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Veröffentlicht am 01.10.2024

spannend - unterhaltsam - humorvoll - mitreißende Charaktere - einfach fesselnd

Agatha Raisin und der tödliche Biss
6

In ihrem neuen Fall möchte Agatha Raisin den gewaltsamen Tod ihres derzeitigen Schwarms aufklären. Im Verlauf der Ermittlungen muss sie feststellen, dass weitere Frauen aus dem Dorf ihn verehrt haben. ...

In ihrem neuen Fall möchte Agatha Raisin den gewaltsamen Tod ihres derzeitigen Schwarms aufklären. Im Verlauf der Ermittlungen muss sie feststellen, dass weitere Frauen aus dem Dorf ihn verehrt haben. Hatte eine von ihnen ein Motiv?

Auch die 23. Geschichte im Universum von Agatha Raisin ist gewohnt humorvoll, spannend und unterhaltsam. Im englischen Original 2012 erschienen und von der damals schon weit über 70 Jahre alten Autorin gekonnt sowie ziemlich modern und aktuell geschrieben. Alle altbekannten und neu eingeführten Charaktere sind, wie immer, super beschrieben, teils verschroben, ziemlich verrückt, total verliebt, sehr britisch oder himmlisch kauzig. Die Geschichte beschert ein köstliches, kurzweiliges und überraschendes Lesevergnügen, der Leser fliegt durch die Seiten. Obwohl ich sehr gut unterhalten wurde, bin ich trotzdem der Meinung, dass dies nicht der beste Band der Reihe ist. Die Auflösung erscheint mir nicht ganz so rund wie sonst. Die Episode mit ihrem ehemaligen Verehrer fand ich eher unnötig, da sie für mich nichts Wichtiges zur Geschichte beiträgt. Die am Ende von der Autorin eingefügten Zeitsprünge schaffen für mich Distanz zu den Charakteren und nehmen die Gemütlichkeit aus der Handlung. Allerdings gelingt so eine gute Erklärung bzw. Auflösung des Falles. Aber dies alles ist klagen auf hohem Niveau. Die Reihe ist und bleibt eine der besten Cosy Crime Serien mit fantastischem englischen Ambiente, viel britischem Humor, einer großen Portion Slice-Of-Life-Geschehen und mit einer unschlagbaren und unvollkommenen, aber sympathischen und sehr lebhaften Hauptdarstellerin. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und werde auch bei den weiteren Bänden sicherlich zugreifen.

Allen Agatha-Raisin-Liebhabern möchte ich diesen Band ans Herz legen, unterhaltsam und spannend wie eh und je. Besonders in der zweiten Hälfte des Buches wird ein Feuerwerk von Ermittlungsarbeit entfacht. Aber auch zum Kennenlernen der sympathisch verschrobenen Dorf- und Detektei-Gemeinschaft ist diese Geschichte geeignet. Obwohl ich raten würde, mit Band 1 der Reihe zu beginnen. Denn es macht Spaß, die Entwicklung der Charaktere zu verfolgen.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 30.08.2024

Dystopie - magisch - düster - deprimierend

Wächter der Magie – Aufbruch nach Artimé (Wächter der Magie 1)
1

Die Wege der Zwillinge Aaron und Alex trennen sich am Tag ihrer Einteilung in „Gewollter“ und „Ungewollter“. Aaron strebt ein Leben im Palast der Königin der tristen Welt Quill an. Alex wird der „Liquidation“ ...

Die Wege der Zwillinge Aaron und Alex trennen sich am Tag ihrer Einteilung in „Gewollter“ und „Ungewollter“. Aaron strebt ein Leben im Palast der Königin der tristen Welt Quill an. Alex wird der „Liquidation“ übergeben. Aber - oh Wunder - dies bedeutet nicht das Ende, sondern den Anfang eines kreativen Lebens in der bunten Welt von Artimé. Allerdings heißt dies dort auch, sich auf den unausweichlichen Kampf gegen Quill vorzubereiten.
Werden ehemalige Familienmitglieder im Krieg gegeneinander antreten?

