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Veröffentlicht am 18.03.2018

Ergreifend und schockierend

Ein wenig Leben
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Jude, Malcolm, JB und Willem lernen sich auf dem College kennen und sind seitdem enge Freunde. Sie leben in der Stadt New York und sind alle in ihren Berufen sehr erfolgreich. Doch während JB, Malcolm ...

Jude, Malcolm, JB und Willem lernen sich auf dem College kennen und sind seitdem enge Freunde. Sie leben in der Stadt New York und sind alle in ihren Berufen sehr erfolgreich. Doch während JB, Malcolm und Willem ihr Leben voll und ganz auskosten können, wird Jude immer und immer wieder von seiner Vergangenheit eingeholt.

An „Ein wenig Leben“ habe ich so lange gelesen, wie an keinem anderen Buch. Ich habe im November 2017 begonnen und im März 2018 es beendet. Dass ich so lange dafür gebraucht Hab lag nicht daran, dass mir das Buch nicht gefallen hat, sondern vielmehr daran, was das Buch mit mir gemacht hat. Das Schicksal von Jude St. Francis hat mich unfassbar mitgenommen, seine Lebensumstände haben mich beschäftigt und seine Vergangenheit hat mir das Herz gebrochen. Ich bin froh, dass ich mir für diese Geschichte so viel Zeit gelassen habe und teilweise mehrere Wochen Pause eingelegt habe, denn sonst hätte mich dieses Buch noch mehr mitgenommen.

Zugegeben: Es war nicht nur deshalb schwer, das Buch zu lesen. Der Schreibstil ist sehr anstrengend, es gibt viele lange Passagen, viele Rückblicke und viele Personen. Irgendwie spielt das Buch ständig auf verschiedenen Zeitebenen und es findet sehr häufig eine Zeitraffung statt, so dass man stets aufmerksam lesen muss und keine Zeile verpassen darf, sonst findet man den Anschluss nicht mehr. Die Neugierde auf Jude und dessen Leben hat mich aber angetrieben, das Buch weiter zu lesen und an manchen Stellen bereute Ich, dass ich weiter gelesen habe. Mich beschäftigen Einzelschicksale wirklich sehr und Jude wird mir in den nächsten Jahren wohl nicht mehr aus dem Kopf gehen können.

Wenn ich dieses Buch mit 5 Worten beschreiben müsste, würden diese lauten: herzzerreißend, schockierend, Verzweiflung, Wut und atemberaubend.

Meine Bewertung: 5/5

Veröffentlicht am 31.01.2018

Amy Harmon schreibt unglaublich

Unser Himmel in tausend Farben
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Georgia wächst wohlbehütet von ihren Eltern auf einer Pferdefarm in Utah auf und erfährt schon von klein auf das Schicksal des Moses Wright. Moses wurde von seiner Mutter wenige Tage nach seiner Geburt ...

Georgia wächst wohlbehütet von ihren Eltern auf einer Pferdefarm in Utah auf und erfährt schon von klein auf das Schicksal des Moses Wright. Moses wurde von seiner Mutter wenige Tage nach seiner Geburt in einem Waschsalon ausgesetzt und wäre fast gestorben. Sie war drogenabhängig und starb kurz darauf. Der kleine Moses wurde dann von den Verwandten herum gereicht – keiner wollte einen Jungen im Haus, der anders ist; der schlechte Noten schreibt, keine halbe Stunde ruhig sitzen kann und Probleme macht. Als Moses dann schließlich zu seinem letzten Schuljahr in der Highschool neben Georgia zieht, nähern sich die beiden an und Georgia und Moses werden Freunde – und auch mehr als das. Schließlich überschattet eine Reihe von Entführungen die idyllische Kleinstadt in Utah und man sucht einen Verantwortlichen, den man in Moses zu finden scheint. Doch Moses lebt in seiner ganz eigenen Welt. Plötzlich werden Moses und Georgia durch schicksalhafte Ereignisse auseinander gerissen und sehen sich sieben Jahre später wieder. Beide haben sich sehr verändert und sind schon lange keine Teenager mehr. Können die beiden wieder zueinander finden oder gibt es eine Sache, die für immer zwischen ihnen sein wird?

Zunächst zur Autorin Amy Harmon. Dies ist mein vierter Roman, den ich von ihr gelesen habe und kein einziger war je eine Enttäuschung. Jedes ihrer Bücher hat mich bis jetzt gepackt, berührt und verzaubert. Weitere Titel von ihr, die ich alle nur empfehlen kann, sind „Vor uns das Leben“, „Unendlich Wir“ und „Für immer Blue“.

