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Birgit51

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2020

Toll geschriebener 3. Teil - das große Finale

Die Arglist des Teufels
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"Das große Finale der Trilogie um das Buch des Teufels: Sophia, die die Füchsin genannt wird, lernt in Nikolausburg den Dialekt eines einsamen Tales. Sie glaubt, damit das ihr anvertraute geheimnisvolle ...

"Das große Finale der Trilogie um das Buch des Teufels: Sophia, die die Füchsin genannt wird, lernt in Nikolausburg den Dialekt eines einsamen Tales. Sie glaubt, damit das ihr anvertraute geheimnisvolle Buch, das ein Heilmittel gegen die Pest enthalten soll, entschlüsseln zu können. Tatsächlich gibt das Buch sein Wissen preis. Doch es ist nicht das erhoffte. Als Sophia erfährt, dass ihr Mann, Magister Fuchs, schwer erkrankt ist, reist sie unverzüglich zurück nach Pirna – im Gepäck die entschlüsselte Schrift. Darauf hat der intrigante Stadtschreiber Wolf Schumann nur gewartet. Er ahnt nicht, dass das verheißungsvolle, lang ersehnte Buch ihn um den Verstand bringen wird. ..." so in etwa lautet der Klappentext des letzten Teils.

In die Geschichte um Sophia bin ich gut eingestiegen, obwohl es besser gewesen wäre, die beiden Vorgängerromane zu lesen, um alle Hintgergründe zu kennen. So kann man noch besser mit den Protagonisten mitfiebern. Das Leben im Mittelalter fand ich super ge- und beschrieben. Sophias Schicksal war schon berührend. Die Handlungen sind sehr spannend geschrieben und man merkt diesem Roman die aufwendige Recherche der Autorin an.

Sehr lesenswert für Freunde von historischen Romanen

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Berührender Erzählband

Mathias
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Bettina Dyes hat Geschichten gesammelt, die ihr erzählt wurden und gekonnt einfühlsam zu Papier gebracht. Es geht um Menschen, die an Wendepunkten im Leben stehen und wie Ereignisse sehr unterschiedlich ...

Bettina Dyes hat Geschichten gesammelt, die ihr erzählt wurden und gekonnt einfühlsam zu Papier gebracht. Es geht um Menschen, die an Wendepunkten im Leben stehen und wie Ereignisse sehr unterschiedlich auf das Leben der einzelnen Menschen einwirken. In "Mathias", eine etwas längere Geschichte in diesem Erzählband erzählt eine Frau über ihren Bruder und ihre Erinnerungen an ihn. Sehr berührend und emotional.
Eine weitere Erzählung handelt von einem jungen Mann, der seine junge Ehefrau verlassen muss, um in den Krieg zu ziehen. Alle Erzählungen regen zum Nachdenken über einzelne Schicksale der Menschen an und wirken nach. Ich konnte nicht alle Geschichten in einem Rutsch lesen, da manche mich sehr traurig stimmten. Aber diesen Band kann man immer wieder mal zur Hand nehmen und eine Erzählung lesen. Jeder wird für sich in diesen wahren Erzählungen etwas anderes entdecken.

Das Cover ist wunderbar schlicht gehalten und passt sehr gut zu diesem Erzählband, gerade jetzt in diese vorweihnachtliche Zeit mit den Sternen. Ein wunderbares Buch, welches sich auch sehr gut zum Verschenken eignet. Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 15.12.2020

Erschütternde Schicksale zweier Halbschwestern

Manche Engel sterben früh
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Ruth wächst in den 50er Jahren bei ihrer gefühlskalten Mutter und ihrem Stiefvater auf. Der Stiefvater versucht ihr LIebe und Geborgenheit zu geben. Als dann ihre Halbschwester Christin geboren wird, ist ...

