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Veröffentlicht am 11.06.2021

Das Schicksal dreier Frauen auf Spiekeroog

Das Stranddistelhaus
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Eine Insel. Drei Frauen. Drei Schicksale.

Spiekeroog 2019. Nachdem Rieke herausgefunden hat, dass ihr Mann sie betrügt und sogar verlassen will, erleidet sie einen Hörsturz, auch bedingt durch die viele ...

Eine Insel. Drei Frauen. Drei Schicksale.

Spiekeroog 2019. Nachdem Rieke herausgefunden hat, dass ihr Mann sie betrügt und sogar verlassen will, erleidet sie einen Hörsturz, auch bedingt durch die viele Arbeit in den letzten Jahren. Ihr Arzt erklärt ihr eindringlich, dass das ein Warnschuss war und sie sich unbedingt die nächsten Wochen schonen muss. Also flüchtet sie auf die kleine Nordseeinsel Spiekeroog, wo ihre Familie seit Jahren ein Ferienhaus hat. Der Zustand des Stranddistelhauses ist allerdings eher schlecht und Handwerker sind zur Zeit schlecht zu bekommen. Rieke aber ist fest entschlossen, aus dem Haus wieder ein idyllisches Feriendomizil zu machen und stürzt sich in die Renovierungsarbeiten.

Im Jahr 1962 steht die große Sturmflut gerade bevor und Viola versucht alles, ihre kranke Mutter von der Insel und in Sicherheit zu bringen. Aber Cäcilia weigert sich, nie wieder wird sie Spiekeroog verlassen. Eine Erklärung gibt sie dafür nicht ab. Viola fragt sich, ob es etwas mit ihrem Vater zu tun hat, von dem sie nichts weiß. nich einmal, ob er noch lebt. Cäcilia spricht niemals über die Vergangenheit, ihre Tochter weiß so gut wie nichts über ihr Leben vor ihrer Geburt. Viola, die als Lehrerin auf Spiekeroog arbeitet, setzt sich in ihrer Freizeit für die Natur der Insel ein. Ganz besonders das Friederikenwäldchen, ein vor mehr als hundert Jahren künstlich angelegter Wald, liegt ihr am Herzen. Ihre Mutter liebt den kleinen Wald und Viola möchte diesen Ort der Stille unbedingt erhalten, nachdem das Salzwasser, das mit der Sturmflut kam, nun die Bäume bedroht.

1933. Silvia und ihr Mann erleben hautnah die Machtergreifung Hitlers mit. Joachim gerät als Systemkritischer Journalist einer Lübecker Tageszeitung ins Visier des Regimes. Viele seiner Kollegen sind bereits einfach verschwunden und niemand weiß, was mit ihnen passiert ist. Silvia ist überzeugt, dass nur eine Flucht sie beide retten kann. Sie erinnert sich an unbeschwerte Sommerurlaube in ihrer Kindheit auf der Insel der Stille, Spiekeroog und überzeugt Joachim schließlich, dorthin zu gehen. Aber auch hier ist die Sicherheit trügerisch...


Was für ein tolles Buch! Ich habe es in wenigen Tagen gelesen und bin begeistert und bewegt. Von den Geschichten an sich und vom Erzählstil.

Man erfährt in den Kapiteln immer abwechselnd, wie es mit Rieke, Viola und Silvia weitergeht und ist hautnah dabei, hat an ihren Schicksalen Anteil und fühlt mit ihnen.

Ganz besonders berührt hat mich die Geschichte von Silvia und Joachim. Hier wird deutlich, dass das damalige Regime auch ganz normale Leute verfolgt und mundtot gemacht hat. Einfach nur Menschen, die eben nicht so blind waren wie viele und nicht daran glaubten, dass Hitler der Heilbringer für Deutschland war. Die ihre Meinung sagten gegen die Machenschaften der Regierung und dadurch in Lebgensgefahr gerieten.

Auch die Entwicklung von Rieke hat mir gefallen, denn sie findet bei der Arbeit an ihrem Ferienhaus zu sich selbst.

Am Ende werden auch einige Fäden zusammengeführt und man erfährt, wie die Schicksale der drei Frauen zusammenhängen. Für alle drei war ihre Reise nach Spiekeroog ein Wendepunkt in ihrem Leben und auch die Kraft der Natur spielt eine große Rolle in den Geschichten.


