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Veröffentlicht am 19.05.2020

Heimat leuchtet

Heimaterde
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In dem Roman nimmt uns der Autor "Lucas Vogelsang" auf eine aufregende Weltreise durch Deutschland mit. Reportagen sind Lucas Vogelsangs Stärke, seine Geschichten faszinieren und rühren.

Es beginnt alles ...

In dem Roman nimmt uns der Autor "Lucas Vogelsang" auf eine aufregende Weltreise durch Deutschland mit. Reportagen sind Lucas Vogelsangs Stärke, seine Geschichten faszinieren und rühren.

Es beginnt alles in einer kleinen Wohnung in Wedding, einem Bezirk in Berlin. Nachbarn wohnen hier dicht an dicht und haben die unterschiedlichsten Wurzeln. Nach Wedding zieht man nicht einfach so, jeder hat seine Geschichte und trotzdem haben sie alle etwas gemeinsam: Wedding ist ihre Heimat. Lucas Vogelsang startet dort seine Reise und trifft auf viele Menschen innerhalb Deutschlands, die über ihr Leben, ihr Zuhause sprechen. Was ist eigentlich Heimat und welche Identität ist meine? Mit solchen Fragen setzt sich der Autor gezielt auseinander.

Das Wort "Heimat" ist jedem bekannt, aber die Definition ist nicht für jeden die selbe. Lucas Vogelsang geht dieser These auf den Grund. Das Thema hat mich auf Anhieb angesprochen. Besonders in unserer heutigen Zeit gibt es kaum ein aktuelleres Diskussionsthema. In den einzelnen Kapitel lernt man jeweils eine Person kennen, ihren Ort und ihre Geschichte. Als Leser hat man deshalb nur einen kurzen Einblick in das Leben der Personen. Die Kapitel an sich haben kaum eine Verbindung zueinander, sodass es sich hierbei nicht um eine klassische Handlung handelt. Viele der Personen sind einem durch die Öffentlichkeit bekannt. Diese Mischung aus bekannten und unbekannten Persönlichkeiten hat mich teilweise irritiert und war nicht ganz mein Geschmack.

Die Grundhaltung des Autors hat mir gefallen. Bewusst hat Lucas Vogelsang Menschen aus unserer Bevölkerung ausgewählt, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Von ausländischen Familien mit mehreren Generationen oder die Deutschen in verschiedenen Regionen, jeder hat seine Vorstellung von Heimat. Jedoch hat der Schreibstil die Geschichte nicht vermittelt, wie ich mir erhofft hatte. Die Sätze sind kurz und knapp. Der Inhalt ist häufig verstrickt, sodass man den Anschluss schnell verlieren kann. Außerdem lenkt der Schreibtil von der eigentlichen Handlung ab und zerstört die Stimmung. Die Geschichten haben keine Gefühle erzeugt. Der Bezug zum Leser hat einfach gefehlt. Auch der Fluss der Geschichte führte nicht in eine bestimmte Richtung. Es gab auch nicht wirklich eine Ende, worauf man hingefiebert hat. Klar, es ging um die Suche nach Heimat und was ist Heimat eigentlich? Trotzdem fehlte mir das Verständnis von dem Hintergedanken des Autors. Die abwechslungsreichen Erlebnisse sind interessant und spannend zu verfolgen. Die Pointe wird jedoch nicht deutlich und ist nur schwammig zu verstehen.

Geschichten über das Leben in Deutschland, die Gegenwart, welche uns durch das Buch mit vielen Geschehnissen lenken und andere Perspektiven von Heimat verdeutlichen. Ein Buch, das einen tollen Hintergedanken hat, aber ein Schreibstil, der meine Gefühle nicht mitreißen konnte.

Veröffentlicht am 19.05.2020

Ein kurzweiliger Roman

Man lernt nie aus, Frau Freitag!
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Das Buch "Man lernt nie aus, Frau Freitag!" wurde von Frau Freitag verfasst und ist im "Ullstein Taschenbuch Verlag" erschienen. Frau Freitag ist zuvor durch ihre humorvollen Bücher, in den sie über ihren ...

