Sehr gelungen
Das Haus der verwunschenen KinderDunkle Geheimnisse, verlassene Orte und eine Legende, die Angst und Schrecken verbreitet – genau diese Mischung macht für mich einen guten Thriller aus. Das Haus der verwunschenen Kinder von Christian ...
Dunkle Geheimnisse, verlassene Orte und eine Legende, die Angst und Schrecken verbreitet – genau diese Mischung macht für mich einen guten Thriller aus. Das Haus der verwunschenen Kinder von Christian Gierend vereint Mystery und Spannung auf gelungene Weise und beweist, dass Jugendthriller keineswegs nur für junge Leser:innen geeignet sind.
Die Geschichte folgt der 16-jährigen Isabell, die ihre Sommerferien im beschaulichen Kirchenbrunn verbringt. Doch die Idylle trügt: Als sie mit ihren Freunden in einem alten Stollen eine Leiche entdeckt, wird sie in die dunkle Vergangenheit des Ortes hineingezogen. Vor zehn Jahren verschwanden drei Kinder spurlos, und die Dorfbewohner sind überzeugt, dass der Teufel selbst sie geholt hat.
Besonders stark ist die düstere Atmosphäre des Buches. Die mystischen Legenden, die beklemmenden Wälder und die unheimlichen Stollen sorgen für echtes Gänsehaut-Feeling. Auch die Charaktere sind vielschichtig und glaubwürdig gezeichnet. Isabell ist keine überzeichnete Heldin, sondern eine junge Frau mit Ängsten und Zweifeln, die nachvollziehbar auf die Geschehnisse reagiert. Der Spannungsbogen hält sich durchweg auf einem hohen Niveau – kleine Längen gibt es zwar, doch die gut gesetzten Wendungen machen das mehr als wett.
Christian Gierend schreibt flüssig und temporeich, ohne sich in unnötigen Details zu verlieren. Die kurzen Kapitel und präzisen Beschreibungen machen die Geschichte besonders dynamisch. Auch wenn einige Enthüllungen nicht völlig unvorhersehbar sind, bleibt das Buch bis zum Schluss spannend.
Fazit: Das Haus der verwunschenen Kinder ist ein packender Jugendthriller, der mit Spannung, düsterer Atmosphäre und starken Figuren überzeugt.
9/10 – spannend, atmosphärisch und nicht nur für Jugendliche.