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Veröffentlicht am 24.07.2024

Super Fortsetzung

Die Morde von Salisbury
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Die Morde von Salisbury von Katherine Webb
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Es ist ein unerträglich heißer Sommer in der Grafschaft Wiltshire im Südwesten Englands. In einem ausgetrockneten Flussbett ...

Die Morde von Salisbury von Katherine Webb
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Es ist ein unerträglich heißer Sommer in der Grafschaft Wiltshire im Südwesten Englands. In einem ausgetrockneten Flussbett wird die Leiche des vor Jahren verschwundenen Lee Geary gefunden. Sein Schicksal war 2011 eng mit dem Fall der zwanzigjährigen Holly Gilbert verflochten, die damals von einer Brücke stürzte. Ihr Tod war ein Medienmagnet, die Leute wollten Gerechtigkeit für Holly, sie wollten einen Schuldigen. Rasch wurden drei Verdächtige festgenommen, und Geary war einer davon. Alle drei starben damals innerhalb weniger Monate nach Holly. In der sengenden Hitze versuchen Inspector Matthew Lockyer und Constable Gemma Broad einen kühlen Kopf zu bewahren und die Fäden der Cold Cases zu entwirren. Dabei graben sie alte Geheimnisse aus, die viele lieber unentdeckt gelassen hätten.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Vom Cover her passt dieser Folgeband gut zum Vorgänger. Dieses Mal wird das Rot vom Blau abgelöst, was mir ebenfalls sehr gut gefällt. Die Story wird in der dritten Person geschildert. Auch hier handelt es sich wieder um einen Cold Case.

Dieser Fall spielt während der Corona-Zeit, was ich insofern gut fand. Einige Autoren umgehen dieses Thema geschickt, aber mir gefällt es besser, wenn es nicht unerwähnt bleibt. Wir haben alle in dieser Krise gesteckt und auch wenn es teilweise noch erschreckend ist, an diese Zeit zurückzudenken, ist es wichtig, dieses nicht unter den Teppich zu kehren.
Das Ermittlerduo gefiel mir weiterhin sehr gut, sie harmonieren einfach perfekt miteinander – so unterschiedlich sie auch sein mögen. Der Fall braucht ein wenig Zeit, um in Fahrt zu kommen, aber das finde ich bei einem Krimi durchaus nicht ungewöhnlich. Außerdem haben wir hier ja auch über 500 Seiten vor uns – da darf man sich etwas Zeit lassen.

Katherine Webb konnte mich auch mit ihrem zweiten Krimi auf ganzer Linie überzeugen und begeistern. Wir kehren nicht nur zu einem Cold Case, sondern auch in die beängstigende Corona-Zeit zurück, was mir gut gefiel, wenn man das so sagen darf. Dieses Virus ist immer noch ein Thema, wenn auch nicht mehr auf Seite eins der Nachrichten. Aber so viel nur am Rande. Ansonsten hat mir die Art und Weise gefallen, wie die Story aufgebaut ist. Der Schreibstil der Autorin ist einfach klasse und man kann miträtseln, wer hinter allem steckt. Eine leichte Ahnung hatte ich schon, die sich auch zum Teil bestätigte. Die Lesefreude hat dies nicht gestört. Für mich hatte auch Band 2 wieder etwas undefinierbar Besonderes, so dass es mir ein weiteres Mal schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen. Eine glatte Leseempfehlung für Krimi-Fans.


Die Reihe

Der Tote von Wiltshire http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=2504
Die Morde von Salisbury

Zum Autor

Katherine Webb, geboren 1977, wuchs im englischen Hampshire auf und studierte Geschichte an der Durham University. Später arbeitete sie mehrere Jahre als Wirtschafterin auf herrschaftlichen Anwesen. Auf ihr großes internationales Erfolgsdebüt »Das geheime Vermächtnis« folgten weitere SPIEGEL-Bestseller-Romane. Nach längeren Aufenthalten in London und Venedig lebt und schreibt sie heute in der Nähe von Bath, England.


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512 Seiten
übersetzt von Frank Dabrock
ISBN 978-3-453-42938-3
Preis: 12 Euro
erschienen bei https://www.penguin.de/verlage/heyne
Leseprobe https://www.penguin.de/autoren/katherine-webb/384648

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 24.07.2024

Große Enttäuschung

Ein gefährliches Talent
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Ein gefährliches Talent von Camilla Sten
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Die forensische Psychologin Rebecca Lekmann kehrt nach vielen Jahren wieder in ihre Heimatstadt Djursholm zurück, um ...

