Cover-Bild Das Lied des Nordwinds
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 29.03.2018
  • ISBN: 9783732550234
  • Empfohlenes Alter: bis 99 Jahre
Christine Kabus

Das Lied des Nordwinds

Norwegenroman

Zwei Frauen, ein Geheimnis und eine unverhoffte Reise

Norwegen, 1905. Das Jahr, in dem das Land um seine Unabhängigkeit ringt, markiert auch für zwei sehr unterschiedliche Frauen einen Wendepunkt:
In Stavanger tritt Liv, ein Mädchen aus ärmsten Verhältnissen, eine Stelle als Dienstmagd an und muss schon bald die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen: Darf sie sich gegen ihren Dienstherren stellen, um einem kleinen Jungen zu helfen, den ein trauriges Schicksal erwartet? Auch für die junge Gräfin Karoline im fernen Schlesien steht ihre Existenz auf dem Spiel. Der Familienbesitz würde an einen entfernten Verwandten gehen, wenn ihr schwerkranker Mann ohne Erben stirbt. Als sie erfährt, dass er kurz vor der Hochzeit in Norwegen ein Kind gezeugt hat, schmiedet sie einen abenteuerlichen Plan ...

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2018

Zwei Frauen wachsen über sich hinaus

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Karoline ist eine junge Gräfin, die von ihrer Schwiegerfamilie nur geduldet wird. Karoline's Schwiegermutter hat der Ehe zu ihrem Sohn nur zugestimmt, weil die Eltern sehr reich sind und immer noch finanziell ...

Karoline ist eine junge Gräfin, die von ihrer Schwiegerfamilie nur geduldet wird. Karoline's Schwiegermutter hat der Ehe zu ihrem Sohn nur zugestimmt, weil die Eltern sehr reich sind und immer noch finanziell unterstützt.

Doch selbst nach fast einem Jahrzehnt steht besonders ihre Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter. Durch einen Zufall erfährt Karoline, das ihr Mann ein Kind in Norwegen gezeugt hat. Somit ist die Schwiegertochter sehr einverstanden, dass sie erst einmal zu ihrer besten Freundin nach Berlin fährt. Da hecken die Freundinnen einen super Plan aus. Karoline wird nach Norwegen fahren und das Kind suchen.

Liv ist ein junges Mädchen aus ärmlichen Verhältnissen. Durch Zuspruch ihres Pastors erhält das Mädchen eine sehr gute Stellung in einem Lehrerhaushalt. Dem jungen Mädchen fällt auf, wie sehr die beiden Kinder vom Vater behandelt wird. Während die kleine Tochter sehr liebevoll behandelt wird, wird der ältere Sohn sehr streng und distanziert behandelt. Liv versteht das einfach nicht. Dann verlieben sich zwei Männer in die junge Frau. Doch während der eine Mann in Liv nur eine billige Arbeitskraft sieht sobald sie seine Frau wird, liebt Bjarne Liv aus ganzen Herzen.. Doch Liv erfährt von dieser Idee und ist entsetzt.

Mit einer List schaffen es Liv und der kleine Junge aus diesem Haus zu fliehen. Dabei wird den beiden von einer Seite geholfen, womit sie niemals gerechnet haben.

Während dessen lernt Karoline an der Seite von einer selbstbewussten Frau immer mehr über sich hinaus zu wachsen und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Ich habe lange gebraucht, bis ich die beiden Stränge miteinander zusammen bringen konnte. Dabei geht dann die Geschichte mit einer großen Überraschung zuende
.
Ich bedanke mich für die Möglichkeit, dieses wundervolle Buch lesen zu können bei der Lesejury und Christine Kabus. Ich habe das erste Mal ein Buch von der Autorin gelesen, aber ich bin sicher es wird nicht mein letztes Buch von Christine Kabus

Veröffentlicht am 16.04.2018

Gelungene Kombination von Geschichte und Schicksal

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Der Roman spielt in Norwegen – was durch das Cover mit dem typischen Landschaftseindruck sehr gut getroffen wurde. Jedoch trügt diese Idylle, das Leben ist karg und hart, zusätzlich wird es durch den ...

Der Roman spielt in Norwegen – was durch das Cover mit dem typischen Landschaftseindruck sehr gut getroffen wurde. Jedoch trügt diese Idylle, das Leben ist karg und hart, zusätzlich wird es durch den Unabhängigkeitskampf Norwegens von Schweden erschwert. Bisher hatte ich wenig Kenntnis zu der Geschichte Norwegens und empfand diesen wohldosierten geschichtlichen Hintergrund für die Geschichte als sehr gelungen. Für meine Begriffe ist es für das Begreifen der gesamten Situation sehr hilfreich, ohne überlastet zu wirken.

