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Veröffentlicht am 29.09.2025

Ein Buch zum Abschalten

Wasserschaden – Hausmeister Penzkofer ermittelt
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Hausmeister Penzkofer stolpert in einer Wohnanlage auf St. Pauli über einen Toten und ermittelt auf seine ganz eigene, unkonventionelle Art.

Manchmal braucht es kein hochkomplexes Buch mit tiefgründiger ...

Hausmeister Penzkofer stolpert in einer Wohnanlage auf St. Pauli über einen Toten und ermittelt auf seine ganz eigene, unkonventionelle Art.

Manchmal braucht es kein hochkomplexes Buch mit tiefgründiger Handlung, sondern einfach etwas Leichtes, das einen zum Schmunzeln bringt und beim Lesen entspannen lässt. Genau das habe ich mit "Wasserschaden – Hausmeister Penzkofer ermittelt" gefunden. Der Hausmeister Penzkofer ist eine herrlich schrullige Figur, die mit einer Mischung aus Gewitztheit, Pragmatismus und Humor durch die Geschichte stolpert. Schon nach den ersten Seiten habe ich gemerkt, hier geht es nicht um nervenaufreibende Spannung oder tiefschürfende psychologische Analysen, sondern um Unterhaltung pur. Und das hat mir sehr gut gefallen.

Das Buch ist witzig geschrieben, mit einer guten Portion Charme und Situationskomik. Ich musste mehrfach laut lachen und genau das macht es für mich zu einem perfekten Zwischendurch-Buch. Eines, das man abends zur Hand nimmt, wenn man einfach abschalten und den Kopf frei bekommen möchte. Es verlangt kein großes Nachdenken, sondern funktioniert wunderbar als kleine Auszeit vom Alltag. Natürlich darf man hier keine große literarische Tiefe erwarten. Das ist für mich aber überhaupt kein Kritikpunkt, sondern vielmehr Teil des Konzepts, nämlich unkompliziert, leichtfüßig, unterhaltsam. Und gerade deshalb habe ich es sehr genossen.

Mein Fazit: "Wasserschaden – Hausmeister Penzkofer ermittelt" ist ein amüsantes Buch zum Runterkommen. Wer Lust auf eine witzige, unaufgeregte Geschichte mit einem liebenswerten Ermittler hat, liegt hier genau richtig. Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen.

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Veröffentlicht am 28.09.2025

Krimi mit Hafenflair

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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Als ich "Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken" von Kästner & Kästner angefangen habe zu lesen, hatte ich sofort das Gefühl, mitten im Hamburger Hafen zu stehen. Man riecht quasi die Elbe, hört das ...

Als ich "Tatort Hafen – Tod an den Landungsbrücken" von Kästner & Kästner angefangen habe zu lesen, hatte ich sofort das Gefühl, mitten im Hamburger Hafen zu stehen. Man riecht quasi die Elbe, hört das Kreischen der Möwen und die typischen Geräusche der Schiffe. Der Hafen wird hier wirklich lebendig.

Das Ermittlerduo Jonna Jacobi und Tom Bendixen hat mir besonders gut gefallen. Jonna ist erfahren, ruhig und sehr empathisch, während Tom als Mann der Wasserschutzpolizei den Hafen wie seine Westentasche kennt. Ihre Dynamik fand ich richtig gut. Sie streiten sich ab und zu, lernen voneinander, aber arbeiten immer respektvoll zusammen. Man merkt, dass die Autoren großen Wert darauf legen, die Figuren menschlich und nahbar zu gestalten.

Der Mordfall an einem Barkassenkapitän zieht sich spannend durch die Geschichte. Ich habe oft mitgerätselt, bin Sackgassen gefolgt und wurde von den Wendungen überrascht. Gleichzeitig erfährt man genug über das Privatleben der Ermittler, um sie wirklich zu mögen, ohne dass die Spannung darunter leidet.

Fazit: Für mich ist dieser Krimi mehr als nur ein Fall. Er ist ein richtiges Hamburg-Erlebnis. Ich habe beim Lesen immer wieder Momente gehabt, in denen ich mir vorgestellt habe, selbst an den Landungsbrücken zu stehen. Wer Hamburg liebt oder einfach Krimis mit viel Atmosphäre und sympathischen Figuren mag, wird hier viel Freude haben. Ich jedenfalls habe das Buch regelrecht verschlungen und freue mich schon darauf, mehr von Jonna und Tom zu lesen.

