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Veröffentlicht am 28.04.2024

Perspektive eines Berglöwen

Ganz wie ein Mensch
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Ganz wie ein Mensch – Henry Hoke
Dieser äußerst außergewöhnliche Roman wird aus der Sicht eines Berglöwen erzählt, der in den Hügeln von Los Angeles lebt. Immer wieder sucht er die Nähe der Menschen auf ...

Ganz wie ein Mensch – Henry Hoke
Dieser äußerst außergewöhnliche Roman wird aus der Sicht eines Berglöwen erzählt, der in den Hügeln von Los Angeles lebt. Immer wieder sucht er die Nähe der Menschen auf und beobachtet sie.
Nicht nur die Perspektive ist extrem ungewohnt, auch der Erzählstil ist gewöhnungsbedürftig. Die Sprache an sich ist extrem einfach, die Sätze sind kurz, oft jedoch ohne Punkt und Komma. Sehr abgehackt. Irgendwie ist das schon ganz passend. Wer weiß schon, in welcher Form so ein Berglöwe denkt…
Das Problem an dieser Geschichte ist ihre Kürze. Mit nicht einmal 200 Seiten hat die Handlung wenig Zeit sich zu entfalten und der Leser hat kaum Gelegenheit sich „einzugewöhnen“. Leider blieb mir alles ein wenig fremd. Abgesehen von der Faszination über die ungewöhnliche Perspektive hat mir dieser Roman kaum etwas gegeben. Ja, der Berglöwe macht sich seine Gedanken über die Menschen, über bloße Beobachtungen aus seinen Verstecken geht das aber kaum hinaus. Auch die sonstige Entwicklung ist leider sehr vorhersehbar.
3 Sterne

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Lana und Holden

Men of Manhattan - My Best Friend's Sister
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Lana und Holden
Dies ist der berührende zweite Teil dieser Reihe des Autorinnenduos, der allerdings auch ohne Vorkenntnisse gut lesbar ist.
Ist mochte die beiden Protagonisten und auch ihre Entwicklung. ...

Lana und Holden
Dies ist der berührende zweite Teil dieser Reihe des Autorinnenduos, der allerdings auch ohne Vorkenntnisse gut lesbar ist.
Ist mochte die beiden Protagonisten und auch ihre Entwicklung. Ebenso wie die Themen.
Ein Roman, der mich sehr berührt und gefesselt hat.
5 Sterne

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Highlight

Demon Copperhead
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Demon Copperhead – Barbara Kingsolver
Im Nachwort schreibt die Autorin selbst, dass sie diesen Roman als Adaption von Charles Dickens‘ „David Copperfield“ geschrieben hat. Und das ist ihr ganz hervorragend ...

Demon Copperhead – Barbara Kingsolver
Im Nachwort schreibt die Autorin selbst, dass sie diesen Roman als Adaption von Charles Dickens‘ „David Copperfield“ geschrieben hat. Und das ist ihr ganz hervorragend gelungen! Zwar hat sie die Handlung von London in die Wälder Virginias verlegt und vom 19. Jahrhundert in die aktuelle Zeit transportiert. Das verstärkt jedoch die Wirkung bloß noch: Denn damals wie heute, hier wie dort, sind die Sorgen und Nöte eines (Halb-)Waisenkindes fast identisch.
In einem hinterwäldlerischen Trailerpark kommt Demon als Kind einer drogenabhängigen Teenie-Mutter zur Welt, der Vater bereits vor seiner Geburt verstorben. Vom ersten Moment an scheint das Leben gegen Demon zu sein. Nichts ist selbstverständlich, laufend wirft es ihm weitere Knüppel zwischen die Beine. Diverse Pflegefamilien, Armut und Drogensucht sind nur einige der „Widrigkeiten“, die ihn die nächsten Jahre begleiten werden.
Oftmals ist Demons Schicksal hart zu lesen. Allerdings hat man den kämpferischen rothaarigen Jungen schnell ins Herz geschlossen. Beinahe unbekümmert und mit kindlicher Naivität lässt er die Leser an seiner Geschichte teilhaben. Seine Kämpfernatur und sein Überlebenswille sind bewundernswert.
Thematisch würde ich den Roman ein wenig in zwei Teile einordnen. Demons Kindheit ist geprägt von verschiedensten Pflegefamilien und sonstiger Unterbringung durch staatliche Stellen. An diesen wird kaum ein gutes Haar gelassen. Demon fühlt sich unverstanden und abgeschoben. Später kommt ein weiteres ganz großes Thema dazu: der Opioidkrise durch verschreibungspflichtige Medikamente. Wichtig und spannend.
Es ist macht betroffen und berührt, Demon und seinen Wegbegleitern zu folgen. Die Startschwierigkeiten von Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen sind auch heute noch und überall auf der Welt immens. Diese Tatsache führt dieser Roman deutlich vor Augen.
Dieser moderne David Copperfield strotzt wie das Original, nur so vor Sozialkritik und ist dabei absolut fesselnd und unterhaltsam zu lesen. Mit Demon hat Barbara Kingsolver einen jungen Protagonisten geschaffen, der mir vermutlich für immer im Gedächtnis bleiben wird. Ganz große Klasse! Natürlich 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Abschluss der Glocken-Trilogie

