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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2019

Typisch Kleist

Die Marquise von O... · Das Erdbeben in Chili
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Die beiden Geschichten sind wohl einer der bekanntesten von Kleist. Dieser hat meistens ein etwas distanzierten Schreibstil, der es mir persönlich schwer macht der Geschichte zu folgen. Die Konjunktive ...

Die beiden Geschichten sind wohl einer der bekanntesten von Kleist. Dieser hat meistens ein etwas distanzierten Schreibstil, der es mir persönlich schwer macht der Geschichte zu folgen. Die Konjunktive sind einfach zu viele und die Personen sind sehr blass. Bei der Marquise von O. Kommt noch dazu, dass sie nichtmal richtige Namen haben.
Ansonsten sind die Geschichte teilweise etwas schräg und man muss genau lesen, da zwischen den Zeile viel verborgen ist und oft mancht alles auch nicht so wirklich Sinn, was wohl gewollt ist. Irgendwo ist es auch witzig, wenn die Situationen garnicht passen wollen, aber meinen Geschmack trifft es nicht.
Kleists Geschichten gehören nicht unbedingt zu meinen Lieblingsklassiker, obwohl sie an sich nicht schlecht sind. Persönlich können sie mich jedoch nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Die Jahre im Lager

Atemschaukel
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Das Buch handelt von einem jungen Mann, der für ein paar Jahre in ein russisches Arbeitslager gesteckt wird. Er erzählt von seinen Erfahrungen und wie es ihm dort ergangen ist.
Dabei wird die Geschichte ...

Das Buch handelt von einem jungen Mann, der für ein paar Jahre in ein russisches Arbeitslager gesteckt wird. Er erzählt von seinen Erfahrungen und wie es ihm dort ergangen ist.
Dabei wird die Geschichte nicht gewöhnlich erzählt. Die Handlung ist zwar chronologisch, aber dennoch verschwimmt sie an einigen Stellen und wirkt allgemein auch etwas distanziert. Und auch wenn die Geschichte so nicht immer ganz einfach zu verfolgen ist, finde ich, dass dieser Stil so wirklich gut gezeigt hat wie leer sich eine Person nach solchen Erfahrungen fühlt.
Außerdem ist der Schreibstil der Wahnsinn. Normale, unbedeutende Dinge werden plötzlich lebendig und haben eine tiefe Bedeutung. Es ist wie ein Gemälde, das mit jedem neuen Satz und Wort weitergemalt wird und man bekommt auf einer ganz anderen Ebene einen Eindruck von den Erfahrungen des Protagonisten.
Dabei sind diese Erfahrungen echt hart und sogar erschreckend. Es ist unglaublich wie Menschen in solchen Lagern überleben konnten und auf welche Weise sie es getan haben. Während des Lesens lernt man die Mitgefangenen kennen und fühlt so mit ihnen, auch wenn auf die eigentlichen Emotionen nicht eingegangen wird.

Ich finde, dass alles zusammen eine unglaubliche Wirkung beim Lesen erzeugt und so diese gewisse leere Stimmung erschafft, die zu dem Thema sehr gut passt. Das Buch ist zwar nicht immer ganz einfach zu lesen und man muss sich Zeit nehmen, um alles richtig zu verstehen, aber mich konnte es auf jeden Fall überzeugen.

Veröffentlicht am 20.10.2019

Auf der Suche nach Essen

Das Restaurant am Ende des Universums
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Nach dem Abenteuer im letzten Band, möchten alle eigentlich nur noch etwas essen. Deshalb machen sie sich auf den Weg zum nächst besten Restaurant. Leider kommt ihnen etwas dazwischen und so wird der Weg ...

Nach dem Abenteuer im letzten Band, möchten alle eigentlich nur noch etwas essen. Deshalb machen sie sich auf den Weg zum nächst besten Restaurant. Leider kommt ihnen etwas dazwischen und so wird der Weg zum Restaurant am Ende des Universums länger als erwartet.

Auch im zweiten Teil der Reihe gibt es jede Menge Witze, die mich zum lachen bringen konnten. Dabei liebe ich es einfach, dass man dennoch über die Witze nachdenken kann und sie manchmal sogar Kritik an verschiedenen Dingen üben, was oft versteckt hinter albernen Momenten ist. So sind die Witze nicht nur leere Floskel, sondern haben auch einen intelligenten Kern.
Die Handlung ist dabei genauso schräg wie immer. Bei diesem Teil finde ich sie nicht immer ganz so interessant wie im ersten Teil, aber dennoch wurde ich gut unterhalten.
Und auch die Charaktere sind toll. Mittlerweile habe ich sie richtig ins Herz geschlossen, weil einfach jeder auf seine verrückte Art sympathisch ist, selbst wenn es ein depressiver Robotet ist, der zwischendurch mal irgendwo vergessen wird.

