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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2019

Geheimnisvoll und spannend

Niemand soll uns trennen
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Der Text auf dem Buchrücken lässt nicht wirklich viel erahnen und so war ich positiv überrascht, als ich bereits auf den ersten Seiten in eine düstere, mysteriöse Atmosphäre eintauchen konnte.
Es beginnt ...

Der Text auf dem Buchrücken lässt nicht wirklich viel erahnen und so war ich positiv überrascht, als ich bereits auf den ersten Seiten in eine düstere, mysteriöse Atmosphäre eintauchen konnte.
Es beginnt damit, dass Clara für eine Bewerbung an einer Kunsthochschule noch dringend geeignete Fotos benötigt. Ihre Freundin bringt sie auf den Gedanken, in einer alten, merkwürdigen Villa die gehofften „Lost Places“ und damit Fotos mit Magie zu finden und zu fotografieren. Kurzerhand wandert Clara zu diesem Anwesen und bricht ein. Statt einem verlassenen, heruntergekommenen Haus steht sie auf einem wunderschönen, gepflegten Grundstück, dass auch noch bewohnt wird. Die Zwillinge Beliar und Keren heißen sie willkommen und laden sie ein, ein paar Tage zu bleiben. Clara ahnt nicht, welche Ereignisse ihr Besuch in Gang setzt…..
Mal abgesehen von der gut durchdachten und interessanten Story ist der wirklich herausragende Schreibstil der Autorin hervorzuheben. Anika Beer hat ein gutes Auge fürs Detail, eine realistische Darstellung und kann das dann auch noch in passende Worte fassen. So kam mir beim lesen teilweise eine Gänsehaut und ich bin tief in der Handlung versunken. Nur das Ende war nicht für mich nicht 100 prozentig nachvollziehbar. Da ich das Buch im Rahmen einer Leserunde inhalieren durfte kann ich sagen, dass ich so, wie sich die Autorin das am Ende gedacht hat, nie drauf gekommen wäre. Aber das ist nur ein kleines Manko.
Die Charaktere sind alle gut gelungen und man merkt, dass sich Anika Gedanken über jeden einzelnen gemacht hat. Ab und zu hätten diese für mich noch etwas mehr hervorstechen können, mit ihren Eigenarten und besonderen Fähigkeiten. Besonders gut gelungen finde ich in diesem Zusammenhang die Haushälterin, die ich ins Herz geschlossen habe und Keren. Bei ihm war ich immer aufgrund seines Verhaltens am Rätseln, ob das jetzt sein ernst ist.

Fazit:
Ich wollte „Niemand soll uns trennen“ nicht mehr aus der Hand legen. Eine düster-mysteriöse Geschichte, geheimnisvoll und spannend – hervorragend geschrieben. Ein Jugendbuch für magische Lesestunden. Klare Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 07.07.2019

Mut zum Neuanfang

Neuanfang in Dolphin Bay
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Die Protagonisten in „Neuanfang in Dolphin Bay“ von Helena Sanfort sind mal etwas anders als die üblichen Paare in Liebesromanen. Meist handelt es sich ja um jüngere Single-Personen. Nicht so in diesem ...

Die Protagonisten in „Neuanfang in Dolphin Bay“ von Helena Sanfort sind mal etwas anders als die üblichen Paare in Liebesromanen. Meist handelt es sich ja um jüngere Single-Personen. Nicht so in diesem Buch. Hier stehen die Protas in der Mitte ihres Lebens, haben eine Vergangenheit und die Ansprüche an die weitere Lebenszeit sind auch realistischer. Realistisch ist hier überhaupt ein passendes Wort, denn die Autorin ist mit der Story sehr nah am wirklichen Leben geblieben – mal abgesehen von ein, zwei Wendungen, die man unter „kreativer Freiheit“ verbuchen kann. Dadurch konnte ich mit Sarah und Nic mitfühlen. Anders wäre es für mich allerdings auch schwierig gewesen. Helena Sanfort schreibt in kurzen, knappen Sätzen. Das läßt sich prinzipiell gut lesen, für mich bleibt da nur manchmal etwas das Gefühl auf der Strecke und wirkt in Teilen eher recht nüchtern, eher wie die Aneinanderreihung von Geschehnissen. Die Handlung an sich schreitet auch relativ schnell fort. Wer also auf eher ausschweifende Beschreibungen steht ist bei dem Buch an der falschen Adresse.
Imponiert haben mir die Charaktere. Jeder war anders, aber alle fügten sich gut in die Geschichte ein. Connie und Finlay waren einfach zuckersüß zusammen, Claire ist eine sehr starke Frau, Nic ein Bilderbuch-Mann, Maureen eine Nummer für sich. Nur mit Sarah….ich bin durchaus mit ihr warm geworden, aber bei ihr fehlen mir noch etwas die Kanten. So im Rückblick ist das die Person, bei der ich überlegen muß, wie ich sie beschreiben würde.
Fazit:
Wer kurze Sätze und eine realistische Geschichte mit Protas im mittleren („fortgeschrittenen“> 45 Jahre) Alter mag, ist bei „Neuanfang in Dolphin Bay“ genau richtig. Ich habe das Buch in zwei Tagen durchgelesen und wurde bestens unterhalten. Von mir eine klare Empfehlung!