Ruth wächst in den 50er Jahren bei ihrer gefühlskalten Mutter und ihrem Stiefvater auf. Der Stiefvater versucht ihr LIebe und Geborgenheit zu geben. Als dann ihre Halbschwester Christin geboren wird, ist dies für die Mutter das "Engelchen" und Ruth wird für sie gänzlich unwichtig. Ihr Stiefvater ist ab dem Zeitpunkt nicht mehr so präsent, da er für die größer gewordene Familie, Geld verdienen muss und kann sich auch nicht gegen seine Frau durchsetzen. Verzweiflung greift um sich. Die Mutter ist lieblos und scheint überfordert und egoistisch. Ruth scheint ihr jetzt völlig egal zu sein. Ihre Einschulung wird komplett übergangen. Da muss man als liebende Mutter von zwei Kindern schon sehr schlucken, wenn man dies liest. Das ist keine leichte Kost. Ruth erleidet durch ihre Mutter körperliche Schäden und muss so einige Ungerechtigkeiten erleiden. Das lässt ihre Seele nicht umberührt, die sich nach Liebe und Geborgenheit sehnt. Sie fängt an sich zu ritzen. Dann fasst Ruth einen Entschluss, spart und flieht als 16jährige zu ihrer Tante nach Berlin, die sie eingeladen hat, zu ihr zu kommen. Dort kommt sie zur Ruhe, findet Arbeit und fasst dort Fuß und kommt auch seelisch wieder etwas auf die Beine. Bis dann die 14jährige, nunmehr drogenabhängige Halbschwester Christin,, die Ruth seit ihrer Geburt gehasst hat, vor ihrer Tür steht.

Über das Schicksal von Christin erfährt man durch Tagebucheinträge in der zweiten Hälfte des Buches, das insgesamt 260 Seiten fasst.

Dieser Roman ist in kurze Kapital unterteilt und lässt sich daher gut lesen. Er handelt von verzweifelter Sehnsucht nach Liebe, Ungerechtigkeit, Hass, Rache, Gefühlskälte und Liebesentzug und ist nichts für Zartbesaitete. Ich musste beim Lesen oft schlucken und mit den Tränen kämpfen. Vor allem beim Gedanken daran, dass es solche Schicksale im realen Leben mit Sicherheit gibt. Die Handlung spielt von den 50igern bis Mitte der 60er Jahre und über den Alltag dieser Zeit erfährt man auch etwas. Die Erziehung der Mutter wird auch ein Grund für ihre eigene Unfähigkeit ihre Töchter zu lieben, beigetragen haben, dazu war sie ja ein Kriegskind und hatte es wohl selbst im Leben auch nicht leicht. Deshalb ist dieser ganze schreckliche Teufelskreis in diesem Buch, der so viele seelische Schäden nach sich zieht, so grausam und schwer zu verkraften.

Ein lesenwertes Buch, welches bei mir noch lange nachwirken wird.

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Sensibles Thema in einem spannenden Krimi verarbeitet

Sterbewohl
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Kann es soweit kommen? In Deutschland? Er herrscht nur noch scheinbar eine Demokratie und der Staat ist pleite. Er fordert die Rentner ab 65 Jahre auf, eine Sterbepille zu schlucken, damit sie der Allgemeinheit ...

Kann es soweit kommen? In Deutschland? Er herrscht nur noch scheinbar eine Demokratie und der Staat ist pleite. Er fordert die Rentner ab 65 Jahre auf, eine Sterbepille zu schlucken, damit sie der Allgemeinheit nicht mehr zur Last fallen. Was würdest Du selbst tun, fragt die Autorin Olivia Monti und legt einen Krimi vor, der mich sehr zum Nachdenken brachte über das System. Sagst du Nein und erträgst die Repressalien? Fliehst du ins Ausland? Versuchst du die Schweinerei öffentlich anzuprangern? Oder schluckst du das Gift?

