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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2018

Tolles Debüt und eine kleine Zeitreise in meine Jugend

Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm
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Kurt Cobain spaltet die Gesellschaft und war der Held meiner Jugend. Mit seiner Musik hat er eine ganze Generation geprägt und auch Maggie, wird durch die Musik Nirvanas sehr geprägt. Dank ihres zehn Jahre ...

Kurt Cobain spaltet die Gesellschaft und war der Held meiner Jugend. Mit seiner Musik hat er eine ganze Generation geprägt und auch Maggie, wird durch die Musik Nirvanas sehr geprägt. Dank ihres zehn Jahre älteren Onkels kommt sie in Kontakt mit den Songs und hat somit eine Verbindung zu ihrem engsten Vertrauten.
Maggie muss aufgrund einer neuen Liebschaft ihrer Mutter nach Irland ziehen. Dort kann sie sich zunächst nur schwer einbinden, findet aber irgendwann ein paar Freunde und Vertraute. Als ihr bester Freund Onkel Kevin stirbt, hinterlässt dieser ihr Karten für ein hoffentlich legendäres Nirvana-Konzert in Rom. Gemeinsam mit ihrem Schwarm Eoin macht sie sich sich auf den Weg dahin. Denn laut Onkel Kevin, darf man sich das nicht entgehen lassen.
Dieses Buch wollte ich, seit ich es in der Vorschau entdeckt habe, unbedingt lesen. Ich war gespannt auf diesen Roadtrip und ganz besonders die Verbindung zu Nirvana. Allein das Cover erinnert ein wenig an das Cover zu “Nevermind”.
Maggie ist in ihrer neuen Heimat eine Außenseiterin. Die Schule und die ganze dortige Gesellschaft ist geprägt von alten und strengen moralischen Grundsätzen. Da fällt ihr die Anpassung schwer. Zwar findet sie kurzzeitig eine Freundin, aber mit dieser überwirft sich Maggie schnell. Dafür findet sie einen großväterlichen Freund, im 99-jährigen Dan Sean. Dieser steht ihr mit Rat zur Seite und leiht ihr oft genug ein Ohr und Gesellschaft.
Und dann ist da noch Eoin. Ein stiller Junge, der in der Gaststätte seiner Mutter arbeitet und ihr eines Nachts zur Hilfe kommt. Er erhellt den zweiten Teil des Buches und die zarte Liebesgeschichte zwischen Maggie und ihm, ist einfach bittersüß. Sowohl Maggie als auch Eoin haben ihr familiäres Päckchen zu tragen. Und ich glaube, das ist auch der Grund, warum versuchen, sich gegenseitig zu retten. Die beiden wollen für ihr individuelles Glück kämpfen und setzen sich dafür über Regeln hinweg.
Der Schreibstil passt in die 90er. Er ist etwas melancholisch, etwas verträumt, etwas grungig. Mit Hilfe von typischen Liedern dieser Zeit, versucht die Autorin den Zeitgeist an den Leser zu bringen, was ihr aber nicht immer gelingt. Außerdem hätte ich mir gewünscht, wenn der Fokus auf den Roadtrip gelegt wäre, denn dies habe ich eigentlich bei diesem Buch und Dank des Klappentextes erwartet. Viele Probleme von Maggies Familie wurden mir zu oberflächlich betrachtet. Hier hätte ich mir gerne etwas mehr Tiefgang gewünscht und vielleicht auch, dass sich die Menschen dahinter, etwas mehr mit ihren Fehlern auseinandersetzen.
Dennoch mochte ich die Geschichte und finde, dass der Autorin ein tolles Debüt gelungen ist. Maggie und Eoin sind mir ans Herz gewachsen. Beide haben es nicht leicht und versuchen ihren Weg in dieser konservativen irischen Gesellschaft und außerhalb ihrer zerrütteten Familienverhältnisse zu gehen. Dieser Roman macht Mut und ist auch gespickt mit kleinen Lebensweisheiten. Er ist sympathisch und er lebt von der Musik der 90er.

