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Veröffentlicht am 07.02.2018

Absoluter Lesegenuss fürs Herz

Mein Himmel in deinen Händen
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David Taggert musste sich schon durch viele schwierige Situationen im Leben kämpfen. Egal ob körperlich oder seelisch. Kämpfen bestimmt sein Leben. Er hat sich seine eigene kleine Welt aufgebaut. Mit Kneipe, ...

David Taggert musste sich schon durch viele schwierige Situationen im Leben kämpfen. Egal ob körperlich oder seelisch. Kämpfen bestimmt sein Leben. Er hat sich seine eigene kleine Welt aufgebaut. Mit Kneipe, Fitness-Studio etc. erstreitet David seinen Lebensunterhalt. Dazu kommt noch, dass er in zahlreichen Kämpfen als Mixed-Material-Arts-Kämpfer den Kopf hinhält. Als David Millie Anderson kennenelernt ist er vom ersten Augenblick an hin und weg von dieser Frau. Sie ist so anders als die Frauen, die er kennt und das macht sie so interessant für ihn. Immer mehr lassen die beiden sich aufeinander ein und David merkt, dass es sich auch für andere Dinge zu kämpfen lohnt. Aber das Schicksal meint es nicht gut mit ihm und er muss einen Kampf ausfechten, den er anscheinend schon verloren hat.
“Sometimes the most important battles are the ones, we don’t think we can win!”
Amy Harmon ist für mich nicht nur einfach eine Autorin. Sie schreibt so wundervolle Geschichten, dass mir jedesmal die Spucke weg bleibt. Ich könnte meine ganze Rezension nur mit Lobeshymnen auf diese Autorin vollpacken. Aber wo bleibt da die Objektivität? Ganz ehrlich?
Mir doch egal…. grins
Ingesamt habe ich ca. 6 Stunden gebraucht, um dieses Buch durchzulesen. Eigentlich eine viel zu kurze Zeit, die man diesem Buch schenkt. Denn jede Seite ist mit solch wundervollen Worten und Momenten gefüllt, die mir als Leserin das Herz aufgehen lassen. Ich liebe die Bücher von Amy Harmon und jedes einzelne wird aufgeregt erwartet und dann sofort gelesen. Auch mit diesem Werk hat Amy Harmon es wieder geschafft, mich die Welt da draußen und die Zeit vergessen zu lassen. Mit David und Millie hat sie ein so perfekt zusammenpassendes Paar geschaffen, dass man sich an den beiden einfach nur erfreuen kann.
David war mir schon aus dem Vorgänger “Unser Himmel in 1000 Farben” bekannt. Er ist Moses bester Freund, der im eben genannten Buch eine Hauptfigur ist, aber auch in dieser Geschichte hier eine wichtige Rolle spielt. Er hat sich, außer an Moses, dessen Frau und seiner Schwester, nie eng an einem Menschen gebunden. Das Kämpfen ist sein Lebenselexier. Hier fühlt er sich wie im Himmel auf Erden. Die Kampfarena ist sein Zuhause. Bis er Millie kennenlernt. Sie zeigt ihm neue Wege und lehrt David die Liebe und dafür zu kämpfen. Das er am Ende einen Kampf ausfechten muss, mit dem niemand gerechnet hat, wirft David aus der Bahn. Aber er hat ja noch seine Millie und seinen besten Freund Moses….
Millie hat schon in jungen Jahren lernen müssen für sich und ihre Familie zu kämpfen. Einige schwere Verluste haben sie stark aber auch vorsichtig gemacht. Sie lebt mit ihrem jüngeren Bruder Henry in der alten Familienvilla. Dort schlagen sich beide durchs Leben. Durch David merkt Millie, dass man auch anderen Menschen vertrauen kann und zeigt ihm wie wichtig es ist, Menschen um sich herum zu haben, die man liebt.
Amy Harmon überzeugt mich mal wieder mit viel Gefühl und unglaublichen Schreibtalent. Ihre Art Leben in ihre Geschichten einzuhauchen ist für mich schon einzigartig und macht jedes Buch von ihr zu einem absoluten Must-Read. Die Autorin schafft Charaktere, die so viele Schichten haben und alles andere als perfekt sind. Aber irgendwie sind sie doch perfekt. Ihre Schattenseiten machen sie zu etwas Ganzem, so wie auch die Geschichten mit ihren Schattenseiten alles zu etwas Ganzem macht.
Wie jedes ihrer Bücher wird auch hier ein ernstes Thema behandelt, ohne das alles in Kitsch abdriftet. Das mag ich sehr und macht alles wiederum so realistisch. Aber es schwingt auch eine große Emotionalität mit. Diese Kombination aus allem macht dieses Werk zu etwas besonderen und lässt mich nun sehnsüchtig auf ihr nächstes Buch warten. Geschrieben hat die Autorin ja genug….