Das Buch "Man lernt nie aus, Frau Freitag!" wurde von Frau Freitag verfasst und ist im "Ullstein Taschenbuch Verlag" erschienen. Frau Freitag ist zuvor durch ihre humorvollen Bücher, in den sie über ihren Alltag als Lehrerin schildert, bekannt.

Das Gefühl Schülerin zu sein ist Frau Freitag fremd. Doch damit ist jetzt Schluss! Frau Freitag möchte endlich den Führerschein machen. Neue Erfahrungen kann man auch im hohen Alter machen, da ist sie fest entschlossen. Gleich zu Beginn merkt Frau Freitag Geduld ist nicht ihre Stärke. Die Fahrstunden möchte sie trotzdem nicht abbrechen. In ihrer Fahrschule lernt sie nicht nur Autofahren, sondern vor allem eine Menge über sich selbst. So beginnt eine rasante Fahrt mit vielen Höhen und Tiefen...

Frau Freitag ist mir durch Hören bekannt. Mit diesem Buch wollte ich mir mein eigenes Bild. Ihre aufmunternde Art ist tatsächlich ansteckend und zu jedem Moment kommt ein passender Spruch. Die Situationskomik ist auf jeden Fall gelungen.

In Frau Freitags Situation konnte ich mich gleich zu Anfang schon hineinversetzen. Gerne erinnere ich mich an die Zeiten, wo ich den Führerschein gemacht habe. So habe ich eine Gemeinsamkeit. Das Erlebnis auch mal Schüler statt Lehrerin zu sein fiel Frau Freitag nicht leicht. Die Theorie zu bestehen war ein Klacks für die taffe Lehrerin. Da sah es bei der Praxis um einiges riskanter aus und war für Frau Freitag eine eindeutige Herausforderung. Als Leser begleitet man ihren Alltag und ihre Fahrstunden bis hin zur Prüfung. Mit den genauen Beschreibungen ihrer Erlebnisse in der Fahrschule konnte ich mir die Szenen gut vorstellen.

Die Fahrlehrer haben einen großen Teil des Inhaltes gefüllt und haben für kleine lustige Momente gesorgt. Trotzdem muss man sagen, dass keine Klischees und überspitzten Darstellungen ausgelassen wurden. Für den ein oder anderen könnte es anstrengend werden. Das Verhalten ihrer Fahrlehrer kann man natürlich nicht auf die große Masse beziehen. Bis zu einem gewissen Punkt fand ich es noch lustig, jedoch hat es im Laufe der Handlung nachgelassen und mich gelangweilt.

Auch die Handlung war recht einfach gehalten. Frau Freitag wird als die tollpatschige und ahnungslose Fahrschülerin beschrieben. Ihre Fahrlehrer machen sich auf ihre Kosten lustig und verpassen ihr immer wieder ein unsachgemäßen Spruch. Mit der Zeit nervt auch das mich und so wird das Buch zu einer langatmigen Geschichte, bei der man das Ende schon nach der Hälfte erahnen kann.

Ein lustiger Roman, der für einen kurzen Zeitpunkt erheitert, aber eher eine leichte Lektüre für Zwischendurch ist. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch, doch Frau Freitag konnte meinen Humor nicht treffen.

Veröffentlicht am 19.05.2020

Ein komischer Jugendroman

Ana und Zak
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Das Buch "Ana und Zak" wurde von dem amerikanischen Autor "Brian Katcher" geschrieben und ist 2017 im "dtv-Verlag" erschienen. Hierbei handelt es sich um einen Jugendroman, der kleine Schwächen aufweist.

Ana ...

Das Buch "Ana und Zak" wurde von dem amerikanischen Autor "Brian Katcher" geschrieben und ist 2017 im "dtv-Verlag" erschienen. Hierbei handelt es sich um einen Jugendroman, der kleine Schwächen aufweist.

Ana und Zak könnten nicht unterschiedlicher sein. Ana kann Zaks Lebenseinstellung nicht nachvollziehen, er lebt doch nur in den Tag hinein und ist nur auf Vergnügen aus. Ana hat andere Sachen im Kopf und ist nicht abenteuerlustig. Zak hat sich schnell Ana verguckt. Trotz Bedenken weicht er ihr nicht von der Seite. Ein Kuss verändert alles. Doch Ana und Zak werden durch das Verschwinden ihres Bruders Clayton gestört. So beginnt eine gefährliche Reise zur nahe liegenden Science-Fiction-Comic-Convention. Eine verrückte Nacht, in der die beiden über sich hinauswachsen und ihr wahres Ich zeigen.