Ein gefährliches Talent von Camilla Sten
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Die forensische Psychologin Rebecca Lekmann kehrt nach vielen Jahren wieder in ihre Heimatstadt Djursholm zurück, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Dafür lässt sie ihre Ehefrau und auch eine glänzende Karriere in den USA zurück. Eines Nachts erhält sie einen Anruf ihres ehemaligen Kollegen Leo: Rebeccas alte Highschool-Freundin Louise wurde in ihrer luxuriösen Villa brutal getötet. Rebecca beginnt, auf eigene Faust den Mord um Louise aufzuklären. Wer hat sie getötet und warum? Und weshalb hat Louise nur wenige Wochen vor dem Mord versucht, Rebecca zu kontaktieren – obwohl sie geschworen hatte, Rebecca nie wiedersehen zu wollen? Je näher Rebecca den Menschen um Louise kommt, desto brenzliger wird es für sie selbst. Am Ende muss sie sich fragen, welches Risiko sie tatsächlich bereit ist einzugehen ...
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist vom Stil her wieder genau wie die Vorgänger gehalten, was mir gut gefällt. Es hat wieder einen leicht mysteriösen Touch, was bei den Büchern der Autorin eigentlich genau richtig ist – hier ist aber nichts Unheimliches an der Story dran. Erzählt wird die Geschichte in der ersten Person aus der Sicht der Protagonistin Rebecca.

Die beiden Vorgänger der Autorin habe ich verschlungen und fand sie wirklich großartig. Daher musste ich natürlich auch dieses Buch haben, obwohl ich den Klappentext nicht ganz so ansprechend fand wie die der anderen Bücher. Aber darauf kommt es bei einem Lieblingsautor irgendwann auch nicht mehr an, oder? Leider wurde ich hier auf ganzer Linie enttäuscht. Die ersten 100 Seiten passierte im Grunde nichts, obwohl es natürlich auch da schon den Mord an Louise gibt. Aber dann wird wahllos in der Zeit herumgesprungen, oft nicht einmal gekennzeichnet. Das sorgte bei mir nicht nur für Verwirrung, sondern ich habe auch den roten Faden vermisst. Hier sind wir nämlich nach gut 80 Seiten auf ein Thema gestoßen, auf das ich mir im Zusammenhang mit dem Mord nicht wirklich einen Reim machen konnte. Dazu kommt noch, dass ich dieses Thema nicht interessant fand, aber das ist ja Geschmackssache. Ich habe hier eindeutig den Thrill vermisst, den die Autorin in ihren anderen Büchern eindeutig fabelhaft herausgestellt hat. Für einen Thriller eindeutig zu lahm angelegt, sorry.

Camilla Sten konnte mich mit diesem Buch in keiner Weise überzeugen oder gar mitreißen. Die ersten für mich entscheidenden Seiten plätscherten eher dahin, es kam für mich keine Spannung auf. Auf den mysteriösen Touch wurde hier ganz verzichtet, was ich zusätzlich als schade empfand. Aber auch ohne dies hätte die Autorin viel mehr aus der Geschichte machen können. Bin ich es gewohnt, überraschende Wendungen zu erhalten, einen hohen Spannungsbogen und gut dargestellte Charaktere, so blieb hier in meinen Augen alles komplett auf der Strecke. Ich muss auch zugeben, dass ich nach viel Lesezeit mit diesem Buch schon entnervt war und den Rest quergelesen habe. Wenn hier wirklich noch etwas Spannendes passierte, war es für mich aber leider schon zu spät. Für mich eine richtige Enttäuschung in diesem Monat und daher keine Leseempfehlung.




Zum Autor

Camilla Sten wurde 1992 geboren und studiert an der Universität Uppsala Psychologie. Sie interessierte sich schon früh für Politik und schreibt Artikel über Feminismus, Rassismus und das aktuelle politische Klima für diverse schwedische Zeitungen. Gemeinsam mit ihrer Mutter, der Bestseller-Autorin Viveca Sten, schrieb sie bereits mehrere Bücher. »Das Dorf der toten Seelen« ist ihr Thrillerdebüt.