Ein absoluter Volltreffer! Amy Harmons neuestes Werk “Mein Himmel in deinen Händen” berührt von der ersten bis zur letzten Seite. Wunderbare Charaktere und eine Handlung, die mich durch die verschiedenen Stufen der Emotionalität trägt, hinterlassen ihre Spuren in meinem Bücher- und Leserherz und werden dort tief verankert bleiben. Amy Harmon verschafft einfach einen absoluten Lesegenuss!

Veröffentlicht am 07.02.2018

Mal wieder ein Meisterwerk von Amy Harmon

Unser Himmel in tausend Farben
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Moses ist ein Waisenkind. Er macht anscheinend viele Probleme und wenn man den Erwachsenen so glauben darf, ist es nicht sonderlich ratsam, sich mit dem Jungen abzugeben. Aber Georgia kann nicht anders. ...

Moses ist ein Waisenkind. Er macht anscheinend viele Probleme und wenn man den Erwachsenen so glauben darf, ist es nicht sonderlich ratsam, sich mit dem Jungen abzugeben. Aber Georgia kann nicht anders. Moses zieht das Mädchen förmlich in den Bann. In ihren Augen ist Moses einfach nur wunderschön und so anders als die Jungs, die sie sonst so kennt. Und obwohl Moses Georgia anfangs von sich weist, kann sie nicht anders und lässt sich auf ihn ein. Aber ein plötzlicher Schicksalsschlag wirft Moses völlig aus der Bahn und er verschwindet. Alle Hoffnungen auf eine glückliche Liebe zerbrechen. Doch auch Georgia muss eine Entdeckung machen, die ihr Leben komplett verändern wird.
Auch mit ihrem vierten Buch, hat Amy Harmon bei mir wieder voll ins Schwarze getroffen. Mit Moses und Georgia hat sie zwei tolle und facettenreiche Charaktere kreiert. Harmons Protagonisten und auch die Leser werden durch eine emotionale Achterbahnfahrt gejagt. Es ist so unfassbar, wie die Autorin es immer wieder schafft, mich derart zu berühren und zu fesseln. Ich kann es kaum in Worte fassen.
Moses und Georgias Geschichte geht tief hinein ins Herz. Er, der Außenseiter, ein Crackbaby, ausgesetzt in einem Waschsalon, wird sein Leben lang umhergereicht. Immer wenn es schwierig wurde, wurde er wieder abgeschoben und zum nächsten Verwandten gereicht. Er sei ein Problemkind. Nur seine Urgroßmutter scheint ihn zu lieben. Als er 18 ist, ist die Odyssee zu Ende und Moses kehrt zu seine Urgroßmutter Gi zurück und wird somit Nachbar von Georgia.
Moses hat ein unglaubliches Talent und muss gleichzeitig mit einem Fluch leben, der ihm keine Ruhe gibt. Regelmäßig wird der junge Mann von Halluzinationen heimgesucht. Er sieht tote Menschen, die ihm Bilder zeigen. Viele Bilder…. Bilder, die Moses, weil er nicht anders kann, sofort malen muss. Dabei ist ihm egal, was er als Unterlage benutzen muss. Wände, Brückenpfeiler…. hauptsache er wird diese Bilder im Kopf los. Es ist nicht leicht, Moses Kunst zu verstehen, aber Georgia versucht es. Obwohl dieser sich stets anderen gegenüber verschließt – auch Georgia.
Und Georgia? Sie versucht immer wieder Kontakt zu Moses zu finden. Dabei geht sie genauso stur, hartnäckig aber auch liebevoll vor, wie als wenn sie ihre Pferde trainiert. Sie mag vielleicht das kleine naive Cowgirl sein. Aber das ist sie nicht. Sie ist stark und mutig. So mancher Schicksalsschlag zwingt sie dazu, so zu sein. Aber sie hat es von ihren Eltern auch nicht anders gelernt. Nicht jammern, sondern handeln! Und man soll Dankbarkeit zeigen. Zu diesem Zweck zählt sich sich tagtäglich 5 Dinge auf, über die sich Georgia freut, für die sie dankbar ist. Eine schöne Sache und in mancher Sekunde auch ein Halt im Alltag.
Dieses Buch ist nicht einfach nur ein Liebesroman. Hier geht es nicht um nackte Gefühle oder romantischen Kitsch. Hier geht es um soviel mehr. Amy Harmon schuf hier ein wundervolles Gesamtpaket, mit einzigartigen Charakteren, einzigartiger Kulisse und einzigartigem Erzählstil. Abwechselnd aus der Sicht von Georgia und Moses lernen wir jeden einzelnen besser kennen und merken immer mehr, wie vielschichtig jeder einzelne ist. So bunt wie Moses Bilder, ist auch seine Seele. Alles andere als langweilig und so gar nicht vollgestopft mit öden Klischees.
Die Handlung reißt einen förmlich mit, mit voller Wucht und viel Emotionen. Es ist immer wieder unglaublich, wie die Autorin es schafft, dass ich ihr Buch so gar nicht aus der Hand legen will. Sie erzeugt von Seite zu Seite, von Kapitel zu Kapitel so viel Tiefe, dass man gar nicht anders kann, als hineinzutauchen. Ihre Charaktere werden nicht von schnöden Oberflächlichkeiten geprägt, auch wenn es anfangs vielleicht so scheint. Je tiefer man eintaucht, umso intensiver dringt man unter die Oberfläche und fühlt mit jedem einzelnen mit.
Und das Ende? Tja, das kommt eigentlich viel zu schnell. Ich hätte zu gerne noch weitergelesen. Es ist immer dasselbe. Amy Harmons Bücher berühren mich immer wieder und lassen mich nicht so schnell los. Ich freue mich schon auf das nächste, welches im Herbst erscheint und bin jetzt schon sicher, dass es wundervoll sein wird.

