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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2024

Zurecht preisgekrönt

Demon Copperhead
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Demon Copperhead von Barbara Kingsolver ist ein preisgekrönter Roman über einen Jungen, der mit den Widrigkeiten des Lebens in der armen amerikanischen Unterschicht zu kämpfen hat.

Die Autorin spielt ...

Demon Copperhead von Barbara Kingsolver ist ein preisgekrönter Roman über einen Jungen, der mit den Widrigkeiten des Lebens in der armen amerikanischen Unterschicht zu kämpfen hat.

Die Autorin spielt hier bewusst mit der Ähnlichkeit zu Charles Dickens David Copperfield und erzählt eine quasi-autobiographische Geschichte über Demon Copperhead, der in Ich-Form dem Leser sein Leben mit all den Höhen und Tiefen erzählt. Die Erzählstimme geht dem Leser schnell unter die Haut und trifft den Ton des Milieus, aus dem Demon stammt.

Denn er hat kein leichtes Leben gelebt. Zunächst aus unschuldig-kindlicher Perspektive wirft Demon einen Blick auf seine Kindheit voller Verlust, Hoffnung, harter Arbeit und auch Orientierungslosigkeit. Ebenso eindrücklich sind die Einblicke in die Jugendzeit, mit klassischen Elementen eines Coming of Age-Romans, in dem Demon all die Erfahrungen des Erwachsenwerdens macht.

Mit zunehmenden Alter werden auch die Versuchungen immer größer und man möchte Demon öfter zurufen, gewisse Erfahrungen lieber nicht zu machen. Es kommt, wie es vorherbestimmt zu sein scheint - die Autorin spielt hier bewusst mit den Erwartungshaltungen und Vorurteilen des Lesers hinsichtlich Demon und seines Umfelds.

Ein eindrücklicher Roman, der all die Probleme aufzeigt, die die Mittel- und Unterschicht in Amerika hat - Armut, Drogen, Rassismus, ein fehlendes soziales Netz. Ein Abbild der modernen Gesellschaft und ihrer Bürger, die struggeln, die aber wie Demon nie den Lebenswillen und die Zuversicht verlieren. Zurecht ausgezeichnet!

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Überzeugender Auftakt zu einer neuen Fae-Fantasy

Curse of Shadows and Thorns - Geliebt von meinem Feind
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Mit Curse of Shadows and Thorns liefert die Autorin LJ Andrews den Auftakt zu einer neuen Fae-Fantasy-Saga voller Action und Romantik.

Erzählt wird die Story aus Elises Sicht, eine Angehörige des Königshauses, ...

Mit Curse of Shadows and Thorns liefert die Autorin LJ Andrews den Auftakt zu einer neuen Fae-Fantasy-Saga voller Action und Romantik.

Erzählt wird die Story aus Elises Sicht, eine Angehörige des Königshauses, die nun möglichst vorteilhaft verheiratet werden soll – dabei werden die Verhandlungen vom mysteriösen Legion Grey geführt. Zu Beginn musste ich mich erst ein wenig zurechtfinden, denn das Worldbuilding ist komplex und erschließt sich dem Leser nach und nach. Schnell aber sind mir die Protagonisten ans Herz gewachsen und das Setting wurde immer bildhafter.

Das Erzähltempo ist recht hoch und actionreich, hier passiert einiges und die Handlung konnte mich komplett gefangen nehmen. Ich konnte das Buch tatsächlich kaum aus der Hand legen und habe es relativ zügig durchgelesen. Der angenehme Stil der Autorin unterstützte dabei meinen Lesefluss.

Die Handlung hatte dabei einige Wendungen parat. In einiger Hinsicht erfindet LJ Andrews hier das Rad nicht neu und einiges erinnerte mich an Blood & Ash, Sarah J Maas oder Die Schöne und das Biest. Vielleicht konnte mich die ein oder andere Wendung dann doch nicht ganz so überraschen, weil ich einfach schon so viel in diesem Genre und mit den Tropes gelesen habe.

Dennoch hat mich all das überhaupt nicht gestört, im Gegenteil – denn wenn ich Fae Fantasy kaufe, erwarte ich einfach gewisse Elemente bzw. Tropes, und das hat die Autorin tatsächlich spannend umgesetzt. Trotz einiger Anklänge hat LJ Andrews all das also zu einer unterhaltsamen neuen Story verwoben, die vor allem mit dem Ende und den losen Fäden für die Fortsetzung überzeugt hat.