Astrids Vermächtnis
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Astrids Vermächtnis – Lars Mytting
Dies ist der wunderbare Abschluss der Trilogie um die Schwester-Glocken im norwegischen Butangen. Unglaublich spannend und atmosphärisch erschafft Mytting eine Saga, ...

Astrids Vermächtnis – Lars Mytting
Dies ist der wunderbare Abschluss der Trilogie um die Schwester-Glocken im norwegischen Butangen. Unglaublich spannend und atmosphärisch erschafft Mytting eine Saga, die Jahrhunderte umfasst. Er erzählt vom einfachen Leben zwischen Aberglauben und überlieferten Sagen, von vielen starken Frauenfiguren, die ihrer Zeit weit voraus waren, der Übermacht der Natur und immer wieder von den beiden Schwester-Glocken.
Zweifellos ist dies ein grandioses Leseerlebnis. Allerdings sollte man die Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen, um das Erzählte richtig einordnen zu können.
Das norwegische Tal ist weiterhin ganz langsam auf dem Weg in die Moderne, als es zwischen den Jahren 1936 bis 1945 durch den Krieg ausgebremst wird. Eine der beiden Glocken hängt in der alten Stabkirche in Dresden; die Deutschen haben es auf das zweite Exemplar abgesehen, wohingegen die Familie Hekne sowie der Pfarrer Butangens auf eine Heimkehr der Glocke hoffen.
Der Autor Lars Mytting hat ein unglaubliches Erzähltalent. Ich bin vollkommen begeistert von seinem Werk! Er schildert Lebensumstände, Sorgen und Nöte dieser einfachen Leute so eindringlich und dabei so literarisch brillant. Dabei hält er immer eine gewisse Distanz zu seinen Figuren und wird niemals kitschig – eher im Gegenteil. Gerade der Dorfpfarrer ist eine zentrale Figur, die schon vom ersten Teil an durchgehend dabei ist und alles zusammenhält. Ein „Zugezogener“, der sich den Respekt seiner Schäfchen erst verdienen musste. Er hat einen ganz besonderen Blick auf alles, was so vor sich geht. So begleitet er das Dorf auf seinem Weg zwischen Traditionen und (Aber-)glaube und langsamen Fortschritt. Dann noch die Geschichte um die Schwesterglocken und den Wandteppich der Hekne-Schwestern macht diese Trilogie zu einem sehr dichten, tiefgründigen, geradezu monumentalen Werk. Fesselnd und berührend, einfach grandios!
Ganz klare 5 Sterne! Hoffentlich kommt von diesem Autor noch mehr!


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Veröffentlicht am 07.04.2024

Teagan und Aaron

Soul Searching
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Teagon und Aaron
Bei diesem Titel bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Denn hier wimmelt es nur so vor lauter Problemen und Traumata. Ich fand die Geschichte damit etwas überladen und es war einfach ...

Teagon und Aaron
Bei diesem Titel bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Denn hier wimmelt es nur so vor lauter Problemen und Traumata. Ich fand die Geschichte damit etwas überladen und es war einfach etwas zuviel des Guten. Wobei mich besonders eines von Teagons "Problemen" sehr interessiert hätte. Aber irgendwie ging das im Wust der Schwierigkeiten beinahe etwas unter. Und das Happy End war dann schon recht einfach und unglaubwürdig. So läuft das halt nicht im echten Leben.
Ansonsten eine schöne Liebesgeschichte!
3 Sterne

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