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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2024

Ruby

Sag mir, was ich bin
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Sag mir, was ich bin – Una Mannion
Das ist hier wohl noch ein spätes Jahreshighlight vom Steidl-Verlag.
Deena Garvey ist verschwunden. Ihre Schwester Nessa ist am Boden zerstört. Auch nach Jahren kann ...

Sag mir, was ich bin – Una Mannion
Das ist hier wohl noch ein spätes Jahreshighlight vom Steidl-Verlag.
Deena Garvey ist verschwunden. Ihre Schwester Nessa ist am Boden zerstört. Auch nach Jahren kann sie mit dem mutmaßlichen Tod Deenas nicht abschließen. Denn sie verdächtigt ihren Ex-Freund Lucas, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun zu haben. Dieser ist mit der gemeinsamen Tochter Ruby in ein anderes Bundesland, Vermont, gezogen und unterbindet jeglichen Kontakt zwischen Nessa und ihrer Nichte.
Ein großer Teil der Geschichte wird aus Rubys Sicht erzählt, die keine Ahnung von ihrer Geschichte hat und extrem abgeschottet bei ihrem Vater Lucas und dessen Mutter aufwächst.
Ein weiterer Handlungsstrang beschäftigt sich mit Nessa. Zum Einen wird die ganze (dramatische) Vorgeschichte erzählt und dann eben auch die unermüdlichen Versuche über all die Jahre Kontakt mit Ruby aufzunehmen bzw. irgendetwas über ihr Ergehen zu erfahren.
Recht schnell wird klar, um welche Art von Mann es sich bei Lucas handelt. Er ist ein manipulativer Psychopath, der sehr bald auch gewalttätig gegenüber Deena wird. Obwohl ihre Familie und Freunde aufmerksam sind und sie warnen, sind sie am Ende machtlos.
Dies ist eine extrem fesselnde, berührende Geschichte. Etwas zwischen literarischem Roman und Thriller. Dieses Buch hat mich sehr bewegt und auch begeistert!
Lesen! 5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.11.2024

Geschichte einer Ehe

Mit den Jahren
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Mit den Jahren – Janna Steenfatt
Geschichte einer Ehe
Eva und Lukas sind seit zwanzig Jahren ein Paar, seit zehn Jahren verheiratet und haben zwei Kinder. Sie scheinen sich ein wenig aus den Augen verloren ...

Mit den Jahren – Janna Steenfatt
Geschichte einer Ehe
Eva und Lukas sind seit zwanzig Jahren ein Paar, seit zehn Jahren verheiratet und haben zwei Kinder. Sie scheinen sich ein wenig aus den Augen verloren zu haben. Beide hinterfragen ihre Lebensentwürfe und -entscheidungen. Die Ehe ist in einer Krise. Und dann ist da noch Jette, die unabhängige Single-Frau, die plötzlich immer wieder auftaucht.
Im Prinzip beschäftigt sich dieser Roman mit ganz alltäglichen Fragen. Wer kennt sie schließlich nicht, die kleinen und großen Krisen, die im Laufe einer langjährigen Beziehung immer mal wieder auftauchen? Auch die Zweifel, die einen im mittleren Lebensalter überkommen können, sind ganz normal. Aus irgendeinem Grund wurde ich mit dieser Geschichte dennoch nicht ganz warm.
Eva und Lukas sind beides authentische, sympathisch fehlerhafte Charaktere – nur finde ich, wird die Geschichte etwas emotionslos erzählt. Grundsätzlich ist die Handlung sehr ruhig, bis auf einen Ausreißer in der Mitte.
Gestört hat mich auch die Rolle, die Jette in dieser Geschichte spielt. So, wie sie anfangs beschrieben wird, ist vieles was folgt, einfach unglaubwürdig. Dann gibt es noch das Thema der Queerness, das immer mal wieder aufgegriffen wird. Fand ich auch etwas unnötig und bemüht wirkend, am Puls der Zeit zu sein.
Ein ruhiger Roman, der sich wunderbar liest und ein wenig dahinplätschert. Gegen Ende wollte ich dann doch wissen, wie es ausgeht – was mich dann aber doch wieder nicht überzeugt hat.
Also ich hatte mit diesem Buch so meine Schwierigkeiten… 3 Sterne

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Erwartungen

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
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Wenn Nachts die Kampfhunde spazieren gehen – Anna Brüggemann
Wie schon der Untertitel verrät, ist dies ein Roman über Mütter und Töchter.
Zwanzig Jahre lang begleitet dieser Roman Regina und ihre beiden ...