Dieses Buch ist einfach unglaublich. Diese Autorin ist einfach unglaublich. Amy Harmon hat auch mit diesem Buch einen absoluten Volltreffer gelandet. Georgias und Moses Geschichte schleicht sich in mein Herz und geht unter die Haut. Ich kann gar nicht anders, als euch diese Autorin ans Herz zu legen und ihre Werke zu lesen. Ihr werdet darin versinken, dass verspreche ich euch. Denn ich versinke jedes Mal darin.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Es bereitet schlaflose Nächte und zerriss mir das Herz

Für immer Blue
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Völlig ergriffen habe ich gestern Nacht ein Buch zur Seite gelegt, für dessen Rezension mir eigentlich immer noch die Worte fehlen. Aber irgendwie musste ich auch meine Gedanken dazu sofort loswerden, ...


Völlig ergriffen habe ich gestern Nacht ein Buch zur Seite gelegt, für dessen Rezension mir eigentlich immer noch die Worte fehlen. Aber irgendwie musste ich auch meine Gedanken dazu sofort loswerden, weshalb ich diese Worte direkt im Anschluss niederschrieb.

Ich war berührt von Blues Geschichte. Es passiert selten, dass ich mich so sehr in die Gedanken- und Gefühlswelt einer Protagonistin hineinversetzen kann. Dieses Buch ist einfach unglaublich und hat mich sprachlos gemacht.
Blue ist 19 oder 20 Jahre alt. So genau weiß sie es selbst nicht. Sie besucht die letzte Klasse der Highschool Boulder City und wächst ohne Eltern, aber bei Ihrer Tante auf. Als am ersten Schultag einer neuer Lehrer seinen Dienst antritt, ist sie erstaunt über sein junges Alter. Mr. Wilson ist 22 Jahre und lehrt Europäische Geschichte. Mit seinen Lehrmethoden zwingt er seine Schüler und ganz besonders Blue dazu, sich über die eigene Geschichte Gedanken zu machen. Wilson hilft Blue, sich und ihre Geschichte neu zu entdecken, und er hilft Blue ihre Geschichte nach ihrem Sinn fortzusetzen.
Die Beziehung zwischen Blue und Wilson baut sich nach und nach auf. Ganz leise und in vielen kleinen Schritten schleicht sich die Liebe in beider Herzen, ohne dass sie es sich gleich eingestehen wollen. Es sind die kleinen Gesten zwischen den beiden, die ihre Romanze so herrlich romantisch und überhaupt nicht kitschig erscheinen lassen. Situationen wie diese, wenn Wilson nachts sein Cello spielt und Blue ihn zuhört, führen dazu, dass sie sich immer mehr mit ihm verbunden fühlt. Es hört sich an, als spielte er nur für sie allein. Diese Momente mochte ich am liebsten im Buch. In diesen Augenblicken waren sich beide so nah, obwohl sie räumlich voneinander getrennt waren. Diese Momente brachten mich dazu, die letzten 209 Seiten in musikalischer Begleitung von Bob Dylans “Make me feel my love” in Endlosschleife zu lesen:

When the Rain ist blowing in your face
and the whole world is on your case
I can offer you a warm embrace
to make you feel my love
Die erste Zeile dieses Songs, die für mich wohl am besten ausdrückt, wie die Gefühle von Wilson für Blue sind.

“Für immer Blue” ist bis jetzt das zweite Buch von Amy Harmon, welches ich gelesen habe. Sie hat es geschafft, dass ich wie ein Junkie nach mehr Seiten lechzte und mir die Nacht um die Ohren gehauen habe, um ja nichts von der Handlung zu verpassen. Sie besitzt eine unglaubliche Fähigkeit, die richtige Stimmung, die richtigen Gefühle und die richtigen Worte für alles zu finden.

Mit Blue hat die Autorin eine realistische und greifbare Protagonistin geschaffen, mit der ich mich von Seite zu Seite verbundener fühlte. Heimatlos und ohne Wurzeln lebt und wandert die 19-jährige durch den Alltag. Sie fühlt sich als ein Mensch ohne Geschichte, als ein Nichts. Ihre Gefühle versteckt sie hinter einer dicken Schicht Make-Up, sexy Klamotten und einer großen Klappe. Im Laufe der Handlung macht Blue eine enorme Wandlung durch, die mich unsagbar berührt hat, weil ich sie so toll fand. Sie wird mit der Zeit erwachsen und lernt, dass man auch als ein Vogel ohne sicheres Nest nicht verloren ist.

Dabei unterstützt wird sie von ihrem Lehrer Wilson. Er ist ein untypischer Pauker und mit 22 Jahren auch noch ziemlich jung für ein Ausübender des Lehramtes. Aber er schafft es hinter Blues harter Fassade aus Frechheit, Einzelgängertum und kokettem Auftreten zu blicken. Mit stoischer Ruhe und Geduld bricht Wilson Blues Schutzwall auf und hilft ihr in vielen Situationen. Das dies für einen Lehrer recht unüblich ist, sei mal dahin gestellt. Aber Wilson kann nicht anders, denn diese junge Frau, die sich so cool gibt und doch so verletzlich ist, fasziniert ihn.

Blue und Wilson über 400 Seiten zu begleiten, ist mir nicht schwer gefallen. Ich war zwischenzeitlich emotional so aufgewühlt, dass ich nicht wusste, ob ich mich nun freuen oder weinen sollte. Besonders in den Sitiationen, in denen Blue Angst hatte. Angst vor der Zukunft, Angst vor ihren Gefühlen und Angst, dass die Entscheidungen, die sie getroffen hat, sich irgendwann rächen werden.
Ich glaube, ich schreibe hier gerade meine längste Rezension überhaupt. Aber ich weiß mir halt nicht anders zu helfen, um meine Begeisterung für dieses Buch Ausdruck zu verleihen. Ich kann nur sagen, lest dieses Buch und taucht ein in Blues Geschichte. Sie hat sich für mich zu einem weiteren Highlight in diesem Jahr entwickelt, denn es gibt nicht viele Bücher, die mich sprachlos zurücklassen. “Für immer Blue” hat es geschafft.

~~Fazit~~

Ein Buch welches mich dermaßen fesselnd und berührt, wie “Für immer Blue” gibt es nicht oft. Amy Harmon schuf eine tolle, romantische Geschichte mit realistischen Charakteren und einer Handlung, die unter die Haut geht. Es wurde eine schlaflose Nacht, die ich nur zu gern mit dem Lesen dieses emotional aufwühlenden Buches gefüllt habe.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Ein wunderschön geschriebener Road-Trip

Unendlich wir
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Die Autorin Amy Harmon konnte bereits mit ihrem Debütroman „Vor uns das Leben“ eine große lesende Anhängerschar für sich gewinnen. Leider hatte ich noch nicht die Chance dieses Buch zu lesen, aber nachdem ...

