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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2023

Eine detailreiche und ausgeklügelte Welt!

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
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Mit der "Vortex" Reihe gehört Anna Benning zu meinen Lieblingsautoren. In diese Reihe habe ich mich so sehr verliebt. Doch auch ihre Folgereihe "Dark Sigils" hat es in sich, wenn sie mich auch noch nicht ...

Mit der "Vortex" Reihe gehört Anna Benning zu meinen Lieblingsautoren. In diese Reihe habe ich mich so sehr verliebt. Doch auch ihre Folgereihe "Dark Sigils" hat es in sich, wenn sie mich auch noch nicht ganz so sehr mitgerissen hat wie Vortex. Aber das ist natürlich auch immer schwer, wenn man so einen großen Treffer mit seiner Debüt-Trilogie gelandet hat. In "Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt" passiert wieder sehr viel und die Welt ist bis ins kleinste Detail ausgetüftelt. Durch die vielen wichtigen Protagonisten, was ja nicht nur die sieben Sigil-Träger sondern auch die dazugehörigen Freunde, Verwandte und Mitstreiter sind, muss man als Leser ganz schön viel im Kopf behalten und so dauert es wohl einfach noch ein bisschen, bis man in alle Herzen blicken kann und sein eigenes Herz dabei verliert.

Die Autorin:

Anna Benning (geboren 1988) studierte Literaturwissenschaft. Nach ihrer Tätigkeit als Buchrezensentin und Aushilfsbuchhändlerin, begann sie 2013 für einen Verlag zu arbeiten. Nun hat sie ihre eigene Buchreihe zu Papier gebracht. "Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss" ist ihr Debüt und der Auftakt einer Future-Fantasy-Trilogie. Teil 2 "Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach" erschien ebenfalls 2020. Teil 3 "Vortex – Die Liebe, die den Anfang brachte" wurde 2021 veröffentlicht. Am 31.08.2022 erschien der Auftakt ihrer neuen Fantasy-Trilogie: "Dark Sigils – Was die Magie verlangt", 2023 dann "Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt."

Inhalt:

„Die Dark Sigils sind die mächtigsten Artefakte, die je geschmiedet wurden. Doch im Tausch gegen ihre Magie nehmen sie uns alles – die eigene Freiheit und die Chance, lieben zu dürfen, wen wir wollen.
Meine einzige Hoffnung besteht darin, mit den Rebellen zum geheimnisumwitterten achten Dark Sigil zu gelangen. Nur mit seiner Hilfe werde ich mein Leben selbst bestimmen können.
Aber der Weg dorthin ist gefährlich … und ich weiß nicht, ob Adam ihn mich gehen lässt. Denn er kennt die Dunkelheit, die von der Welt Besitz ergreifen wird, wenn die Sigil-Träger sich ihrem Schicksal widersetzen.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover von Max Meinzold ist natürlich wieder grandios. Ich liebe diese ausdrucksstarken Bilder von Protagonisten, die er erschafft und gleichzeitig wimmelt es von vielen kleinen Details, wie man im unteren linken Eck sehen kann, wo die Mirrorwelt mit all ihrer Magie und Kraft dargestellt ist. Die goldenen Elemente machen das Ganze dann so richtig edel und der farbige Schnitt in der Erstauflage fügt sich wunderbar dazu.

Es dauerte etwas, bis ich mit dem Buch loslegen konnte. Ein bisschen war ich gehemmt, da die Autorin mir mit ihren Geschichten immer wahnsinnig unter die Haut geht. Als es dann endlich losgehen konnte, brauchte ich aber tatsächlich eine Weile, um mitgerissen zu werden. Die vielen Protagonisten musste ich mir erst wieder im Detail ins Gedächtnis rufen, wobei mir die von der Autorin illustrierten Charakterkarten im Tarotstil unheimlich gut geholfen haben. Außerdem gibt es immer wieder gute Einschübe, die die Geschehnisse aus dem ersten Band aufgreifen und somit einen super Wiedereinstieg ermöglichen.

Die Story ist zum großen Teil aus Raynes Sicht geschildert. Immer wieder gibt es aber kurze Rückblenden aus Leanore Trembletts Sicht oder die ihres Vaters. So versucht man beim Lesen ständig, sich einen Reim aus all den Bruchstücken zu machen und sie zu einem Ganzen zusammenzusetzen. Man ist also sofort wieder gedanklich vereinnahmt und die Geschichte kreiste mir auch noch im Kopf herum, als ich das Buch längst zur Seite gelegt hatte.

Die Protagonisten arbeiten mehrere Stationen ab, das nahm der Sache vielleicht ein wenig die Dynamik. Aber es passt gleichzeitig zu Adams Vorgehensweise, „eine Katastrophe nach der anderen“ zu bewältigen. Und wieder schreckt die Autorin vor nichts zurück. Da gibt es Wendungen, mit denen man nicht rechnet, die einem das Herz zerreißen und ungläubig zurücklassen. Schade empfand ich den Fortgang der Story um die Freundschaft mit Lily. Ihr Verhalten enttäuschte mich doch sehr, vor allem nachdem die beiden jungen Frauen so eine intensive, gemeinsame Vergangenheit haben. Ich bin gespannt, was es damit auf sich hat, denn noch wirkt es für mich etwas konstruiert, um Rayne weiter zu isolieren.

Die Handlung in "Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt" hat wieder eine riesige Tragweite, die man nur schwer komplett im Auge behalten kann. Was nur noch mehr unterstreicht, welche Last Adam als Mirrorlord zu Schultern hat, und wie schwer es für Rayne ist, sich in allem zurechtzufinden. Anna Bennings Geschichten sind wie ein Sog. Einmal eingetaucht, kann man nicht mehr auftauchen. Man leidet mit den Protagonisten mit, aber auf eine ganz wundervolle Art und Weise. Noch halte ich allerdings eine gewisse emotionale Distanz zu den Charakteren. Das wird sich aber sicherlich mit dem abschließenden Band der Trilogie dann legen.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Die Trilogie voller Magie und mythischer Wesen geht weiter!

Millenia Magika - Das Vermächtnis der Raben
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Die "Millenia Magika" Reihe von Falk Holzapfel besticht ganz besonders durch die Aufmachung, die Illustrationen und die vielen kleine Details, die in einem Jugendbuch so nicht oft zu finden sind. Während ...

Die "Millenia Magika" Reihe von Falk Holzapfel besticht ganz besonders durch die Aufmachung, die Illustrationen und die vielen kleine Details, die in einem Jugendbuch so nicht oft zu finden sind. Während im ersten Band der Reihe "Millenia Magika – Der Schleier von Arken" die Farbe Rot im Zentrum stand, wo sie in den schwarz-weiß Illustrationen immer wieder ihren Auftritt hat und auch im Text manche Passagen rot gedruckt sind, ist es im zweiten Teil "Millenia Magika – Das Vermächtnis der Raben" die Farbe Lila. Wieder entführt uns der Autor in eine magisch, mythische Welt. Diesmal jagt nicht ein Abenteuer das andere, vielmehr gilt es nun den Blick nach innen zu richten. Denn vor allem Adrian und Merle haben einiges auf dem Herzen und müssen das jeder für sich erkunden und lernen, damit umzugehen.

Der Autor und Illustrator:

Falk Holzapfel (geboren 1980) ist eigentlich für seine Illustrationen unter dem Pseudonym Zapf bekannt. Er studierte Kunst und Deutsch auf Lehramt, verlegte sich dann aber komplett auf das Zeichnen. Seither arbeitet er als freischaffender Illustrator und Autor von Kinder- und Jugendbüchern. "Millenia Magika – Der Schleier von Arken" ist der erste Teil einer Trilogie. Band zwei "Millenia Magika – Das Vermächtnis der Raben" erschien 2021, der abschließende dritte Band "Millenia Magika – Der Schlüssel zur Vergangenheit" Anfang 2023.

Inhalt:

„Endlich ist Adrian dort angekommen, wo er hingehört und sich zu Hause fühlt: in der magischen Stadt Arken. Doch dunkle Kräfte halten die Bewohner des Ortes in Atem. Als Adrian ein Hilferuf der Wölfe erreicht, sind zum ersten Mal auch seine magischen Fähigkeiten gefragt. Noch dazu ist er ganz auf sich allein gestellt, da seine Freunde Juri und Jazz auf einer geheimen Mission unterwegs sind. Die Lage in Arken spitzt sich zu, als nach und nach immer mehr Kinder verschwinden. Adrian erkennt, dass er sich seiner Aufgabe mit ganzem Herzen stellen muss, wenn er die Stadt und die Magie retten will…“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Das Cover passt super zu dem des Vorgängers. Tatsächlich sind sie sich durch die Farbgebung sehr ähnlich, sodass man gleich sieht, dass es sich um eine zusammenhängende Reihe handelt. Wieder ist alles recht dunkel und in verschiedenen Blautönen gehalten. Die farblichen Akzente sind in einem dunklen Brombeerton gehalten. In der Mitte sieht man einen abgestorbenen Baumstamm, um den herum sich einige Kreaturen befinden. Dahinter ein dunkles Haus und am Himmel prangt ein riesiger Vollmond. Die Atmosphäre Arkens ist hier wieder super im Bild eingefangen worden.

Der Autor knüpft unmittelbar an der Geschichte des ersten Bandes an. Ein wenig schwer fiel es mir nach der langen Zeit wieder in die Geschichte einzusteigen. Es gibt nur wenige Rückblenden, die einem nochmals die Geschichte des ersten Teils ins Gedächtnis rufen könnten, weswegen ich hin und wieder im ersten Band geblättert habe, um wieder alles richtig zusammenzubekommen. Der Erzählstil ist aber dennoch weiterhin gut verständlich und flüssig.

Erneut bekommen wir aus ganz unterschiedlichen Perspektiven die Geschichte erzählt. Die Hauptvertreter sind dabei Adrian, Jazz und Merle. Sie alle gehen in diesem Band größtenteils eigene Wege, was der Geschichte vielleicht ein ganz klein wenig die Dynamik nahm. Jedenfalls bin ich nicht ganz so sehr durch die Seiten geflogen, wie noch beim ersten Buch.
Jazz sucht in Frankfurt nach Lösungen, um den Schleier weiterhin aufrecht erhalten zu können, während Adrian versucht dem Wolfsrudel zu helfen und dabei Merle aus den Augen verliert, die ebenfalls einsam ist und sich gegen das Mobbing in der Schule kaum zur Wehr setzen kann. Spannend fand ich, wie besonders Juri Frankfurt mit seiner Magielosigkeit wahrgenommen hat. Der Missbrauch an der Natur ist eindrücklich beschrieben und bringt das Thema Ausbeutung der Umwelt und den Klimawandel auf eine ganz besondere Art zur Sprache.

Zitat: "Die Stadt funktionierte, aber sie lebte nicht." (Falk Holzapfel: "Millenia Magika – Das Vermächtnis der Raben", Seite 97)

Die Themen sind auch in diesem Buch vielfältig. So geht es um Mobbing, Armut, das Leben als Außenseiter, den Tod und ganz besonders die Einsamkeit. Dabei unterstreichen die ausdrucksstarken Illustrationen, welche jedem Kapitel vorangestellt werden, diese Eindrücke nochmals. Doch auch viele kleinere weitere Zeichnungen heben Details der Geschichte hervor. Dass hierbei wieder mit schwarz-weiß und einer kräftigen Farbe – diesmal Lila – gearbeitet wird, gefällt mir außerordentlich gut. Auch Vorsatz und Nachsatzpapiere sind zauberhaft gestaltet. Vorne befindet sich eine detaillierte Karte von Arken und den angrenzenden Städten. Hinten kann man in der „Arkenlaterne“ und dem „Arkenspiegel“ Zeitungsartikel lesen, die mit den Geschehnissen im Buch in Verbindung stehen.

In "Millenia Magika – Das Vermächtnis der Raben" haben die Protagonisten viel mit sich selbst zu tun. Adrian muss Katze zurückholen, Merle wird gemobbt und Jazz sucht verzweifelt nach Hilfe. Sie wandeln alle auf verschlungenen und einsamen Pfaden. Einzig Juri scheint mit sich im Reinen zu sein und bringt so humorvolle Aspekte in die Geschichte ein. Und natürlich darf auch ein Cliffhanger am Ende nicht fehlen. Ich bin schon ganz gespannt, wie die Geschichte im dritten Band "Millenia Magika – Der Schlüssel zur Vergangenheit" zu Ende gebracht wird. Das Buch wartet bereits in meinem Regal und wird ganz bald gelesen.

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Veröffentlicht am 19.07.2023

Das passende Hörbuch zum Schulanfang!

Valentina Wiedehopf – Endlich Schulkind
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Bei dem neuen Buch "Valentina Wiedehopf – Endlich Schulkind" von Dorothea Flechsig handelt es sich um eine spannende Geschichte voller Episoden aus dem Schulalltag für Kinder, die bald eingeschult werden ...

Bei dem neuen Buch "Valentina Wiedehopf – Endlich Schulkind" von Dorothea Flechsig handelt es sich um eine spannende Geschichte voller Episoden aus dem Schulalltag für Kinder, die bald eingeschult werden oder bereits zur Schule gehen. Die Hörbuch Version, welche nun erschienen ist, ist eine gelungene Umsetzung mit einer passenden Sprecherin, die der Geschichte noch mehr Leben einhaucht, als sie ohnehin schon hatte.

Die Autorin, die Sprecherin und die Illustratorin:

Dorothea Flechsig (geboren 1968 in Oberfranken) machte eine Ausbildung zur Drehbuchautorin und arbeitete lange Zeit als Journalistin. Sie schreibt bereits seit Jahren Geschichten für Kinder und ist Autorin verschiedener Buchreihen wie Petronella Glückschuh, Sandor, Pünktchen, Aurelia, sowie der Bücher Ritter Kahlbutz – Besuch aus der Vergangenheit, Das unsterbliche Nashorn, und Der Mäuseschwur welche sie in ihrem eigenen Verlag, dem Glückschuh-Verlag, erfolgreich veröffentlicht. Außerdem arbeitet sie für Blue Ocean Entertainment und den Egmont Ehapa Verlag.
Friedel Morgenstern ist bereits seit ihrer Kindheit als Sprecherin tätig. Außerdem arbeitet sie als Dialog- und Musikregisseurin im Synchronbereich und schreibt Dialogbücher. Zudem übersetzt sie Songtexte für Kinderserien.
Juliane Schlumberger (geboren 1986) studierte Kunstpädagogik und Grafikdesign und arbeitet seit 2017 als freiberufliche Grafikerin und Illustratorin. Berits seit ihrer Kindheit zeichnet und illustriert sie leidenschaftlich gerne. So konnte sie stets Erlebtes bildlich festzuhalten. Inzwischen sind ihre eigenen Kinder Teil ihrer Inspirationsquelle. Heute illustriert sie Kinder- und Schulbücher und lebt mit ihrer Familie in München.

Inhalt:

„Valentina Wiedehopf freut sich sehr auf die Schule. Sie möchte so viel können wie ihr großer Bruder. Als sie endlich in die 1. Klasse kommt, beginnt eine spannende Zeit! Einiges geht schief. Vieles ist anders, als sie dachte. Aber eines ist sicher: Das Wichtigste in der Schule ist, neue Freunde zu finden und in der Gruppe zusammenzuhalten!“ (Produktbeschreibung)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover steht Valentina Wiedehopf mit ihren beiden Klassenkameraden Luisa und Tommy vor dem sonnig gelb gestrichenen Schulgebäude. Vor ihnen auf der Treppenstufe sitzt ein süßer, kleiner Hund, welcher auch seinen Auftritt im Buch haben wird. Außerdem darf natürlich der Schulranzen von Valentina nicht fehlen, darauf sind die kleinen Schulanfänger ja immer ganz besonders stolz.

Die Sprecherin Friedel Morgenstern hat eine sehr passende Stimme für dieses Hörbuch. Sie gibt den Text kindlich und fröhlich wieder, sodass eine ganz tolle und vor allem entspannte Atmosphäre entsteht, in welcher man sich voll und ganz auf die Geschichte einlassen kann. Dabei ist natürlich sehr hilfreich, dass die Autorin den Text in ihrem gewohnt leicht verständlichen Schreibstil verfasst hat und uns Leser so durch die verschiedenen Episoden in Valentinas Schulalltag geleitet. Das Mädchen erlebt allerhand und manches davon ist gar nicht so toll, wie es sich Valentina vor der Einschulung vorgestellt hatte. Dennoch bleibt die Schule immer ein Ort, an dem man sich wohlfühlen kann, auch wenn mal nicht alles so läuft, wie man es gerne hätte und manch ein gemeiner Widersacher ist ganz vielleicht ja doch gar nicht so doof, wie man immer dachte.

Bereits vor der Einschulung lässt sich die Audio-CD gut zur Einstimmung hören, damit vielleicht die ein oder andere Angst vor der Einschulung oder dem Schulalltag genommen werden kann. Dabei sind die Themen sehr vielfältig. Es geht um das gemeinsame Miteinander, Freundschaften, Nächstenliebe, Sicherheit und weitere wichtige Themen.

Die Hörbuch Umsetzung von "Valentina Wiedehopf – Endlich Schulkind" durch Friedel Morgenstern ist äußerst gut gelungen. Die Sprecherin hat genau die passende, kindliche und doch aufmüpfige Stimme, die ich mir bereits beim Lesen des Buches so vorgestellt habe. Auch der Intro Song „Valentinas Lied“ zeigt, wie wunderbar fröhlich und bunt das Leben als Schulkind ist. Die CD passt außerdem super in die Schultüte und bringt viel Freude und Humor mit sich. Am Ende dürfte allen klar sein: die Schule ist ein sicherer Ort, manchmal ist man vielleicht nicht gleicher Meinung, aber gemeinsam macht alles trotzdem viel größeren Spaß. Eine klare Hörempfehlung unsererseits!

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Eine Liebeserklärung an alle Bäume dieser Welt!

Hallo, Bäume
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In dem Buch "Hallo, Bäume" von Bailey Bezuidenhout geht es um ein kleines Mädchen, das die Welt der Bäume erkundet und sich voller Neugier und Offenherzigkeit Fragen über sie stellt. Das Bilderbuch hat ...

In dem Buch "Hallo, Bäume" von Bailey Bezuidenhout geht es um ein kleines Mädchen, das die Welt der Bäume erkundet und sich voller Neugier und Offenherzigkeit Fragen über sie stellt. Das Bilderbuch hat sofort mein Interesse dahingehend geweckt, was für eine Erzählung auf mich wartet und wie die Welt aussieht, die ich betreten werde, sobald ich das Buch geöffnet habe. Was soll ich sagen – ich war entzückt und verblüfft in welch faszinierende, grüne Welt ich eintauchen durfte und wie ich über die Worte nachdenkend zurückgelassen wurde.

Die Autorin und die Illustratorin:

Bailey Bezuidenhout lebt mit ihrem Mann und ihren sechsjährigen Zwillingstöchtern in Johannesburg. Sie hat in New York Medienwissenschaften studiert und anschließend neben dem Schreiben auch mit dem Illustrieren begonnen. Hallo, Bäume ist das erste Kinderbuch, das sie verfasst hat.
Maria Lebedeva arbeitet als freiberufliche Illustratorin in Somerset West, Südafrika. Sie liebt Kinderbücher und schreibt an einer Doktorarbeit über Silent Books Bilderbücher (Bücher ohne Text). Wenn sie nicht gerade mit Kinderbüchern oder ihrer Doktorarbeit beschäftigt ist, lässt sie sich gerne auf ihren Reisen inspirieren oder trinkt mit Ruhe gepaart eine Tasse Kaffee.

Inhalt:

„Manchmal überlege ich…
Haben Bäume eine Seele? Wieso haben sie so runzlige Haut? Freuen sie sich über die Vogelnester in ihren Ästen? Was denkst du?
Ein kleines Mädchen stellt sich ganz große Fragen über Bäume.“
(Klappentext)

Kritik und Fazit:

Auf dem Cover werden wir von einem lächelnden, kleinen Mädchen angeschaut und begrüßt. Das warme und saftige grün der verschiedenen Blätter lässt uns erahnen wohin wir in diesem Bilderbuch entführt werden.