Das Beste an diesem Buch war die Idee, die Magie, die in der fantastischen Welt existiert, aus Kreativität entstehen zu lassen. Die Charaktere erkunden nach Ankunft in Artimé ihre kreativen Eigenschaften und perfektionieren Fähigkeiten wie Singen, Malen, Schreiben und Schauspielerei. Unter Einsatz dieser künstlerischen Tätigkeiten wirken sie, teils unter zu Hilfenahme von zusätzlichen Worten und Sätzen, Magie. Leider benutzen die Hauptpersonen diese Magie zumeist nur, um Waffen zu erschaffen. Aus solch einer tollen Idee hätte die Autorin wirklich mehr machen können. Das Potential der magischen Kreativität wurde nicht voll ausgeschöpft. Obwohl es der Autorin selbst an Kreativität nicht mangelt, denn sie hat imposante fantastische und doch lebendige Steinfiguren als Sidekicks entworfen. Da das Buch mit dem Satz „Die Tribute von Panem meets Harry Potter“ beworben wird, wollte ich es lesen. Dummerweise enthält die Story sehr wenig von „Harry Potter“, dafür ist sie sehr dystopisch. Für mich war der Text sogar an vielen Stellen zu deprimierend. Die Geschichte erzählt von Krieg, Gewalt und negativen Emotionen. Die oberflächlich beschriebenen Charaktere entwickeln nur flache zwischenmenschliche Beziehungen. Besonders das Verhältnis von Erwachsenen und Kindern ist problematisch beschrieben. Es herrscht ein Ungleichgewicht, Vorbildfunktionen werden nicht bedient, Unterstützung beim Erwachsenwerden Fehlanzeige, außerdem werden alle Personen in ihrem Gefühlschaos allein gelassen. Dieses Buch wird sicherlich seine Liebhaber finden, aber ich zähle nicht dazu. Die Geschichte war so gar nicht mein Fall. Alle weiteren Bände, die sich mit der Welt von Quill und Artimé beschäftigen, werde ich nicht lesen.

Wem soll ich dieses Buch empfehlen?
Ich weiß es nicht so recht. Am ehesten werden wohl hartgesottene Dystopie-Anhänger dieses Buch gerne lesen. Sie sollten sich allerdings auf ein deprimierendes Setting, viel negatives Kriegsgeschehen und grausiges Gemetzel gefasst machen.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

spannend - fesselnd - geheimnisvoll - logisch - historisch - speziell - genial

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente
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Arthur bekommt unverhofft die Chance, eine Schule für Hochbegabte zu besuchen. Alle Bewohner von Baskerville Hall sind alles nur nicht normal. Mit seiner detailverliebten und analytischen Art findet er ...

Arthur bekommt unverhofft die Chance, eine Schule für Hochbegabte zu besuchen. Alle Bewohner von Baskerville Hall sind alles nur nicht normal. Mit seiner detailverliebten und analytischen Art findet er außergewöhnliche Freunde, verärgert mysteriöse Personen, beeindruckt die Lehrkräfte, lässt sich nicht an der Nase herumführen und deckt das ein oder andere Geheimnis auf.

Besonders faszinierend fand ich die Mischung aus historischen Fakten, realen Personen und Fiction. Geschickt zieht die Autorin sprachliche und szenische Parallelen zu den Romanen von Sir Arthur Conan Doyle. Sie lässt ein super extravagantes buntes Feuerwerk aus Elementen unterschiedlicher Genres und spektakulären Ideen explodieren. Dabei funktioniert es in beiden Richtungen. Die vorliegende Story ist ein Genuss für alle Sherlock-Holmes-Fans, weil sie auf lieb gewonnene Charaktere treffen. Aber der mitreißende Text macht auch Lust auf die berühmten Geschichten von Doyle, um dort seine genialen Figuren mit denselben Namen und Zusammenhänge zu entdecken. Denn einige Mitschüler und Lehrkräfte entsprechen den Figuren aus „Sherlock Holmes“ und anderen Geschichten Doyles. Viele Situationen und Überschriften oder Ausdrücke scheinen aus den Romanen übernommen worden zu sein. Wenn man es mit den Augen von Arthur betrachtet, könnte man sich auch vorstellen, dass er alles, was er hier in seinen fiktiven Schultagen erlebt, später in seinen Romanen und Kurzgeschichten verarbeitet. Die Geschichte hat mich gefesselt. Sie ist sehr spannend und unterhaltsam. Alle außergewöhnlichen Charaktere sind sehr intelligent mit dem Hang zum Genie, aber teilweise auch Wahnsinn, und dem Sinn fürs Detail beschrieben. Mystische Situationen und fantastische Fähigkeiten tragen zum Gänsehaut-Feeling bei. Zur Lösung schulischer Aufgaben und auftauchender Probleme sowie zum Zusammensetzen der detektivischen Puzzleteile nutzt die Autorin geschickt logische, medizinisch oder naturwissenschaftlich fundierte Hinweise. Zum Entspannen zwischendurch eignen sich die eingestreuten tierischen Episoden. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und ich freue mich auf weitere tolle Bände.

Für alle Krimi- und Detektiv-Geschichten-Fans sehr zu empfehlen. Sie werden sicherlich ihren Spaß an den spannenden, historisch angehauchten, zum Mitraten geeigneten, gut fundierten, detailverliebten und logisch aufgebauten Szenen mit sehr speziellen Charakteren haben. Der Text ist gespickt mit medizinischen und naturwissenschaftlichen Fakten sowie tierischen und mystischen Elementen.

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Veröffentlicht am 27.08.2024

spektakuläre Fantasy-Welt - atemberaubende Action - starke Charaktere

School of Myth & Magic, Band 2: Der Fluch der Meere
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Auch nach dem unerwarteten Ausgang ihres ersten Kusses muss Devin weiter die Schulbank drücken. Eigentlich beschäftigen sie aber ganz andere Dinge. Zur Auflösung aller ungewöhnlichen Situationen braucht ...

Auch nach dem unerwarteten Ausgang ihres ersten Kusses muss Devin weiter die Schulbank drücken. Eigentlich beschäftigen sie aber ganz andere Dinge. Zur Auflösung aller ungewöhnlichen Situationen braucht sie ihre ganze Kraft, einen klaren Kopf und viel Unterstützung von ihren Freunden.

So spektakulär wie Band eins aufgehört hat, so rasant geht es in Band zwei mit der Geschichte weiter. Die Autorin besticht mit vielen neuen Ideen und überraschenden Wendungen in einer magischen Fantasie-Welt. Sie erzählt im doppelten Sinn atemberaubend. Denn aufgrund der Action und schnell wechselnden Situationen bleibt der Leser atemlos zurück. Aber auch die sehr gefühlvoll erzählten romantisch-erotischen Szenen rauben den Atem. Für die komplette Story der beiden Bände hat die Autorin ein wirklich gut durchdachtes und komplexes Konzept aufgestellt, in der die Hauptperson Devin sich entwickeln kann. In Band zwei erscheint sie mir erwachsener und gedanklich sortierter, letztendlich erkennt sie genau, was sie will. Der Text ist super spannend geschrieben, an einigen Stellen auch wieder humorvoll. Im Vordergrund steht der freundschaftliche Zusammenhalt der Protagonisten, ihre erste Liebe sowie viel Action bei der Lösung aller Rätsel und Bekämpfen des Gegenspielers. Das Ende hätte für mich ein wenig ausführlicher sein können. Es wurde genau das erzählt, was ich erwartet hatte, aber trotzdem kam es so holterdiepolter und eindimensional daher. Einige Informationen über die Gestaltung der Zukunft aller Protagonisten, vielleicht in Form eines Ausblicks oder ähnlichem, hätte mir besser gefallen. Dann hätte ich das Buch zufriedener aus der Hand legen können. Trotzdem habe ich viel Spaß daran gehabt, Devin auf ihrem Weg zu begleiten. Die geschilderte Fantasy-Welt ist in jedem Fall einen Besuch wert. Leser sollten aber unbedingt mit Band eins beginnen.