Die Autorin Amy Harmon konnte bereits mit ihrem Debütroman „Vor uns das Leben“ eine große lesende Anhängerschar für sich gewinnen. Leider hatte ich noch nicht die Chance dieses Buch zu lesen, aber nachdem ich nun „Unendlich wir“ kennen und lieben lernen durfte, wird sich das bald ändern.



Nach einem kurzen Prolog lernen wir gleich die Country-Sängerin Bonnie Rae Shalby kennen, die ausgelaugt und am Boden zerstört ihren nächsten und letzten Schritt vorbereitet. Ihr geplanter Selbstmord wird aber durch einen „Retter“ verhindert. Finn Clyde gabelt sie auf einer Brücke in New York auf und schon bald beschließen sie, gemeinsam nach Las Vegas zu reisen. Ihre Fahrt ist begleitet von vielen wunderschönen, aber auch traurigen Momenten. Dabei lernen die zwei nicht nur sich selbst besser kennen. Der Leser darf gemeinsam mit den beiden erfahren, wie unendlich die Liebe sein kann.



Besser hätte man solch eine Geschichte nicht umsetzen können. Finn und Bonnie sind so unterschiedliche Charaktere und haben doch viele Gemeinsamkeiten. Beide befinden sich am Scheideweg ihres Lebens und beide müssen entscheiden, welche Richtung sie gehen wollen.
Finns Start in das Leben eines Erwachsenen lief nicht besonders gut. Ein Gefängnisaufenthalt führt dazu, dass er mit 24 Jahren einen Neuanfang in Las Vegas beginnen will. Bonnie Rae dagegen hat durch ihre sehr erfolgreiche Gesangskarriere, genau das Gegenteil erlebt. Ruhm und Reichtum begleiten sie, seit sie ein Teenager war.

Finn, der seit seiner Verurteilung auf sich allein gestellt war und Bonnie, die seit ihrem Sieg bei einer Talent-Show von vorne bis hinten durchorganisiert wurde. Jeder für sich ist ein Mensch mit Licht und Schatten, jeder für sich ist stark, doch gemeinsam sind sie viel stärker.


Ich war ergriffen und begeistert, wie Amy Harmon es schaffte, dass diese Geschichte so voller Liebe und auch Leben erfüllt ist, aber überhaupt nicht kitschig daher kommt. Es war spannend zu erleben, wie die beiden in ihren Umgang miteinander immer vertrauter wurden. Bonnie, die mit ihrer spontanen, und trotz des Suizid-Versuchs durchaus lebensbejahenden Art, brachte Finn oft zur Weißglut. Doch er, der eigentlich immer nur für die Mathematik leben wollte, zerrt auch von ihr. Genauso wie Bonnie von ihm zerrt. Sie geben sich gegenseitig den Halt, den beide benötigen und werden beide von Gefühlen überrannt, die sie so schnell nicht einzuordnen wissen.


Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Dank des Schreibstils, der auch wegen der Dialoge sehr lebendig war, fühlte ich mich immer wie ein unsichtbarer Begleiter des Paares. Sie waren so süß im Umgang miteinander, obwohl sie sich nur kurze Zeit kennen. Mir hat die Vertrautheit der Beiden von Anfang an gefallen.


Die Geschichte lebt von vielen kleinen Szenen, in denen Bonnie und Finn ihre Hilfsbereitschaft zeigen und von der Presse, die ein ganz anderes, gefährlicheres Bild, von den beiden zeigt. Das was der Leser gemeinsam mit dem Paar erlebt, steht im krassen Gegenteil, was die Paparazzi aus der Story machen.

Toll fand ich auch, dass die Autorin viele Parallelen zu dem berühmten Verbrecherpaar Bonnie und Clyde verwendet hat. Dadurch gewinnt das Ganze noch ein wenig mehr an Spannung, denn als Leser weiß man so nicht, ob es ein Happy-End gibt.

