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Veröffentlicht am 19.01.2020

Schockierend beeindruckend

Welcome to Reality
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Menschenleben zu verkaufen
Fünfundvierzigjähriger Mann, der noch vier Monate zu leben hat, verkauft sein Leben an den Meistbietenden. Man kann mit ihm nach eigenem Gutdünken verfahren – ihn versklaven, ...

Menschenleben zu verkaufen
Fünfundvierzigjähriger Mann, der noch vier Monate zu leben hat, verkauft sein Leben an den Meistbietenden. Man kann mit ihm nach eigenem Gutdünken verfahren – ihn versklaven, umbringen, foltern oder sich einfach nett mit ihm unterhalten. Ein Menschenleben also, über das der Besitzer uneingeschränkt verfügen kann. Der Käufer muss in einem Bundesstaat oder Land leben, in dem Sterbehilfe gesetzlich erlaubt ist, und die Transportkosten sowie die anfallenden Steuern übernehmen. Für die Auktion gibt es ein Mindestgebot.


Diese Anzeige stellt Jackies Vater bei eBay ein, nachdem er erfährt, dass er einen Gehirntumor hat. Er möchte damit seine Familie finanziell absichern, doch er tut ihnen nicht wirklich einen Gefallen damit. Denn Jareds Leben kauft letztendlich ein Fernsehsender, der aus seinem Leben und Sterben eine Reality-Show machen will. Das Leben der Familie Stone wird dadurch gründlich auf den Kopf gestellt. Jared, seine Frau und seine beiden Töchter werden von nun an 24 Stunden von Kameras gefilmt. Zunächst scheint alles ganz gut zu gehen, doch der Fernsehsender verletzt immer mehr ihre Privatsphäre und schneidet das Filmmaterial zu Ungunsten der Familienmitglieder. Jackie scheint zunächst die einzige zu sein, die sich dagegen auflehnt, doch nach und nach erhält sie immer mehr Unterstützung und der Kampf gegen den übermächtigen Fernsehsender beginnt.

Meine Meinung:


Ich finde das Buch unglaublich beeindruckend. Am Anfang habe ich nur gedacht: Was für ein verrücktes Zeug und dann bin ich immer tiefer in die Geschichte eingetaucht und mein Fazit lautet: Was für ein faszinierendes verrücktes Zeug!
Der Hauptgrund, der dieses Buch so faszinierend-verrückt macht, ist der Schreib- und Erzählstil des Autors. Als ich den ersten Abschnitt aus der Sicht eines Gehirntumors gelesen habe, fand ich es seltsam. Als ich den letzten Abschnitt aus der Sicht des Gehirntumors, der nun den Namen Glio trägt, gelesen habe, fand ich das seltsamerweise sehr berührend. Neben dem Gehirntumor gibt es aber noch einige weitere Figuren aus deren Perspektive man die Geschichte von der Familie Stone erzählt bekommt. Doch anders als man es vermuten würde, führt dies nicht zu Verwirrungen, im Gegenteil, die Geschichte braucht diese Erzählweise, weil einfach so viel an unterschiedlichen Orten zur gleichen Zeit passiert. Ich war überrascht, wie schnell ich mich in den raschen Wechsel der Perspektiven eingefunden habe.
Den Erzählstil von Len Vlahos kann ich kaum beschreiben. Zuerst hätte ich gesagt trocken und nüchtern, aber dazu war die Geschichte an zu vielen Stellen sehr bewegend. Ich kann euch nur raten, macht euch ein eigenes Bild von diesem Buch. Es ist ein Buch, das man gelesen haben muss, um es zu verstehen.

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Veröffentlicht am 19.01.2020

Spanned und gespenstig!

Whisper
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Die Geschichte:
Noas Mutter ist eine berühmte Schauspielerin, die sich nun in einem kleinen Dorf ein kleines Haus als Feriendomizil gekauft hat. Dieses Haus wird Noa später Whisper taufen, denn dort geschehen ...

