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Veröffentlicht am 22.01.2017

historische Abenteuer

Das Blut der Pikten
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zum Inhalt
In Brittanien ist im Jahre 937 das Volk der Pikten so gut wie ausgelöscht. Die Überlebenden fliehen nach Grönland und fristen dort ihr Dasein. Kein einfaches Leben in der Kälte und der Kargheit ...

zum Inhalt
In Brittanien ist im Jahre 937 das Volk der Pikten so gut wie ausgelöscht. Die Überlebenden fliehen nach Grönland und fristen dort ihr Dasein. Kein einfaches Leben in der Kälte und der Kargheit und dem schlimmsten Schmerz von allem - dem Hunger und das Heimweh.
Eines Tages werden sie erneut in eine Schlacht mit Wikingern verwickelt.....Werden sie sich verteidigen können?
Und was genau hat es mit der großen Prophezeihung auf sich? Der junge Krieger Kineth reist mit weiteren Kriegern in die Heimat seiner Ahnen um sich der Prophezeihung zu stellen und sein Volk zu retten.
Was wird er in Brittanien vorfinden?


meine Meinung
Da ich ein Coverkäufer bin, hätte ich dieses Buch so nie gekauft. Es wirkt eigentlich dunkel, brutal und verspricht blutige Seiten mit einer Schlacht nach der anderen. Dem ist aber nicht so. Natürlich gibt es Schlachten, aber diese stehen nicht im Vordergrund und überdimensionale Details bleiben uns erspart. Vielmehr geht es ums große Abenteuer, um Zusammenhalt, Freundschaft, den Glauben und auch um Liebe - allerdings ohne Kitsch.
Die über 500 Seiten lesen sich durch den tollen Schreibstil wie im Fluge, auch wenn ich manchmal stutzte und einige Passagen erneut überfliegen musste um den Sinn zu erfassen. Das liegt wohl an den oft wechselnden Charakteren.... und davon gibt es wirklich viele.
Die Hintergründe sind sehr schön recherchiert, man lernt also noch einiges dazu. Da ich die Pikten noch gar nicht kannte, habe ich mich im Internet belesen und denke das die Pikten stolz auf dieses Buch über sie wären :)
Eine spannende historische Abenteuergeschichte die es sich zu lesen lohnt !

4 ★★★★

Veröffentlicht am 20.01.2017

in Bremen geht der saftige Tod um

Die Akte Harlekin
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zum Inhalt
Richard Winter nennt sich Privatdetektiv, seit er nach einer blöden Sache, die unglimpflich ausging, seinen Dienst bei der Polizei an den Nagel hängen musste.
Er lebt zusammen mit seinem Hund ...

zum Inhalt
Richard Winter nennt sich Privatdetektiv, seit er nach einer blöden Sache, die unglimpflich ausging, seinen Dienst bei der Polizei an den Nagel hängen musste.
Er lebt zusammen mit seinem Hund Sydney und kommt vor lauter Wiskey Sauferei nicht zum aufräumen seiner Bude.
Eines Tages stehen ausgerechnet seine Ex und ihr neuer Kollege in Winters Tür und bitten ihn um seine Mithilfe. Ein Serienkiller der seine Opfer völlg entsaftet geht in Bremen um und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, begehen die Angehörigen jeweils nach einigen Tagen Selbstmord....
Winter braucht das Geld - seine Bar ist leer. Und so gerät er in den Strudel des Harlekins, der ihm schneller näher kommt als ihm lieb ist.



meine Meinung
Ich war bereits nach einigen Seiten total begeistert von diesem Buch.
Der Protagonist Richard Winter war mir, trotz seiner schludrigen, versoffenen Art von Anfang an sympatisch.
Auch die Nebencharaktere sind schön ausgearbeitet und damit bildlich vorstellbar.
Ich liebe es, wenn ich mit dem inneren Auge alles ganz genau sehen kann - das ist dem Autor Thomas Vaucher hier perfekt gelungen.
Das Buch ist meistens aus der Sicht von Richard Winter, vereinzelt aus der Sicht des Mörders geschrieben. Zwischendurch sind wir auch mal Zuschauer ... als zb. ein kleiner Junge den Harlekin trifft.
Oft lesen wir, wie Winter von seinem Missgeschick im Polizeidienst - dem Grund seines Abdankens, träumt. Im Verlauf der Geschichte, wird dieser Traum immer wirrer und passt sich dem Tagesgeschehen an.
Die Kapitel sind relativ kurz und lassen sich schnell lesen, dank des angenehm flüssigen Schreibstils.
Der Spannungsbogen hält sich ohne Durststrecken komplett bis zum Ende.
Das Cover passt zum Inhalt der Geschichte - wir sehen hier ein blutiges Pendel, womit wir zu meinem Punktabzug kommen.
[Achtung Spoiler]
Der Hintergrund der Geschichte beruht auch auf mysteriösen, paranormalen Dingen. Ich hätte mir da eine realistischere Aufklärung gewünscht. Auch die ständige Begleiterin Catherine Weiß, ist am Ende nur noch "heiße Luft". Das hat meiner Euphorie geschadet.
[Spoiler Ende]
Alles in allem ist dieses Thriller Debut jedoch erstklassig und ich hoffe Richard Winter wird noch weitere Fälle lösen.


