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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2022

Spannender Fantasy-Auftakt

Die Göttin und der Prinz. The other side of the sky
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Diese Romantasy-Geschichte wird abwechselnd von Nimh und North erzählt. Nicht nur die Welten, in denen sie leben, sondern auch sie selbst sind sehr gegensätzlich; während Nimh an das Schicksal glaubt, ...

Diese Romantasy-Geschichte wird abwechselnd von Nimh und North erzählt. Nicht nur die Welten, in denen sie leben, sondern auch sie selbst sind sehr gegensätzlich; während Nimh an das Schicksal glaubt, Zauber wirkt und verzweifelt versucht die Rolle auszufüllen, zu welcher sie bestimmt wurde, glaubt und vertraut North nur auf Logik und Technik und versucht, seine durch Geburt vorgegebene Rolle aufzubrechen. Durch ein Unglück landet North plötzlich in der unteren Welt bei Nimh und gerät mitten in einen Kampf um Macht und Vorbestimmung, während dessen er immer mehr an dem zweifelt, was er zu wissen glaubt.

Während ich mich einerseits mehr mit North identifizieren konnte, dessen Welt unserer Realität wahrscheinlich ähnlicher ist, war ich andererseits fasziniert von der Magie und der Gestaltung von Nimhs Welt. Ich mochte beide Charaktere sehr gerne und fand ihre Betrachtungsweisen sehr gut verständlich. Die Sympathie zwischen den beiden, die sich später zu Vertrauen und auch tieferen Gefühlen wandelt, fand ich trotz der kurzen Zeitspanne sehr glaubhaft dargestellt. Zudem hat mir gefallen, dass sie sich selbst und dem, an das sie glauben, trotzdem treu geblieben sind. Auch hat mir die ereignisreiche Erzählweise der Geschichte gepaart mit ruhigen, emotionalen Szenen sehr gefallen, sodass ich durchgehend gefesselt war. Ein kleines Highlight für mich war der Findelkater, aber auch die anderen Nebencharaktere empfand ich als sehr facettenreich und interessant. Ich wurde mehrmals vom Verlauf der Handlung überrascht und freue mich sehr darauf zu erfahren, wie es mit den Figuren im zweiten Teil weitergeht.

Die beiden Hörbuchsprecher*innen, Julia Nachtmann und Aleksandar Radenkovic, haben sehr angenehme Stimmen, denen ich gut folgen konnte und die gut zu den Charakteren von Nimh und North gepasst haben. Die Betonung und die Emotionalität, die man in einigen Szenen heraus hören konnte, haben mir sehr gefallen.

Fazit:
Ein sehr gelungener erster Band dieser Fantasy-Dilogie, mit einem sehr interessanten World-Building, sympathischen Charakteren und einer spannenden Handlung. Ich vergebe sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Lustige Geschichte für Jung und Alt

Der Tag, an dem Tiffany das Wasser aus der Wanne geschaukelt hat
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Erneut begleiten wir in diesem Kinderbuch ab 6 Jahren Tiffany und ihre Familie an einem "ganz normalen" Tag. Diesmal war Tiffany in der Badewanne, hat dabei ein bisschen Wasser im Badezimmer verteilt und ...

Erneut begleiten wir in diesem Kinderbuch ab 6 Jahren Tiffany und ihre Familie an einem "ganz normalen" Tag. Diesmal war Tiffany in der Badewanne, hat dabei ein bisschen Wasser im Badezimmer verteilt und als dann Eines zum Anderen führt, ist irgendwann nicht nur das Badezimmer nass. Wieder einmal beweist der Autor einen hervorragenden Humor, der nicht nur Kinder zum Lachen bringt, sondern auch die vorlesenden Erwachsenen schmunzeln lässt. Dabei gibt es immer wieder kleine Anspielungen und Erklärungen, mit denen Kinder etwas neues lernen. Im Vergleich zu den vorherigen Bänden hatte ich hier allerdings das Gefühl, dass Einiges trotzdem schwer zu begreifen sein könnte, sodass ich eher eine Empfehlung ab ca. 8 Jahren aussprechen würde.

Das Hörbuch ist dabei - wie immer bei Marc-Uwe Kling - ein besonderes Highlight, da der Autor selbst vorliest. Als Meister der Betonung und des Stimmenverstellens hat das Hörbuch einen besonderen Charme, und die Geschichte wirkt noch einmal unterhaltsamer. Die untermalende Musik hätte man meines Empfindens nach auch weg lassen können, aber sie hat zur Handlung gepasst.

Fazit:
Eine tolle, lustige Geschichte für Jung und Alt, die als Hörbuch sogar noch mehr Spaß macht. Empfehlenswerte 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Verliebt in die Lost Boys

The Girl in the Love Song
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Diese Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Violet und Miller erzählt und ist in 4 Teile gegliedert, zwischen denen es jeweils einen (mal kleineren, mal größeren) Zeitsprung gibt. Es ist ...