Die Geschichte hat eine süßen Hintergedanken. Zwei Jugendliche, die über Nacht zusammenfinden und ihre persönlichen Gedanken miteinander teilen. Ana und Zak sind zwei interessante und spannende Charaktere, die nicht der typischen Norm entsprechen. Sie sind außergewöhnlich und merken im Laufe der Handlung, dass sie doch Gemeinsamkeiten besitzen. Zusätzlich wird ihr Zusammenhalt auf eine harte Probe gestellt, da die Suche nach Anas Bruder Clayton sich als recht schwierig erweist.

Der Handlungsort ist die Con und ist somit auch der Mittelpunkt des Geschehens. Nur zu Anfang lernt man viele Eindrücke von Anas und Zaks Alltag kennen. Ihre Anziehung zueinander ist schnell zu spüren. Durch die Ansichtswechsel der beiden erfährt der Leser viel über ihre Gefühle, Stärken und Schwächen heraus. Somit kommen die Charaktere einem schnell vertraut vor und werden gut in den Vordergrund gestellt.

Auch die "nerdige" Darstellung und die Beschreibung der Convention haben für unterhaltsame Momente gesorgt. Da ich auf diesem Gebiet ziemlich unwissend bin, habe ich viele lustige und interessante Sachen erfahren. Leider wurde hier aber auch viele unrealistische Szenen eingebaut, die weit weg von einem Jugendroman waren. Um die Spannung aufzubauen wurde eine Situation mit Drogen und anderen komischen Dingen integriert. Meine Freude habe ich dann beim Lesen auch etwas verloren und habe nicht ganz den Sinn nachvollziehen können.

Nicht nur die Suche nach Clayton war verwirrend und chaotisch. Die Liebesgeschichte kam für mich kaum zur Geltung. Es war zwar eine interessante und niedliche Handlung, jedoch habe ich den Schwerpunkt nicht ganz einordnen können. Geht es hier um Liebe? Oder eher um Zusammenhalt? So ganz bin ich nicht durchgeblickt und auch das Ende war überspitzt und chaotisch. Insgesamt hätte ich mir von allem etwas weniger gewünscht, dann wäre vielleicht das Ende harmonischer geworden.

Ein Jugendroman mit unterhaltsamen und niedlichen Szenen. Für meinen Geschmack jedoch viel zu chaotisch!

Veröffentlicht am 19.05.2020

Außergewöhnlicher Schreibstil

Der grüne Palast
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Der historische Roman "Der grüne Palast" wurde von der Autorin "Peggy Hohmann" geschrieben und ist 2017 im "Ullstein Verlag" erschienen. Peggy Hohmann wählt in ihrem Debüt einen außergewöhnlichen Erzählstil. ...

Der historische Roman "Der grüne Palast" wurde von der Autorin "Peggy Hohmann" geschrieben und ist 2017 im "Ullstein Verlag" erschienen. Peggy Hohmann wählt in ihrem Debüt einen außergewöhnlichen Erzählstil. Es handelt sich hierbei um einen interessanten Briefroman.

Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert. Wir befinden uns zu der Zeit der napoleonischen Kriege um 1814/1815. Nach Napoleons Tod besitzt Österreich mit Kaiser Franz und Kanzler Fürst von Metternich eine große Macht in Europa. Mit einem Bündnis zu Portugal soll die Monarchie gestärkt werden. Erzherzogin Leopoldine wird von Gräfin Lazansky nach Brasilien begleitet. Eine Hochzeit mit dem portugiesischen Thronfolger wurde von Fürst Metternich organisiert. Doch das Leben ist anders, als es die Vorstellung der Frauen vermochte.

Mehrere Hauptprotagonisten geben einem das Geschehen in Briefform wieder. Neben der Erzherzogin Leopoldine gibt es die Gräfin Lazansky, den Kaiser Franz, ihre Schwester Marie-Louise und den Fürst von Metternich, die sich während der Reise regelmäßig ihrue Tätigkeiten und ihre Sorgen erzählen.