Die Geschichte von Georgia und Moses war für mich eine ganz besondere, weil beide Charaktere so besonders waren. Moses ist ein Typ, der voller Geheimnisse, Ideen und Überraschungen steckt. Er ist unglaublich talentiert, aber er kann nicht so mit seinen Problemen umgehen, wie er gerne möchte. Sein besonderes Talent spielt sich nur in seinem Kopf ab und bringt ein bisschen übernatürlichen Flair in die Geschichte, ohne sie zu sehr von der Realität weg zu holen. Doch sein Talent macht die ganze Geschichte so besonders wie keine zweite. Das Talent beim Namen zu nennen wäre meiner Meinung nach ein Spoiler, deswegen lasse ich das an dieser Stelle weg. Moses steht sehr im Kontrast zu Georgia, denn diese gibt niemals auf, ist ehrgeizig, zielsicher und stets optimistisch. Sie ist sehr lebensfroh und steckt voller Energie, die im ganzen Roman spürbar ist. Als die beiden dann aufeinander trafen, war es ein bisschen so, als würde kaltes Wasser auf einen heißen Stein tropfen, aber im weitaus positiven Sinn. DIe Geschichte selbst hat kaum längen und macht unglaublich süchtig. Da der Klappentext nicht viel über die Geschichte her gibt, war ich sehr gespannt und wollte unbedingt weiter lesen und weiter die beiden bei ihrer besonderen Beziehung beobachten. So oft war ich anderer Meinung als die Charaktere, was in diesem Fall aber positiv war, da ich dann unbedingt weiter lesen wollte um zu sehen, wie die Geschichte sich als nächstes dreht. Zum Ende der Geschichte war ich auch tatsächlich den Tränen nahe, was aber bei Büchern von Amy Harmon keine Überraschung ist.

Abschließend möchte ich das Buch jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem Buch ist, das zum Nachdenken anregt und gut unterhält. „Der Himmel in tausend Farben“ von Amy Harmon ist definitiv ein Monatshighlight von mir – wenn nicht sogar ein Jahreshighlight.

Meine Bewertung: 10/10

Veröffentlicht am 31.01.2018

Brilliant

Elanus
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In dem Roman „Elanus“ von Ursula Poznanski geht es um den siebzehnjährigen Jona Wolfram, der dank seiner ausgeprägten Intelligenz eine Eliteuniversität in Rothenheim besuchen darf. Da er eben noch so jung ...

In dem Roman „Elanus“ von Ursula Poznanski geht es um den siebzehnjährigen Jona Wolfram, der dank seiner ausgeprägten Intelligenz eine Eliteuniversität in Rothenheim besuchen darf. Da er eben noch so jung ist, wird er bei einer Familie, den Helmreichs, dort einquartiert und soll von nun an während seines Studiums bei ihnen wohnen. Jona ist zwar hochintelligent, doch mangelt es ihm an sozialen Kompetenzen, denn er macht sich bereits an seinem ersten Tag durch sein besserwisserisches Verhalten Feinde. Jona möchte sich mit dem Direktor der Universität treffen, Dr. Schratter, doch Termine mit diesem werden immer kurzfristig verschoben oder Schratter erscheint erst gar nicht. Zudem erhängt sich wenige Wochen nach seiner Ankunft sein Professor und seine Frau scheint darüber nicht sonderlich zu trauern. Da ihm viele merkwürdige Dinge in der Kleinstadt auffallen, er bei den Helmreichs seltsame Vorgänge beobachtet und weil er viel Begeisterung daran findet, beschließt Jona mit Elanus den Rätseln auf die Spur zu gehen. Elanus ist seine selbst gebaute Drohne, ausgestattet mit einer Kamera und mit der er jeden finden kann, dessen Handynummer er hat. Durch Elanus erlangt er Erkenntnisse, die er nirgends zuordnen kann und beschließt mit seinem neu gewonnenem Freund Pascal dem auf die Schliche zu gehen und bringt sich dabei selbst in Lebensgefahr…

Der Schreibstil von Ursula Poznanski ist wirklich hervorragend. Wer Erebos oder Saeculum schon gelesen hat, wird dies bestätigen können. Sie hat das Talent Spannung zu verbreiten und den Leser dazu zu bringen, dass er mitfiebert.