Dieses Buch ist ein tolles Debüt, welches schon ein wenig vom Zeitgeist der 90er lebt. Leider hat Jessie Ann Foley einige Themen zu oberflächlich behandelt und auch das Thema Road Trip hätte ich mir deutlicher herausgearbeitet gewünscht. Dennoch überzeugt das Buch Dank der Charaktere und des Schreibstils.

Veröffentlicht am 07.02.2018

So wundervoll, so herzzerreißend ... einfach schön

Wie die Luft zum Atmen
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Elizabeth hat durch den Verlust ihres Ehemanns eine schwere Zeit hinter sich. Das gemeinsame Haus betritt sie erst nach einem Jahr wieder und lässt sich dort mit ihre Tochter Emma nieder. Als sie auf ihren ...

Elizabeth hat durch den Verlust ihres Ehemanns eine schwere Zeit hinter sich. Das gemeinsame Haus betritt sie erst nach einem Jahr wieder und lässt sich dort mit ihre Tochter Emma nieder. Als sie auf ihren neuen Nachbarn Tristan trifft, ist dieser einfach nur ein Kotzbrocken. Die Nachbarn und die ganze Stadt warnt Elisabeth vor ihm. Er sei ein Monster, ein Rüpel und einfach nur grausam. Aber Elisabeth schafft es hinter Tristans Fassade zu schauen.
Beide haben Verluste erlitten, beiden hat das Schicksal übel mitgespielt, beiden wurde dadurch das Herz zerbrochen….
Doch irgendwann lassen die beiden sich aufeinander ein und versuchen gegenseitig ihre Vergangenheit zu vergessen….
Ich bin ja nicht so dafür, englische Bücher zu lesen. Aber als ich bei Facebook dieses Buch entdeckt habe und die Begeisterung einer Bloggerin miterleben durfte, wurde ich neugierig und begann zu lesen. Zwar dachte ich immer, ich wäre mittlerweile zu lange raus aus dem Englischen, aber ich war erstaunt, wie einfach sich so ein Buch doch lesen lässt. Ganz besonders, wenn einem die Handlung so fesselt wie in diesen Buch hier.
Elizabeth und Tristan sind zwei Menschen, denen das Schicksal übelst mitgespielt hat. Beide haben schwere Verluste erlitten und die Trauer darüber, hat beider Herzen zerbrochen. Der Umgang damit kann unterschiedlicher nicht sein. Wo Elizabeth sich nach einem Jahr Kampf wieder in den Alltag stürzen möchte, versteckt sich Tristan weiterhin hinter einer Mauer voller Hass, Wut und Verletzbarkeit. In kleinen Schritten kommen die beiden sich näher und merken, wie gut sie einander tun. Anfangs durch eine abstruse Vereinbarung, später durch wahre Gefühle, lassen sie sich nicht nur körperlich miteinander ein. Alle beide suchen Trost und finden doch so viel mehr in dem anderen.
Brittainy Cherry kannte ich vorher nicht. Da ich ja eigentlich nicht mehr so dem NewAdult folgen wollte – ist ja doch irgendwie alles immer dassselbe – habe ich mich mit ihr auch nie näher befasst. Mit diesem Werk allerdings konnte sie mich für sich gewinnen. Es ist eine Geschichte mit schwerer Kost und einer kleinen Emma, die das Licht in die Dunkelheit zweier Erwachsenen bringt. Mit ihrer Art hellt das kleine Mädchen die Handlung auf. Ganz besonders mochte ich die Dialoge zwischen Tristan und Emma, den sie liebevoll “Tick” nennt. Auch die beste Freundin von Elizabeth ist ein ganz besondere Mensch, den ich mir in meinem Leben auch gut vorstellen könnte.
Der Schreibstil ist emotional und fesselnd. Die Autorin versteht es, die Trauer der beiden Protagonisten gut herüber zu bringen. Was ich aber nicht verstand, war, dass Elizabeth und Tristan sich dann letztendlich doch sehr schnell auch körperlich aufeinander einließen. Dieser Übergang zwischen vorsichtiger Annährung und Sex ging mir zu schnell und wurde von der Autorin auch nicht gut herausgearbeitet. Und dann ist da noch das “dramatische” Ende, welches mich etwas übel aufstoßen ließ. Es passte irgendwie nicht zur vorausgegangenen ruhigen, melancholischen Handlung.
Nichtsdestotrotz kann ich jedem dieses Buch nur ans Herz legen. Es ist berührend, aber auch mitreißend und die kleine Emma muss man einfach nur lieb haben. Übrigens konmt dieses Buch am 13. Januar 2017 beim LYX-Verlag heraus. Wer es also lieber auf Deutsch lesen möchte, kann gerne so lange warten. Trotz meinen zwei Kritikpunkten lohnt es sich nämlich auf jeden Fall!