Die Nordeseeinsel Spiekeroog ist wohl die heimliche Haupt"figur" im Buch. Durch Silvias eigene Recherchen erfährt man auch ein bisschen über die "Insel der Stille". Ich war schon sehr oft in Ostfriesland und habe auch bereits die Inseln Juist und Wangerooge besucht, aber Spiekeroog kenne ich selbst noch nicht. Ich denke aber, das wird sich bald ändern, denn das Friederikenwäldchen möchte ich sehr gerne mit eigenen Augen sehen.


Fazit: Ein lesenswerter, bewegender Roman, der in drei unterschiedlichen Zeiten spielt und die Schicksale dreier Frauen verbindet. Authentisch und fesselnd.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Ein Serienkiller in Irland

Bleiche Knochen
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Katie Maguire ist der erste weibliche Detective Superintendent bei der Polizei von Cork in Irland. Schon deswegen hat sie keinen so leichten Stand bei ihren männlichen Kollegen und immer das Gefühl besonders ...

Katie Maguire ist der erste weibliche Detective Superintendent bei der Polizei von Cork in Irland. Schon deswegen hat sie keinen so leichten Stand bei ihren männlichen Kollegen und immer das Gefühl besonders diszipliniert, organisiert und erfolgreich in der Aufklärung ihrer Fälle sein zu müssen. Auch privat läuft es nicht so rund. Seit dem plötzlichen Kindstod ihres kleinen Sohnes haben sich ihr Mann Paul und sie auseinander gelebt.

Dann werden auf einer Farm Knochen gefunden. Insgesamt sind es 11 Frauen, die bereits vor mehreren Jahrzehnten zerstückelt und gehäutet wurden. Katie möchte, dass den Opfern Gerechtigkeit widerfährt, aber kann der Täter überhaupt noch am Leben sein? Ihr Vorgesetzter will den Fall zu den Akten legen, da taucht ein weiteres Opfer auf, dass erst kürzlich ermordet wurde, aber große Parallelen zu den Toten auf der Farm aufzeigt. Ebenfalls zerstückelt und gehäutet, mit einer kleinen Stoffpuppe, die an den Oberschenkel gebunden wurde. Mit Hilfe eines Sachverständigen für Mythologie stößt sie auf ein uraltes Ritual. Versucht der Täter die Todesfee Morrigan herauf zu beschwören? Katie muss sich beeilen, bevor wieder eine Frau verschwindet.


"Bleiche Knochen" ist der erste Teil der Thriller-Reihe um Ermittlerin Katie Maguire. Das Buch gehört zur Reihe "Horror & Thriller" des FESTA-Verlags und wer den Verlag (und auch den Autor) kennt, der weiß, dass die Bücher nichts für schwache Nerven und oftmals auch schwache Mägen sind. Das trifft auch auf "Bleiche Knochen" zu. Aber ich bin ja als Thriller-Leserin u. a. von Chris Carter einiges gewohnt.


Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Die Spannungskurve nimmt zwischendurch immer wieder zu, dann mal wieder ab, es gibt interessante Wendungen und Überraschungen. Außerdem einen Hauch von Mystery, wenn es um irische und keltische Legenden geht, um Sagen und Mythen aus dem Feenland und der Anderswelt.

Was den Täter betrifft, hatte ich an einem bestimmten Punkt eine Ahnung, die auch später bestätigt wurde. Trotzdem blieb es weiter spannend.


Außerdem fand ich es schön, mal einen Thriller zu lesen, der in Irland spielt und nicht den USA oder England.

Einzig mit der Hauptfigur Katie Maguire wurde ich nicht recht warm, aber ich kann nicht einmal genau sagen, warum. Vielleicht, weil sie auch im Dienst ist, wenn sie nicht im Dienst ist, selbst zuhause bei ihrem Mann nach Feierabend. Dadurch war sie mir nicht immer sympathisch.

Fazit: Ein spannender Thriller mit einem Hauch Mystery und Horror, der nichts für Zartbesaitete ist.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Pia Korittkis 15. Fall

Ostseegruft
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Kommissarin Pia Korittki steht am Grab ihrer alten Freundin Kirsten, als ein Unbekannter dort auftaucht und behauptet, ihr Tod sei kein Unfall gewesen. Sofort ist Pias Spürsinn geweckt und sie beginnt ...

