fredrika Storm, in der Gegend aufgewachsen, stößt zum bunten Team der Mordkommission Lund. Gleich an ihrem ersten Tag wird sie mit dem verschrobenen Henry Calment auf den Fall der ertrunkenen Frau angesetzt. Dieser Fall rührt an Geschichten, über die in Fredrikas Heimatdorf Harlösa schon viel zu lang geschwiegen wird. Und er führt zurück in ihre eigene Familienvergangenheit, zum plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter vor vielen Jahren. Bald muss sich Fredrika entscheiden: Ist sie ihrer Familie oder der Wahrheit verpflichtet? (Inhaltsangabe vorablesen)

Im Auftakt dieser neuen Krimireihe lernen wir Fredrika Storm und ihren neuen Partner Henry Calment kennen. Beide haben mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen und sind sehr komplex gehalten. Während Fredrika erwas hitzköpfig und impulsiv handelt, ist Henry das Gegenteil und agiert besonnen und überlegt. Das macht beide zu einem tollen sympathischen Ermittlerduo. Sie ergänzen und vertrauen sich schon nach kurzer Zeit. Das hat mir unglaublich gut gefallen. Dazu kommt die ganze Geschichte mit Fredrikas verschwundener Mutter und ihrer geheimnisvollen Familie. Da die Kapitel kurz gehalten werden und jedes mit einem neuen Ansatz endet, lässt die Spannung auch nie nach und man fiebert mit den Figuren mit. Der Schreibstil war unglaublich fesselnd und bunt. Mir wurde  ein gutes Gefühl für Orte und Personen vermittelt. Ich kann diesen Kriminalroman guten Gewissens als ein Lesehighlight bezeichnen.

Ein klasse Buch und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung, die hoffentlich bald erscheint.

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Veröffentlicht am 01.07.2023

Leichte Kost

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Im renommierten Pensionat am Holstentor lernen die Höheren Töchter Lübecks, was von ihnen erwartet wird. Doch die Jahrhundertwende bringt Veränderungen. Vor allem die temperamentvolle Grafentochter Nora ...

Im renommierten Pensionat am Holstentor lernen die Höheren Töchter Lübecks, was von ihnen erwartet wird. Doch die Jahrhundertwende bringt Veränderungen. Vor allem die temperamentvolle Grafentochter Nora begehrt auf gegen das gesellschaftliche Korsett. Zusammen mit ihren Freundinnen – Kaufmannstochter Agnes, Senatorentochter Lotte und Stipendiatin Fanny – genießt sie das unbeschwerte Pensionatsleben, bevor sich ihr Schicksal entscheidet. Eine Vertraute finden die Mädchen in der jungen Lehrerin Gesche Petersen, die sie in ihrem Wunsch nach Bildung und Selbstbestimmung bestärkt. Doch als Gesche sich in Noras Bruder Henry verliebt, stößt sie selbst an Grenzen. Eine Verbindung mit dem jungen Grafen scheint undenkbar. Auch Noras Freundschaft zu dem jungen Hafenarbeiter Karl sprengt die Konventionen ... (Inhaltsangabe vorablesen)

Cover und Klappentext versprechen eine Geschichte über vier Mädchen und über ihre Lehrerin in einem Lübecker Pensionat. Die erste Hälfte war ganz vielversprechend mit guten Figuren und Einblicken in Lübeck zu der damaligen Zeit. Dann entwickelte sich alles zu einer Liebesgeschichte über Henry und Gesche. Gesche hat mich von Anfang an überzeugt und ich fühlte mich mit ihr verbunden. Nora, Agnes und Fanny mochte ich auch sehr, allerdings entwickelten sie sich zu Nebenfiguten. Henry handelte in meinen Augen immer wieder widersprüchlich, deswegen bekommt er von mir nicht so viele Sympathiepunkte. Und Lotte... naja. Eine eigene Meinung hat das Mädchen nicht und sie zitiert gerne Leute, ohne auch nur ansatzweise Dinge zu hinterfragen. Im großen und ganzen hätte ich mich mehr gefreut über eine Geschichte über genau diese vier Freundinnen, die ja auch irgendwie angekündigt wurde. Mehr Einblicke ins Leben von Noras Freundinnen, denn jede von ihnen hat doch auch eine eigene Geschichte zu erzählen. Der Schreibstil war sehr fesselnd und lebendig, was mir gut gefallen hat. Allerdings fehlte es mir teilweise an Emotionen.

Fazit: Meine anfängliche Begeisterung ließ nach der ersten Hälfte nach. Trotz allem gute Unterhaltung für zwischendurch. Ich hoffe, der zweite Teil reißt in vieler Hinsicht noch einiges raus und schließt die Geschichte zufriedenstellend ab.

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