Mal abgesehen von zwei Kritkpunkten, kann ich dieses Buch nur empfehlen. Es kommt mit einer ruhigen und melancholischen Handlung daher, wo nur deren überdramatisches Ende mich etwas sauer aufstoßen ließ. Auch so manche Entwicklung konnte die Autorin nicht deutlich genug herüberbringen. Aber dennoch war ich begeistert von der Handlung und den Charakteren. Die Schwere des Themas konnte Brittainy Cherry super darstellen und mich somit für sich und ihr Werk gewinnen.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Diese Geschichte bietet alles was das Herz begehrt

Hold on to you - Kyle & Peg
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Kyle und Peg haben eine Vorgeschichte. Keine wirklich erfreuliche Vorgeschichte. Peg wurde enorm verletzt und hatte auch nicht vor, ihren Peinigern aus der Schulzeit wieder einen Platz in ihrem Leben zu ...

Kyle und Peg haben eine Vorgeschichte. Keine wirklich erfreuliche Vorgeschichte. Peg wurde enorm verletzt und hatte auch nicht vor, ihren Peinigern aus der Schulzeit wieder einen Platz in ihrem Leben zu überlassen. Nach vielen Jahren laufen sich Kyle und Peg wieder über den Weg. Zunächst scheint es ein einmaliger Zufall zu sein. Aber wie heißt es so schön: Es gibt keine Zufälle! Kyle stürzt Peg in einen Kampf zwischen Selbstschutz und Gefühlschaos. Sie hat es nicht leicht, denn ihre Gedanken sind oft bei ihre Mutter, die gegen eine schwere Krankheit ankämpfen muss.

Andrea Bielfeldt bzw. ihr Alter Ego Amy Baxter ist für mich stets ein Garant dafür gewesen, dass sie fesselnde aber auch berührende Geschichten schrieb. Nachdem ich nun schon die ersten drei Bücher der “San-Francisco-Ink-Reihe” weggesuchtet hatte, durfte ich mich auf das Vorablesen des 4. Bandes freuen. Und was soll ich sagen? Mit “Hold on to you” brachte es die Autorin fertig, sich selbst zu übertreffen.

Die Geschichte bietet alles was das Leserherz begehrt. Ob tiefe Gefühle, ganz viel Freundschaft, reife Charaktere oder das gewisse Prickeln. Ich konnte vollkommen in die Handlung versinken und war auch noch Tage danach von den Emotionen gefangen.

Peg ist ein ganz wundervoller Mensch, die trotz der schlechten Erfahrungen mit ihren Schulkameraden, offen durchs Leben geht. Sie hat sich in den letzten Jahren zu einen starken Menschen entwickelt. Ihr Umgang mit Kyle zeigt dies an vielen Stellen. Sie lässt sich nicht einlullen und geht sehr vorsichtig mit ihren Gefühlen um. Was ich besonders toll an ihr fand, dass sie kein Drama macht. Das zeigt sie gerade in einer Szene am Ende sehr deutlich. Das machte Peg in meinen Augen gleich noch sympathischer.

Bei Kyle war ich am Anfang nicht ganz sicher, was ich von ihm halten soll. Aber auch er zeigt im Laufe der Handlung sein “wahres” Ich. Am Ende mochte ich ihn sehr. Er befreit sich von einigen belastenden Ketten und geht mit vielen Dingen sehr erwachsen um.