Kommissarin Pia Korittki steht am Grab ihrer alten Freundin Kirsten, als ein Unbekannter dort auftaucht und behauptet, ihr Tod sei kein Unfall gewesen. Sofort ist Pias Spürsinn geweckt und sie beginnt zu recherchieren. Kirsten hat vor zwei Jahren ihren Mann Harro Welling geheiratet und lebte seitdem mit ihm auf dem Bauernhof seiner Eltern. Bei der Hochzeit, auf der auch Pia war, machte sie einen glücklichen Eindruck und auch wegen Kirsten sportlicher Konstitution kann sich Pia weder einen Selbstmord noch einen Unfalltod vorstellen. Aber wer sollte einen Grund haben, ihre Freundin zu ermorden? Und wer war der Unbekannte auf dem Friedhof? Bei ihren Nachforschungen stößt Pia auf Harros Ex-Frau, die behauptet, dass auch auf sie während ihrer Ehe ein Mordanschlag verübt worden sei.

"Ostseegruft" ist der vorletzte und fünfzehnte Band der Reihe um die Lübecker Kommissarin Pia Korittki, die wie immer versucht, ihren Beruf und ihr Privatleben als alleinerziehende Mutter eines Sechsjährigen unter einen Hut zu bringen.

Der Fall ist solide erzählt, die Anzahl der Charaktere (abgesehen von den Hauptfiguren der Reihe) gerade so groß, dass man nicht den Überblick verliert. Zum Ende wird die Spannung noch mal aufgebaut, als es darum geht, den Unbekannten vom Friedhof endlich zu finden. Die Auflösung ist gut konstruiert und es gibt überraschende Wendungen im Laufe der Handlung.
Auch Pias Privatleben hat einen Anteil im Buch, aber der Fall gerät dadurch nicht in den Hintergrund. Und es taucht ein Kollege aus der Vergangenheit auf, bei dem ich gespannt bin, wie es damit weitergehen wird.

Was mir wie immer gut gefallen hat, sind die örtlichen Beschreibungen von Lübeck und Umgebung.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Die Vorgeschichte der Waringham-Saga

Teufelskrone
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England 1193. Richard Löwenherz ist König von England und ewige Streit mit seinem jüngeren Bruder John spaltet das Land. Richard, geboren in Frankreich, sieht England nur als Geldquelle für seine ehrgeizigen ...

England 1193. Richard Löwenherz ist König von England und ewige Streit mit seinem jüngeren Bruder John spaltet das Land. Richard, geboren in Frankreich, sieht England nur als Geldquelle für seine ehrgeizigen Feldzüge in Frankreich und den Kreig im Heiligen Land. In seiner Abwesenheit versucht John die Macht in seinem Vaterland an sich zu reißen. Während Guillaume of Waringham an der Seite von König Richard in den Heiligen Krieg zieht und ein treuer Anhänger ist, tritt sein jüngerer Bruder Yvain in den Dienst des berüchtigten Prinzen John, auch um der unglücklichen Liebe zu Guillaumes Verlobten zu entfliehen. Vom Knappen schafft er es bis zum Ritter. Als Richard stirbt, erbt John die Krone und Yvain schwört auch dem neuen König weiter die Treue. Aber dann lädt John eine schwere Schuld auf sich und macht Yvain zum Mitwisser einer Tat, die ihrer beider Leben verändern soll.

"Wenn du einem König deine Freundschaft schenkst,
läufst du immer Gefahr, an seinen Taten zu verzweifeln."

"Teufelskrone" ist der sechste Teil der Waringham-Saga, aber sie spielt vor allen anderen Teilen, erzählt also die Vorgeschichte derer von Waringham.
Im Mittelpunkt steht der oft hitzköpfige Yvain, dessen Zunge meistens schneller ist als sein Verstand, was ihn häufig in Schwierigkeiten bringt. Besonders im Dienst des Königs.
Er beginnt seinen Dienst als Knappe im Haushalt von John "Ohne Land", wie Richards Bruder genannt wird, und wir begleiten ihn über 20 Jahre durch Hochs und Tiefs, durch Kriege und Schlachten, durch Siege und Verluste, für das Land als auch für Yvain selbst.