Diese Fortsetzung ist ein Muss für alle, denen schon Band eins gefallen hat. Es wartet wieder eine atemberaubende, actionreiche und sehr spannende Geschichte mit vielen Überraschungen, einem tollen Setting und starken Charakteren auf euch.

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Veröffentlicht am 26.08.2024

Sightseeing durch Potsdam - spannender Kriminalfall - Wortwitz und Situationskomik

Morden ohne Sorgen - Der tote Gärtner im Marmorsaal
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Seit Journalist Frederik Loebell wieder in Potsdam lebt, kreuzen immer wieder Leichen seinen Weg. Dieses Mal ermittelt er im Fall des toten Gärtners im Marmorsaal des Neuen Palais. An seiner Seite recherchieren ...

Seit Journalist Frederik Loebell wieder in Potsdam lebt, kreuzen immer wieder Leichen seinen Weg. Dieses Mal ermittelt er im Fall des toten Gärtners im Marmorsaal des Neuen Palais. An seiner Seite recherchieren Kollegin Lisi und Praktikant Tuan sowie Zwergdackel Wilhelm.

In diesem leichten gemütlichen Krimi wird der Leser in das schöne Potsdam und seine Umgebung entführt. Sehr gut in Szene gesetzt werden die touristischen Highlights und die historischen Begebenheiten, die dort stattgefunden haben. Neben dem spannenden Kriminalfall bekommt der Leser als Zugabe Sightseeing und Museumsführung mal in einer etwas anderen Art geboten. Die Geschichte eignet sich sehr gut zum Entspannen, denn zur Cosy-Crime-Story in Deutschland gesellen sich humorvolle Szenen mit schrägen Charakteren. Der Autor kommt immer wieder mit einer kleinen Überraschung um die Ecke, die so nicht zu erwarten war. Toll geschriebener Wortwitz und Situationskomik in Verbindung mit einem kompliziert strukturierten Kriminalfall bringen Spannung und Schmunzeln. Die Auflösung kommt sehr turbulent daher, wenn auch etwas überhastet. Dies ist der zweite Fall für den Hauptcharakter und seine Helfer. Für mich war es die erste Begegnung mit Frederik Loebell und seinen Dackel Wilhelm, der in der Geschichte eine große Rolle spielt. Allerdings konnten mich nicht alle Charaktere vollends überzeugen. Ich vermute, dass mir einiges an Hintergrundwissen aus Band 1 fehlt. Frederik ist schön schräg beschrieben und hat so seine Eigenarten. Im realen Leben wäre er nicht mein Fall, aber als fiktiver Ermittler ist er in Ordnung. Für seine Kollegin Lisi fehlt mir allerdings das Verständnis. Ich kann ihre Handlungsweisen nicht nachvollziehen und finde sie auch nicht komisch. Die restlichen Charaktere muss ich erst noch in weiteren Bänden besser kennenlernen. Insgesamt sind die Hauptpersonen ein bunt zusammen gewürfelter Haufen, der aber gut zusammenarbeitet und zusammenhält.

Kurzweilige und humorvolle Unterhaltung für Zwischendurch, die ruckzuck ausgelesen ist. Der gemütliche Krimi besticht mit touristischen Highlights, historischem Wissen, Wortwitz und Situationskomik. Wenn Sie gerne eine spannende Reise durch Potsdam machen möchten, sollten Sie dieses Buch lesen.

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