Kaum zu glauben, dass Amy Baxter sich noch steigern kann. Haben mich doch schon ihre anderen Werke die Zeit vergessen lassen. Aber “Hold on to you” ist ein berührendes und mitreißendes Buch, dass mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistern konnte. Bei dieser Qualität freue ich mich schon jetzt auf den nächsten Band. Auf den bin ich besonders gespannt, da dieser einen Charakter behandeln wird, der mir bei meiner ersten Begegnung nicht so gefallen hat. Aber ich vertraue der Autorin, dass sie mich eines besseren belehren wird.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Gefiel mir besser als der Erste Teil der San Francisco-Ink-Reihe

Forever next to you - Eric & Joyce
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Ein zufälliges Treffen, ein One Night Stand und dann war alles wieder vorbei. Zumindest haben es Eric und Joyce so geplant. Aber anscheinend hat das Schicksal etwas anderes mit den beiden vor. Im Skinneedles ...

Ein zufälliges Treffen, ein One Night Stand und dann war alles wieder vorbei. Zumindest haben es Eric und Joyce so geplant. Aber anscheinend hat das Schicksal etwas anderes mit den beiden vor. Im Skinneedles begegnen sich Eric und Joyce einige Wochen später wieder. Nichts mit aus den Augen – aus dem Sinn. Fortan müssen sich die beiden als Kollegen arrangieren und mit ihren immer wieder aufkeimenden Gefühlen klarkommen. Aber das ist gar nicht so einfach, denn einige Missverständnisse erschweren ihnen das Leben.

Joyce hatte bisher kein besonders schönes Leben und musste sich vieles hart erarbeiten. Das hat sie abgehärtet und dazu geführt, dass sie eine Mauer zum Schutz vor Gefühlen um sich aufgebaut hat. Sie verliert sich in ihre Arbeit als Künstlerin und lernt dabei zufällig auch Jake, den Boss des Skinneedles kennen. Das ihr Eric, der One Night Stand, wieder über den Weg läuft, hat sie nicht erwartet. Er stürzt sie in ein Gefühlschaos, gegen dass sie sich nur mit hohen Mauern schützen kann.

Eric ist Tätowierer und wurde von Jake angeworben. Er lässt sein altes Leben, seinen alten Job und seine Band in L. A. hinter sich und fängt im Skinneedles seine neue Stelle an. Nie hätte er gedacht, dass er Joyce wiedersieht. Nie hätte er gedacht, dass dieses Wiedersehen so viel in ihm auslöst. Joyce ist die Frau, die an Erics Grundprizipien kratzt. Sie ist die Frau, an die er ständig denken muss. Aber kann er ihre Mauern durchstoßen?

Schon Band 1 der “San Francisco Ink”-Reihe konnte mich restlos begeistern. Meine Rezension dazu findet ihr hier. Ich liebe den Schreib- und Erzählstil von Amy Baxter bzw. Andrea Bielfeldt. Auch mit “Forever next to you” hat sie ein tolles Buch mit starken Typen und sympathischen Charakteren geschaffen. Sie verpackt tiefe Gefühle in eine spannende Handlung und weiß auch das richtige Kribbeln überzeugend an die Leser zu bringen. Für mich ist ein Garant für Lesespaß auch die Playlist, die besonders in dieser Reihe eine große Rolle spielt. Die Autorin und ich teilen in vielen Dingen den gleichen Musikgeschmack, deshalb kann ich beim Lesen mit der passenden Musik so richtig in die Handlung versinken.

“Forever next to you” sehe ich nochmal als Steigerung zu Band 1 und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzungen. Amy Baxter weiß, was sie ihren Lesern bieten muss, damit sie ihre Werke lesen. Und wer diese Erfahrung noch nicht hat machen können, sollte schnellstmöglich nach San Francisco ins Skinneedles reisen, um all die tollen Typen und deren Geschichten kennenzulernen.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Lest dieses Buch! Es ist einfach wundervoll!

Die Oberfläche des Glücks
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Ich habe ein Herz für Bücher, die in der Masse der alljährlichen Neuerscheinungen etwas untergehen. So hat es auch Claire Kells Buch “Die Oberfläche des Glücks” erwischt. Die Rezensionen beim “großen A” ...

