Zuerst wirr, zwischendurch langatmig und am Ende passiert ganz viel
Rose in ChainsDas Cover hat mich direkt neugierig gemacht. Auf mich wirkt es sehr geheimnisvoll und die farbliche Gestaltung gefällt mir unheimlich gut.
Der Schreibstil von Julie Soto ist flüssig und gut zu lesen. ...
Das Cover hat mich direkt neugierig gemacht. Auf mich wirkt es sehr geheimnisvoll und die farbliche Gestaltung gefällt mir unheimlich gut.
Der Schreibstil von Julie Soto ist flüssig und gut zu lesen. Allerdings fiel mir der Einstieg nicht ganz so leicht. Man ist direkt mitten im Geschehen, quasi reingeworfen worden. Zu Beginn gibt es auch viele Namen, viele Erklärungen - für mich waren das zu viele Informationen auf einmal und ich hatte schon leichte Schwierigkeiten damit.
Zwischen den Kapiteln gibt es auch oft immer Kapitel, die zu einer Zeit in der Vergangenheit spielen. So bekommt man nochmal Eindrücke und auch Informationen, was vorab gewesen ist.
Das Buch ist aus der Erzähl-Perspektive geschrieben. Als Leser begleitet man die 25-jährige Prinzessin Briony von Rosewood/Evermore. Ich mochte Briony, wobei sie mir manchmal schon etwas sehr naiv vorkam. Dennoch ist sie sehr sympathisch und man muss sie einfach mögen. Sie hat eine starke Persönlichkeit, aber auch eine verletzliche Seite. Und sie ist eine sehr starke Gedankenzauberin. Das Magiesystem unterscheidet hier zwischen Gedankenzauber und Herzzauber - es hier aber weiter zu erläutern wäre zu detailliert. Dafür müsst ihr das Buch schon selbst lesen.
Die im Klappentext wähnte Schwärmerei/Liebesgeschichte nimmt hier im Auftaktband leider nur sehr schleppend und wenig Fahrt auf. Wer also nach Spice oder Romance sucht ist hier eher fehl am Platz. Mir persönlich fehlte es bei Briony und Toven an der Kommunikation zwischen den beiden. Ich finde, sie hätten mehr miteinander reden sollen/müssen. Das hat mich schon etwas genervt, weil vieles einfach offensichtlich war und es keiner aussprechen wollte.
Die Momente, in denen Magie angewandt wird, haben mir richtig gut gefallen. Es hatte schon ein wenig Harry Potter-Feeling, vor allem als man mal den Unterricht an der Magie-Academy als Leser begleiten durfte. Es gibt auch magische Kämpfe, die es wirklich in sich haben. Das Magie-System hat mir insgesamt richtig gut gefallen.
Bevor man zu dem Buch greift empfehle ich auf jeden Fall die Triggerwarnung anzuschauen. Es gibt wirklich viel Gewalt, Frauen werden super schlecht behandelt und auch misshandelt. Es gibt schon krasse Themen, die in diesem Buch Platz haben.
Am Ende ist der Funke bei mir leider nicht übergesprungen. Es ging mir einfach zu schleppend voran und hat sich oftmals zäh angefühlt. Es gibt schon die ein oder andere überraschende Wendung, aber auch einiges, was ziemlich vorhersehbar ist. Viele Dinge werden nur angerissen, so dass man als Leser viel rätselt und leider wird auch vieles offen gelassen. Ja, es ist nur der Auftaktband zu einer Reihe, aber dennoch hätte ich mir mehr und schnellere Aufklärung gewünscht. Es hat mich eher oftmals frustriert.
Fazit:
Mich konnte der Auftaktband "Rose in Chains" von Julie Soto leider nicht überzeugen. Es gibt eine starke, sympathische aber auch naive Protagonistin, die Lovestory ist wenig bis kaum vorhanden und viele offene Fragen werden nicht weiter ausgeführt. Das Magie-System und das World-Building haben mir allerdings sehr gut gefallen. Ich weiß noch nicht, ob ich die Reihe fortführen werde.