Durch die Handlung wird man mit den Briefen geführt und erfährt Gefühle und Gedanken. Als Leser hat man einen guten Überblick und weiß viel über die einzelnen Personen. Jedoch werden viele Geheimnisse unter ihnen nicht weitergegeben und bleiben nur dem Leser vertraut.

Obwohl viele Szenen fiktiv sind, hat man durch den tollen Schreibstil das Empfinden man wäre historisch vor Ort und taucht in eine spannende Welt ein. Die Autorin Peggy Hohmann hat viele Ereignisse fundiert in der Handlung aufgegriffen. Die damalige Zeit war besonders für Frauen nicht einfach. Besonders anhand der Erzherzogin Leopoldine erfährt der Leser, wie leichtsinnig und naiv die Frauen waren. Ihre Reise und ihr Leben war ein erschöpfendes Drama und endet in einer Tragödie.

Das gelungene und farbenfrohe Cover lässt auf eine schöne Lebens- bzw. Liebesgeschichte hindeuten. Auch der Klappentext weckt Romantik und atemberaubende Geschichten zweier Frauen. Dieses Buch hat mich in dieser Hinsicht leider enttäuscht. Von einer traumhaften Beziehung ist hier nichts zu finden. Das Leiden der Erzherzogin erzeugt Traurigkeit und ist absolut im Kontrast zum Cover.

Die Historie kam in diesem Debütroman grandios zur Geltung. Da es ein für mich unbekanntes Thema war, fand ich die Verhältnisse der damaligen Zeit interessant nachzuvollziehen und gelungen. Durch den Briefwechsel hat man die Charaktere genau kennenlernen können und ihre wahren Gefühle mitbekommen. Jedoch konnte mich die Liebesgeschichte nicht erreichen und hat bei mir für keine Begeisterung gesorgt!

Veröffentlicht am 19.05.2020

Ein venezianischer Krimi

Verrat in Venedig
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Der Kurzkrimi "Verrat in Venedig: Commissario Montebello ermittelt" wurde von dem Autor "Wolf Heichele" geschrieben. In diesem Buch versucht Kommissar Montebello einen Mord aufklären.

In einer Gondel ...

Der Kurzkrimi "Verrat in Venedig: Commissario Montebello ermittelt" wurde von dem Autor "Wolf Heichele" geschrieben. In diesem Buch versucht Kommissar Montebello einen Mord aufklären.

In einer Gondel in Venedig wird ein reicher und bekannter Besitzer einer Nudelfabrik ermordet aufgefunden. Die Motive sind unterschiedlich. Die Vergiftung durch Pilze weist auf Habgier hin, aber Commissario Montebello möchte diesen Gedanken nicht festhalten. Schnell entstehen neue Hinweise und Spuren. Doch welche führt wirklich zum Täter?

Mit diesem Buch habe ich eine gute Unterhaltung gefunden. Commissario Montebello ist eine sympathische Person, die mit allen Mitteln den Fall lösen möchte. Er wurde nach meiner Meinung mit den meisten Details beschrieben und ist der Hauptprotagonist der Geschichte. Auch weitere Charaktere spielen eine große Rolle in diesem Kurzkrimi. Die Darstellung der Personen ist gelungen. Jedoch hätte ich mir mehr Tiefe der Personen erhofft. Oft wurden die Personen nur oberflächlich beschrieben, sodass man nicht mitgerissen wurde.

Trotzdem ist es dem Autor gelungen eine gewisses Maß an Spannung zu gestalten. Mitten in Venedig kam der Krimi gut zur Geltung. Viele Spuren lenken den Leser auf verschiedene Täter, sodass man neugierig bleibt. Montebellos Arbeit hätte da noch etwas intensiver beschrieben werden können. Die Befragungen waren recht kurz, obwohl ich es interessant fand, auf welche Fährt man geführt wird.

Da es ein Kurzkrimi ist, sollte man nicht allzu große Hoffnungen haben. Unterhaltung wird mit dieser Handlung erzeugt und eignet sich perfekt für Zwischendurch. Man taucht in eine traumhafte Kulisse und lernt interessante Charaktere kennen. So entsteht ein kleines Abenteuer, was mich gut entspannt und für Freude gesorgt hat!