Für mich ein überzeugender Auftakt zu einer neuen Reihe, bei der ich gerne auch die Folgebände lesen werde! Für alle Fae-Fans ein Muss.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Fantasybuch der Extraklasse

Der Vertraute
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Leigh Bardugo ist eine meiner liebsten Autorinnen, die mich bisher mit jedem ihrer Bücher komplett begeistern konnte. "Der Vertraute" ist ihr neuestes Werk, das den Leser ins Goldene Zeitalter Spaniens ...

Leigh Bardugo ist eine meiner liebsten Autorinnen, die mich bisher mit jedem ihrer Bücher komplett begeistern konnte. "Der Vertraute" ist ihr neuestes Werk, das den Leser ins Goldene Zeitalter Spaniens zur Zeit der Inquisition entführt.

Damit ist das Buch eine historische Fantasy und zugleich ein Standalone Roman.

Erzählt wird die Geschichte des Küchenmädchens Luzia, das sich seinen Alltag mit kleinen magischen Tricks erleichert, bis es dabei von seiner Herrin erwischt wird - und eine magische Reise beginnt.

Mit Protagonistin Luzia bin ich zu Beginn wegen ihrer spröden Art nicht so schnell warm geworden, ihre Darstellung hat mir nach und nach aber immer besser gefallen. Ihr Charakter ist klasse ausgearbeitet, Bardugo hat ihr die nötige Tiefe aufgrund ihrer Erfahrungen verpasst. So fiebert man dann doch schnell mit, wenn sich Luzia mit dem oberflächlichen und dekadenten Adel und ihrem anspruchsvollen und undurchsichtigen Gönner sowie ihren Gegnern auseinandersetzen muss.

Die übrigen Charaktere sind ebenso reizvoll gelungen und bieten ein eindrucksvolles Abbild der damaligen Gesellschaft. Dabei verfolgt jede Figur scheinbar eigene Interessen und zeigen eine ganze Palette an moralischen Grautönen auf, allen voran der mysteriöse Vertraute.

Das Spanien während dem grauenvollen Wirken der Inquisition hat die Autorin authentisch eingefangen und dem Buch eine grandiose düstere Atmosphäre verpasst. Subtil zeigt sie die im Untergrund wirkende Vielfalt der damaligen Gesellschaft auf, die immer mehr durch die Mächtigen ausgemerzt wurde. So muss auch Luzia ihre Herkunft verleugnen.

In dieses Spanien fügt sich das Fantasyelement mühelos ein. Die kleinen und großen Wunder einiger Figuren sind ein Gegenlicht zur Hilflosigkeit der unterdrückten Masse. Insbesondere das dramatische Ende ging mir richtig unter die Haut und hat mir wieder einmal bewiesen, dass die Autorin eine Könnerin ihres Fachs ist. Leigh Bardugo verarbeitet im Buch große Themen wie Religion, Herkunft, Hoffnung, Unterdrückung und Aufbegehren zu einem Fantasybuch der Extraklasse.

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Veröffentlicht am 14.05.2024

Das perfekte Sommer-Buch

The Summer of Broken Rules
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The Summer of Broken Rules verknüpft eine süße, sommerliche Lovestory mit der Geschichte von Verlust, Trauer und Neuausrichtung. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Protagonistin Meredith, die - frisch ...

The Summer of Broken Rules verknüpft eine süße, sommerliche Lovestory mit der Geschichte von Verlust, Trauer und Neuausrichtung. Im Mittelpunkt des Geschehens steht Protagonistin Meredith, die - frisch getrennt und immer noch voller Trauer um die zu früh gestorbene Schwester - nach Martha`s Vineyard zurückkehrt, um dort die Hochzeit ihrer Cousine zu feiern.

Dabei wird eine alte Familientradition wiederaufleben gelassen und das Fox-Familienspiel sorgte für einen humorvollen und zugleich spannenden Aspekt der Geschichte und lieferte gleichzeitig einen gelungenen Erzählrahmen. Im Laufe dieses Spiels kommen sich Meredith und der Bruder des Bräutigams Wit langsam näher.

