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Veröffentlicht am 24.06.2024

Toller Krimi Auftakt

Schwarze Brandung
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Schwarze Brandung ist der Auftaktband der Sylt-Krimi-Reihe um die Ermittlerin Liv Lammers. Ich habe den Krimi als Hörbuch gehört und an dieser Stelle ein großes Lob an Sprecherin Julia Nachtmann, die das ...

Schwarze Brandung ist der Auftaktband der Sylt-Krimi-Reihe um die Ermittlerin Liv Lammers. Ich habe den Krimi als Hörbuch gehört und an dieser Stelle ein großes Lob an Sprecherin Julia Nachtmann, die das Hörbuch super eingesprochen hat. Angefangen vom Norddeutschen Dialekt, ausländischen Akzenten, den unterschiedlichsten Gefühlslagen und den jeweiligen Stimmungen, versteht es sie perfekt, den Hörer zu fesseln.

Inhalt: Ein brutaler Mord erschüttert die Insel Sylt. Am Strand von Westerland wurde die Leiche einer jungen Frau gefunden. Liv Lammers von der Mordkommission Flensburg ist total geschockt, da sich zuvor ihr Neffe Jan von Sylt um Hilfe gebeten hat, da seine Freundin verschwunden ist. Ist sie die Tote? Liv, die vor Jahren mit ihrer Familie auf Sylt gebrochen hat, ist eine der Ermittlerinnen und reist seit langer Zeit wieder in ihre Heimat…

Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen, man wird von Beginn an mitgerissen und es baut sich sofort ein ordentlicher Spannungsbogen auf, der bis zum Schluss anhält. Es gibt mehrere Perspektiven, die ich sehr gelungen empfand. Durch die verschiedenen Sichtweisen erhält man immer wieder neue Hinweise und versucht mit zu ermitteln.

Die Figuren sind allesamt gut gezeichnet und wirken authentisch. Sehr gefallen hat mir der norddeutsche Schlag. Liv Lammers ist mir durchweg sympathisch. Ich hatte das Gefühl, sie muss sich ständig beweisen, zum einen bei ihren eigenen Kollegen (Hennes) und zum anderen bei den Kollegen auf der Insel, Heimvorteil hat sie jedenfalls nicht. Generell liegt aufgrund ihrer Vergangenheit immer etwas Unausgesprochenes in der Luft, einige Dinge erfährt man, ihre ganze Geschichte bekommt man sicher in den folgenden Bänden erzählt. Beachtlich ist ihr Spürsinn und ihre Hartnäckigkeit, die ordentlich Bewegung in den Fall bringen.

Insgesamt ist es ein toller Auftakt dieser Krimireihe und macht auf jeden Fall Lust auf mehr. Ich gebe gerne eine Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Tolle Fortsetzung

Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher
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Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher ist der zweite Band dieser wunderbaren Romanreihe um drei starke Frauen, die während des zweiten Weltkrieges emigriert sind. Ich empfehle auf jeden Fall zuvor Band ...

Die Glücksfrauen - Die Kraft der Bücher ist der zweite Band dieser wunderbaren Romanreihe um drei starke Frauen, die während des zweiten Weltkrieges emigriert sind. Ich empfehle auf jeden Fall zuvor Band 1 zu lesen, da die nachfolgenden Bände aufeinander aufbauen.

Zum Inhalt: Es geht nach wie vor um das Erbe der verstorbenen Luise, die ihrer Enkeltochter June ein Restaurant vermacht. Es gehört ihr aber nur zu einem Drittel, da Luise kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges nach Amerika emigriert ist. Ihre beiden Freundinnen Anna und Maria geben ihr Geld, damit sie ein Restaurant eröffnen kann. Durch einen unverzeihlichen Fehler bricht ihre Freundschaft auseinander und sie haben keinen Kontakt mehr zueinander. Nun ist es an June, Maria bzw. Anna oder deren Nachkommen ausfindig zu machen, damit das Erbe angetreten werden kann.
2023: Die Spuren führen June nun nach Brasilien zu Maria bzw. deren Enkeltochter Sandra. Stück für Stück finden sie heraus, dass Maria, Jakob und ihre beiden Kinder in letzter Sekunde eine waghalsige Flucht nach Brasilien angetreten haben. June und Sandra beschließen, Marias Fluchtroute von Deutschland nach Brasilien nachzureisen. Was sie dabei herausfinden, lest ihr am besten selbst….