Eine Buchreihe, die ich immer gerne lese und die nicht langweilig wird und mit dessen Verrücktheit kaum eine andere Geschichte mithalten kann.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Die unwahrscheinliche Reise

Per Anhalter durch die Galaxis
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Als Arthur eines Morgens aufwacht, stellt er fest, dass sein Haus abgerissen werden soll. Verzweifelt versucht er die Bauarbeiter aufzuhalten. Doch ehe er dich versieht, existiert die Erde nicht mehr und ...

Als Arthur eines Morgens aufwacht, stellt er fest, dass sein Haus abgerissen werden soll. Verzweifelt versucht er die Bauarbeiter aufzuhalten. Doch ehe er dich versieht, existiert die Erde nicht mehr und er muss per Anhalter zusammen mit Ford durch die Galaxis reisen.

Dieses Buch ist genauso lustig und albern wie es genial ist. Mit einem trockenen Humor erzählt der Autor von fremden Planeten, den Lebewesen auf diesen und gibt dabei total witzige Tipps für die Reise durch verschiedene Welten. Bei manchen Witzen muss man eik bisschen Hintergrundwissen haben, aber meistens ist alles leicht zu verstehen und ich hatte unglaublich viel Spaß dabei. Douglas Adams ist einer der wenigen Autoren bei dessen Bücher ich wirklich lachen muss. Die Witze sind überhaupt nicht gewollte und locker geschrieben, dabei sind sie sogar recht intelligent und unterhalten daher gut. Manchmal haben mich die Sprüche, sogar zum Nachdenken gebracht, weil sie so tiefgründig sind.

Aber auch das Worldbuilding hat mich richtig fasziniert. Es gibt so viele Welten, Arten, Kulturen und Geschichte mit verschiedenen Namen und Bezeichnungen. Dabei wird nicht auf alles genauestens eingegangen, aber man merkt doch, dass der Autor alles gut durchdacht hat, sodass es für die Geschichte passt.

Letztendlich ist dies eine zeitlose Geschichte, die immer wieder lustig ist und für gute Laune sorgt. Der Humor trifft genau meinen Geschmack, sodass ich ständig etwas zum Lachen hatte. Außerdem ist das Buch nicht nur etwas für Science-Fiction-Fans, denn es ist ein tolles Abenteuer.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Feinfühlig und berührend geschrieben

Kissing Lessons
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Stella kennt sich gut mit Zahlen und Ordnung aus und fühlt sich damit wohl. Gefühle und Beziehungen sind da eine ganz andere Sache. Sie ist jedoch davon überzeugt, dass Übung das anders machen würde und ...

Stella kennt sich gut mit Zahlen und Ordnung aus und fühlt sich damit wohl. Gefühle und Beziehungen sind da eine ganz andere Sache. Sie ist jedoch davon überzeugt, dass Übung das anders machen würde und so engagiert sie einen Escort, der ihr alles beibringen soll. Ihr Asperger-sydrom macht es ihr aber alles andere als leicht.

Schon am Anfang des Romans habe ich gemerkt wie sinnlich und feinfühlig die Autorin schreibt, ohne dabei pervers zu werden. Dennoch gibt es ganz schön viele erotische Szenen, die mir persönlich zu viel waren und die Handlung überwogen haben.
Aber es hat nicht lange gedauert und die Handlung ist wirklich in die Tiefe gegangen.

Ich fand es total interessant mal eine ganz andere Protagonistin zu haben. Ich habe davor schon von dem Asperger-sydrom gehört, aber nie wirklich ein Bild davon gehabt. Dieses Buch veranschaulicht die Probleme dieser Krankheit auf eine sehr berührende Art. Ich konnte mir gut vorstellen wie sich Stella in bestimmten Situationen gefühlt hat auch wenn es manchmal sehr ungewöhnlich war. Aber genau das ist das Faszinierende an diesem Buch, denn die Autorin hat es geschafft, dass man die Hauptpersonen wirklich verstehen kann. Und nicht nur sie, denn auch die anderen Personen sind einfach klasse. Selbst die Nebencharaktere konnte ich in mein Herz schließen, da sie alle eine ausgefeilte Persönlichkeit haben und man im Laufe der Geschichte immer mehr über sie erfährt.

Aber auch die Liebesgeschichte war zum dahinschmelzen. Die Geschichte an sich wird langsam und eher ruhig erzählt, sodass nichts zu schnell geht. Dadurch wirkt sie sehr real und nicht zu kitschig, auch wenn es viele Stellen gab, die unglaublich süß und romantisch waren. Dabei kommen die prickelnden Stellen aber auch nicht zu kurz.

Zusammengefasst kann ich den Hype um dieses Buch gut verstehen. Es ist unglaublich feinfühlig und berührend und man erfährt viel über Autisten und wie ihr Leben und Alltag aussieht und womit sie zu kämpfen haben. Das macht das Buch nicht nur zu etwas Ungewöhnlichem und Neuem, sondern es hilft auch sich besser in andere Menschen hinversetzten zu können. Mit hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen.