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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2019

Zum fressen gern

Blutzoll der Wölfe Band 1
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Um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, haben Mensch und Wolf vor langer Zeit einen Pakt getroffen. Ein Blutzoll wird entrichtet und das entsprechende Dorf ist für einige Zeit sicher. Dann wird der junge ...

Um unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, haben Mensch und Wolf vor langer Zeit einen Pakt getroffen. Ein Blutzoll wird entrichtet und das entsprechende Dorf ist für einige Zeit sicher. Dann wird der junge Morgan als solcher gefordert. Und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Wenn man sich vom Cover irritieren läßt, könnte man meinen, wieder mal eine dieser verklärten und verhängnisvollen Werwolf-Mensch-Liebesgeschichten vorliegen zu haben. Dem ist nicht so. Gut, Gefühle und Anziehung spielen auch hier eine zentrale Rolle, aber die Geschichte kommt ohne Süßholzgeraspel aus und es wird auch nichts schöngeredet. Eher geht es teilweise recht brutal und blutig zu und die Sprache ist auch eher von der derben Sorte.

Genau wie ein Großteil der dargestellten Charaktere. Raubeinig, bärbeißig und oftmals ungewaschen, sind sie bestimmt kein allzu netter Anblick und ihr alles andere als sonniges Gemüt sorgt da auch nicht für Abhilfe. Und trotzdem, oder gerade wegen, dieser eher untypischen Darstellung von Haupt- und Nebencharakteren, wirken die Figuren authentisch, lebendig und irgendwie auch mit sich selbst im Reinen.

Die Geschichte zwischen Waydar und Morgen nimmt natürlich eine zentrale Rolle in der Handlung ein, aber sie überschattet nicht alles andere, sondern fügt sich eher ein, ist nur ein Erzählstrang von vielen. Was auch daran liegen könnte, dass die Geschichte aus wechselnden Perspektiven erzählt wird und man somit auch verschiedene Seiten kennenlernt.

Das Buch selbst hatte ich in kürzester Zeit durch, denn nachdem ich einmal angefangen hatte, konnte ich einfach nicht aufhören. Ich musste wissen wie es weitergeht und welche Überraschen vielleicht hinter der nächsten Ecke lauern mochten. Für mich ein Lesevergnügen mit Suchtgefahr.

Veröffentlicht am 17.09.2019

War nicht meins

ISLAND RED
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Sonne, Strand und Meer. Klingt nach Paradies und Erholung, doch dann regnet Feuer von Himmel und aus der Tiefe des Meeres taucht etwas auf. Etwas das Hunger hat.

Ich mag ja eigentlich solche Monsterbücher, ...

Sonne, Strand und Meer. Klingt nach Paradies und Erholung, doch dann regnet Feuer von Himmel und aus der Tiefe des Meeres taucht etwas auf. Etwas das Hunger hat.

Ich mag ja eigentlich solche Monsterbücher, weswegen „Island Red“ mir auch schnell ins Auge gesprungen ist, aber leider konnte mich das Buch so gar nicht von sich überzeugen. Dabei fand ich die grundlegende Geschichte recht ansprechend und gegen einen Hai als Monster des Tages ist ja auch erst mal nichts einzuwenden. Allerdings muss man es auch umsetzen können, was dem Autor nicht wirklich gelungen ist.
Ein Großteil der der Szenerie macht einen plumpen Eindruck und wirkt teils auch eher unbeholfen. Der Satzbau ist uninspiriert und die gewählten Wörter wirken an manchen Stellen irgendwie unpassend, nicht zur Situation und seinen Begebenheiten passend, was mich beim Lesen immer wieder gedanklich stolpern ließ und somit auch den Lesefluss störte.
Das Gleiche gilt leider auch für die Charakterzeichnungen, wenn auch nicht so ausgeprägt. Zwar wirken auch diese eher Stereotyp und etwas oberflächlich, aber die Ansätze für mehr emotionalen Tiefgang waren definitiv vorhanden, wenn auch noch recht ausbaufähig.

Trotzdem konnte ich mich nicht dazu überwinden, das Buch zu Ende zu lesen und habe nach einem knappen Viertel des Buches abgebrochen. Wenn das Buch mich hätte packen können, hätte ich weitergelesen, aber dies ist ihm nicht gelungen. Der Text wies einfach zu viele Stolpersteine auf für meinen Geschmack. Schade, denn die Idee war gut, wenn sie den richtig umgesetzt worden wäre.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Ermittlungen vom Abstellgleis

Dead Lions
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Ein ehemaliger Agent wird tot in einem Bus aufgefunden. Alles deutet auf eine natürliche Ursache hin. Das hindert Jackson Lamb aber nicht daran nachzuforschen.

Die in Ungnade gefallenen Agenten des Slough ...

Ein ehemaliger Agent wird tot in einem Bus aufgefunden. Alles deutet auf eine natürliche Ursache hin. Das hindert Jackson Lamb aber nicht daran nachzuforschen.

Die in Ungnade gefallenen Agenten des Slough House, die Slow Horses, sind wieder da. Unter der Leitung von Jackson Lamb versuchen River Cartwright und seine Kollegen versuchen wieder ihre Tage sinnvoll zu füllen und sich nicht unterkriegen zu lassen. Und man kann sich darauf verlassen, dass sie sich eine Chance auf richtige Ermittlungen nicht entgehen lassen. Und so nimmt das Buch auch schnell Fahrt auf und zieht einen unweigerlich mit. Die bildhafte Sprache, die es schafft schon mit dem ersten Satz das Kopfkino anzuschmeißen, ist da natürlich nicht ganz unschuldig dran.