Wie immer gelingt es Rebecca Gablé perfekt, historische Personen und Ereignisse mit Fiktion zu vermischen und die "weißen Flecken" in der Geschichte passend zu füllen, so dass man am Ende denkt: Ja, so könnte es gewesen sein. Warum soll nicht ein Ritter aus Johns Gefolge ihn bei seiner schrecklichen Tat gesehen und anschließend bei der Vertuschung geholfen haben? Und natürlich ist es doch denkbar, dass jemand, der selbst der Willkür des Königs ausgesetzt war, später die treibende Kraft war, diesen Punkt in die Magna Charta aufzunehmen, damit so etwas nie wieder passieren kann.
Bei einer Rundreise durch Südengland habe ich übrigens in der Kathedrale von Salisbury selbst ein Exemplar der Charta sehen können, von der noch 3 existieren. Das war schon etwas Besonderes, wenn man bedenkt, welche Nachwirkungen diese Verfassung hatte.

Auf den rund 900 Seiten passiert wieder sehr viel, wir lernen diverse Charaktere kennen, historische und fiktionale. Am Ende gibt es eine neue Generation und ich hoffe, es wird eine Fortsetzung geben, denn zwischen "Teufelskrone" und "Das Lächeln der Fortuna" gibt es noch viele Jahrzehnte, die man mit wunderbaren Geschichten über Könige, Prinzen, Ritter, Familie, Liebe und Freundschaft, Treue, Ehre und Loyalität füllen könnte.

Übrigens habe ich bei der Erwähnung von Prinz John und Nottingham immer mal wieder auf den Auftritt von Robin Hood gewartet, Aber nein, er ist nicht aufgetaucht. g Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen und war fast enttäuscht, als ich am Ende war. Ich mag alle Teile der Reihe, aber bisher war Band 2 mein Favorit. Jetzt muss ich sagen, dass "Teufelskrone" sich den Platz eins mit "Die Hüter der Rose" teilen muss.

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Veröffentlicht am 22.03.2021

Eine abgelegene irische Insel und ein Mord

Sommernacht
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Inis an Amplora, eine kleine Insel vor der irischen Küste. Aiofe und Freddy betreiben hier ein kleines Eventhotel und an diesem Wochenende feiern Julia Keegan und Will Slater ihre Hochzeit auf der Insel. ...

Inis an Amplora, eine kleine Insel vor der irischen Küste. Aiofe und Freddy betreiben hier ein kleines Eventhotel und an diesem Wochenende feiern Julia Keegan und Will Slater ihre Hochzeit auf der Insel. Ansonsten ist die Insel unbewohnt, alle Bewohner sind irgendwann verschwunden, haben sie verlassen oder sind im Moor umgekommen.
Die Hochzeit ist perfekt geplant, es soll ein rauschendes Fest werden mit Freunden und Familie. Aber nach und nach kommen alte Feindseligkeiten und lange begrabene Geheimnisse ans Licht. Und bei der großen Feier am Abend zieht ein Sturm auf, die Lichter gehen aus und aus der Dunkelheit ertönt ein Schrei...

Zunächst mal vielen Dank an das Bloggerportal und den Penguin Verlag, dass ich das Buch lesen durfte.
Der Thriller beginnt in der Hochzeitsnacht und rollt dann die ganze Geschichte von hinten auf. Es gibt ein paar Hauptfiguren, aus deren Sicht in jedem Kapitel in der Ich-Form erzählt wird, angefangen bei der Hochzeitsplanerin Aiofe über die Braut Julia, deren Schwester Olivia sowie ein paar anderen Gästen. So erfährt man nach und nach, wie die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen sich ergeben haben und welche Geheimnisse jeder versucht zu verbergen. Zwischendurch wird dann immer mal wieder kurz zum Abend der Hochzeitsfeier zurückgeschwenkt.
Durch diesen anhaltenden Wechsel in den Kapiteln wird die Spannung zusätzlich erhalten. Aber auch so wird die Spannung bis zum Schluss weiter aufgebaut. Man erfährt häppchenweise mehr Einzelheiten und fragt sich, wie alles zusammenhängt.

Hinzu kommen ein paar irische Sagen und Geistergeschichten, die dem Ganzen eine unheimliche Atmosphäre verpassen, wie zum Beispiel die Szenen auf dem alten Friedhof oder im Moor.

Das Ende war für mich überraschend, aber gut gemacht.

Faziz: Ein spannender Krimi mit einem Aufbau, wie ich ihn so noch nicht gelesen habe.

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