Diese Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Violet und Miller erzählt und ist in 4 Teile gegliedert, zwischen denen es jeweils einen (mal kleineren, mal größeren) Zeitsprung gibt. Es ist der erste Teil der "Lost Boys"-Trilogie und die Protagonisten der weiteren Teile werden hier bereits eingeführt. Die Geschichte setzt sich sehr detailliert und sensibel mit den Themen Armut, Mobbing, (verbale und physische) häusliche Gewalt und Krankheit (u.a. Diabetes) auseinander.

Violet und Miller kommen aus vollkommen gegensätzlichen familiären und sozialen Verhältnissen. Aufgrund eines Zufalls treffen sie aufeinander, als beide 13 Jahre alt sind und mit großen Problemen zu kämpfen haben. Obwohl sie von Anfang an etwas füreinander empfinden, geben sie diesen Gefühlen nicht nach, um ihre Freundschaft, die für beide schnell überlebensnotwendig wird, nicht zu gefährden. Als sie jedoch älter werden wird es immer schwerer und schmerzvoller, die Gefühle füreinander zu leugnen.
Ich mochte Violet und Miller vom ersten Augenblick an und habe die enge Verbundenheit zwischen ihnen gespürt. Ich mochte ihre enge Freundschaft, die beide auch zu jeder sich bietenden Gelegenheit verteidigt haben. Ich fand es etwas schade, dass sich Violet zwischenzeitlich stark beeinflussen ließ und das Offensichtliche verleugnet hat, aber dennoch waren ihre Entscheidungen und Gefühle für mich nachvollziehbar. Sehr, sehr gut gefallen hat mir, dass Miller sich immer selbst treu geblieben ist.
Neben Violet und Miller habe ich auch Holden, Ronan, River und Shiloh in mein Herz geschlossen. Insbesondere die Dynamik zwischen Miller, Holden und Ronan habe ich absolut geliebt und die Szenen zwischen diesen drei Jungen waren mir mit die Liebsten in diesem Buch.

Diese Geschichte war eine absolute Achterbahnfahrt der Gefühle für mich. Es gab wahnsinnig viele süße, ruhige emotionale Szenen, sowohl zwischen Violet und Miller, als auch zwischen den "Lost Boys"; zugleich gab es Ereignisse und Situationen, die mir das Herz fast gebrochen haben. Ich konnte mich nur schwer von den Seiten lösen, weil die Geschichte durchgehend sehr spannend war, ohne unnötig dramatisch zu sein. Mein Highlight waren zudem die Songtexte von Miller, welche die Geschichte hervorragend ergänzten und sich nahtlos in die Handlung einfügten.

Im letzten Drittel hat sich der Schwerpunkt der Geschichte auf eine Weise verändert, die mir nicht mehr ganz so gut gefallen hat. Die Nebencharaktere, in die ich mich während des Lesens verliebt hatte, wurden kaum noch erwähnt und eine dramatische Wendung wurde mir zu kurz angerissen und abgehandelt, um angemessen gewürdigt zu werden. Dennoch war ich mit dem Ende schließlich zufrieden.

Fazit:
Eine wunderschöne Geschichte über Freundschaft und Liebe, die auch die größten Hindernisse überwinden kann. Nach starken, fesselnden und zutiefst berührenden zwei Dritteln hat das Buch in den letzten Kapiteln leider etwas nachgelassen. Dennoch vergebe ich sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne und freue mich sehr auf die Geschichten der anderen beiden "Lost Boys".

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Informativ und emotional berührend

Loveless (deutsche Ausgabe)
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In diesem Buch begleiten wird Georgia, die gerade ans College wechselt und hofft, dort neue Kontakte zu knüpfen und sich nun endlich zu verlieben. Dieser Plan gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht ...

In diesem Buch begleiten wird Georgia, die gerade ans College wechselt und hofft, dort neue Kontakte zu knüpfen und sich nun endlich zu verlieben. Dieser Plan gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht - nicht nur, weil Georgia introvertiert ist und es ihr schwer fällt, auf Andere zuzugehen, sondern auch, weil sie einfach niemanden findet, den sie sexuell attraktiv findet und küssen möchte. Während sie die verschiedensten Dinge ausprobiert und dabei immer verzweifelter wird, lernt sie viel über Liebe und Sexualität in all ihren Facetten und zerstört beinahe das, was ihr im Leben am wichtigsten ist.