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384 Seiten
übersetzt von Nina Hoyer, Justus Carl
ISBN 978-3-36500-478-4
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de
Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/ein-gefahrliches-talent-9783365004784

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag


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Veröffentlicht am 22.07.2024

Da ist noch Luft nach oben

Tell Me Lies
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Tell me lies von Teresa Driscoll
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Nach einem großen Vertrauensbruch, der ihre Ehe gehörig ins Wanken brachte, suchen Hannah und Sam verzweifelt nach einem gemeinsamen ...

Tell me lies von Teresa Driscoll
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Nach einem großen Vertrauensbruch, der ihre Ehe gehörig ins Wanken brachte, suchen Hannah und Sam verzweifelt nach einem gemeinsamen Neuanfang mit ihrer achtjährigen Tochter Lily im Gepäck – und wo ginge das besser als im malerischen Owl Cottage im schönen Cornwall? Doch etwas an dem Ferienhaus weckt in Hannah dunkle Erinnerungen ...
Als sie tote Lebewesen auf der Türschwelle findet und mysteriöses Klopfen an der Tür wahrnimmt, kann Hannah nicht anders, als sich zu fragen, ob jemand ein boshaftes Spiel mit ihr spielt – oder ob die Vergangenheit, vor der sie weggelaufen ist, sie nun endlich eingeholt hat.
Die schrecklichen Ereignisse gehen immer weiter und greifen auch bald auf die Gemeinde über, was die Polizei alarmiert. Hannah wendet sich währenddessen hilfesuchend an ihren Ehemann. Dieser weist ihre Sorgen jedoch einfach ab, und sie beginnt sich zu fragen, ob es falsch war, ihm überhaupt jemals zu vertrauen. Machen die Erinnerungen sie paranoid, oder steckt etwas viel Schlimmeres dahinter, als sie sich vorzustellen wagt?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover hat für mich einen mysteriösen Touch, der gut zur Geschichte passt. Geschildert wird die Story zum größten Teil in der ersten Person aus Hannahs Sicht. Es kommen aber auch andere Charaktere in der dritten Person zu Wort. Die Haptik des Titels gefällt mir sehr gut, ist sie doch ein wenig erhoben und rau.

Die Geschichte startet schon gleich mit Tag sieben im Owl Cottage, wo sich über die vergangenen Tage einiges ereignet hat, was zu diesem speziellen Punkt führte. Danach werden die einzelnen Tage in Cornwall geschildert, was schnell vor sich ging und somit einen hohen Spannungsbogen erzeugte. Hat mir sehr gut gefallen, weil nicht ewig drumherum geredet wurde. Merkwürdige Dinge ereigneten sich schon am ersten Tag und gerade Hannah war dadurch verunsichert. Bei ihr merkt man ganz deutlich, dass sie äußerst zurückhaltend ist. Liegt wohl auch darin begründet, dass ihre Ehe gerade eine erhebliche Krise durchmacht. Doch auch in Hannahs Vergangenheit gibt es ein bestimmtes Ereignis, das sie weder verarbeitet hat noch in Gänze erfassen kann. Aber da sich die Geschichte an sich schnell entwickelt, ist der Leser sowohl mit den Hintergründen zu Hannahs Eheproblemen als auch mit ihrer Vergangenheit immer gut informiert. Die komplette Auflösung gerade hinsichtlich der früheren Ereignisse gibt es natürlich erst am Schluss des Buches, aber man wird trotzdem nicht ganz im Dunkeln gelassen.

Teresa Driscoll hat mit dieser Story sehr gut gestartet, so dass ich hoffte, ein Highlight in Händen zu halten. Leider wurden bestimmte Phrasen nach einiger Zeit immer wiederholt, so dass nichts Neues ans Tageslicht kam und eher ins Langatmige abdriftete. Hannah als Protagonistin gefiel mir recht gut, aber ihre teilweise lethargische Art und Weise nervte mit der Zeit. Ich hatte ständig das Gefühl, nicht wirklich an sie heranzukommen, um eine Verbindung aufzubauen. Die einzelnen mysteriösen Ereignisse wurden gut erzählt und sorgten bei mir für eine leichte Gänsehaut. Das Zurückspringen in verschiedene Abschnitte von Hannahs Vergangenheit empfand ich als gelungenen Schachzug. Leider gefiel mir die Art und Weise der schlussendlichen Aufklärung nicht so gut und enttäuschte mich etwas. Es war wie ein schnelles Runterrattern der Erklärung, weil diese ja noch fehlte. Kein erzeugter Spannungsbogen, keine Überraschung mehr. Fand ich sehr schade, denn die Geschichte hat in meinen Augen somit ihr vorhandenes Potenzial nicht ganz ausgeschöpft. Ein guter Thriller, der ein besseres Ende verdient gehabt hätte.



