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Veröffentlicht am 14.11.2025

großes Finale - nur gemeinsam sind wir stark

Magisterium - Das 5. Jahr
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Call ist für sein letztes Schuljahr zurück im Magisterium. Seine neu zusammengesetzte Lerngruppe wird vom finalen Gegner herausgefordert. So wird der Schulalltag zur Nebensache.

Mit diesem fünften Band ...

Call ist für sein letztes Schuljahr zurück im Magisterium. Seine neu zusammengesetzte Lerngruppe wird vom finalen Gegner herausgefordert. So wird der Schulalltag zur Nebensache.

Mit diesem fünften Band endet die Geschichte rund um das magische Magisterium. Wir müssen uns leider von den Charakteren, die uns ans Herz gewachsen sind, verabschieden. Zuvor dürfen wir ein letztes Mal in die faszinierende und düstere Welt eintauchen. Erneut erzeugen die Autorinnen mit lebhaften Schilderungen, wörtlicher Rede sowie inneren Gesprächen eine außergewöhnliche Stimmung, die diese Reihe ausmacht. Besonders gut finde ich, dass sie versuchen, alle Handlungsstränge im leidenschaftlichen Finale zu verknüpfen. Im Großen und Ganzen ist es ihnen gut gelungen, allerdings hatten sie es in den letzten Kapiteln sehr eilig, fertig zu werden. Es hätten noch vorhandene Fadenenden verknüpft und eingewobene Knoten entwirrt werden können. Am Schluss bleiben einige Fragen offen und nicht alles ist zu 100% „logisch“ erklärt. Es liegt nun am Leser, die Geschichte für die Charaktere weiter zu denken.
Die Autorinnen setzen mit der im Text enthaltenen Botschaft „nur gemeinsam sind wir stark“ ein wertvolles Zeichen. In ganz unterschiedlichen Situationen wird dies heraus gearbeitet. Call holt sich seelische Unterstützung von Aaron. Ohne seine Freunde kann er gestellte Aufgaben nicht bewältigen. Das Chaos kann nur mit einem Zusammenspiel von Feuer-, Wasser-, Luft- und Erd-Magie besiegt werden. Im finalen Kampf arbeiten alle zusammen, Lehrer und Schüler, Freund und Feind, Alte und Junge, Eltern und Kinder, Magie begabte Menschen und andere fantastische Wesen. Bis zum Schluss gibt es in dieser Erzählung keinen einzelnen strahlenden Helden. Die Idee die Verschlungenen der vier Elemente, die Aussenseiter in der Gesellschaft sind, zu einem Wendepunkt zu machen, war sehr positiv und lässt darauf hoffen, dass sie besser integriert werden.
Mir hat die Reihe sehr gut gefallen. Schade, dass sie hier endet.

Fans der Magisteriums-Reihe, die wissen möchten, wie es im Leben von Call und seinen Freunden weitergeht, müssen dieses Buch natürlich lesen. Spannend und unerwartet steuert die Geschichte auf das spektakuläre Finale zu.
Falls ihr Callum Hunt noch nicht kennen solltet, fangt bitte mit Band 1 an, sonst entgeht euch was.

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Veröffentlicht am 04.11.2025

magisch - düster - fesselnd - Kampf Gut gegen Böse - Auf welcher Seite stehst du?

Magisterium - Das 4. Jahr
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Call sitzt vollkommen isoliert im Gefängnis und grübelt vor sich hin. Wird er seine Freunde und seinen Vater jemals wiedersehen? Wie soll er mit dem Tod seines Freundes umgehen?

Nach dem dicken Cliffhanger ...

Call sitzt vollkommen isoliert im Gefängnis und grübelt vor sich hin. Wird er seine Freunde und seinen Vater jemals wiedersehen? Wie soll er mit dem Tod seines Freundes umgehen?

Nach dem dicken Cliffhanger am Ende des letzten Bandes habe ich sehnsüchtig darauf gewartet, endlich dieses Buch lesen zu dürfen. Unser Hauptcharakter Callum Hunt befindet sich in einer beängstigenden Lage und der Leser leidet mit. Das Szenario löst sich in einem überraschenden Knall. Dabei muss Call leider feststellen, dass sich zwar der Ort ändert, aber er weiterhin ein Gefangener ist. Seine Zweifel wachsen, die Trauer bleibt und seine negativen Erfahrungen wirken nach. Insgesamt ändert sich die Stimmung im Vergleich zu den Vorgängern. Sie ist nicht mehr so bedrückend und ungewiss, aber bleibt düster. Die Grenzen von Freund und Feind sind klarer zu erkennen. Dies drückt sich auch im Wechsel des Schauplatzes aus. Call und seine Freunde werden oberirdisch in einem großen Haus auf einer Insel, die das Hoheitsgebiet des Feindes ist, festgehalten. Im Gegensatz zum unterirdischen Magisterium gibt es hier viel Platz, Licht, Sonne und leckeres, selbstgekochtes Essen. Die dunklen Abgründe sind nun eher innerhalb der Personen zu suchen. Auch auf der Insel werden Call, Tamara und Jasper, allerdings vom Feind, in Magie unterrichtet. Dies steht aber nicht im Fokus. Für unsere Freunde geht es um die Bewältigung ihrer Trauer und den eigenen Weg zu finden. Dies gipfelt in einer fast schon religiösen Betrachtung von Gut und Böse, Opferbereitschaft, Auferstehung, sterblichen Überresten und unsterblicher Seele. Dabei ändert sich die Fragestellung für Call. Denn Call akzeptiert, wer er ist und erkennt, dass seine Entscheidungen ihn zu dem machen, was er ist. Leider reden die Freunde zu wenig miteinander und es kommt zu Missverständnissen. Wahrscheinlich herrscht bei allen, bedingt durch die Pubertät, ein Durcheinander im Kopf. Auch verdeutlicht durch Beschreibungen der ersten wirren Verliebtheit, die total fehl am Platz wirkt. Die Szene mit dem ersten Kuss konnte mich nicht überzeugen. Etwas mehr Zeit für die Entwicklung wäre schön gewesen. Verständnisvolle Gespräche, Schmetterlinge im Bauch und gefühlvolle Momente werden nicht geschildert. Vielleicht hätten die Autorinnen ihr Augenmerk noch stärker auf Vertrauen, Freundschaft und Akzeptanz richten sollen.
Das Buch gipfelt in einem alles entscheidenden Kampf gegen den Feind und endet erneut mit einem überraschenden Cliffhanger. Im Unterschied zu Band 3 folgt aber ein Epilog, der einen Ausblick auf den Endgegner in Band 5 gibt.

Alle, die die Reihe schon kennen, müssen bei diesem Buch unbedingt zugreifen. Es wird wieder fesselnd, turbulent, düster und überraschend. Call findet seinen Platz im Leben, aber der Kampf ist noch nicht beendet. Am Schluss gibt es kein Zurück, die Spannung wächst und Band 5 steht auf dem Wunschzettel. Alle anderen Fantasy-Liebhaber sollten zuerst die ersten drei fabelhaften Bände lesen.

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Veröffentlicht am 02.11.2025

magisch - mystisch - mythisch - märchenhaft - naturnah - sympathische Hexenschülerin à la Harry Potter samt fantastischen Tierwesen

Cassandra Morgan, Band 1 - Der goldene Schlüssel
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Cassie lebt ohne Kontakt zu ihrer Familie in einem Internat. Über Nacht wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Sie nutzt die Chance, sich auf die abenteuerliche Suche nach ihrer verschollenen Mutter zu ...

Cassie lebt ohne Kontakt zu ihrer Familie in einem Internat. Über Nacht wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Sie nutzt die Chance, sich auf die abenteuerliche Suche nach ihrer verschollenen Mutter zu machen.

Bei diesem außergewöhnlichen Cover mit herrlicher Farbgebung und zahlreichen Bildern aus Flora, Fauna und Fantasiewelt wollte ich unbedingt wissen, welche Geschichte sich dahinter verbirgt. Entdecken durfte ich, einen weiblichen Hauptcharakter, der auf mich wie ein Pendant zu Harry Potter gewirkt hat. Cassie hat ein unbequemes Leben in einem Internat und flüchtet gerne in abgelegene Ecken und Bücherwelten. Sie hat keine Freunde oder Familie, aber viele Mitschülerinnen, die sie mobben. Ihre Mutter, die seit Jahren nicht auffindbar ist, hat ihr einen goldenen Schlüssel hinterlassen. Genau wie Harry Potter entdeckt Cassie eines Tages, dass sie magisch begabt ist. Als angehende Hexe nimmt sie teil am Unterricht in Heilkunde, Zaubertränken, Pflanzenkunde, Besenfliegen und Zaubersprüchen. Im Gegensatz zum Potter-Universum geht sie jeden Tag in eine normale Schule. Die Hexenzirkel-Ausbildung findet nur donnerstags zusätzlich statt.
Sehr gefallen hat mir, dass viele Pflanzen und unterschiedliche Tiere in der Geschichte wichtig werden. Liebevoll und kenntnisreich lässt die Autorin ihre Naturverbundenheit im Text einfließen. Hinzu kommen sehr gut vorstellbar beschriebene Fantasiegestalten, die teils ihren Ursprung in alten Sagen zu haben scheinen. Märchenhaft beschäftigt sich der jugendliche Leser mit Gegensätzen wie Gut und Böse oder Wahrheit und Lüge. Weitere wichtige Themen sind Angst, Mut, Vertrauen, Gutes bzw. das Richtige tun, Freundschaft und Familie.
Aufgrund des gefühlt ungewöhnlichen Stils hatte ich meine Probleme beim Einstieg in die Geschichte. Ich kann aber nicht sagen, woran es liegt - an der nostalgischen Sprache, der schottischen (?) Märchenerzählung, den vielen besonderen Wörtern und der damit verbundenen hohen Konzentration beim Lesen oder einfach daran, dass ich vorher etwas komplett anderes gelesen habe. Spätestens nach der ersten Hälfte des Buches ist man von der spannenden, abenteuerlichen Handlung und dem Zusammenhalt der Protagonisten fasziniert. Schmunzeln durfte ich bei allen tierischen Begleitern. Gerne würde ich sofort Band zwei lesen.

Dieses Buch ist ein Muss für alle Freunde der Abenteuer von Harry Potter. Außerdem werden sich Fans von fantastischen Tier- und Menschenwesen gut amüsieren. Geheimnisvoll, spannend und verblüffend entführt dieses Buch in eine neue nostalgisch-mystisch-magische Fantasiewelt. Cassandra Morgan ist ein imponierender und sympathischer Charakter.

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Veröffentlicht am 27.10.2025

Sketch-Mystery-Roman aus Japan - modern - prägnant - mitreißend - rätselhaft - beeindruckend

HEN NA IE - Das seltsame Haus
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Ein Architekt und ein Autor unterhalten sich über Grundrisse und entdecken Ungewöhnliches. Bei ihren Nachforschungen wird es spannend und unheimlich.

Nach „HEN NA E - Seltsame Bilder“ ist dies das zweite ...

Ein Architekt und ein Autor unterhalten sich über Grundrisse und entdecken Ungewöhnliches. Bei ihren Nachforschungen wird es spannend und unheimlich.

Nach „HEN NA E - Seltsame Bilder“ ist dies das zweite Buch von Uketsu, das ich lese. Beide Bücher gehören zu einem neuen Krimi-Genre aus Japan. Es sind Sketch-Mystery-Romane, bei denen geschickt Zeichnungen, hier Grundrisse, im Text integriert sind und dazu anregen, selber nachzudenken. Diese Herangehensweise hat mich erneut verblüfft. Im Gegensatz zum Buch „Seltsame Bilder“, das in der dritten Person erzählt ist, sind es hier Dialoge bzw. Gespräche eines Ich-Erzählers. Somit ist der Leser mittendrin im Geschehen und kann doch Distanz wahren, wenn er dies möchte.
Nach den ersten Kapiteln standen mir die Haare zu Berge. Eigentlich ist nichts passiert, aber die erzeugte Spannung ist grandios. Ich bin total fasziniert und gefesselt, obwohl ich lieber nicht hinschauen möchte - ähnlich wie bei einem Horrorfilm. Nach und nach entwickelt sich ein psychologisches Drama, es wird über grausame Verbrechen spekuliert. Der Autor erzeugt eine wirkungsvolle True-Crime-Stimmung, die unter die Haut geht. Aufgrund von zahlreichen Namen, Familienbeziehungen und historischen Begebenheiten wird es im weiteren Verlauf etwas unübersichtlich. Es entwickelt sich eine andere Art von Gruselgeschichte, in der viele kulturelle Aspekte Japans einfließen. Für uns sind die mystischen und unheimlichen Elemente eher ungewohnt, aber sehr reizvoll. Stets steht die Frage im Raum: Was ist Lüge, was ist Wahrheit? Besonders das Nachwort stellt noch einmal alles auf den Kopf und regt zum Nachdenken an. Die Geschichte lässt einen nicht mehr los.
Dieses Spannungsroman-Debüt ist insgesamt nicht ganz so rund wie „Seltsame Bilder“, aber genauso mitreißend und rätselhaft. Das Buch hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Empfehlenswert für alle, die etwas revolutionäres Neues ausprobieren möchten. Modern, prägnant und beeindruckend entführt die True-Crime-Horror-Story informativ, mit versteckten Botschaften und extrem spannend in die Abgründe der menschlichen Seele. Ein Sketch-Mystery-Roman für Jung und Alt.

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Veröffentlicht am 18.10.2025

moderne Variante von "Miss Marple" - eine weltfremde Lady und ihr abergläubischer Butler ermitteln

Lady Agnes und der tote Gärtner im Rosenbeet
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Im zurückgezogenen Leben von Lady Agnes wird es aufregend. Der Butler findet den Gärtner tot im Rosenbeet des Herrenhauses. Gemeinsam begeben sich die Lady und ihr Butler auf Tätersuche.

Das vorliegende ...

Im zurückgezogenen Leben von Lady Agnes wird es aufregend. Der Butler findet den Gärtner tot im Rosenbeet des Herrenhauses. Gemeinsam begeben sich die Lady und ihr Butler auf Tätersuche.

Das vorliegende Buch ist Band eins einer neuen Reihe. Die Geschichte erzählt vom Leben und den Problemen auf Rosewood Manor, einem alten Herrenhaus in der Nachbarschaft einer typisch englischen Dorfgemeinschaft. Der Landsitz ist das Zuhause von Lady Agnes Blackwood, dem Butler Thomas Henderson und der Köchin Grace Thompson. Diese und andere beteiligte Personen werden direkt am Anfang des Buches im Kapitel „dramatis personae“ eingeführt und treffend, aber nicht spoilerfrei, charakterisiert. Dies hat mir einen sehr guten Überblick verschafft, den Einstieg in die neue Cosy Crime Welt erleichtert und die Möglichkeit geboten, zurück zu blättern bei der Frage „Wer war das nochmal?“.
Die zentralen Ermittler sind Lady Agnes und ihr Butler. Auf Polizeiseite ist Kommissar Edward Sterling zuständig. Das Setting erinnert ein wenig an „Miss Marple“-Romane. Die Hauptperson ist adlig, etwas weltfremd und steht kurz vor dem Ruin, weil Rosewood Manor Unsummen an Unterhaltskosten verschlingt. Der ihr sehr ergebene Butler ist ein außergewöhnlicher Charakter. Er ist super abergläubisch, dem ordnet er alles unter, und seiner Lady sehr zugetan. Die ein oder andere Situation entwickelt sich deshalb äußerst sonderbar, zum Schmunzeln. Die Handlungen einiger Charaktere konnte ich nicht nachvollziehen, sicherlich hätte es angenehmere Optionen gegeben.
Der Text lädt zum Mitraten ein. Die Lösungen der Kriminalfälle sind kompliziert, obwohl der entscheidende Hinweis sehr auffällig ganz zu Beginn plaziert wird.
Bei mir ist der Funke nicht vollständig übergesprungen, dennoch wurde ich gut unterhalten und greife beim zweiten Band sicherlich wieder zu. Zu gern wüsste ich, wie sich die Personen und ihre Beziehungen zueinander entwickeln.

Die richtige Wahl für alle Cosy-Crime-Leser, wenn sie englische Landhausidylle mit adligem Touch mögen und gerne verschrobene Charaktere bei ihren amüsanten Ermittlungen begleiten. Der skurrile Fall hält einige Überraschungen parat und die Auflösung ist komplizierter als vermutet.

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