In diesem Roman werden vom Staat für ältere Menschen Sterbeseminare in Luxushotels angeboten. Ihnen soll dort schmackhaft gemacht werden, Sterbewohl, eine tödliche Pille, zu schlucken, um die Rentenkassen wieder zu füllen. Die Protagonisten dieses Buches, Nadja, Anna, Max und Fred sind sehr gut beschrieben und ich habe mit ihnen mitgefühlt. Sie sind allesamt über 65 und in hellem Aufruhr. Sie haben alle vier vom Gesundheitsministerium eine Einladung zum Sterbeseminar ins komfortable Hotel Paradies auf Fehmarn erhalten. Das Einnehmen dieses Medikaments soll angeblich freiwillig sein, aber keiner der Senioren kehrt jemals aus den Hotels zurück. Da der Roman aus der Sicht von Nadja erzählt wird, wusste ich, dass diese wohl entkommen sein musste und überlebt hat, aber dies tat der Spannung dieses Krimis keinen Abbruch. Die Spannung steigerte sich und blieb konstant, so dass ich wissen wollte, wie das 220 Seiten starke Buch ausgehen würde. Es lässt sich durch den Schreibstil, der mir gut gefiel, schnell lesen.

Fazit: Sehr gute Krimiunterhaltung, die einen nachdenken lässt, aber auch Hoffnung lässt für Liebe und Freundschaft! Sehr lesenwert!

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Veröffentlicht am 13.12.2020

märchenhafte Mordermittlung a la Agatha Christie

Erkül Bwaroo fischt im Trüben
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Ganz hinten unten auf der Rückseite des Covers steht: "Agatha Christie im Märchenland, mit viel Humor und Verstand". Ganz genau so war es auch, einfach eine tolle Idee Erkül Bwaroo (Hercule Poirot) als ...

Ganz hinten unten auf der Rückseite des Covers steht: "Agatha Christie im Märchenland, mit viel Humor und Verstand". Ganz genau so war es auch, einfach eine tolle Idee Erkül Bwaroo (Hercule Poirot) als Detektiv in märchenhaften und trotzdem klug und temporeich erzählten Kriminalgeschichten wieder auferstehen zu lassen. Chapeau! Und französisch kann man auch wieder lernen, denn Erkül steht seinem großen Vorbild in nichts nach - was seine kleinen (eigentlich ja großen bzw. großartigen) grauen Zellen angeht und auch seine Sprache. Ihm werden einige französische Wörte und Sätze in den Mund gelegt und auch übersetzt, so dass man alles gut verstehen kann. Und der typische britische Humor kommt nicht zu kurz. Ich musste beim Lesen dieses Krimis viel schmunzeln, da die typischen Marotten sehr gut rüberkommen.

Diesmal wollte der Elfendetektiv mit seinem Diener Orges eigentlich in Urlaub fahren, unterwegs haben die beiden jedoch eine Autopanne und ein sympathischer, aber trauriger Fischer, namens Sebastian Timpetee hilft ihnen. So wird Erkül natürlich schnell neugierig, warum dieser so traurig ist und vergisst den geplanten Urlaub und lässt sich mit gewohnt charmanter Rafinesse lieber auf das Schloss von Sebastians Ehefrau Ilsebill einladen, um dort als Gast an einem zunächst erdachten Mörderspiel teilzunehmen. Wie zu erwarten war, wird aus dem Spiel bitterer Ernst und so lässt dann der erste Mord nicht lange auf sich warten. Waren es die Sekretärin von Ilsebill oder der angebliche Graf Horst von und zu Eulenstein, die ein Komplott schmieden? Da sich auf dem Schloss so einige illustre wie zwilichtige Gäste tummlen, könnte es (fast) jeder gewesen sein. Und auch das Personal des Schlosses ist nicht ohne... und weiss ob mehr, als es zugibt. Das Rätsellösen ist ganz nach Bwaroos Geschmack und wirklich sehr witzig erzählt. Sogar Inspektor Jupp taucht auf, um Erkül ein wenig zu "assistieren." Dreimal dürft Ihr raten, wer mal wieder richtig lag.

Ein rundrum gelungener Kriminalroman aus der Elfendetektiv-Reihe, der bislang mein erster aber ganz bestimmt nicht mein letzter war.

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