Inhalt
Interessant scheint die um die Jahrhundertwende angesiedelte Geschichte zweier Frauen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten, der Adligen Karolinie und der armenLiv, verwoben – die jedoch eins gemeinsam haben – ihren Weg wider den gesellschaftlichen Zwängen zu gehen. Beide Hauptdarstellerinnen wachsen dabei an ihren Herausforderungen.
Karoline macht sich auf nach Norwegen um den unehelichen Sohn ihres Mannes zur Sicherung des Familienerbes zu finden. Allerdings finde ich ihre Überlegung, dadurch im Ansehen der Schwiegermutter zu steigen, etwas naiv. Denn immerhin dürfte dieses Kind nach deren Ansichten ein Makel sein. Und ob man nur des Geldes willen, den Ruf aufs Spiel setzt, stelle ich mir bei diesem Charakter schwierig vor. Trotzdem hat Karoline sehr viel Glück, indem sie eine Anstellung als Reisebegleitung für eine alleinstehende Dame bekommt und somit ihre Reise nach Norwegen antreten kann, ohne sich um das Finanzielle zu sorgen oder auf Almosen von ihrer besten Freundin Ida angewiesen zu sein. Während dieser Reise wächst Karoline vom gegängelten Duckmäuschen über sich hinaus. Und beginnt durch den Kontakt mit mehreren Feministen, Dinge zu hinterfragen, die sie bisher nur hingenommen hat.
Liv hingegen entdeckt die erste Liebe – sieht sich allerdings als Leibeigene den Wünschen und Ideen anderer ausgesetzt. Sehr schwer zu schaffen macht ihr das Verhalten der Eltern des kleinen Elias – die Strenge, ja fast Hass des Vaters – und die Gleichgültigkeit der Mutter. Was nur einen Schluß zulässt, der sich auf Nachforschen im Arbeitszimmer des Vaters auch bestätigt. Liv setzt sehr viel aufs Spiel, setzt sich trotz zu befürchtender Repressalien, über ihre Herrschaft hinweg, um einem kleinen Jungen zu retten, der sie sehr an ihren verstorbenen Bruder erinnert.
Abgerundet wird das Ganze noch mit einigen Irrungen und Wirrungen in Sachen Liebe für beide Hauptdarstellerinnen – am Ende gibt es jedoch für alle ein Happy End.

Bewertung
Sehr gelungen finde ich den Wechsel zwischen Liv und Karoline mit jedem Kapitel – der jeweilige Spannungsbogen lässt es fast gar nicht zu, das Buch aus der Hand zu legen. Dadurch und durch den gut verständlichen Schreibstil, liest sich dieses Buch flüssig – und ich war fast überrascht, schon so rasch am Ende angelangt zu sein. Der geschichtliche Hintergrund hat mich dazu animiert, mich noch zusätzlich zu der Geschichte Norwegens zu informieren. Von mir – als Liebhaber dieser Stilrichtung eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.04.2018

Ein spannendes Abenteuer!

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Christine Kabus' neuer Norwegen-Roman ist gerade erst den Druckpressen entsprungen, da durfte ich ihn bereits innerhalb einer Lovelybooks-Leserunde lesen - und war hin und weg. Schon allein der Klappentext ...

Christine Kabus' neuer Norwegen-Roman ist gerade erst den Druckpressen entsprungen, da durfte ich ihn bereits innerhalb einer Lovelybooks-Leserunde lesen - und war hin und weg. Schon allein der Klappentext macht neugierig und mit 620 Seiten kommt das Buch auch nicht gerade schlank daher. Meine zunächst niedrigen Erwartungen wurden positiv überrascht und selbst drei Tage nachdem ich das Buch beendet habe, möchte ich immer wieder danach greifen, um weiter zu lesen, weil mich die Welt des Romans genau wie seine Geschichte unglaublich gepackt hat.

Ausgangspunkt sind zwei sehr unterschiedliche Lebensgeschichten im Jahr 1905: Karoline, aus gutbürgerlichem Haus, hat bereits vor neun Jahren einen Grafen geheiratet, durch den sie sich ein aufregendes Leben erhoffte, doch seitdem versauert sie gemeinsam mit ihren (ihr nicht gerade wohlgesonnenen) Schwiegereltern auf dem Landsitz der Familie in Schlesien. Zu allem Übel wird ihr Mann schwer krank und da ihre Ehe kinderlos geblieben ist, droht der Familienwohnsitz an einen entfernten Verwandten zu entfallen - wenn Karoline nicht noch eine bessere Lösung einfällt.