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Veröffentlicht am 28.09.2025

Ganzheitlich gedacht, persönlich erzählt

Organisch
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Für mich war "Organisch" von Giulia Enders ein sehr besonderes Leseerlebnis. Schon bei "Darm mit Charme" mochte ich ihre Art, wissenschaftliche Themen leicht verständlich und mit Humor zu erzählen. In ...

Für mich war "Organisch" von Giulia Enders ein sehr besonderes Leseerlebnis. Schon bei "Darm mit Charme" mochte ich ihre Art, wissenschaftliche Themen leicht verständlich und mit Humor zu erzählen. In diesem neuen Buch geht sie aber einen Schritt weiter und sie betrachtet den Körper nicht nur in einzelnen Teilen, sondern als ein großes, miteinander vernetztes System. Besonders spannend fand ich, wie sie zeigt, dass Organe wie Haut, Gehirn, Lunge, Muskeln und Immunsystem ständig miteinander kommunizieren und wie stark das unser Wohlbefinden beeinflusst. Dieses alles hängt zusammen-Gefühl zieht sich durch das Buch und hat mich öfter innehalten lassen. Ich habe plötzlich viele Dinge in einem neuen Licht gesehen.

Natürlich gibt es auch Momente, in denen mir das Ganze ein bisschen zu weit ausschweift. Manche Kapitel sind unglaublich packend und klar, andere wirken eher angerissen und nicht so tief wie erhofft. Dadurch entstand für mich manchmal ein leicht unschlüssiger Eindruck. Trotzdem blieb immer die Freude am Entdecken und Staunen. Was mir besonders gefallen hat, war die persönliche Note, denn Giulia Enders erzählt von eigenen Erfahrungen, von Menschen aus ihrem Umfeld und macht damit komplexe Vorgänge sehr greifbar.

Fazit: Am Ende nehme ich aus dem Buch nicht nur neues Wissen mit, sondern auch die Ansicht, den eigenen Körper mit mehr Neugier, Achtsamkeit und Respekt zu betrachten. Auch wenn nicht alles perfekt durchkomponiert ist, überwiegt für mich das Gefühl, bereichert zu sein durch ein Buch, das Wissen vermittelt und gleichzeitig Lust macht, genauer hinzuhören, was im eigenen Inneren passiert.

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Veröffentlicht am 26.09.2025

Nicht perfekt, aber lesenswert

Das erkaufte Glück
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Lea Nielsen wechselt vom LKA Hannover nach Ostfriesland auf das Polizeikommissariat Wittmund. Kaum angekommen, bekommt das Kommissariat es mit einem Vermisstenfall zu tun. Die 19jährige Maya van Berg ist ...

Lea Nielsen wechselt vom LKA Hannover nach Ostfriesland auf das Polizeikommissariat Wittmund. Kaum angekommen, bekommt das Kommissariat es mit einem Vermisstenfall zu tun. Die 19jährige Maya van Berg ist spurlos verschwunden. Lange ist unklar, was mit der jungen Frau passiert ist.

Dies ist der Auftakt zu Anna Johannsens neuen Krimireihe rund um die junge Hauptkommissarin Lea Nielsen.

Ich muss ehrlich sagen, der Einstieg ist mir nicht leichtgefallen. Lea war mir am Anfang überhaupt nicht sympathisch. Sie wirkt unterkühlt, distanziert und wird von ihren neuen Kollegen auch nicht gerade herzlich aufgenommen. Hinzu kommt, dass sie jedes Gespräch und jede Handlung ihrer Mitmenschen sofort kritisch hinterfragt und das nahezu ohne Pause. Das empfand ich beim Lesen teilweise anstrengend, fast nervig, weil sie dabei selbst keinerlei Selbstreflexion zeigt, sondern nur auf die Schwächen anderer schaut.

Gleichzeitig gibt es aber auch eine private Seite von Lea, die sie nahbarer macht. Sie kümmert sich um ihren Vater, der an beginnender Demenz leidet. Das Verhältnis zwischen beiden ist nüchtern und gefühlskalt, was aufgrund ihrer gemeinsamen Vorgeschichte durchaus nachvollziehbar ist. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass hier noch Entwicklung möglich ist und ich hoffe, dass sich ihre Beziehung in den Folgebänden noch vertieft. Sie sind auf einem guten Weg.