Ich habe ein Herz für Bücher, die in der Masse der alljährlichen Neuerscheinungen etwas untergehen. So hat es auch Claire Kells Buch “Die Oberfläche des Glücks” erwischt. Die Rezensionen beim “großen A” oder auch bei Lovelybooks kann man an einer Hand abzählen. Dafür sind sie durchweg positiv und in diesem Fall kann ich mich den Meinungen der Leser nur anschließen. Dieses Buch ist nämlich viel mehr als es die Oberfläche wiederzuspiegeln scheint.

Avery und Colin sind beide im selben Schwimmteam auf dem College. Das Wasser ist ihr Element und ihr Traum vom Profisport in nicht allzu weiter Ferne. Bei einem Flug auf dem Weg nach Hause geschieht das Unmögliche: Das Flugzeug stürzt ab! Als eine der wenigen Überlebenden müssen die beiden nicht nur sich selbst in den Rocky Mountains versorgen, sondern auch drei Kinder, deren Familien am Bergmassiv starben. Und wenn beide glaubten, dass das Überleben in der eisigen Luft des Gebirges schon die Hölle ist, ist da der Alltag in dem beide und besonders Avery nicht mehr so richtig Fuß fassen wollen. Die Erlebnisse können und wollen nicht vergessen werden. Auch Colin ist ein Geist, der Avery nicht mehr aus den Gedanken geht. Schafft sie es, sich zu retten?

Claire Kells hat mit “Die Oberfläche des Glücks” ein fesselndes und sehr berührendes Buch geschrieben. Wenn man sich das Cover anschaut, mag man den Inhalt und die Tiefe so gar nicht erwarten. Jedenfalls ging es mir so. Zunächst scheint es wie einer der vielen typischen College-Liebesgeschichten. Stilles, unscheinbares Mädchen verguckt sich in den Top-Schwimmstar. Ein Ereignis bringt sie näher als sie je erwartet hätten und so weiter und so fort. Aber in diesem Buch steckt so viel.

Es ist sehr emotional, da der Absturz quasi live miterlebt wird. Der Verlust der Freunde, die Kinder, die plötzlich ohne Familien da stehen… Alles wird gut dargestellt und ich konnte mit den Menschen auch sehr gut mitfühlen. Besonders Averys Sicht war sehr verständlich und ihre Ängste während des Absturzes, während sie alle versuchen in den Rockys zu überleben und im Danach konnte ich sehr gut nachvollziehen.

Überhaupt schafft es die Autorin eine enorme Gefühlswelt aufzubauen, die mich völlig mit riss. Averys Zeit nach dem Absturz ist geprägt von Verleugnung. Sie versucht die Tage auf dem Bergmassiv zu vergessen, will einfach so weiterleben, wie es vor dem Absturz war. Aber mit der Zeit versteht sie, dass dies nicht funktioniert. Sie muss sich den Geschehnissen stellen, um ihr Leben DANACH in den Griff zu kriegen.

Was mir sehr gut an diesem Buch gefiel, war der Schreibstil, der dem ein oder anderen vielleicht kurz und abgehackt vorkommen mag. Aber er passt sehr gut zur Handlung und zu Avery. Denn aus ihrer Sicht wird ohne viel Gefühlsduselei, ohne viel Pathos erzählt. Anfangs fand ich das etwas seltsam, aber es gelingt Claire Kells mich ans Buch zu fesseln. Ich hatte die Geschichte schnell durch und musste sie auch erstmal sacken lassen. Sie ist durchaus etwas besonderes und verdient viel mehr Aufmerksamkeit als sie bis heute bekommen hat. Ich wünsche dem Buch, dass es diese bald erlangt. Unter der Oberflläche schimmert viel Spannung, noch mehr Tiefgang und so viel Gefühl, dass es eigentlich nicht sein kann, dass bisher so wenige Menschen diesen Roman gelesen haben. Das muss sich ändern! Ich sage es euch: Lest dieses Buch, damit auch ihr euch auch davon überzeugen könnt, dass es einfach wundervoll ist!