Veröffentlicht am 01.07.2019

Für heiße Sommertage, an denen man Ablenkung braucht

Im Freibad
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Wer in eine emotionale Geschichte mit der passenden Prise Gesellschaftskritik eintauchen möchte ist bei „Im Freibad“ von Libby Page goldrichtig.
Im Fokus stehen die 86 jährige Rosemary, die deutlich jüngere ...

Wer in eine emotionale Geschichte mit der passenden Prise Gesellschaftskritik eintauchen möchte ist bei „Im Freibad“ von Libby Page goldrichtig.
Im Fokus stehen die 86 jährige Rosemary, die deutlich jüngere Kate und die Schließung des hiesigen Freibades. Was das für die Protagonisten zu bedeuten, welche Auswirkungen dies auf ihr jeweiliges Leben hat, erfährt der Leser immer abwechselnd. Zudem gibt es Rückblicke aus Rosy´s Leben mit ihrem George, die für emotionale Tiefe sorgen. Im Verlauf des Buches werden zudem immer wieder aktuelle Themen angesprochen z. B. Gentrifizierung oder Einsamkeit von Jung und Alt.
Ich habe mich beim lesen regelrecht in Rosy verliebt. Sie ist so eine liebe, ältere Dame, die alle kennt und von allen gemocht wird. Deshalb musste ich auch so mit ihr mitleiden, Kate konnte ich aber auch gut verstehen. Sie entspricht eher meiner Generation und wurschtelt sich so durch. Sie sucht noch ihren Platz im Leben. Beide Damen können von einander lernen und es war einfach nur ein Vergnügen die beiden in Aktion zu sehen.
Der Schreibstil liest sich leicht und locker, des öfteren mit subtilem Humor. Die Seiten fliegen nur so dahin. Sowohl vom Titel, dem Inhalt, als auch dem Schreibstil ist das Buch bestens für die Sommermonate (im Freibad ;)) geeignet.
Das Cover passt wie die Faust aufs Auge! Es ist ein kleines Schmuckstück und läßt mich persönlich bei diesen heißen Tagen zugreifen.
Fazit:
Auf mich hatte das lesen den gleichen Effekt wie ein paar Bahnen im Schwimmbad zu schwimmen: Entspannung pur! Für heiße Sommertage zum selbst lesen oder als Geschenk bestens geeignet!

Veröffentlicht am 10.06.2019

Warum regelmäßige Updates, sichere Passwörter und gesunder Menschenverstand so wichtig sind

Darknet
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Mir ist vom lesen ganz schlecht geworden! Der Inhalt und Schreibstil sind super! Aber wenn man das mal so für sich oder seine Firma weiterdenkt...

Dr. Cornelius Granig ist IT- und Sicherheitsexperte ...

Mir ist vom lesen ganz schlecht geworden! Der Inhalt und Schreibstil sind super! Aber wenn man das mal so für sich oder seine Firma weiterdenkt...

Dr. Cornelius Granig ist IT- und Sicherheitsexperte und erklärt in insgesamt zehn Kapiteln (inkl. Vorwort) das Darknet und warum es so schwer ist, digitale Verbrecher zu fangen. Das Buch startet mit der historischen Entwicklung, über die Formen von Computerkriminalität bis hin zu Verbrechern und Opfern und anderen Beteiligten. Der Autor erläutert die Zusammenhänge in einer - auch für Technik-Laien - leicht verständlichen Art und Weise. Er verwendet dazu Beispiele aus der kürzeren Vergangenheit und hat diverse Personen wie z.B. Cyber-Polizisten zum jeweiligen Thema interviewt. Sofern man es benötigt ist im Anschluss auch ein Glossar mit den notwendigen Begrifflichkeiten zum nachlesen vorhanden. Außerdem werden die Quellen genannt.