Zu Jona. Jona ist noch sehr jung und wird in eine Welt von Erwachsenen geschubst, an eine Universität in einer fremden Stadt. Während des Lesens bekommt man einen sehr guten Eindruck in Jonas Sozialsinn und merkt, dass er sich eigentlich schon für etwas besseres hält. Allerdings wird auch deutlich, dass ihm jede spitze Bemerkung, sobald sie ausgesprochen ist, wirklich leid tut und er diese sofort bereut. Im Laufe des Buches wird auch deutlich, wie sehr er sich wandelt und bessert und es macht Spaß, ihn zu begleiten. Er ist ein unglaublich interessanter Charakter, der nicht nur komplexe Gedankengänge hat, sondern auch logische Schlüsse zieht, die einem als Leser die Schuppen von den Augen fallen lassen. Dass Jona viele Dinge im Buch erkennt bedeutet nicht, dass er die komplette Geschichte voraus sagt, denn das Buch endet komplett anders als ich es mir vorgestellt habe. Wie ich finde unterstreicht diese Tatsache auch wie clever er wirklich ist.

Mir hat die Geschichte wirklich gut gefallen und ich wollte sie gar nicht aus der Hand legen. Wenn ich keine Zeit zum lesen hatte, habe ich ständig an dieses Buch gedacht, da ich unbedingt wissen wollte wie es jetzt weiter geht. Es gibt kaum Längen, sondern nur Spannung und ein bisschen Action aber man wird auch nicht von Handlungen überschüttet. Ob die Geschichte jetzt wirklich so realistisch ist, darüber lässt sich natürlich streiten. Welcher noch so talentierte siebzehnjährige Junge kann sich eine Hightech-Drohne bauen, ein komplexes Programm dazu programmieren und dann auch noch eine passende Handy-App dazu? Und wie kommt es, dass er in seiner Heimat auch schon Leute mit einer Drohne beschattet hat, es aber niemanden, nicht mal seinen Eltern aufgefallen ist? Natürlich war Jona wirklich sehr vorsichtig, wann und wie er Elanus eingesetzt hat, aber er wurde trotzdem entdeckt. Aber das ist wirklich mein einziger Kritikpunkt.

Realistisch hin oder her – es war ein sehr gutes Buch, das ich zwar nicht nochmal lesen werden, mir aber vermutlich sehr lange im Gedächtnis bleiben wird. Es ist, wie ich finde, eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein schockierendes Buch

Runa
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Ein einzigartiger und unvergesslicher Roman über ein Mädchen, über das man selbst kaum etwas erfährt

In dem Roman „Runa“ von Vera Buck geht es um den jungen Studenten Jori, der im 19. Jahrhundert an einer ...

Ein einzigartiger und unvergesslicher Roman über ein Mädchen, über das man selbst kaum etwas erfährt

In dem Roman „Runa“ von Vera Buck geht es um den jungen Studenten Jori, der im 19. Jahrhundert an einer angesehenen Klinik für Geisteskrankheiten in Paris studiert. Seit einiger Zeit hat er sein Studium nun schon abgeschlossen, hat sich aber bis jetzt vor seiner Doktorarbeit drücken können. Als sein von ihm geliebter Professor Charcot schließlich in seiner Vorlesung eine Patientin vorstellt, über die man kaum etwas weiß, ändert sich sein ganzes Leben. Die Patientin ist ein junges Mädchen namens Runa, die auf keine Behandlungsmethode des geübten Professors anspricht und auch sonst komplett aus dem „normalen“ Krankheitsbild in der Klinik fällt. Runa spricht nicht, isst nicht und rührt sich auch sonst kaum. Sie ist an ihr Bett gefesselt und liegt die ganze Zeit stumm da, wenn sie jemand berührt, schrecken die meisten vor ihr zurück. Denn Runa hat zwei unterschiedliche Augen – eines ist tiefschwarz und das andere Blau. Als nun Charcot das Mädchen in einer Vorlesung vorstellt und sie für Verwirrung unter den Studenten sorgt, bringt Jori den Vorschlag an, er könne die Krankheit Runas durch eine Operation aus ihrem Gehirn herausschneiden. Dies will er im Rahmen seiner Doktorarbeit tun, die ja nun schon lange bevor steht. Doch Jori stößt dabei nicht nur auf das Hindernis, das ein solcher Eingriff noch nie zuvor unternommen wurde, sonder ihn holt auch Runas und seine eigene Vergangenheit ein, die beide gar nicht so weit voneinander entfernt sind…

Als wäre dies nicht genug findet man auch in ganz Paris Spuren von Runa, mit Blut an Wände geschmiert, einer Leiche in einem Brunnen und in die Haut einer unschuldigen Frau geritzt. Was hat das mit einem Mädchen zu tun, das kaum älter als 9 Jahre ist?