Zum Autor

Viele Jahre war Teresa Driscoll als Journalistin z.B. für die BBC tätig, und verfolgte Geschichten über die Schattenseiten des Lebens. Sie sah, welche Wellen jedes Verbrechen schlug und welch einschneidende Auswirkungen es auf die Beteiligten hatte. Dies erforscht sie in ihren düsteren Romanen. Sie lebt mit ihrer Familie im schönen Devon und schreibt sowohl Frauenromane als auch Krimis. Ihre Titel wurden bereits in über zwanzig Sprachen veröffentlicht.


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416 Seiten
übersetzt von Sonja Häußler
ISBN 978-3-36500-579-8
Preis: 12 Euro
erschienen bei https://www.harpercollins.de
Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/tell-me-lies-9783365005798

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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Veröffentlicht am 18.07.2024

Super Ermittlerduo

Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie
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Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie von Axel Petermann und Petra Mattfeldt
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Köln, Juni 2023: Es ist heiß. Die Sonne brennt. Die Flüsse befinden sich auf neuen Niedrigständen, ...

Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie von Axel Petermann und Petra Mattfeldt
erschienen bei Blanvalet

Zum Inhalt

Köln, Juni 2023: Es ist heiß. Die Sonne brennt. Die Flüsse befinden sich auf neuen Niedrigständen, als eine einbetonierte, zerstückelte weibliche Leiche im Rhein gefunden wird. Sophie Kaiser, die ambitionierte Profilerin des BKA, wird zum Fundort gerufen und übernimmt die Ermittlungen. Durch ihr Asperger-Syndrom bewertet sie Zusammenhänge anders als andere und erkennt bald gemeinsam mit ihrem Kollegen Leonhard Michels, dass ein Serienmörder am Werk ist. Als eine weitere Frau verschwindet, vermutet Kaiser, dass sie nicht nur nach einem Mörder suchen: Ein Täterduo – ein junges Paar, frisch verheiratet – lockt die Frauen in die Falle … Doch wer ist Täter und wer Opfer – und wer treibt ein falsches Spiel?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieser Fortsetzung ist vom Stil her wieder wie der Auftakt gehalten – nur die Farbe ist von Rot auf Blau gewechselt. Gefällt mir aber gut und es lässt sich erneut eine Andeutung eines Totenkopfes erahnen. Im vorderen Klappendeckel gibt es wieder eine Vorstellung der Autorin, im hinteren der Ermittler. Erneut wird die Story in der dritten Person geschildert und auch hier handelt es sich abermals um einen wahren Fall, der von den Autoren in einigen Punkten abgeändert wurde. Mehr dazu erfahrt ihr im Nachwort, das man lieber erst hinterher lesen sollte.

Solche True Crime-Fälle empfinde ich persönlich als wesentlich schlimmer als einen „normalen“ Thriller. Hier weiß man ganz genau, dass sich die Ereignisse (mehr oder weniger) so zugetragen haben und die grausamen Details nicht nur der Fantasie der Autoren entspringt. Solch perfiden Verbrechen mit augenscheinlich ganz unauffälligen Menschen passieren genau um uns herum. Ich finde das beängstigend und vor allem erschreckend.
Auch dieser Fall sparte nicht an bestialischen Details, so dass ich einige Sätze einfach mal überlesen habe. Was gerade diese Täter ihren Opfern antaten, war mir stellenweise wirklich zu viel.
Sophie Kaiser und Leonhard Michels sind erneut die Ermittler, arbeiten aber mittlerweile beim BKA Wiesbaden und werden für diesen Fall nach Köln beordert. Hier merkt der Leser wieder deutlich, wie anders Sophies ganze Art ist, nicht nur ihre Art zu ermitteln. Ich werde jetzt nicht wieder im Einzelnen darauf eingehen, aber ich mochte ihre ganze Person weiterhin und konnte einige ihrer speziellen Verhaltensweisen auch sehr gut nachvollziehen. Leonhard kommt gut mit Sophie klar und geht immens auf sie ein. Gerade das hat mir sehr gut gefallen. Ein außergewöhnliches Ermittlerduo – das findet man nicht in jedem Buch.