Nachdem Dr. Granig erstmal die Schwachstellen aufgezeigt hat lässt er den Leser aber nicht im Regen stehen. Ein Kapitel beschäftigt sich deshalb mit Tipps für Privatleute und Unternehmen - auf was man achten sollte. Zudem ein Hinweis auf die Initiative „Darknet.help“: eine Internetseite mit aktuellen Themen rund ums Darknet und IT-Sicherheitslücken.

Fazit:
Technik-/IT-„Freaks“ werden das Buch vielleicht belächeln. Wer aber wie ich ein „normaler“ Anwender ohne nennenswerte IT-Kenntnisse ist und sich für das Thema interessiert, dem werden Hintergründe und Funktionsweisen anschaulich erklärt. Für mich eine Bereicherung, die dauerhaft ins Bücherregal einzieht.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Eine Schnapsidee und ihre ungeahnten Folgen

Stadtnomaden
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Mieterhöhung. Wer kennt sie nicht? Als Christina, Felix und der kleinen Emma diese präsentiert wird muss die Familie umziehen. Wie viele andere können sie sich die Wohnung dann eigentlich nicht mehr leisten. ...

Mieterhöhung. Wer kennt sie nicht? Als Christina, Felix und der kleinen Emma diese präsentiert wird muss die Familie umziehen. Wie viele andere können sie sich die Wohnung dann eigentlich nicht mehr leisten. Doch das ist nicht so einfach, denn wir reden hier nicht von einer Kleinstadt, sondern von der Metropole New York City! Eine kleine Wohnung für 3500 Dollar im Monat ist hier normal. Und obwohl es sauteuer ist, ist es schwierig, eine dauerhafte, halbwegs bezahlbare Bleibe zu finden. Aus der Not wird also die Idee geboren: sie möchten ein Jahr lang jeden Monat ihre Wohnung wechseln und so alle Stadtviertel bereisen und besser kennen lernen. Dabei werden auch die monatlichen Neighborhood-Dinner beitragen, denn die Familie lädt quasi alle vier Wochen interessante Personen aus dem Stadtviertel in ihre jeweilige Wohnung ein und lässt sich so durch Insider-Wissen informieren.

Die verrückte Idee ist ein Mammut-Projekt. Jeden Monat neue Wohnungen suchen, eine Betreuung für Emma organisieren, sich auf neue Appartements und Sofa einstellen, die Umgebung auskundschaften..... und nebenbei noch arbeiten. Auch die Umzüge sind nicht einfach. Zwar wurde zu Anfang der Besitztum reduziert, aber trotzdem blieb viel übrig. „Brauchen wir das alles wirklich?“ war deshalb auch eine wiederkehrende Frage auf dieser ungewöhnlichen Reise.

Christina und Felix schildern ihre Probleme und schönen Moment abwechselnd. Durch ihre offene Art und einer gehörigen Portion Mut kommen sie in der Regel schnell mit den Einheimischen in Kontakt und können so den ein oder anderen Tipp abgreifen und auch Probleme lösen. Ihre Gäste bei den Dinnern sind Unikate mit interessanten Lebensgeschichten, die einen Einblick in das wahre NYC gewähren und für Abwechslung sorgen. Unterstützt wird das noch durch die abgedruckten Fotos. Jedes Kapitel = 1 Wohnung = ein anderes Sofa. Manche sehen nicht so bequem aus....Erstaunlich ist auch wie gut die kleine Emma sich anpasst. Hatte man vorab noch bedenken, ob das gut geht mit einem Kleinkind, so erkennt man schnell, dass Emma die flexibelste von allen ist und sich sehr schnell einlebt. Die Frage „Neue Hause?“ ist alles was für Emma wichtig ist...und ihre Spielkiste.

Fazit:
Christinas, Felix und Emmas Mut zur Veränderung, das eingehen eines Wagnisses und dabei die Komfortzone zu verlassen, steckt an. Es muss nicht gleich ein komplettes Jahr sein oder ein permanenter Wohnungswechsel, aber wie wärs mal mit den Nachbarn einladen oder eine anderes Café im Viertel ausprobieren, in das man schon die ganze Zeit mal wollte? Zur Nachahmung empfohlen! Mit Mehrwert Garantie!