Zunächst einmal möchte ich auf das Cover eingehen, dass wie ich finde nicht viel auf den Inhalt des Buches schließen lässt. Die einzige Gemeinsamkeit, finde ich, ist, dass beides bedrückend ist, das eine mehr, das andere weniger. Aber nichts desto trotz ist das Cover wirklich schön gestaltet.

Mir hat die Geschichte um Jori und Runa sehr sehr gut gefallen. Das besondere war meiner Meinung nach, wie sie erzählt wurde. Man erfährt die ersten drei Teile nur Fragmente dieser unglaublich umfangreichen Geschichte und weiß diese erst gar nicht einzuordnen. Erst im Laufe der Geschichte merkt man, wie sich alles zusammen fügt und ein großes Ganzes bildet, was Vera Buck meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist. Auch hat die Autorin die ganze Umgebung, die Klinik und die Stadt Paris aus dem 19. Jahrhundert sehr bildlich beschrieben und ich konnte mir genau vorstellen, wie die Kutschen an Jori vorbei gefahren sind und der Schnee an Weihnachten jeden Schritt ins Freie ungemütlich gestaltete. Besonders gefiel mir, dass die Autorin auch viele französische Elemente mit in das Buch gebracht hat. Na ja, Lesern, die kein Französisch sprechen, wäre das keiner Bemerkung wert, aber ich fande, dass der Einbezug der Sprache vom Handlungsort die Geschichte noch intensiver und glaubhafter geworden ist.

Das Buch ist sehr gut recherchiert, das muss man der Autorin wirklich lassen. Was dementsprechend gut beschrieben wird, sind die „Behandlungsmethoden“, die dort in Paris an den hilflosen Frauen verrichtet werden, die die Männer dieser Zeit für nicht geistig gesund erklärten. So wurden Frauen in die Klinik eingeliefert, die eigentlich gar kein Leiden hatten, aber von Männer für hysterisch erklärt wurden und deren Heil auch nicht in dieser Klinik erbracht wurde. So wie es in dem Buch geschildert war, waren diese Zeiten nicht schön für Frauen und sehr bedrückend.

Im Großen und Ganzen konnte mich das Buch unglaublich unterhalten, auch wenn ich dabei nicht lachen konnte. Es hat mich zum Nachdenken gebracht und dankbar gemacht, dass wir heute nicht mehr der Meinung sind, psychologische Störungen können beseitigt werden, indem man ein Stück vom Gehirn entfernt. Ich würde jedem Empfehlen, dieses Buch zu lesen und werde auch die Autorin weiter beobachten, denn sie konnte mich mit „Runa“ wirklich überzeugen.

Meine Bewertung: 10/10

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ein unfassbar gutes Buch!

Wer fürchtet den Tod
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Das Mädchen Onyesonwu hatte kein normales Leben. Sie lebt in einer anderen Welt und doch ist diese Welt wie unsere. Das Volk der Okeke, welche dunkelhäutig sind, wird vom Volk der Nuru unterdrückt, so ...

Das Mädchen Onyesonwu hatte kein normales Leben. Sie lebt in einer anderen Welt und doch ist diese Welt wie unsere. Das Volk der Okeke, welche dunkelhäutig sind, wird vom Volk der Nuru unterdrückt, so steht es im Großen Buch und so wird es immer sein. Die Okeke sind die Sklaven der Nuru und leben nur, um die Arbeit der Nuru zu verrichten. Onyesonwu wird in der Wüste geboren und lebt dort sechs Jahre lang mit ihrer Mutter. Sie kennt die Wüste und ihre Eigenschaften, denn die Wüste ist ihre Heimat. Doch Onyesonwus Mutter beschließt mit ihr in eine Stadt zu gehen, damit ihre Tochter eine Schule besuchen kann. So landen die beiden in Jwahir, einer Stadt im Westen. Dort lernt Onyesonwu auch ihren Papa, den späteren Mann ihrer Mutter kennen und lieben. Doch ihr Leben ist nicht einfach, denn sie ist eine Ewu – sie wurde bei einer Vergewaltigung einer Okeke von einem Nuru gezeugt. Man sieht es ihr an ihrem speziellen Aussehen an, denn ihre Haut ist wie die der Nuru, doch sie hat den Körper einer Okeke. Ewu werden von der Gesellschaft nicht gerne gesehen und sind eher verachtet. Eines Tages kommt allerdings ein zweiter Ewu nach Jwahir, der genau so aussieht wie Onyesonwu. Sein Name ist Mwita und er ist von weit her gereist. Die beiden Ewu-Kinder freunden sich an und Onyesonwu erfährt, dass Mwita ein Zauberer ist. Schon bald stellt sie fest, dass sie auch einige magische Fähigkeiten hat und beschließt, mehr über die Magie der Okeke zu erfahren. Dabei bemerkt Onyesonwu, dass sie von ihrem Vater Daib, dem mächtigsten Zauberer der Nuru, beobachtet wird. Sie wünscht ihm den Tod für das, was er ihrer Mutter angetan hat. Sie und Mwita begeben sich auf eine Reise, die ihr Leben komplett ändern wird und Onyesonwu weiß nie, ob sie ihr Ziel erreichen wird: Sie will Daib umbringen.