Sie war eigenartig, das stimmte. Doch eben im wahrsten Sinne so eigen in ihrer Art, dass sie für ihn ein ganz besonderer Mensch war. Ihre Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzudenken und in den Kopf eines Täters vorzudringen, machte sie zu einer außergewöhnlichen Ermittlerin, die erfolgreich ihre Methoden umzusetzen wusste.
Seite 82/83

Das Autorenduo hat mich auch dieses Mal wieder mit ihrem Fall überzeugen können. Erneut war es eine sehr intensive Erfahrung beim Lesen, bei der ich an meine persönlichen Grenzen kam. Ich hatte es innerhalb weniger Stunden ausgelesen, was nicht zuletzt daran lag, dass dieses Buch leider nur 272 Seiten beinhaltet – wesentlich weniger als der Auftakt. Das fand ich sehr schade, denn auch das Preis-Leistungsverhältnis ist hier in meinen Augen ein wenig danebengegangen. Die Story an sich hat mich fesseln, erschrecken und nachhaltig beschäftigen können. Die Ermittler sind einfach klasse und die Recherche seitens der Autoren ebenfalls. Was ich allerdings auch noch ein wenig kritisiere, ist der Klappentext. Dieser fällt in meinen Augen viel zu ausführlich aus, so dass wir Leser mit dem dort verratenen Täterprofil erst sehr spät konfrontiert werden. Man weiß eigentlich, worauf es hinausläuft. Die Täterschaft stellte sich allerdings noch als Überraschung heraus. Trotz kleiner Kritikpunkte ist dieses Buch erneut ein Highlight für mich geworden und ich bin auf weitere Bände mit diesen tollen Ermittlern sehr gespannt.




Die Reihe

Im Kopf des Bösen – Der Sandmann http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=2650
Im Kopf des Bösen – Ken und Barbie

Zum Autor

Axel Petermann hat als Leiter einer Mordkommission in Bremen und stellvertretender Leiter im Kommissariat für Gewaltverbrechen mehr als 1000 Fälle bearbeitet, in denen Menschen eines unnatürlichen Todes starben. 2000 begann er mit dem Aufbau der Dienststelle »Operative Fallanalyse«, deren Leiter er bis zu seiner Pensionierung 2014 war. Als Dozent für Kriminalistik lehrt er seit vielen Jahren an verschiedenen Hochschulen in Deutschland. Seit 2001 ist er Fachberater für diverse »Tatort«-Formate (u. a. Bremen, Münster, Köln) sowie zahlreicher Dokumentar- und Nachrichtensendungen von ZDF, RTL und SAT1. Seit 2018 ist er Moderator und Fallanalytiker der ZDF-Reihe »Aufgeklärt – Spektakuläre Kriminalfälle«. Er hat bereits einige Bücher veröffentlicht, die zu Spiegel-Bestsellern wurden, u. a. 2015 »Der Profiler« bei Heyne. Axel Petermann hat drei Söhne und lebt mit seiner Frau bei Bremen.

Petra Mattfeldt ist eine deutsche Spiegel- und Bild-Bestsellerautorin, die bereits unter ihrem Namen aber auch unter diversen Pseudonymen veröffentlicht hat. Im Zuge einer anderen Recherche stieß sie auf die Ereignisse rund um die olympischen Spiele im Jahr 1972. Seitdem ließ sie das Thema nicht mehr los, und so entwickelte sie – unter Befragung von Zeitzeugen und gründlicher Recherche – den Roman „München 72“, in dem sie aus der Sicht fiktiver Figuren nachzeichnet, was diese damals gefühlt haben könnten.


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272 Seiten
ISBN 978-3-7645-0832-6
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Blanvalet/1000.rhd
Leseprobe https://www.penguin.de/Paperback/Im-Kopf-des-Boesen-Ken-und-Barbie/Axel-Petermann/Blanvalet/e614204.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 17.07.2024

Leider kein Highlight

Krähentochter
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Krähentochter von Maria Grund
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Småland, März 1986. Eisnebel hängt über den beiden spiegelglatten Seen, die wie leblose Augen in der kargen Landschaft wirken. Bei ihrem ...

