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DanielaK82

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2023

erst emotional- dann spannend

Mit dem Mut zur Liebe
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Die Geschichte beginnt 1945, als
Dresden im zweiten Weltkrieg zerbombt wird. Der vierjährige Dieter flüchtet mit seinem Bruder und seiner Mutter vor den Bomben in eine unsichere Zukunft. Wie von der Autorin ...

Die Geschichte beginnt 1945, als
Dresden im zweiten Weltkrieg zerbombt wird. Der vierjährige Dieter flüchtet mit seinem Bruder und seiner Mutter vor den Bomben in eine unsichere Zukunft. Wie von der Autorin gewohnt befasst sich auch dieser Teil der wahren Geschichten mit einem hochemotionalen Thema.
Eine stark aufwühlende Flucht vor Krieg, Hunger und später vor russischer Besatzung.
Diese ersten Seiten sind extrem emotional und spiegelten diese für uns fast unvorstellbare Leben authentisch wieder.
Als Dieter - Spitzname Diedo erwachsen wird, will er Artist werden und mit seiner Johanna glücklich werden.
Aber zu DDR Zeiten gab es nicht die Freiheit zu tun, was man wollte und Dieter sollte zum militärischen Dienst eingezogen werden.
In einer fast unglaublichen Story flüchtet er zum zweiten Mal in seinem Leben- dieses Mal mitsamt seiner Johanna aus der DDR.
Vor allem die Kriegs- und Nachkriegszeit ist sehr berührend und Hera Lind hat Gespür dafür, dieses zu vermitteln.
Die Zeit in der DDR kommt einem dann jedoch nicht allzu schlimm vor, weil Diedo als Artist doch einige Freiheiten hat. Einzig die Verweigerung des Wehrdienstes war hier der Grund die DDR zu verlassen. Der Weg war sehr interessant, aber von Emotionalität, wie man es aus den Büchern von Lind kennt, bleibt nur wenig.

Fazit: Starker emotionaler Anfang, der sich leider nicht fortführt. Auch wenn die weitere Geschichte natürlich eine spannende DDR Flucht darstellt.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

eigenwillige Protagonistin

30 Tage Dunkelheit
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Die Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix hat gerade nicht die beste Zeit ihres Lebens und legt sich mit einem Autorenkollegen an, innerhalb von 30 Tagen einen Krimi zu schreiben.
Dazu fährt sie nach Island, ...

Die Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix hat gerade nicht die beste Zeit ihres Lebens und legt sich mit einem Autorenkollegen an, innerhalb von 30 Tagen einen Krimi zu schreiben.
Dazu fährt sie nach Island, findet statt Ruhe aber nur Tragödie.

Zitat Pos.311
”Jeder Idiot kann in einem Monat einen Krimi schreiben “

Das Zitat sagt bereits alles über den arroganten und unsympathischen Charakter der Hauptprotagonistin Hannah aus. Auf eine Art war es aber sehr unterhaltsam ihren zickigen Sprüchen und ihrem überheblichem Benehmen zu folgen.
Als dann der Neffe ihrer Gastgeberin ermordet wird, mischt sich Hannah in die Ermittlungen ein, weil sie sich eine gute Buchvorlage für ihren Krimi verspricht.
Die Story kommt nur langsam in die Gänge und ist eher nichts für Leute, die die schnelle Spannung suchen. Auch gab es einige lose Enden, die thematisiert und dann nicht zu Ende geführt wurden.
Die Umgebungsbeschreibungen sind bildlich und beeindruckend.
Leider aber für mich nicht ausreichend, die fehlende Spannung zu kompensieren, die nur zum Schluss aufkommt.

Fazit:
Ein guter Plot, dem es dann aber an Spannung mangelt und der sich eher langsam aufbaut und mit ein paar Schwächen daherkommt. Trotzdem unterhaltsam und lesenswert.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Leider enttäuschend

The truth behind your lies
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Jan wird seit Jahren von seinen Mitschülern gemobbt. Nun will er sich rächen und lädt die Clique in die Berghütte seiner Eltern ein.
Er selbst ist nicht dabei, hat aber überall Kameras versteckt, um alles ...

Jan wird seit Jahren von seinen Mitschülern gemobbt. Nun will er sich rächen und lädt die Clique in die Berghütte seiner Eltern ein.
Er selbst ist nicht dabei, hat aber überall Kameras versteckt, um alles mitzubekommen und die "schlimmsten" oder peinlichen Momente auf seinem Blog "the truth behind" zu zeigen.