Onyesonwu ist eine unglaublich starke Persönlichkeit. Ihr Name bedeutet „Wer fürchtet den Tod“, woher das Buch auch seinen Namen hat. Wie ihr Name auch schon vermuten lässt, ist Onyesonwu furchtlos und eifrig und will sich von nichts und niemandem etwas verbieten lassen. Sie wächst in einer Gesellschaft auf, in der Mädchen weniger Wert sind als Jungen und das ist ihr ein heftiger Dorn im Auge. Sie möchte genau so behandelt werden, wie alle anderen Jungen auch und für sie sind alle Menschen, die nicht einsehen wollen, dass alle Menschen gleich sind, so etwas wie ihr Rivale, den sie bezwingen will und das Gegenteil beweisen will. Gleichzeitig ist Onyesonwu aber auch unglaublich geheimnisvoll und ehrlich. Ich finde sie ist sehr sympathisch und eine gelungene Protagonistin.

Da das Buch wirklich sehr umfassend ist, kann ich den Inhalt gar nicht alles wiedergeben. Ich hoffe ich habe das gröbste zusammen gebracht, ohne dass Verwirrungen aufkommen!

Dieses Buch ist nicht vergleichbar und es fällt mir unglaublich schwer, es in ein Genre einzuordnen. Es ist eine leichte Liebesgeschichte, es geht um Freundschaft, das Buch hat aber auch starken Fantasy-Charakter, da es sehr viel um Zauberei und Übernatürliches geht. „Wer fürchtet den Tod“ ist kein Buch, dem man einfach so einen Stempel aufdrücken könnte. Es ist so einzigartig und brillant wie kein anderes.

Der Schreibstil von Nnedi Okorafor ist vorallem eins: Schnell. Es gibt kaum Längen in den Buch, da es in der Handlung immer und immer weiter geht, ohne das das Geschehen überhastet wirkt. Sie hat das Talent, übernatürliche und fantastische Situationen mit einer Leichtigkeit zu präsentieren, die man so schnell nicht wieder findet. Außerdem kann die Autorin unglaublich gut beschreiben. Man hat das Gefühl, man sitzt neben Onyesonwu in der Wüste und lauscht dem Wind, wenn Nnedi Okorafor das erzähl. Außerdem hab ich noch nie ein Buch gelesen, das von der Geschichte so kreativ war wie „Wer fürchtet den Tod“. Es gibt so viele Elemente, die ich in noch keinem anderen Film oder Buch gesehen oder gehört habe. Ich muss zugeben, dass der Begriff Eshu sich ein wenig dem Animagus aus Harry Potter ähnelt – mit dem Unterschied, dass Onyesonwu sich in jedes Tier verwandeln kann. Ansonsten hat dieses Buch voller Überraschungen gesteckt und mich unglaublich gut unterhalten.

Was man auf jeden Fall erwähnen muss ist, dass das Buch keine Brutalitäten auslässt. Es wird alles so beschrieben wie es ist, ohne es zu verschönern. Es geht dabei teilweise um Vergewaltigungen und Kriegsszenen, wer also damit nicht beim Lesen so detailliert in Kontakt treten möchte, dem rate ich hiervon ab.

Mich konnte das Buch auf jeden Fall unglaublich toll unterhalten und ich habe es in einer unfassbaren Geschwindigkeit verschlungen. Ich kann es jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem komplett neuem und unvergleichbaren Fantays-/Science Fiction Roman ist.

Zu guter Letzt: Ist das Cover nicht einfach unglaublich schön?

Meine Bewertung: 10/10