Der Schreibstil ist absolut fesselnd. Ich war sofort im Geschehen drin und fieberte mit jedem kleinsten Detail mit, die June und Sandra über die Flucht von Marias Familie herausfinden. Es liegt soviel Tragik und Verzweiflung in den Erlebnissen von Maria, ihrem Mann Jakob und den beiden Kindern, dass ich beim Lesen richtig erschüttert war. Ich konnte die Verzweiflung regelrecht spüren, wenn irgendein amtliches Schreiben oder andere Dinge, die für die Flucht notwendig waren nicht aufzutreiben waren und somit die Flucht immer wieder stagnierte.

Es gibt zwei Zeitebenen, die Vergangenheit aus der Perspektive von Maria von 1936 bis 1943 und die Gegenwart im Jahr 2023 aus der Perspektive von Sandra.
Bildgewaltig vermittelt uns Anna Claire die Zustände in Deutschland, als es für die jüdische Bevölkerung immer aussichtsloser wurde. Des Weiteren erleben wir die Strapazen während des beschwerlichen Fluchtweges hautnah mit. Dabei nimmt sie einige historische Fakten auf, unter anderem die Fluchtroute über die Pyrenäen, die June und Sandra nachreisen.

Die Figuren sind durchweg detailliert und authentisch gezeichnet. June kennt man bereits vom ersten Band und ich muss gestehen, dass ich sie sympathischer fand als Sandra. Diese lebt eher in den Tag hinein, es gibt einige Dinge, die sie in ihrem Leben vielleicht ändern müsste, dies aber wiederum auf später verschiebt. Durch June kommt nun Bewegung in ihrem Leben und die Spurensuche von Maria lässt sie dann verantwortungsbewusster handeln.

Maria, Jakob, Tabea und Noah haben mich wirklich beeindruckt. Maria ist ein absolut starker Charakter, ohne ihre Unerschütterlichkeit und Durchhaltevermögen wäre die Flucht und der beschwerliche Neuanfang in der Fremde nicht gelungen.

Einige aufschlussreiche Details erfährt man über Anna (Anni), die ich so nicht erwartet hätte.
Das Zerwürfnis der drei Frauen bleibt weiterhin im Verborgenen. Deshalb bin ich auf den dritten Band gespannt, in dem noch einige offene Fragen beantwortet werden.

Insgesamt hat mir dieser Band - die Geschichte von Marias Familie - sehr gefallen. Ich bin wirklich tief beeindruckt, wieviel die Menschen auf sich genommen haben, um zu überleben. Und auch wieviele Menschen uneigennützig halfen, um dem Leid entgegenzusetzen. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne. Danke an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Ein Gläschen Sehnsucht

Ein Gläschen Sehnsucht
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Nach „Ein Tässchen Liebe“ und „Ein Kännchen Glück“ ist nun „Ein Gläschen Sehnsucht“ der dritte Band der „Love & Feelings“-Reihe. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich allein die Buchtitel ganz bezaubernd ...

Nach „Ein Tässchen Liebe“ und „Ein Kännchen Glück“ ist nun „Ein Gläschen Sehnsucht“ der dritte Band der „Love & Feelings“-Reihe. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich allein die Buchtitel ganz bezaubernd und originell finde. Das Cover von „Ein Gläschen Sehnsucht“ ist ebenfalls super gelungen und fügt sich perfekt in die Reihe ein. Alle Einzelbände können losgelöst voneinander gelesen werden.

Zum Buch: Miranda ist freiberufliche Yoga-Lehrerin und bietet ihre Kurse u. a. in Luxushotels in aller Welt an, dadurch kommt sie viel herum in der weiten Welt. Sie liebt das Reisen, ihre Freiheit und Unabhängigkeit. In ihrer Heimatstadt London lernt sie den Griechen Alexis kennen. Obwohl sie erfährt, dass er verheiratet ist, muss sie ständig an ihn denken. Eine Verbindung hätte eh keinen Sinn, da er wieder in seine Heimat zurückkehrt und er ja vergeben ist.
Kurze Zeit später treffen sie sich auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki wieder und es stellt sich heraus, dass Alexis nicht verheiratet ist. Warum hat er gelogen?
Zwischen beiden funkt es gewaltig, dennoch sind sie überzeugt davon, dass sie ihrer beider Freiheit und Ungebundenheit nicht aufgeben möchten. Wie das Ganze endet, solltet ihr selbst herausfinden. Es wird auf keinen Fall langweilig…

Der Schreibstil lässt sich wunderbar lesen und ich war schnell im Geschehen drin. Die Beschreibungen der Schauplätze London und das griechische Inselflair sind richtig schön und man bekommt direkt Fernweh.