Leseempfehlung mit 4 ★★★★

Veröffentlicht am 07.01.2017

Ein Nemec ist eben auch ein Batic

Die Toten von der Falkneralm
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zum Inhalt
Der Schauspieler Miroslav Nemec, den wir als Tatort Kommissar Ivo Batic kennen, ist als "Stargast" eingeladen. Im Berghotel "Falkneralm" findet ein mörderisches Wochenende statt und Nemec soll ...

zum Inhalt
Der Schauspieler Miroslav Nemec, den wir als Tatort Kommissar Ivo Batic kennen, ist als "Stargast" eingeladen. Im Berghotel "Falkneralm" findet ein mörderisches Wochenende statt und Nemec soll dort aus Krimis vorlesen und sich an einer Diskussion beteiligen.
Ein heftiger Sturm zieht auf, das Hotel ist dank unbefahrbarem Lift und totem Handynetz von der Aussenwelt abgeschnitten. Naja - dann stimmt wenigstens die Stimmung für so ein Krimi Wochenende.... Nur leider kommen nacheinander 3 Männer zu Tode, sind es drei schreckliche Unfälle? So hat es den Anschein... Aber in dem Schauspieler Nemec steckt eben doch ein Kommissar Batic. Und so stellt er einiges in Frage .... Steigt ihm seine Rolle zu Kopf oder stimmt da wirklich was nicht?





meine Meinung
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt dieses Buch zu lesen... Normalerweise bin ich sehr skeptisch, wenn Schauspieler plötzlich singen oder eben, wie Nemec, Bücher schreiben. Zudem ist er höchstpersönlich der Protagonist. Aber ich muss sagen, das ihm hier ein ganz tolles Werk gelungen ist.
Man hat natürlich, dank den gesehenen Tatorten, sowie dem sympathischem Bild auf der Rückseite, von Anfang an ein Bild vor Augen und kann sich dem Charme irgendwie kaum entziehen.
Die Geschichte ist jetzt nicht suuuperspannend, aber sehr unterhaltsam, schlüssig, relativ unvorhersehbar und hat ein sehr gutes Ende. Und gelernt habe ich nun auch was - falls ich mal jemanden unbemerkt um die Ecke bringen möchte (Spaß).
Der Unterhaltungs/Spannungsbogen hält konstant an, ohne Durststrecke.
Die mitwirkenden Charaktere sind jetzt nicht soo gut ausgearbeitet, das mir jemand großartig in Erinnerung blieb, aber das tut der Story überhaupt keinen Abbruch, ganz im Gegenteil - man konzentriert sich auf das Wesentliche.
Die Umschlaggestaltung finde ich sehr schön mit der Alm und der Seilbahn. Das Papier fühlt sich an den grünen Stellen wachsartig an und die Schrift ist geprägt, beides verleitet beim lesen immer wieder zum rummfummeln - ich liebe solche Umschläge!
Herr Nemec muss unbedingt noch mehr Fälle lösen ! Ich bin sehr angetan !

Charmante 5 ★★★★★

Veröffentlicht am 21.11.2016

Es tun sich Abgründe auf ...

Das Erbe der Wintersteins
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zum Inhalt

Celine Winterstein fährt nach Meylitz um die Renovierung der Familienvilla zu überwachen, die im Anschluß verkauft werden soll, um der Porzellanmanufaktur der Familie über ein Tief zu helfen. ...

zum Inhalt

Celine Winterstein fährt nach Meylitz um die Renovierung der Familienvilla zu überwachen, die im Anschluß verkauft werden soll, um der Porzellanmanufaktur der Familie über ein Tief zu helfen. Sie verliebt sich erneut in das Haus in dem sie aufwuchs und der Wunsch, die Villa zu behalten wächst in Celine. Sie findet alte Fotos und das Tagebuch ihrer Urgroßmutter Klara Winterstein. Über die Weihnachtsfeiertage sind die Handwerker fort ... aber Celine ist hier nicht alleine. Sie kommt einem großen Geheimnis auf die Spur und gerät bei ihren Nachforschungen in Lebensgefahr.


meine Meinung

Die Geschichte ist in zwei Zeitstränge unterteilt. Der eine spielt im Heute und erzählt die Geschichte der Celine Winterstein und wie sie dem Familiengeheimnis auf de Spur kommt.
Die Zweite spielt um 1900 und erzählt die Geschichte von Klara Winterstein - Celine's Urgroßmutter - Wir erleben das Familiengeheimnis hier quasi live.