„Unendlich wir“ ist ein ganz und gar toller Jugendroman, der mich von der ersten Seite an begeistern konnte. Die Geschichte ist so lebendig und voller Gefühl, ohne kitschig zu werden. Amy Harmons Schreibstil ließ mich tief in das Buch eintauchen und bis zum Ende mitfiebern.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Tolles Debüt und eine kleine Zeitreise in meine Jugend

Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm
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Kurt Cobain spaltet die Gesellschaft und war der Held meiner Jugend. Mit seiner Musik hat er eine ganze Generation geprägt und auch Maggie, wird durch die Musik Nirvanas sehr geprägt. Dank ihres zehn Jahre ...

Kurt Cobain spaltet die Gesellschaft und war der Held meiner Jugend. Mit seiner Musik hat er eine ganze Generation geprägt und auch Maggie, wird durch die Musik Nirvanas sehr geprägt. Dank ihres zehn Jahre älteren Onkels kommt sie in Kontakt mit den Songs und hat somit eine Verbindung zu ihrem engsten Vertrauten.
Maggie muss aufgrund einer neuen Liebschaft ihrer Mutter nach Irland ziehen. Dort kann sie sich zunächst nur schwer einbinden, findet aber irgendwann ein paar Freunde und Vertraute. Als ihr bester Freund Onkel Kevin stirbt, hinterlässt dieser ihr Karten für ein hoffentlich legendäres Nirvana-Konzert in Rom. Gemeinsam mit ihrem Schwarm Eoin macht sie sich sich auf den Weg dahin. Denn laut Onkel Kevin, darf man sich das nicht entgehen lassen.
Dieses Buch wollte ich, seit ich es in der Vorschau entdeckt habe, unbedingt lesen. Ich war gespannt auf diesen Roadtrip und ganz besonders die Verbindung zu Nirvana. Allein das Cover erinnert ein wenig an das Cover zu “Nevermind”.
Maggie ist in ihrer neuen Heimat eine Außenseiterin. Die Schule und die ganze dortige Gesellschaft ist geprägt von alten und strengen moralischen Grundsätzen. Da fällt ihr die Anpassung schwer. Zwar findet sie kurzzeitig eine Freundin, aber mit dieser überwirft sich Maggie schnell. Dafür findet sie einen großväterlichen Freund, im 99-jährigen Dan Sean. Dieser steht ihr mit Rat zur Seite und leiht ihr oft genug ein Ohr und Gesellschaft.
Und dann ist da noch Eoin. Ein stiller Junge, der in der Gaststätte seiner Mutter arbeitet und ihr eines Nachts zur Hilfe kommt. Er erhellt den zweiten Teil des Buches und die zarte Liebesgeschichte zwischen Maggie und ihm, ist einfach bittersüß. Sowohl Maggie als auch Eoin haben ihr familiäres Päckchen zu tragen. Und ich glaube, das ist auch der Grund, warum versuchen, sich gegenseitig zu retten. Die beiden wollen für ihr individuelles Glück kämpfen und setzen sich dafür über Regeln hinweg.
Der Schreibstil passt in die 90er. Er ist etwas melancholisch, etwas verträumt, etwas grungig. Mit Hilfe von typischen Liedern dieser Zeit, versucht die Autorin den Zeitgeist an den Leser zu bringen, was ihr aber nicht immer gelingt. Außerdem hätte ich mir gewünscht, wenn der Fokus auf den Roadtrip gelegt wäre, denn dies habe ich eigentlich bei diesem Buch und Dank des Klappentextes erwartet. Viele Probleme von Maggies Familie wurden mir zu oberflächlich betrachtet. Hier hätte ich mir gerne etwas mehr Tiefgang gewünscht und vielleicht auch, dass sich die Menschen dahinter, etwas mehr mit ihren Fehlern auseinandersetzen.
Dennoch mochte ich die Geschichte und finde, dass der Autorin ein tolles Debüt gelungen ist. Maggie und Eoin sind mir ans Herz gewachsen. Beide haben es nicht leicht und versuchen ihren Weg in dieser konservativen irischen Gesellschaft und außerhalb ihrer zerrütteten Familienverhältnisse zu gehen. Dieser Roman macht Mut und ist auch gespickt mit kleinen Lebensweisheiten. Er ist sympathisch und er lebt von der Musik der 90er.

Dieses Buch ist ein tolles Debüt, welches schon ein wenig vom Zeitgeist der 90er lebt. Leider hat Jessie Ann Foley einige Themen zu oberflächlich behandelt und auch das Thema Road Trip hätte ich mir deutlicher herausgearbeitet gewünscht. Dennoch überzeugt das Buch Dank der Charaktere und des Schreibstils.