Die Geschichte:


Noas Mutter ist eine berühmte Schauspielerin, die sich nun in einem kleinen Dorf ein kleines Haus als Feriendomizil gekauft hat. Dieses Haus wird Noa später Whisper taufen, denn dort geschehen außergewöhnliche Dinge. Schon auf dem Weg dorthin hat Noa kein gutes Gefühl und es gibt böse Vorzeichen. Doch als sie dann im Haus auf dem Land ankommen, scheint alles normal, nur ein bisschen runtergekommen und renovierungsbedürftig. David, ein Junge aus dem Dorf, soll bei den Renovierungsarbeiten helfen. Etwas an ihm fasziniert Noa und doch möchte sie sich eigentlich nur von ihm verhalten. Eines Abends spielen sie ein Spiel, ein Spiel, das alles verändern wird. Es handelt sich um eine Geister-Seance, die erst lustig und dann unheimlich ist. Denn es antwortet tatsächlich ein Geist. Ein Geistermädchen, das vor 30 Jahren auf dem Dachboden von dem alten Haus ermordet worden ist. Hatten David und Noa nur eine Sinnestäuschung oder entwickelt sich das ganze tatsächlich zu einer Jagd nach einem geheimnisvollen Mörder?

Meine Meinung:


Obwohl mir der Einstieg in die Geschichte etwas schwer fiel, konnte ich nach ein paar Seiten das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Den Einstieg fand ich deswegen etwas schwierig, weil ich nicht so schnell einen Bezug zur Protagonistin herstellen konnte. Aber das Buch ist super spannend geschrieben, sodass ich dann doch schnell in die Geschichte eintauchen konnte.
Ich mag die paranormalen Phänomene, die so geschickt mit der Realität verknüpft sind, dass man sich wirklich ein bisschen gruselt und das Gefühl hat, dass alles möglich ist!
Alles ist auch möglich in Bezug auf die Frage, wer nun der Mörder des Mädchens ist. Ich hatte beim Lesen immer wieder neue Vermutungen, die ich dann doch alle wieder verworfen habe und die eigentliche Auflösung hat mich dann echt überrascht!
Mein Lieblingselement der Geschichte waren die kurzen Abschnitte aus dem Tagebuch des toten Mädchens, die vor jedem Kapitel zu lesen waren. Sie haben nie zu viel aufgedeckt, hatten aber immer irgendeinen Bezug zum darauffolgenden Kapitel. Auch das hat die Spannung verstärkt und ist von der Autorin wirklich sehr gut komponiert.
Wer spannende Geschichten liebt und sich gerne ein bisschen gruselt, der hat mit Whisper genau das richtige Buch für sich gefunden!

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Spektakulärer Abschluss der Reihe!

Scythe – Das Vermächtnis der Ältesten
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Die Geschichte endet:
Nach dem Untergang von Endura hat der größenwahnsinnige Scythe Goddard die Macht ergriffen und damit viel Leid über die Menschen gebracht. Denn unter seiner Herrschaft sind Massennachlesen ...

Die Geschichte endet:


Nach dem Untergang von Endura hat der größenwahnsinnige Scythe Goddard die Macht ergriffen und damit viel Leid über die Menschen gebracht. Denn unter seiner Herrschaft sind Massennachlesen erlaubt und er setzt viele Gesetzte außer Kraft, die die Nachlese geregelt haben. Ein Großteil der Scythe steht hinter ihm. Entweder aus Angst oder aus Überzeugung. Aber dennoch gibt es hier und da Gruppen, die sich gegen ihn auflehnen. Erst nur im Stillen und Geheimen, doch dann in aller Öffentlichkeit, um seine Schreckensherrschaft endlich zu beenden.
Einer von ihnen ist Grayson Tolliver. Er hat eigentlich nichts mit den Scythe zu tun, doch er ist vom Thunderhead auserwählt, die Menschheit zu retten. Denn der Thunderhead verfolgt seinen ganz eigenen Plan, wie er Goddards Machenschaften unterbinden kann. Das Problem ist nur, dass es ihm untersagt ist zu handeln, weil er sich in die Angelegenheiten der Scythe nicht einmischen darf. Deswegen braucht er Grayson. Sozusagen als seine ausführende Kraft. Doch reicht die Allwissenheit des Thunderheads aus, um die ganze Welt zu retten? Und hat das Scythe-Tum noch eine Zukunft?