Die Figuren haben mir gut gefallen, obwohl mir die Freiheitsbeteuerungen von Miranda und Alexis, dass sie sich auf keinen Fall binden wollen, irgendwann ein wenig nervig erschienen. Desto mehr sie darauf pochten, um so intensiver wurden ihre Gefühle füreinander. Es dauert eine Weile, bis sie das selbst wissen und ich war echt gespannt, wie sie sich entscheiden.

Des Weiteren gibt es auch potentielle Nebenfiguren, ich sage nur Alexis‘s resolute Mama, die ordentlich Bewegung in die Geschichte bringt und Alexis Fantasy ankurbelt. Und auch Miranda‘s Bruder spielt eine tragende Rolle, seinen Part habe ich ebenfalls spannend verfolgt.

Nach einigen Verwirrungen und Zueinanderfinden der einzelnen Figuren gibt es dann doch ein wunderschönes Buchende und ich konnte zufrieden das Buch zuschlagen. Es ist ein unterhaltsamer und schöner Sommerroman, dazu mit einem Traum-Setting. Ich habe mich ausgesprochen wohl gefühlt und gebe eine klare Kaufempfehlung. Danke an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 17.06.2024

Das Geheimnis von Dikholmen

Das Geheimnis von Dikholmen
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Das Geheimnis von Dikholmen ist ein sehr berührender Roman, der drei Frauenschicksale erzählt. Da ist Eira, die 1960 alles hinter sich lässt und auf Dikholmen strandet und nie mehr zurückkehrt.
1968 flieht ...

Das Geheimnis von Dikholmen ist ein sehr berührender Roman, der drei Frauenschicksale erzählt. Da ist Eira, die 1960 alles hinter sich lässt und auf Dikholmen strandet und nie mehr zurückkehrt.
1968 flieht die junge Inga vor ihrer Stiefmutter nach Dikholmen, um ihr Kind zu bekommen.
In der Gegenwart kehrt Lillemor nach Jahren in ihre Heimat Schweden zurück, um einen Neuanfang zu wagen. Als die drei sich im Hier und Jetzt begegnen, ahnen sie noch nicht, welche Verbindung zwischen ihnen besteht…

Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Michaela Abresch beschreibt das Setting und die Figuren so eindrücklich, dass man alles lebendig vor Augen hat.

Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, mich in den verschiedenen Zeitebenen und den wechselnden Perspektiven zurechtzufinden. Man ist als Leser den Protagonisten immer einen Schritt voraus und möchte ihnen am liebsten zuflüstern, wie die Dinge sind.

Die Figuren sind detailliert und authentisch ausgearbeitet. Mit Eira fühlt man richtig mit und wünscht ihr einfach ein gutes Leben ohne ihre ständige Verzweiflung.

Inga ist zwar etwas blauäugig, kämpft aber für sich und ihr ungeborenes Kind.

Inselkind Lillemor kennt Dikholem seit ihrer Kindheit, geht aber zum Studium nach Deutschland. Nach einem schweren Schicksalsschlag kehrt sie 2019 auf die heimatliche Insel zurück.

Auch die Nebenfiguren sind wunderbar ausgearbeitet, ich mochte ganz besonders Magnus.

Michaela Abresch versteht es ausgezeichnet, die Fäden aus der Vergangenheit mit der Gegenwart zu verknüpfen. Am Ende schließt sich der Kreis und ich war richtig ergriffen.