Und selbstverständlich auch die Charaktere, die alles andere als 08/15 sind und jeder für sich seine guten und schlechten Seiten hat. Und auch wenn alle es irgendwie fertig gebracht haben im Slough House zu landen, so sollte man sie deswegen noch lange nicht abschreiben.

Wie schon der erste Fall dieser sogenannten lahmen Gäule, so hat es auch der zweite geschafft mich zu überzeugen und für ein kurzweiliges und spannendes Lesevergnügen zu sorgen. Das Buch lässt sich flüssig und zügig lesen und der Erzählfluss ist nicht einseitig, da immer wieder zwischen den Charakteren und somit auch zwischen den Perspektiven gewechselt wird. Dadurch lernt man nicht nur die einzelnen Charaktere besser kennen, sondern kann auch die einzelnen Erzählstränge von verschiedenen Seiten beleuchten.

Entstanden ist so wieder ein gelungener Krimi, der mir sehr gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Geladen zum Mord

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Wie soll man einen Mord aufklären, wenn sich der Tag ständig wiederholt und man selbst diesen immer wieder durch andere Augen erlebt?

Die Idee des hinter diesem Buch hat mich neugierig gemacht, denn ...

Wie soll man einen Mord aufklären, wenn sich der Tag ständig wiederholt und man selbst diesen immer wieder durch andere Augen erlebt?

Die Idee des hinter diesem Buch hat mich neugierig gemacht, denn sie ist definitiv mal was anderes und hebt sich allein dadurch schon von der teils einheitlichen Krimimasse ab, der man heutzutage im Buchladen begegnet.

Und nicht nur die Idee, sondern auch das Buch selber, konnte mich von sich überzeugen und nahm mich mit auf einer Spurensuche der etwas anderen Art. Denn, wie man sich vielleicht anhand des Plots schon denken kann, nimmt die Geschichte nicht den geraden Weg zum Ziel, sondern biegt gerne mal ab, landet in Sackgassen, oder versucht sowohl dem Leser als auch den Protagonisten etwas anders aussehen zu lassen als es in Wirklichkeit ist. Was ist wahr, was Lüge? Wo verlaufen die Grenzen zwischen gut und böse? Ist alles nur schwarz und weiß? Man wird gefangen genommen in einem Gespinst aus Informationen, die es ins rechte Licht zu rücken gilt ohne sich darin zu verlieren.

Dabei bedient sich der Autor einer Sprache mit der es ihm gelungen ist eine eindringliche Atmosphäre zu schaffen, die mich schnell gefangen nahm und deren teils bildmalerische Wortwahl, die richtigen Bilder dazu lieferte. Und einen Tag, der sich ständig wiederholt, immer wieder mit Spannung zu füllen, ist nicht einfach, aber Turton ist dies wunderbar gelungen. Und so ist seiner Feder ein Buch entsprungen, das den klassischen Krimi mit einem dezenten Schuss Mystery gewürzt hat, der dafür sorgt, dass es bei der Lektüre nicht langweilig wird. So ist ein Buch entstanden, das sich flüssig lesen lässt, spannend ist und zum Miträtseln einlädt.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Durchwachsen

Auris
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Matthias Hegel gesteht einen Mord begangen zu haben, doch schweigt über das Motiv. Jula Ansorge, glaubt daß Hegel lügt und versucht seine Unschuld zu beweisen. Dadurch macht sie sich aber nicht gerade ...

Matthias Hegel gesteht einen Mord begangen zu haben, doch schweigt über das Motiv. Jula Ansorge, glaubt daß Hegel lügt und versucht seine Unschuld zu beweisen. Dadurch macht sie sich aber nicht gerade Freunde.
Die Idee hinter diesem Buch gefällt mir sehr gut und es fingt auch sehr vielversprechend an und schaffte es mich zu packen, aber leider hielt dies nicht lange an und das Buch wurde von Seite zu Seite mehr wie Kaugummi. Ich kam nicht richtig vorwärts und verlor deswegen auch mehr und mehr die Lust dazu Jula auf ihrem Weg zu begleiten.
Mit der ich sowieso irgendwie nicht richtig warm werden konnte. Sie wirkt nicht echt, eher etwas aufgesetzt, als würde sie eine Maske tragen und die Rolle der Jula nur spielen. Und das nicht mal besonders gut, denn auch ihre Dialoge wirken fehl am Platze. Irgendwie Plump. Es passt einfach nicht richtig.
Klieschs Schreibstil gefällt mir grundsätzlich gut, aber für mich steht und fällt eine Geschichte mit der Hauptfigur. Die muss mich überzeugen können, mich für sich einnehmen und mitfiebern lassen. Dies ist hier leider nicht der Fall, weswegen ich das Buch auch nicht bis zu Ende lesen konnte. Es gibt viel zu viele andere Bücher um mir von einem Buch, welches mir nicht gefällt, die Laune verderben zu lassen.
Wie gesagt, guter Anfang und ein sehr interessanter Plot, aber leider konnte die Umsetzung mich nicht überzeugen. Schade.