Die Illustrationen in dem Buch sind in Aquarelltechnik gestaltet, wobei hauptsächlich lebendige und warme Farben ausgewählt und verwendet wurden. Besonders die kräftigen Grüntöne sprechen mich an und haben mich von Anfang an in ihren Bann gezogen – genauso wie die verspielte Aquarellmalerei, die ich bei Kinderbüchern noch nicht häufig gesehen habe. Die Technik lässt die Geschichte besonders lebendig erscheinen. Wenn man die einzelnen Seiten betrachtet, dann fühlt man sich, als ob man dem kleinen Mädchen entweder von gegenüber zuschaut oder sie von oben betrachtet.

In dem Buch werden uns zu Beginn und zum Ende hin Bäume in ihrer Einzigartigkeit wie Form, Farbe, unterschiedliche Arten und einiges mehr beschrieben und gezeigt. Im nächsten Teil widmet sich das kleine, neugierige Mädchen, das uns durch das ganze Buch begleitet, den Gefühlen der Bäume. Dies tut sie, indem sie sich allerlei Gedanken dazu macht und sich laut Fragen über die Bäume stellt. Hier rückt die mögliche Gefühlswelt der Bäume in den Vordergrund.

Wenn man sich das Buch anschaut, dann fühlt und erkennt man die Liebe des kleinen Mädchens zur Natur und im Speziellen zu den Bäumen. Auch die liebevollen, ausdrucksstarken Zeichnungen und die gewählten Farben machen das für den Leser sichtbar.

Was mir auch gut gefällt, ist, dass sich die Jahreszeiten durch das Buch ziehen, indem es mit dem Frühling beginnt und mit den anderen Jahreszeiten fortgeführt wird. Die zentrale Frage des Buches ist „Was Bäume wohl fühlen?“ und ich finde die Fragen, mit denen sich das Mädchen im Buch beschäftigt, tiefgründig und eine gute Grundlage, um das Thema Natur und Bäume mit Kindern zu beleuchten. Ganz besonders aus dem Blickwinkel der Bäume.

Das Bilderbuch "Hallo, Bäume" lehrt die Kinder (und erinnert uns Erwachsene), wie wertvoll und einzigartig Bäume sind. Während des Betrachtens der Bilder wird ganz deutlich, was die Bäume den Kindern für vielfältige und abenteuerliche Möglichkeiten schenken. Das Buch verleiht der Natur – und mit ihr ihren Bäumen – eine Stimme und zudem ist es eine Liebeserklärung eines kleinen Mädchens an alle Bäume dieser Welt!

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Kunterbunte Infos rund um China

100 Karten über China
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Im vergangenen Jahr erschien der Band "100 Karten über China" von Merle Scherz und Thorben Pelzer, welches ich mir die letzten Tage genauer unter die Lupe genommen habe. Während die Bücher über die Ukraine ...

Im vergangenen Jahr erschien der Band "100 Karten über China" von Merle Scherz und Thorben Pelzer, welches ich mir die letzten Tage genauer unter die Lupe genommen habe. Während die Bücher über die Ukraine und die Sprache recht leicht verständlich waren, muss man bei einigen Themen bezüglich Chinas schon etwas mehr nachdenken. Für absolute Laien wie mich waren die ein oder anderen Texte etwas schwerer zu verstehen und ich merkte, dass ich mit den Gedanken leichter mal abwich. Dennoch bietet auch dieses Buch wieder unheimlich viele Informationen über China und deren Bevölkerung, sodass es einiges zu lernen gibt.

Die Autoren:

Merle Schatz studierte Sinologie, Mongolistik und Japanologie. Dafür lebte sie zwischenzeitlich sogar in Göttingen, Shanghai und Changhun (Volksrepublik China). Danach arbeitete sie am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale) und lehrte sowie forschte im Bereich Sinologie an der Universität Leipzig. Inzwischen lehrt sie im Fachbereich Chinastudien in Köln und lebt in Göttingen.
Thorben Pelzer studierte ebenfalls Sinologie und Japanologie. Er arbeitet am Forschungszentrum »Global Dynamics« an der Universität Leipzig und verbrachte während seines Studiums seine Zeit zwischen Bochum, Osaka, Shanghai und Taipeh. Seine Schwerpunkte sind Sozial- und Kulturgeschichte, Technologie und Infrastruktur. Ebenfalls interessiert er sich für digitale Forschungsmethoden.