Insgesamt ist es eine tolle Geschichte, in der ich mit Eira, Inga und Lillemor und deren Weggefährten mitgefiebert habe. Vom Weinen, Lachen, Staunen, Erschrecken und Aufatmen erlebt man eine richtige Gefühlsachterbahn. Ich empfehle diesen wunderbaren Roman uneingeschränkt weiter und gebe fünf Sterne. Danke an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 10.06.2024

Zitronenfieber

Zitronenfieber
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Zitronenfieber ist der 8. Band der Irland-Reihe „Von Cider bis Liebe“. Die Bände sind wirklich toll, man kann einfach nicht genug davon bekommen. Sie können losgelöst voneinander gelesen werden. In den ...

Zitronenfieber ist der 8. Band der Irland-Reihe „Von Cider bis Liebe“. Die Bände sind wirklich toll, man kann einfach nicht genug davon bekommen. Sie können losgelöst voneinander gelesen werden. In den Einzelbänden trifft man immer wieder Protagonisten aus den jeweils anderen Bänden.
 
Zum Buch: Hope braucht eine neue berufliche Perspektive und am besten noch an einem anderen Ort. Die Physiotherapeutin übernimmt eine sechswöchige Pflege von Destillerie-Besitzer Angus O’Neill. So reist sie an die irische Westküste an den berühmten Cliffs Of Moher ins beschauliche Ardwellheart. Trotz der eher unsympathischen Art ihres Patienten fühlt sie sich in der neuen Umgebung erstaunlich schnell wohl und versucht ihre Selbstzweifel und Schuldgefühle aus der Vergangenheit zu entfliehen. Angus erwachsener Sohn Dylan ist da nicht ganz unschuldig daran, sie fühlen sich schnell zueinander hingezogen. Spontan hilft sie in einem Camp für Waisenkinder aus, das Dylan grad unter seiner Leitung hat. Allerdings kommt Hope mit der Behandlung von Angus an einem Punkt, der sie zu einer drastischen Entscheidung zwingt und die Beziehung zu Dylan verkompliziert. Auch Dylan muss mit seiner Vergangenheit, vor allem mit dem mehr als schlechten Verhältnis zu seinem Vater, abschließen. Ob  Hope und Dylan eine gemeinsame Chance haben und ihre eigenen Dämonen bekämpfen können, solltet ihr unbedingt selbst herausfinden.
 
Der Schreibstil ist wieder wunderbar zu lesen - gefühlvoll, warmherzig, humorvoll, einfach voller Herz. Das Setting ist ganz toll beschrieben. Es war für mich nicht ganz unbekannt, denn schon im vierten Band „Limettenfieber“ machten wir Bekannschaft mit den O’Neills aus Ardwellheart.
 
Die Figuren sind durchweg detailliert und authentisch ausgearbeitet. Es hat mir viel Freude bereitet, alte Bekannte zu treffen, bis auf Angus. Als zu Beginn des Buches stand, Hope wird eine sechswöchige physiotherapeutische Pflege von Angus übernehmen, dachte ich sogleich: „doch nicht etwa DER ANGUS?“ Nun ja, genau dieser. Ich habe mir alle Mühe gegeben, mit ihm warm zu werden, Hope hatte tatsächlich so etwas wie ein Gespür für ihn und ließ sich auch nicht unterbuttern. Die Begegnungen zwischen ihm und Hope oder mit Dylan und Brittany sind sehr aufwühlend, ich habe mit allen Beteiligten mitgelitten.

Hope ist eine aufgeschlossene, einfühlsame junge Frau. Sie nimmt ihren Beruf sehr ernst und ist derzeit wegen einem tragischem Zwischenfall in der Vergangenheit von Selbstzweifeln geprägt.

Dylan ist mir hier richtig ans Herz gewachsen, er hat eine enorme Entwicklung gemacht und dass er sich sozial (zum Leidwesen seines Vaters) einbringt, fand ich richtig gut. Dennoch sitzt ihm ebenfalls die Vergangenheit im Nacken und eine Zukunft mit Hope scheint in weiter Ferne zu rücken, falls es überhaupt eine geben kann.
 
Madita Tietgen nimmt in diesem Roman das Thema Organspende auf, was sehr gut umgesetzt ist. Es gibt dazu einige emotionale Szenen im Buch.
 
Insgesamt ist es wieder ein unglaublich berührender Roman mit viel Tiefgang. Ich kann ihn wärmstens empfehlen. Madita Tietgen hat hier wunderbare Lesemomente geschaffen, von humorvoll bis todtraurig, ich war sehr ergriffen. Dafür gibt es natürlich fünf Sterne.

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