Der Kriminalfall um die verschwundene Maya van Berg war durchaus interessant und wurde solide erzählt, erreicht für mich aber nicht die erhoffte Spannung. Einige Wendungen konnte ich früh erahnen, und an manchen Stellen bedient die Autorin klassische Krimiklischees. Trotzdem habe ich den Fall gerne verfolgt, auch weil er gut mit den persönlichen Themen von Lea verwoben war.

Was mir wiederum sehr gefallen hat, ist der flüssige und leicht lesbare Schreibstil. Selbst wenn ich mich durch das erste Drittel eher durchgekämpft habe, wurde die Geschichte für mich nach und nach angenehmer zu lesen. Ab der Mitte war ich richtig im Buch angekommen und konnte Lea, wenn auch langsam, besser verstehen.

Fazit: Unterm Strich ist "Das erkaufte Glück" für mich kein perfekter Reihenauftakt, aber einer, der mich neugierig genug macht, um dranzubleiben. Ich möchte unbedingt sehen, wie sich Lea Nielsen weiterentwickelt, sowohl in ihrem Job als auch im Verhältnis zu ihrem Vater und zu Jan. Der zweite Fall "Der tiefe Grund" wird im Februar 2026 erscheinen.

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Veröffentlicht am 20.09.2025

Mehr Mühe als Lesespaß

Die Einladung – Mord nur für geladene Gäste
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Mimi MacLaine erhält von ihrer reichen Nachbarin Jane Ireland eine Einladung zu einer Party im Stil der 20er Jahre. Wenn sie nicht erscheint, würde Jane ihr dunkles Geheimnis verraten. Ihr bleibt nichts ...

Mimi MacLaine erhält von ihrer reichen Nachbarin Jane Ireland eine Einladung zu einer Party im Stil der 20er Jahre. Wenn sie nicht erscheint, würde Jane ihr dunkles Geheimnis verraten. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als zur Party zu gehen, aber nicht allein. Ihre Enkelin Addie begleitet sie dorthin. Dann wird die Gastgeberin ermordet und die beiden Frauen fangen an zu ermitteln.

Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von der 77jährigen Mimi MacLaine und ihrer Enkelin Addie, einer erfolgreichen Computerspiel-Erfinderin, erzählt. Beide sind zur Party ihrer wohlhabenden Nachbarin Jane Ireland eingeladen. Eine Party, die bald zur Kulisse für einen Mord wird. Eigentlich ein Szenario, das nach einem unterhaltsamen und spannenden Krimi klingt.

Doch leider konnte mich die Umsetzung überhaupt nicht überzeugen. Der oft gezogene Vergleich mit Agatha Christie oder der Serie "Only Murders in the Building" ist meiner Meinung nach völlig unangebracht. Weder besitzt das Buch die Eleganz und Finesse eines klassischen Christie-Krimis, noch den Witz und die Leichtigkeit der Serie. Für mich wirkte dieser Vergleich eher geschmacklos und hat Erwartungen geweckt, die das Buch in keiner Weise erfüllen konnte.

Besonders enttäuscht war ich vom Humor, der fast durchgehend aufgesetzt und krampfhaft wirkte. Statt für ein Schmunzeln zu sorgen, empfand ich viele Stellen als anstrengend und mühsam. Hinzu kommt, dass die Hauptfiguren für mich kaum Sympathien wecken konnten. Weder Mimi noch Addie habe ich gerne begleitet, und gerade bei einem Krimi lebt der Lesespaß für mich auch davon, die Figuren interessant oder zumindest ein Stück weit nahbar zu finden.

Am Ende blieb von der eigentlich vielversprechenden Ausgangsidee nicht mehr viel übrig. Spannung kam kaum auf, die Figuren waren schwer zugänglich, und die humorvollen Passagen haben mir eher den Lesefluss erschwert als Freude bereitet.

Fazit: Insgesamt bin ich von diesem Buch leider sehr enttäuscht. Es hatte Potenzial, das jedoch nicht genutzt wurde. Wer auf eine raffinierte Krimihandlung oder charmanten Humor hofft, wird meiner Meinung nach enttäuscht zurückbleiben. Möglicherweise eignet sich das Buch für Leserinnen und Leser, die eher leichte Unterhaltung ohne große Tiefe oder Anspruch suchen. Für mich persönlich war es allerdings keine lohnende Lektüre.

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