Großartig finde ich, das beide Handlungstränge verschiedene Stile haben. Bei Klara merkt man, dass man in der Vergangenheit ist. Die Menschen drücken sich anders aus, sie handeln anders und die zwischenmenschlichen Beziehungen sind viel extremer.
Mir persönlich gefällt dieser Handlungsstrang sehr viel besser. Der Autorin liegt das historische eindeutig. Hier sind die Charaktere und Geschehnisse viel deutlicher vorstellbar und liebevoller ausgeschmückt.
Die zwei Stränge sind immer im Wechsel und bauen aufeinander auf, so dass sich mit jedem Kapitel ein Puzzleteil zum Ganzen fügt.
Es gibt romantische, spannende und abenteuerliche Abschnitte und das sehr abwechslungsreich - da kommt keine Langeweile auf.
Das Ende ist schlüssig und für mich nicht vorhersehbar gewesen.
Das Cover ist wunderschön - es zeigt eine schöne Villa offensichtlich im Herbst und hat sehr angenehme, warme Farben. Durch den dunklen gewitterschwangeren Himmel wirkt es auch ein wenig unheilvoll.... und das passt zur Geschichte. Denn wir haben hier keinen einfachen Kitsch Roman vor uns ... sondern es tun sich Abgründe auf !

Durch die Informationen über die soganannten Sideshows oder auch Freakshows des damaligen Rummel am Ende des Buches, habe ich mich noch weiter bei Google über dieses sehr interessante Thema informiert und konnte mit diesem Buch auch noch meinen Horizont erweitern ;)

Da hier einige Charaktere noch viel schöner und deutlicher hätten ausgeführt werden können und leider auch einige Fragen, die vielleicht nicht so wichtig, aber deren Auflösung dennoch interessant gewesen wären, offen blieben, bekommt das Buch nicht die volle Punktzahl

4 ★★★★

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 31.10.2016

Das sind die tiefsten psychischen Abgründe in die Fitzek uns je geschubst hat.

Das Paket
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zum Inhalt
Emma Stein ist Psychiaterin, ihr Mann Phillipp ist Polizist und die beiden erwarten ihr erstes Kind.
Emma war als Kind selbst in psychiatrischer Behandlung, weil sie einen imaginären - erst ...


zum Inhalt
Emma Stein ist Psychiaterin, ihr Mann Phillipp ist Polizist und die beiden erwarten ihr erstes Kind.
Emma war als Kind selbst in psychiatrischer Behandlung, weil sie einen imaginären - erst Feind - dann Freund hatte. Arthur aus dem Schrank.
Als Emma nach einem Vortrag ins Hotel kommt und sich ein bißchen Wellness im Hotelzimmer gönnen möchte, wird sie vergewaltigt und man schert ihr die Haare ab.

Sie ist nicht die erste Frau der das passiert, denn der "Friseur" geht um und hinterlässt kahlgeschorene, tote Nutten. Und da ist der Unterschied - Emma ist definitiv keine tote Nutte.

Ihr aktives Leben hat ein abruptes Ende, keiner glaubt ihr so wirklich und Sie verkriecht sich zu Hause, hat Angst, Panikattacken und steigert sich in eine Paranoia hinein, nachdem sie gezwungener Maßen ein Paket für einen Nachbarn annimmt, den sie gar nicht kennt.
Die Frage ist - wem kann sie überhaupt noch trauen. Kann sie sich selber trauen? Ist sie verrückt, oder alle anderen? Kommt der Friseur zurück um sie zu töten?



meine Meinung
Huuuu, 10 Jahre Autoren Jubiläum - und ich war vom ersten Buch an mit dabei! So habe ich natürlich "das Paket", mit gefühlten Jahren Wartezeit, vorbestellt.
Es kommt daher in einer eigenen Paketschachtel, das Design lässt keinen Zweifel : Man hat es in der Hand : Das Paket !
Im Prolog erfahren wir, ein nicht unwesentliches Detail über Emma Steins Kindheit und werden ab Kapitel 1 in den Sog des Wahns, den nur der brilliante Fitzek drauf hat, hinein gezogen.
Der Schreibstil ist Fitzek like, locker flockig und unverwechselbar.
Das Buch ist aus Emmas Sicht geschrieben, deswegen bleibt uns vieles verborgen, was aber später zu einem Knallerende führt !
Herr Fitzek hat es wieder einmal geschafft, dass ich an meinem eigenen Verstand zweifele.
Der Spannungsaufbau ist genial ! Immer wenn ich dachte: Aha !- wurde ich auf der nächsten Seite eines besseren belehrt. Und wie gewohnt kommt am Ende alles GANZ anders - aber schlüssig ! Obwohl ich dieses Feeling aus anderen Fitzek Büchern kenne, konnte er mich dieses Mal wieder hinters Licht führen und hat mir damit ein extrem spannendes Leseerlebnis geschenkt.
Ich fühlte mich sehr mit Emma verbunden und konnte ihre wirren Gedankengänge gut nachvollziehen. Als sie mutiger wurde, habe ich mich dabei erwischt, wie ich sie innerlich angefeuert habe.
Am Ende gibt es ein besonders langes und schönes Nachwort, das diesmal fast komplett uns Lesern gewidmet ist.
Ich behaupte jetzt mal, das dieses Buch das Beste ist, was Fitzek geschrieben hat !
Das sind die tiefsten psychischen Abgründe in die Fitzek uns je geschubst hat.


Extrem paranoide 5 ★★★★★