Die Kapitel werden abwechselnd aus Emmas und Jans Sicht erzählt.
Der Schreibstil ist einfach, leider aber auch langatmig. Es kommt kaum Spannung auf und die "Probleme" der einzelnen Protagonisten wird immer nur angeschnitten - nie tiefer beleuchtet.
Die Themen, die die Autorin hier aufgreift, sind sicherlich wichtig und passend zu einem Jugendbuch, doch konnte mich das Buch in keinster Weise berühren oder unterhalten. Nach der Hälfte hätte ich es am liebsten zur Seite gelegt.
Die Story ist grundsätzlich sehr interessant und man hätte es sicherlich besser umsetzen können. Alles in allem war die Geschichte einfach zu trocken, die Protagonisten zu farblos und die Gesamtgeschichte nicht ganz rund.
So kann ich diesen Titel leider nicht weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Ein Teil deutscher Geschichte

Das letzte Versprechen
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Die Banater Schwaben sind eine deutsche Randgruppe, die zum Ende des Krieges 1944 schon seit vielen Jahren im Grenzgebiet Serbien/ Ungarn leben und gelten nun als "deutsche" Feinde bei ihren Nachbarn, ...

Die Banater Schwaben sind eine deutsche Randgruppe, die zum Ende des Krieges 1944 schon seit vielen Jahren im Grenzgebiet Serbien/ Ungarn leben und gelten nun als "deutsche" Feinde bei ihren Nachbarn, mit denen sie noch vor kurzem friedlich nebeneinander wohnten und feierten.
So muss die 5-jährige Anni miterleben, wie ihre Mutter an Heiligabend 1944 verschleppt wird und andere zu Tode gefoltert und geschlagen werden. Ihnen allen steht eine schwere Zeit bevor.

Dieser Anfang ist bereits hoch emotional und ich wusste bis dato nichts über diese Geschichte, die mich umso mehr schockiert. Annis Mutter Amalie hat das harte Los und muss in Sibirien auf unmenschliche Weise Zwangsarbeit leisten und auch der Rest der Familie hat es nicht leichter. Ein unvorstellbar grausames Martyrium beginnt für jeden dieser armen Menschen.
Selbst für die wenigen, die diese Geschehnisse überleben, ist der Weg in ein normales Leben fast unmöglich.

Die damals 5-jährige Anni Eckardt hat später viele Tagebücher über diese Zeit geschrieben, die Hera Lind nun autobiographisch wiedergibt.
Als Leser verfolgt man die Jahre von 1944 bis 2012 und somit ihr fast komplettes Leben seit dieser schrecklichen Nacht, in der ihr Leben sich für immer veränderte.

Die Autorin selbst hat viele Jahre gebraucht, um sich dieser Aufgabe zu stellen - zu schrecklich sind die Details dieser wahren Geschichte. Doch sollten sie erzählt werden, denn auch die Banater Schwaben sind ein Teil der deutschen Geschichte und wert ihnen zu gedenken.
Eine Gruppe von Menschen, die fast ausgerottet wurde.

Fazit: Eine herzergreifende wahre Geschichte, von der wohl nur die wenigsten je gehört haben, die aber das grausame Geschehen von Kriegszeiten wiedergibt. Nichts für Zartbeseitete - aber ein absolutes Muss dieser Menschen zu gedenken.
Sie sollten nie vergessen sein.

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Veröffentlicht am 07.11.2022

tolle Fortsetzung

Evil Men
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Was habe ich mich auf die Rückkehr von P. T. Marsh gefreut! Ein Mordkommissar bei der Polizeibehörde von Mason Falls, Georgia, der nach wie vor am schweren Verlust seiner Frau und seines Sohnes zu knabbern ...

Was habe ich mich auf die Rückkehr von P. T. Marsh gefreut! Ein Mordkommissar bei der Polizeibehörde von Mason Falls, Georgia, der nach wie vor am schweren Verlust seiner Frau und seines Sohnes zu knabbern hat. EVIL MEN beantwortet einige Fragen zu dem, was in jener schicksalhaften Nacht geschah, in der Marsh alles verloren hat, was ihm lieb und heilig war.

Das Buch beginnt mit einem Wellness-Check, der schnell zu einer Mordermittlung mutiert. Ennis Fultz ist ein lokaler Immobilienmakler, der sich im Laufe seiner beeindruckenden Karriere nicht nur Freunde angelacht hat. Einer dieser wenigen Freunde ist zufällig der Bürgermeister und stellvertretende Polizeichef von Mason Falls. Als Fultz beim wöchentlichen Kartenspiel nicht auftaucht und alles auf ein Verbrechen hindeutet, werden Marsh und sein Partner mit dem Fall beauftragt. Denen mangelt es auch nicht an Verdächtigen, was dazu geführt hat, dass auch ich ständig auf eine falsche Fährte geführt wurde. Mal hatte ich den im Visier, mal den. Ich liebe es, wenn ich hin- und hergerissen bin und am Ende nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist.

Dieser zweite Teil beweist, dass McMahon keine Eintagsfliege ist und dass die Schreibkünste, die er bereits im Vorgänger unter Beweis gestellt hat, kein Zufall waren. Er hat eine lockere, fesselnde Schreibe und versteht es, den Leser mit kleinen Appetithäppchen bei Laune zu halten. Immer wieder zieht er das Tempo an und lässt die Krimiherzen höher schlagen.

Obwohl dieses Buch an sich vollständig ist, bleiben noch genügend unbeantwortete Fragen offen, um mehr als genug Stoff für einen weiteren Teil dieser äußerst lesenswerten und unterhaltsamen Reihe zu liefern.

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