Erzählt wird die Geschichte stringent aus Merediths Sicht, wodurch ein vertiefter Einblick in ihre Gefühlswelt möglich wird. Durch ihre Gedanken zu Verlust und Trauer bezüglich der verstorbenen Schwester, der ambivalenten Gefühle aufgrund der anstehenden Hochzeit und des Widersehens mit der Familie sowie mit Freunden und ihren wachsenden Gefühlen gegenüber Wit. Mer und Wit kommen sich schnell näher und haben eine tolle Chemie zusammen, man spürt förmlich die Funken sprühen und wie sich zarte Gefühle entwickeln. Ich mochte ihre Lovestory wirklich sehr und konnte völlig in ihre Geschichte abtauchen.

Natürlich stehen auch ihnen gegen Ende einige Hindernisse entgegen und vor allem Meredith muss sich selbst hinterfragen, wohin sich ihr Leben entwickeln soll. Ich für meinen Teil hätte vielleicht nicht ganz so viele Hürden am Ende gebraucht, die Geschichte wäre für mich auch rund gewesen, wenn sie sich auf Merediths Weiterentwicklung nach ihrem Verlust konzentriert hätte. Nichtsdestotrotz tut dieser Aspekt der Story keinen Abbruch und sorgt für das kleine extra-Quentchen Drama.

Martha`s Vinyard bildet das perfekte sommerliche Setting für Merediths und Wits Lovestory und ist sehr bildhaft geschrieben. Ein Ort, an den man sich als Leser gerne hinträumen möchte, für mich die richtige Kulisse für diesen Summer-Read.

Insgesamt hat The Summer of Broken Rules alles, was ein perfektes Sommerbuch ausmacht und war mein erster Überraschungshit für dieses Jahr!

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Manchmal muss man für die Liebe kämpfen...

Die Liebe der Lady River
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Die Liebe der Lady River ist der zweite Teil der Celtic Dreams-Reihe von Kristin MacIver. In jedem Band steht ein Couple im Vordergrund und alle Geschichten sind lose miteinander verbunden, alle Teile ...

Die Liebe der Lady River ist der zweite Teil der Celtic Dreams-Reihe von Kristin MacIver. In jedem Band steht ein Couple im Vordergrund und alle Geschichten sind lose miteinander verbunden, alle Teile sind aber unabhängig voneinander lesbar. Die Liebe der Lady River rückt Titelfigur River MacKay und den Witwer Morgan Sutherland ins Zentrum der Handlung.

River ist dabei eine junge, lebensbejahende Frau, die sich am Ziel ihrer Träume sieht - denn aufgrund der anstehenden Ehe mit dem Kaufmann Morgan Sutherland hat sie die Hoffnung, eine erfüllte Ehe zu leben und endlich die Handelsstadt Brügge zu erleben. Aber River stößt bei Morgan auf einen abweisenden, unterkühlten Mann, der eine Mauer um sein Herz errichtet zu haben scheint.

Diese Ausgangslage ist nicht ideal für die Träume der jungen Frau, die mir als Leserin recht schnell ans Herz gewachsen ist, obwohl sie trotz der Umstände oft recht naiv und jung erschien. Denn nicht nur die schwierige Ehe und die Trauer von Morgan um seine verstorbene erste Ehefrau stehen dem gemeinsamen Glück im Weg, es scheint, als würden auch weitere Personen gegen die Ehe bzw. gegen River arbeiten, immer wieder kommt es zu mysteriösen Vorkommnissen und Gefahren. Hier waren die Nebencharaktere tatsächlich mir oft recht unsympathisch, sodass ich mit meinen Verdächtigungen, wer hinter den Ereignissen stecken mag, immer wieder vom einen zum anderen schwankte. Dieser Rätsel-Aspekt konnte mich durchweg fesseln und die Auflösung hat mich überrascht.

Daneben entwickelt sich aber auch die Beziehung von River und Morgan entsprechend ihren beiden Charakteren nachvollziehbar. Besonders River macht hier auch charakterlich eine Entwicklung durch, die ich gefeiert habe. Morgan war mir oft zu unzugänglich als Charakter, hier hätte ich mir noch mehr Einsicht in sein Innenleben gewünscht. Geholfen hat mir, dass die Geschichte aus ihren unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Beide müssen sich tatsächlich nicht nur einer Schwierigkeit entgegenstellen, besonders eine Wendung konnte mich total umhauen, im Endeffekt passte sie aber zum Rest der Handlung und war schlüssig.

Eine dramatische Lovestory mit einem Spannungs-Element, das mich durchs gesamte Buch unterhalten konnte - bei Rivers und Morgans Geschichte kann man richtig mitfiebern und mitleiden!

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