Krähentochter von Maria Grund
erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Småland, März 1986. Eisnebel hängt über den beiden spiegelglatten Seen, die wie leblose Augen in der kargen Landschaft wirken. Bei ihrem Anblick fröstelt es die frisch zur Polizistin ausgebildete Sanna, denn zwei Jahre zuvor wurden genau hier die blutigen Überreste eines verschwundenen Mädchens in zwei weißen Koffern gefunden. Der grausame Mörder sitzt seitdem hinter Gittern – zumindest glauben das die Einwohner des Dorfes Augu. Als Sanna erfährt, dass erneut ein Mädchen aus dem Ort vermisst wird, stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an und stößt auf Unstimmigkeiten in der damaligen Beweisführung. Auch wenn die Einwohner ihr mit Misstrauen und Ablehnung begegnen, gibt sie nicht auf. Je mehr sie sich im Dickicht aus Lügen und Geheimnissen verfängt, desto entschlossener ist sie, die Wahrheit ans Licht zu zerren und das verschwundene Mädchen zu finden, bevor es erneut zu spät ist …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 3. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieser Fortsetzung passt vom Stil her zu den beiden Vorgängern und gefällt mir wieder gut. Die Story wird erneut in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven geschildert.

Bei diesem Teil springt die Autorin mit uns Lesern in das Jahr 1986, was weit vor den Ereignissen aus Band 1 und 2 liegt. Sanna ist gerade erst mit ihrer Ausbildung zur Polizistin fertig. Hier merkt man ganz deutlich, dass Sanna noch sehr zurückhaltend ist und teilweise von ihren männlichen Kollegen nicht für voll genommen wird. Sie darf nicht überall dabei sein, ihre Ideen werden abgetan und Spitznamen bekommt sie auch noch verpasst. Hätte nur noch gefehlt, dass sie die Kollegen mit Kaffee hätte versorgen sollen …
Ansonsten kommt hier eine Vielzahl an Menschen zu Wort und wir springen von einem Ort zum nächsten. Ich persönlich musste mich sehr konzentrieren, um den Faden nicht zu verlieren. Aber das lag wohl eher an meiner Situation und nicht am Schreibstil der Autorin, daher gibt es auch keinen Punktabzug dafür.

Jetzt ist das Herz erkaltet, übrig ist nur noch ein Bluterguss.
Seite 33

Maria Grund konnte mich mit dem dritten Band ihrer Reihe leider nicht so überzeugen wie noch mit den beiden Vorgängern. Ich fand es sehr interessant zu sehen, wie Sannas Werdegang und sie selbst sich entwickelt haben, aber mir fehlte das Zusammenspiel mit Eir Pedersen, die leider gar nicht auftaucht. Gerade ihre Verbindung hat mich sonst immer überzeugt und auch die Art von Sanna, die doch ein wenig anders ist als bei anderen Menschen. Eine Ermittlerin mit Ecken und Kanten eben, wovon am Anfang ihrer Karriere selbstverständlich noch nicht viel zu bemerken ist. Erfrischend fand ich die Zeit, in der die Geschichte spielt. Hier wird noch in die Bibliothek gegangen oder es werden Telefonbücher zum Recherchieren gewälzt. Fand ich wirklich klasse. Der Fall an sich war auch spannend, aber für mein Empfinden war hier die Handbremse noch ein wenig angezogen. Einen Bezug zum Titel gab es dieses Mal nicht, was ich mir eigentlich erhofft hatte. Die besondere Atmosphäre aus den anderen Bänden kam hier in meinen Augen nicht zum Tragen, was wirklich schade war. Somit habe ich einen guten Thriller mit einem überraschenden Täter gelesen, der es aber leider nicht zum Highlight für mich geschafft hat.


Die Reihe

Fuchsmädchen
Rotwild http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=2582
Krähentochter

Zum Autor

Maria Grund wurde in einem Vorort von Stockholm geboren. Sie arbeitete viele Jahre als Drehbuchautorin in London und New York und lebt heute auf der schwedischen Insel Gotland. Ihr großes Thriller-Debüt »Fuchsmädchen« wurde für den Crimetime Award nominiert sowie von der Swedish Academy of Crime Fiction als bestes Debüt des Jahres ausgezeichnet. In Deutschland stürmte »Fuchsmädchen« sofort die SPIEGEL-Bestsellerliste.



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352 Seiten
übersetzt von Sabine Thiele
ISBN 978-3-328-11070-5
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.penguin.de/Verlag/Penguin-Verlag/71000.rhd
Leseprobe https://www.penguin.de/Paperback/Kraehentochter/Maria-Grund/Penguin/e617435.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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