Inhalt:

„In China kippt viel eher ein Sack Mais als einer mit Reis um! Und warum hat China genau genommen zwei Präsident:innen, aber nur einer von ihnen wird nach Berlin eingeladen? Was verbirgt sich hinter der Pandadiplomatie und welche Alternativen zu Pandas gibt es? Warum leben die meisten Mongol:innen in China und nicht in der Mongolei? Was hat das komplexeste chinesische Zeichen mit einem Imbissverkäufer zu tun? Und wie viele Millionen Bäume werden jährlich für Essstäbchen abgeholzt? Anhand von abwechslungsreichen, sowohl tiefgründigen als auch unterhaltsamen Karten und Grafiken bringt euch KATAPULT gemeinsam mit den Sinolog:innen Thorben Pelzer und Merle Schatz den »großen Riesen« des Ostens näher.“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:

Bei diesem Buch haben wir ein Wendecover zu entdecken. Auf der einen Seite sehen wir eine Karte Chinas mit den verschiedenen, eingezeichneten Mauern. Auf der anderen Seite kommt ein wenig mehr Satire daher, hier findet man diverse Hühnchenvarianten, die man in den Umrissen des Landes erkennen kann. Das alles dann vor einem pinken Hintergrund. Der Titel in weißen Lettern über den Abbildungen.

Wie bereits oben erwähnt, sind die Texte manchmal etwas komplizierter und somit strengt es hin und wieder an. Man muss mehrmals lesen, um alles genau zu erfassen. Dafür sind die Karten, die ja im Zentrum des Buches stehen, gut gelungen. Sie sind zwar minimalistisch, geben aber alle wichtigen Eckdaten wieder und verschaffen dem Leser zu den verschiedensten Themen einen super Überblick.

Zu Beginn beschäftigen sich die Autoren ein wenig mit Sprache und Schriftzeichen. Da gibt es das Wort „Miau“, welches durch unterschiedliche Betonung ganz verschiedene Bedeutungen hat. Von Keim über Sekunde bis hin zu Tempel. Und hier hat mir leider die Lautsprache gefehlt, um ein besseres Gefühl für die Sprache zu bekommen. Zum Glück habe ich eine Freundin, die mir dann tolle Sprachnachrichten geschickt hat und mich somit beim Lesen begleitete. Auch wie China eigentlich auf chinesisch heißt konnte sie mir so vorsprechen, denn hier fehlte ebenfalls die Lautschrift, um es rund zu machen.

Das bereits im Klappentext erwähnte Zeichen Biang, welches von einem Imbissverkäufer erdachte sein soll, war meiner Freundin allerdings unbekannt. Die Quelle im Anhang gibt leider keinen weiteren Aufschluss darüber, da dort nur steht „Eigene Recherche“, was ich ja als etwas dürftig empfinde. Da die Autoren vom Fach sind, hoffe ich jetzt einfach mal, das alles so stimmt, wie es angegeben ist.

Eine grobe Sortierung gibt es in dem Buch schon, es zieht sich jetzt aber kein roter Faden hindurch. Das mag nun jeder Leser empfinden, wie er mag. Der eine liebt die Abwechslung, der andere fühlt sich in geordneten Verhältnissen vielleicht wohler. Das bleibt Ansichtssache. Im Grunde lässt sich das Buch aber so oder so recht schnell lesen.

"100 Karten über China" vermittelt dem Leser einiges an Wissen. Mal sind es Kleinigkeiten, mal ganz große und wichtige Themen, die hier besprochen werden. Ein bisschen Witz und Humor fehlt natürlich auch nicht. Die Karten sind bunt, vielfältig und übersichtlich gestaltet. Hier und da hätten Zusätze für ein besseres Verständnis vielleicht nicht geschadet und die Texte hätten hin und wieder inhaltlich etwas weniger komplex oder textlich umfangreicher und damit besser zu verstehen sein können. Alles in allem bietet das Buch aber einen tollen Überblick über ein Land, welches so vielschichtig und bunt ist, wie die Karten in diesem Buch.

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