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Veröffentlicht am 27.11.2024

Schafe und Gewalt

Über dem Tal
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Über dem Tal – Scott Preston
Im Jahr 2001 bricht im nordenglischen Lake District die Maul-und-Klauenseuche aus. Großflächig werden die Schafe in der Gegend gekeult, zahllose Schafsbauern verlieren ihre ...

Über dem Tal – Scott Preston
Im Jahr 2001 bricht im nordenglischen Lake District die Maul-und-Klauenseuche aus. Großflächig werden die Schafe in der Gegend gekeult, zahllose Schafsbauern verlieren ihre Existenzgrundlage.
In dieser verheerenden Situation beginnt dieser Roman, der die Geschichte von Steve Elliman und William Herne erzählt - zweier Schafsbauern, die an ihrer Heimat hängen und es nicht schaffen, ihr dauerhaft fernzubleiben. Die beiden bilden eine Schicksalsgemeinschaft. Früher so etwas wie entfernte Nachbarn, nun Leidensgenossen. Diese Verbindung hat keinerlei sexuelle Komponente ist aber extrem toxisch. Sympathisch waren sie sich nie; der Hof gehört William und außerdem ist da noch dessen Ehefrau Helen.
Das Cover lässt auf einen gemütlichen Heimat- oder Naturroman hoffen. Weit gefehlt. Ich finde, bei diesem Werk wäre die ein oder andere Triggerwarnung angebracht. Es gibt sie durchaus in diesem Buch, die wunderbaren Naturbeschreibungen, Lokalkolorit und fesselnd dichte Atmosphäre. Aber viel stärker noch fällt die Gegenseite ins Gewicht. Denn dies ist ein extrem düsterer, hoffnungsloser, grausamer, brutaler und blutiger Roman. Dennoch ziemlich genial.
Das Leben, das die Schafsbauern in der Einsamkeit der hügeligen Gegend des Lake District führen, ist auch in guten Zeiten kaum als solches zu bezeichnen. Viel Arbeit, viel Ärmlichkeit, als Lohn nur der Blick auf die wunderschöne Landschaft. Dennoch bleiben Steve und William auch nach der Seuche, versuchen einen Neuanfang mit neuen Tieren. Schon der Alltag mit den Tieren wird wenig appetitlich beschrieben, jedoch sehr realistisch. Um den Hof neu aufzubauen, setzt William auf illegale Methoden – bis die Lage völlig eskaliert. Es fließt viel Blut und es gibt einige Tote. Teilweise kam ich mir vor wie in einem Action-Thriller.
Abgesehen davon ist es eigentlich ein sehr ruhiger, nachdenklicher Roman mit einer bedrückend düsteren Atmosphäre. Man spürt die Einsamkeit, auch die Ausweglosigkeit.
Auffällig ist hier auch die Sprache. Steve ist der Erzähler und man nimmt ihm den ungebildeten Schafsbauern absolut ab. Die Ausdrucksweise ist rau und schroff, wie die umgebende Landschaft und die Mentalität der Menschen. Sehr authentisch.
Eine Geschichte, die es in sich hat. Beeindruckend und schwer verdaulich.
5 Sterne

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Sloane und Jasper

Powerless
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Sloane und Jasper
Dies ist bereits der dritte Teil der Chestnut Springs Reihe um die Familie Eaton.
Auch hier sind wieder ganz viele Gefühle im Spiel und insbesondere Jasper ist mir sehr ans Herz gewachsen. ...

Sloane und Jasper
Dies ist bereits der dritte Teil der Chestnut Springs Reihe um die Familie Eaton.
Auch hier sind wieder ganz viele Gefühle im Spiel und insbesondere Jasper ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ganz toll finde ich auch Harvey. Ich bin schon sehr gespannt, wer im nächsten Teil die Hauptrolle bekommen wird, Harvey oder Beau.
5 Sterne, ganz klar.

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Charlotte und Gideon

Tainted Dreams
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Charlotte und Gideon
Mein Grundproblem mit diesem Roman ist die Tatsache, dass es sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie handelt - was aus irgendeinem Grund völlig an mir vorbeigegangen ist. Erst ...