Livs Leben könnte unterschiedlicher nicht sein. Sie lebt in Norwegen und muss als Hausmädchen den Lebensunterhalt für ihre Familie mitverdienen, nachdem ihr Vater durch einen Arbeitsunfall kein Geld mehr dazu beitragen kann. So gelangt sie in die Missionsschule in Stavanger, wo sie der Familie Treske bei der Versorgung des Haushalts, vor allem aber bei der Sorge um den neun Jahre alten Elias zur Hand geht. Denn der scheint täglich mit seinem Vater aneinander zu geraten und Liv will nichts mehr als ihn zu schützen.

Das Cover des Buches weckt sofort das Fernweh in meiner Brust - der tiefe Fjord mit dem strahlenden blauen Wasser verstrahlt eine ganz besondere Atmospähre. Trotzdem ist es nicht das typische Coverbild für einen historischen Roman, bei dem ja normalerweise eine zeitgemäß gekleidete Frau nicht fehlen darf - weshalb ich das Buch überhaupt erst gelesen hab. Obwohl es vielleicht inhaltliche einer von vielen solchen Romanen sein mag, wirkt er äußerlich frisch und macht neugierig auf mehr.

Die Sprache des Buchs ist nicht zu hochtrabend, aber auch nicht zu simpel. Immer wieder finden sich norwegische Sätze und Lieder, die im Anschluss übersetzt werden, was dem Buch ein tolles Flair verleiht. Schön fand ich auch, dass der Wortlaut und der damalige Wortgebrauch überein stimmen - so hat mir jede "Mördergrube" (entgegen der Bedeutung des Wortes) ein Grinsen entlockt.

Erzählt wird aus der dritten Person abwechselnd von Liv und Karoline. Ein wie ich finde sehr gut gelungenes Element sind außerdem die Briefe von Karoline an eine Schulfreundin, die zwischendurch immer wieder eingebunden sind und die Geschichte gut voran bringen.

"Das Lied des Nordwinds" schließt sich inhaltlich an Christine Kabus' davor veröffentlichten Roman "Das Geheimnis der Mittsommernacht" an. Dort lernt man bereits einige der Charaktere aus diesem Roman kennen. Ich persönlich bin ohne diese Vorkenntnisse an das Buch herangegangen und habe mich hervorragend zurecht gefunden - allerdings bin ich jetzt, nach der Lektüre, sehr neugierig auf den Vorgängerband.


Wer es dem bisherigen Text noch nicht entnommen hat, für den sage ich es hier nochmal klar und deutlich: Ich war begeistert! (Und das vollkommen wieder erwarten, so hart das auch klingen mag.) Die Geschichte hat mich, nachdem ich erst gar nicht wirklich mit dem Lesen beginnen wollte, vollkommen gepackt und ich konnte das Buch schon bald nicht mehr aus der Hand legen. Tatsächlich geht es so weit, dass ich Nachts von diesem Buch träume und morgens unbedingt weiter lesen will, obwohl ich den Roman schon längst beendet habe. Kurz: Ich bin vollkommen verzaubert!

Aspekte, die es mir besonders angetan haben, sind unter Anderem der gut durchdachte Plot, der auf allen Ebenen wunderbar funktioniert und auch Stellen, die normalerweise langweilig oder plump werden, gut umschifft.

Toll fand ich außerdem, dass Liv trotz all der Wirrungen um sie herum ihrem Glauben treu bleibt und dass über dieses Thema auch kein schlechtes Wort fällt. Für mich als Christin toll zu lesen!

Ein für mich vollkommen neues Thema war die Unabhängigkeitsbewegung in Norwegen, über die in diesem Buch viel berichtet wird - wenn es auch, genau wie andere Sachen, eher nebenbei passiert und dadurch umso neugieriger macht.

Empfehlen kann ich das Buch allen, die sich nach einem Abenteuer sehnen. Natürlich handelt es sich, wenn auch nicht primär, um einen Frauenroman deswegen muss/ darf mit entsprechenden Szenen und Themen gerechnet werden, jedoch steht die tatsächliche Geschichte dabei stets im Vordergrund und alles andere passiert nur so nebenbei. Wer sich also von so etwas nicht abschrecken lässt, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.