Wenn Nachts die Kampfhunde spazieren gehen – Anna Brüggemann
Wie schon der Untertitel verrät, ist dies ein Roman über Mütter und Töchter.
Zwanzig Jahre lang begleitet dieser Roman Regina und ihre beiden Töchter Antonia und Wanda. Die Geschichte steigt ein bei der Abiturfeier von Antonia. Regina ist unzufrieden mit der Figur ihrer Tochter, mit ihrem Gemüt, ihrem fehlenden Ehrgeiz. Ihre zweite Tochter liegt ihr mehr, ist ihr ähnlicher. Was sie nicht sieht, ist, dass Wanda eine Maske trägt, alles tut um ihrer Mutter zu gefallen – und sich dabei geradewegs in eine Essstörung katapultiert.
Regina ist eine sehr unsympathische Protagonistin. Von außen sieht man nämlich fast auf Anhieb, wie hoch ihre Erwartungen an ihre Töchter sind, wie unzufrieden sie mit ihnen und eigentlich mit allem ist, was für ein negatives Selbstbild sie ihren Kindern vermittelt.
Antonia und Wanda sind recht unterschiedliche Mädchen. Wo die eine es längst aufgegeben hat, der Mutter gefallen zu wollen, kämpft die andere bis zur Selbstaufgabe. Gesund ist beides nicht. Auch die Beziehung zueinander leidet unter dem falschen Ehrgeiz Reginas.
Interessant wird es, als die beiden Mädchen zu jungen Frauen, zu Erwachsenen werden. Beide tragen schwere Komplexe und Unsicherheiten mit sich herum. Mit der Liebe tun sie sich, jede auf ihre Art, schwer. Und immer noch ist da im Hintergrund Regina. Sie lässt nie ganz los. Sie bewertet, kommentiert, setzt alles herab, was die beiden in Angriff nehmen.
Eine absolut fesselnde Geschichte über eine toxische Familie, die zwei gebrochene Mädchen in die Welt entlässt. Das Schlimme ist ja, dass Regina es niemals böse meint. Als Ergebnis ihrer eigenen Erziehung tut sie alles dafür, das Beste aus ihren Kindern herauszuholen. Ihr ist es sehr wichtig, was die Gesellschaft von ihr und ihren Töchtern hält. Beruflich hat man erfolgreich zu sein und Körper müssen perfekt und sportlich sein. So etwas wie bedingungslose Mutterliebe fehlt dabei komplett; generell ist Regina eine sehr kalte Frau.
Dieser Roman lässt sich unheimlich süffig lesen. Da mich zusätzlich die Thematik sehr fasziniert hat, habe ich ihn innerhalb zweier Tage durchgesuchtet.
Ein wichtiges und großartiges Werk! 5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.10.2024

Hmmm....

Die Steppe
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Die Steppe – Oxana Wassjakina
In diesem Roman arbeitet die Autorin offenbar die Beziehung zu ihrem verstorbenen Vater auf. Ihr erster Roman „Die Wunde“ befasste sich mit ihrer Mutter.
Oxana Wassjakina ...

Die Steppe – Oxana Wassjakina
In diesem Roman arbeitet die Autorin offenbar die Beziehung zu ihrem verstorbenen Vater auf. Ihr erster Roman „Die Wunde“ befasste sich mit ihrer Mutter.
Oxana Wassjakina hat einen wirklich ansprechenden, genau beobachtenden Erzählstil. Gerade der Beginn, in dem sie die Reise mit ihrem Vater, dem LKW-Fahrer durch die russische Steppe beschreibt, hat mir sehr gefallen. Landschaft und Natur werden atmosphärisch und bildreich beschrieben. Durch die lesbische Autorin erhält man einen jungen, erfrischenden Blick auf die russische Lebensweise.
Es gelang mir nicht gänzlich, mich zeitlich in der Handlung zurechtzufinden. Die Geschichte springt beinahe willkürlich vor und zurück. Im Fokus steht das Treffen mit dem Vater, ein Versuch der gegenseitigen Annäherung. Von hier aus schweift die Autorin in diverse Erinnerungen ab. Schnell wird aber klar, dass dieser Vater kaum eine Rolle in ihrem Leben gespielt hat und auch, dass in diesem autobiografischen Roman nicht wirklich etwas passiert. Heraus kommt eine Mischung aus Trauerarbeit und Abrechnung, die meiner Meinung nach nicht in die Öffentlichkeit gehört.
Auch wenn mich die Geschichte insgesamt nicht überzeugen konnte, gibt es doch positive Aspekte: ein toller Schreibstil, grandiose Atmosphäre und ein Einblick in die russische Denk- und Lebensweise.
3 Sterne

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Veröffentlicht am 27.10.2024

Minecomic

Creeper – bis es knallt! Für Fans von Minecraft
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Creeper – bis es knallt! – Minecomic
Dies ist ein klassischer Comic für alle Fans von Minecraft.
Obwohl es tatsächlich ein Wörterbuch für alle spezifischen Begriffe am Ende des Buches gibt, sollte man ...

Creeper – bis es knallt! – Minecomic
Dies ist ein klassischer Comic für alle Fans von Minecraft.
Obwohl es tatsächlich ein Wörterbuch für alle spezifischen Begriffe am Ende des Buches gibt, sollte man sich wirklich bereits mit der Minecraft-Welt auseinandergesetzt haben.
Es sind farbenfrohe Illustrationen im typischen Minecraft-Style. Der Textanteil hält sich dagegen schon sehr in Grenzen. Dieser Comic ist daher auch bereits für Leseanfänger geeignet.
Die Kinder finden diesen Minecomic gut, ich persönlich hätte es mir etwas gehaltvoller gewünscht. Es sind scheinbar weitere Bände dieser neuen Reihe geplant.
4 Sterne

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