Dieses Buch hat mich sehr berührt und ich finde es sehr schwer, meine Gedanken dazu in Worte zu fassen. Da man die Geschichte aus Georgias Perspektive erlebt, kann man ihre Verwirrung und Verzweiflung spüren und ist ähnlich ratlos wie sie. Ich mochte sehr, wie ihre Gefühle beschrieben wurden und fand ihr Verhalten durchgehend sehr nachvollziehbar - auch, wenn sie vielleicht nicht immer die richtige Entscheidung treffen konnte. Georgia hat nur wenige Freunde, ist dafür aber umso enger mit ihnen verbunden und ich mochte es, auch die Geschichten von Pip, Jason und Rooney als Nebenhandlungen mitzuverfolgen.
Mit den Themen Asexualität und Aromantik hatte ich mich zuvor kaum auseinandergesetzt und daher - das muss ich leider zugeben - nur ein sehr eingeschränktes Verständnis. Ich war überrascht, wie breit gefächert diese Zuordnungen sind und wie unterschiedlich die dazugehörigen Personen empfinden können. Es hat mich sehr berührt, wie belastend es für die betroffenen Personen sein muss, wenn sehnlichster Wunsch und echtes Empfinden nicht überein stimmen.
Dieses Buch hat nicht nur mein Verständnis für Asexualität und Aromantik erheblich verbessert; es ist zugleich eine Danksagung an echte Freunde und verdeutlicht, wie wichtig Freundschaften für uns sind. Es zeigt auf, dass man sich selbst nicht einfach verändert, nur weil man in einer anderen Umgebung ist; dass man sich aber auch gar nicht ändern muss, weil man gut ist so, wie man ist, und es immer jemanden geben wird, der einen so akzeptiert, wie man ist.
Als Kritikpunkte an dieser Geschichte habe ich lediglich, dass sich die erste Hälfte des Buches stellenweise etwas zu lang anfühlte und mir das Auftauchen einer bestimmten Person in Georgias Familie ein wenig zu "offensichtlich" erschien.

Fazit:
Ein wundervolles, informatives und emotional berührendes Jugendbuch über Asexualität, Aromantik und die Bedeutung von Freundschaften. Ich vergebe sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 17.07.2022

Wunderschönes, wichtiges Jugendbuch!

Fünfzehn Tage sind für immer
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Dieses süße Jugendbuch ist aus der Perspektive des 17jährigen, brasilianischen, schwulen, übergewichtigen Felipe erzählt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und Felipe hat einen herrlichen Humor, der beinhaltet, ...

Dieses süße Jugendbuch ist aus der Perspektive des 17jährigen, brasilianischen, schwulen, übergewichtigen Felipe erzählt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und Felipe hat einen herrlichen Humor, der beinhaltet, dass er den Lesenden immer mal wieder auch direkt adressiert. Die Handlung des Buches spielt sich innerhalb von 15 Tagen ab, in denen ein Nachbar und ehemaliger Freund von Felipe bei diesem die Ferien verbringt.

Felipe wird aufgrund seines Gewichts in der Schule gemobbt. Er hat viele Unsicherheiten und keine Freunde. Diese Szenen, in denen er beleidigt und verletzt wird, waren für mich schwer zu ertragen, weil sie sehr realistisch dargestellt waren. Trotz dieses ernsten Themas war das Buch insgesamt jedoch ein sehr angenehmes Leseerlebnis. Dies lag zum Einen an Felipe selbst, der kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn er sich und seine Eigenheiten beschreibt. Zum Anderen lag es an den wundervollen Nebencharakteren: Felipes Mutter, die sicherlich nicht immer einfach zu ertragen ist, aber sehr liebevoll, aufmerksam und einfach cool im Umgang mit Felipe ist; Caio, dem seine Schüchternheit manchmal im Weg steht, der mein Herz aber im Sturm erobert hatte; und Becca, die manchmal notwendig war, um das Offensichtliche auszusprechen. Ich habe beim Lesen oft Lachen müssen oder über eine süße Szene gegrinst. Es war so schön zu erleben, wie aus den beiden Jungs wieder Freunde werden und sie sich gegenseitig Halt geben.

Das Buch vermittelt viele wichtige Werte an junge Leser, vor allem aber wie wichtig es ist, sich selbst zu mögen. Ich mochte zudem auch sehr, dass das Thema Homosexualität zwar mehrfach angesprochen und realistisch behandelt wird, zugleich aber dem Thema Übergewicht nicht den Rang abläuft.
Am Ende gibt es noch einige unbearbeitete Baustellen, was auf eine Fortsetzung hoffen lässt. Ich würde mich sehr freuen, Felipe und Caio wiederzusehen und war ein bisschen enttäuscht, weil das Buch so wahnsinnig schnell vorbei war.

Fazit:
Ein sehr humorvolles, süßes Jugendbuch, das sich mit sehr schwierigen Themen auseinandersetzt und es trotzdem schafft, ein angenehmes Lesegefühl zu vermitteln. Ich habe diese Geschichte sehr genossen und vergebe sehr empfehlenswerte 4,5 Sterne.

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