Eine Reise in die Vergangenheit!?
Jagd auf El Chapo2018 erscheint ein Roman über die Festnahme eines Drogenbarons, der schon seit Jahren in Haft sitzt. Warum ausgerechnet jetzt? Weil am 16. April 2018 (ursprünglich) die Verhandlungen gegen ihn beginnen ...
2018 erscheint ein Roman über die Festnahme eines Drogenbarons, der schon seit Jahren in Haft sitzt. Warum ausgerechnet jetzt? Weil am 16. April 2018 (ursprünglich) die Verhandlungen gegen ihn beginnen sollten. Vor einem US-Gericht, denn schließlich wurde El Chapo auch von einem Spezialagenten aus den US gefasst. Dieser Agent heißt Andrew Hogan und ist Co-Autor dieses Buchs. Gemeinsam mit Douglas Century hat er eine Geschichte veröffentlicht, bei der man vor Staunen den Atem anhält und die beinahe unglaublich scheint.
Worum geht es?
Andrew Hogan ist Spezialagent der amerikanischen Drogenvollzugsbehörde DEA. Nachdem er mit seinem Partner Diego bereits einige kleinere Kriminelle und Drogenhändler geschnappt hat reizt es ihn, weiter nach oben vorzudringen und nicht nur die kleineren Verkaufskreise sondern großräumige Kartelle zu zerschlagen - seine Wahl fällt ausgerechnet auf El Chapo. Der fast schon mystifizierte Drogenbaron aus Sinaloa galt als gefährlichster Drogenboss der Welt und als einer der reichsten noch dazu. Wie soll also ein "einfacher" Agent diesen Mann schnappen?
Der Weg dorthin ist nicht gerade einfach, wird jedoch im Buch sehr detailreich wiedergegeben. Mit viel Witz, Geschick und vor allem Geduld kämpft sich Hogan immer weiter in die Kreise des Kartells vor, so dass man am Ende wirklich sprachlos ist. In diesem Fall ist die Realität noch viel spannender als jeder Kriminalroman.
Graphische und rhetorische Gestaltung
Das Cover ist realtiv simpel gehalten und zieht dadurch umso mehr in seinen Bann. Besonders gut hat mir die simple Farbwahl gefallen - die Schwarz-Weiß-Töne und dazu das knallige Rot wirken spannend und gleichzeitig auch bedrohlich.
Das Buch ist an sich sehr unterhaltsam und spannend geschrieben, allerdings hat es an einigen Stellen unter der Übersetzung gelitten, sprich: Die Grammtik und Wortwahl ist an einigen Stellen nicht so schön wie ich es mir vom Original erhoffe. Inhaltlich wird das allerdings locker wett gemacht und so sieht man gern über diese kleinen Schnitzer hinweg.
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Andrew Hogan, lediglich das Nachwort ist in dritter Person gehalten und fast die Ereignisse nach der Verhaftung von El Chapo zusammen.
Meine Meinung
Bevor ich das Buch gelesen habe war mir der Name "El Chapo" allerhöchstens vom Hörensagen bekannt und über seine Geschichte usw. wusste ich wirklich gar nichts - vielleicht hat das Buch auch deshalb bei mir so einen starken "Roman"-Eindruck hinterlassen. Positiv kann ich dadurch anmerken, dass sich das Buch auch ohne Vorwissen lesen lässt.
Da ich erst vor kurzem damit begonnen habe, Kriminalgeschichten zu lesen, war dieses Buch perfekt für mich - wenig Blut vergießen, vor allem hervoragende Ermittlungsarbeit und viel Spannung: So wie eigentlich jedes Buch dieses Genres sein sollte.
Fazit
Insgesamt ist "Jagd auf El Chapo" ein absolut gelungener Roman, den ich absolut weiter empfehlen kann und möchte. Das all die Geschichten, die man sonst nur aus Romanen oder Filmen kennt, tatsächlich 'da draußen' passieren und sogar noch viel spannender sind, klingt für mich immer etwas unglaublich - gerade an diesem Beispiel sieht man jedoch, wie wahr es ist. Wer also nach einer spannenden Lektüre sucht (am Besten für den Urlaub in Mexiko :D) der ist hier genau an der richtigen Adresse!