Meine Meinung:


Den letzten Teil habe ich nur so verschlungen! Und jetzt bin ich traurig, dass es vorbei ist. Das Ende des Buches hat mich sowieso etwas melancholisch gestimmt. Es ist richtig gut geschrieben und lässt einen mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück.
Neal Shusterman ist es gelungen, alle angefangenen Handlungsstränge super zusammenzuführen. Es kommen sogar noch einige neue hinzu und doch ist am Ende alles eine runde Sache. Dadurch bleibt es bis zum Schluss spannend und es gibt viele unvorhergesehene Wendungen.
Ich werde viele Charaktere vermissen, denn sie sind mir im Laufe der Zeit echt ans Herz gewachsen und da man die Geschichte aus so vielen Perspektiven erzählt bekommt, habe ich auch wirklich das Gefühl, sie alle gut zu kennen.
An dieser Stelle möchte ich noch einmal Neal Shustermans Talent für die Kompositionen seiner Geschichten loben. Auch diese ist abwechslungsreich gestaltet und er spielt mit unterschiedlichen Erzählstilen.
So, nachdem ich das Feld von hinten aufgerollt habe, komme ich nun zum Anfang: Da habe ich nämlich einen kleinen Kritikpunkt. Ich war am Anfang echt irritiert, in welcher Zeit wir uns befinden und wie viel Zeit zwischen bestimmten Ereignissen lag. Auf einmal gab es einen großen Zeitsprung, aber irgendwie schien keine Zeit vergangen zu sein. Das hat mich verwirrt. Ich weiß nicht, ob ich vielleicht etwas wichtiges überlesen habe, oder ob es einfach nur nicht ganz so gut komponiert wurde wie der Rest. Festzuhalten ist aber, dass das meiner Liebe zu dieser Reihe keinen Abbruch getan hat! Der dritte Band ist, wie seine beiden Vorgänger einfach nur toll! Handlung, Schreibstil, Charaktere, Setting – alles passt und hat mich vom ersten Moment an beeindruckt. Lasst euch ebenfalls von dieser Reihe beeindrucken!

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Veröffentlicht am 18.01.2020

Mit Musik wirds super!

Dear Evan Hansen
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„Das Ich, das ich bin, ist nicht mehr das Ich, das ich war.“

Evan Hansen ist ein unscheinbarer Teenager, der mit allerlei Ängsten und sich selbst zu kämpfen hat. Deswegen hat sein Therapeut ihm geraten, ...

„Das Ich, das ich bin, ist nicht mehr das Ich, das ich war.“



Evan Hansen ist ein unscheinbarer Teenager, der mit allerlei Ängsten und sich selbst zu kämpfen hat. Deswegen hat sein Therapeut ihm geraten, Briefe an sich selbst zu schreiben. Durch ein unglückliches Missverständnis gerät einer dieser Briefe in die falschen Hände. Und auf einmal sieht es so aus, als wäre er der beste Freund eines weiteren Einzelgängers seiner High School: Connor Murphy, der vor kurzem Selbstmord begangen hat. Dieses Missverständnis eröffnet Connor eine völlig neue Welt: Auf einmal wird er geliebt und beachtet. Von Connors Eltern, von den Leuten an seiner Schule und, was am wichtigsten ist, von Connors Schwester Zoe, in die er schon lange heimlich verliebt ist. Doch kann er all diese Beziehungen auf einem Gerüst von Lügen aufbauen? Evan kommen Zweifel, doch er verpasst immer wieder den Moment, um die Wahrheit zu sagen. Und so entwickelt sich seine Lüge immer weiter und trägt Früchte, wie zum Beispiel das Connor-Projekt, das verhindern soll, dass Connor vergessen wird. Denn:

„No one deserves to be forgotten“



Das ist ein Zeile aus dem Lied Disappear aus dem Musical Dear Evan Hansen, auf dem das Buch beruht. Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil mir die Musik aus dem Musical schon sehr gefallen hat. Jetzt, nachdem ich auch das Buch kenne, gefällt mir das Musical gleich noch viel besser, aber mit dem Buch habe ich mich etwas schwer getan.
Das liegt vor allem daran, dass es sich ziemlich gezogen hat. Da merkt man, dass es im Musical mehr zu sehen und zu hören gibt, was in Worten wiedergegeben eher langweilig wird.
Denn die Story an sich ist super und hat die richtige Botschaft:
„Niemand hat es verdient, vergessen zu werden.“ Und jeder Mensch hat sein eigenes Päckchen zu tragen, doch anstatt uns abzuwenden, müssen wir uns ihnen zuwenden und unsere Hilfe anbieten. Das fand ich sehr eindrucksvoll.
Was ich persönlich an der Geschichte schwierig finde, sind Evans Lügen. Ich kann es nicht leiden, wenn man als Leser weiß, dass dieses Lügengebilde irgendwann zusammenbrechen wird. Ich mag dieses Gefühl einfach nicht. Aber das ist eine (vielleicht etwas merkwürdige) Eigenheit von mir.
Ansonsten finde ich nämlich, dass dieses Buch gelesen werden sollte. Wer sich das Lesen etwas versüßen will, hört einfach die Lieder aus dem Musical währenddessen. Die kann ich euch auch sehr empfehlen!

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Veröffentlicht am 18.01.2020

EIne Geschichte, die berührt und Spaß macht zu lesen.

Einmal Pech und elfmal Glück
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Die Geschichte:
Der 12-jährige Sami musste mit seinem Opa aus seiner Heimat Afghanistan fliehen. Ihre Flucht war lang und beschwerlich, doch seit Kurzem sind die beiden in Amerika angekommen und leben ...

Die Geschichte:


Der 12-jährige Sami musste mit seinem Opa aus seiner Heimat Afghanistan fliehen. Ihre Flucht war lang und beschwerlich, doch seit Kurzem sind die beiden in Amerika angekommen und leben sich dort einigermaßen ein. Samis Großvater spielt ein traditionelles afghanisches Instrument, die Rubab. Das Instrument ist das einzige, was den beiden aus ihrer Heimat geblieben ist. Außerdem ist es ihre Einkommensquelle, denn Samis Opa ist Straßenmusiker und erfreut sich und die Leute mit seiner Musik. Als die Rubab eines Tages gestohlen wird, wird damit auch die Lebensfreude seines Großvaters gestohlen. Für Sami ist deswegen klar: Er muss die Rubab zurückbekommen! Er findet sie in einem Musikladen, wo sie für 700 Dollar zum Verkauf angeboten wird. Sami hat nicht so viel Geld, aber er hat eine Idee, wie er zu Geld kommen könnte. Und so beginnt er, Tauschgeschäfte mit seinen neuen Klassenkameraden abzuwickeln. 11 Tauschgeschäfte liegen zwischen ihm und der Rubab, ein langer Weg, auf dem Sami viele neue Freunde findet.


Meine Meinung:


Samis Geschichte ist eine sehr berührende Geschichte. Es wird erzählt, was Krieg und Flucht mit den Menschen, besonders mit Kindern machen und wie zerstörerisch sie sind. Das alles aus der Perspektive eines Kindes zu lesen ,ist sehr beeindruckend. Es ist nicht brutal und ausführlich, aber gerade das Nicht-Gesagte wiegt schwer, weil es für den kleinen Jungen so unaussprechlich ist. Ich würde sagen, das Buch ist so geschrieben, dass es Kinder zwischen 10 und 12 gut lesen und verstehen können, und gleichzeitig hat die Geschichte eine Tiefe, die auch jeden Erwachsenen beeindruckt.
Ich finde toll, wie die Autorin es geschafft hat, die fremde Kultur der Paschtunen mit Hilfe des Buches dem Leser näherzubringen. Sie erklärt die Unterschiede zwischen der amerikanischen und der afghanischen Kultur. Unterschiede, bei denen es wichtig ist, dass wir sie uns bewusst machen. Denn das lässt sich auch auf die Flüchtlinge in Deutschland beziehen. Die Botschaft des Buches ist: Es gibt Unterschiede zwischen den Kulturen, aber die müssen nicht zu Hindernissen werden. Erst wenn wir sie akzeptieren, können wir Freundschaften schließen.
Ich finde, genau diese Botschaft macht das Buch sehr wichtig; wichtig für Groß und Klein. Und da das alles in eine so nette Geschichte verpackt ist, macht das Lesen auch noch Spaß!

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