Charlotte und Gideon
Mein Grundproblem mit diesem Roman ist die Tatsache, dass es sich hierbei um den ersten Teil einer Trilogie handelt - was aus irgendeinem Grund völlig an mir vorbeigegangen ist. Erst auf den letzten Seiten dämmerte es mir, da immer noch rein gar nichts aufgelöst war und im Gegenteil immer neue "Kriegsschauplätze" eröffnet wurden. Tatsächlich endet das Ganze dann mit einem üblen Cliffhanger.
Hm ja, die Geschichte an sich ist dadurch natürlich sehr langgezogen und konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen. Auch mit Gideon bin ich bisher nicht wirklich warm geworden. Sicher hat er seine Gründe für sein Verhalten, aber naja, vermutlich liegt mir einfach diese Art der Trilogie nicht - bis Februar hab ich den Anfang bereits wieder vergessen....
2 Sterne

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Veröffentlicht am 12.11.2024

Davos im Wandel der Zeit

Der Zauberberg, die ganze Geschichte
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Der Zauberberg, die ganze Geschichte – Norman Ohler
Davos im Wandel der Zeit
Thomas Manns „Zauberberg“ wird hundert Jahre alt – und prompt erscheinen aktuell so einige Zauberberg-Bücher.
Ohler beleuchtet ...

Der Zauberberg, die ganze Geschichte – Norman Ohler
Davos im Wandel der Zeit
Thomas Manns „Zauberberg“ wird hundert Jahre alt – und prompt erscheinen aktuell so einige Zauberberg-Bücher.
Ohler beleuchtet in seiner plaudernden Sachbuch-Variante das verschneite Davos im Wandel der Zeit. Natürlich spielt Thomas Mann, seine Familie und sein Werk eine große Rolle. Doch er begibt sich auch auf andere Wege. Es gibt Informationen zur Tuberkulose an sich und wie es dazu kam, dass sich ausgerechnet dieser Ort in der Schweiz zur Hochburg der Lungen-Sanatorien entwickelte. Er zeigt auch die Schattenseiten, die im Original weniger eine Rolle spielen und schließlich auch den Niedergang. Warum es zum Beispiel nach dem zweiten Weltkrieg kein Wiederaufleben der Sanatorien gab.
Ein beträchtlicher Teil in der Mitte, der mich ehrlicherweise ein wenig langweilte, beschäftigt sich mit der Tatsache, dass Davos eine Zeitlang nicht nur eine Sanatorien-Hochburg, sondern leider auch eine Nazi-Hochburg war.
Zu meiner Freude kehrt er dann jedoch wieder zu Thomas Mann und seinen Schriftsteller- und Philosophenkollegen zurück, die sich gerne und immer wieder in Davos tummelten.
Man erfährt hochinteressante Hintergründe zu Davos und Thomas Manns „Zauberberg“. Es ist sicherlich von Vorteil, wenn man sich mit dem Bestseller bereits beschäftigt hat und ein gewisses Interesse dafür aufbringt.
Ohler hat einen wunderbar locker-leichten Plauderton. Er wandelt auf berühmten Spuren und lässt immer wieder Anekdoten aus seinem eigenen Liebes-/Familienleben mit einfließen. Es ist also tatsächlich ein ständiger Wechsel zwischen Vergangenheit und Moderne.
Sehr kurzweilig und unterhaltsam. Für Mann-Genießer ein Muss.
5 Sterne

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Ruby

Sag mir, was ich bin
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Sag mir, was ich bin – Una Mannion
Das ist hier wohl noch ein spätes Jahreshighlight vom Steidl-Verlag.
Deena Garvey ist verschwunden. Ihre Schwester Nessa ist am Boden zerstört. Auch nach Jahren kann ...

Sag mir, was ich bin – Una Mannion
Das ist hier wohl noch ein spätes Jahreshighlight vom Steidl-Verlag.
Deena Garvey ist verschwunden. Ihre Schwester Nessa ist am Boden zerstört. Auch nach Jahren kann sie mit dem mutmaßlichen Tod Deenas nicht abschließen. Denn sie verdächtigt ihren Ex-Freund Lucas, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun zu haben. Dieser ist mit der gemeinsamen Tochter Ruby in ein anderes Bundesland, Vermont, gezogen und unterbindet jeglichen Kontakt zwischen Nessa und ihrer Nichte.
Ein großer Teil der Geschichte wird aus Rubys Sicht erzählt, die keine Ahnung von ihrer Geschichte hat und extrem abgeschottet bei ihrem Vater Lucas und dessen Mutter aufwächst.
Ein weiterer Handlungsstrang beschäftigt sich mit Nessa. Zum Einen wird die ganze (dramatische) Vorgeschichte erzählt und dann eben auch die unermüdlichen Versuche über all die Jahre Kontakt mit Ruby aufzunehmen bzw. irgendetwas über ihr Ergehen zu erfahren.
Recht schnell wird klar, um welche Art von Mann es sich bei Lucas handelt. Er ist ein manipulativer Psychopath, der sehr bald auch gewalttätig gegenüber Deena wird. Obwohl ihre Familie und Freunde aufmerksam sind und sie warnen, sind sie am Ende machtlos.
Dies ist eine extrem fesselnde, berührende Geschichte. Etwas zwischen literarischem Roman und Thriller. Dieses Buch hat mich sehr bewegt und auch begeistert!
Lesen! 5 Sterne

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