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Veröffentlicht am 10.01.2020

absolute Leseempfehlung

Nebeljagd
0

Dies ist nach "Totwasser" der 2. Teil der Anwältin Linn Geller.
Ich habe den 1. Teil nicht gelesen, man kann den 2. Teil aber ohne Vorkenntnisse gut lesen.

Der neue Fall der Strafverteidigerin Linn Geller ...

Dies ist nach "Totwasser" der 2. Teil der Anwältin Linn Geller.
Ich habe den 1. Teil nicht gelesen, man kann den 2. Teil aber ohne Vorkenntnisse gut lesen.

Der neue Fall der Strafverteidigerin Linn Geller hat es in sich.
Sie soll den in 2 Mordfällen beschuldigten Johann Haug vertreten.
Dieser soll bereits vor 22 Jahren auf bestialische Weise ein junges Mädchen hingerichtet und ausgeweided und nun seine Pflegemutter getötet haben.
Alle Beweise sprechen gegen Haug, der seine Unschuld beteuert. Doch so einfach ist die Aufklärung beider Morde nicht.
Das kleine Dorf in der Schwäbischen Alp mit seinen merkwürdigen Einwohnern hat so viele Geheimnisse, dass es alles auf den Kopf stellt, was anfangs so klar scheint.

Gleich auf den ersten Seiten legt die Autorin den Spannungsbogen hoch an und lässt diesen auch bis zum Schluss nicht mehr absacken.
Man fliegt förmlich durch die Story und hat schon fast Probleme, bei den ständigen neuen Ermittlungsansätzen, folgen zu können.
Es gibt immer wieder andere spannende mögliche Rückschlüsse, die immer nur so halb stimmen und auf den nächsten Seiten bereits korrigiert werden.
Hoeflich schafft es damit, den Leser konstant zu fordern, mitzudenken und logische Schlüsse zu ziehen und appelliert ebenso an die Empathie eines jeden.
Denn Haug ist vor allem der Buhmann des Dorfes seiner Herkunft wegen. Sein Vater ein verurteilter Mörder und das Dorf der Meinung, er hätte die bösen Gene geerbt.
Es beginnt ein Spießrutenlauf zwischen Gerüchten, Lügen und einem völlig verstörten Angeklagten, der an sich selbst zweifelt.
Authentisch wird das Gefühlschaos der Strafverteidigerin dargestellt, die ständig mit den Gewissensbissen kämpft, einen Mörder zur Freiheit zu verhelfen und den Selbstzweifeln, ob er nicht doch unschuldig ist, und sie Haugs einzige Chance auf Gerechtigkeit.

Zitat P.2303
Sie hatte zwei Optionen, und beide waren beschissen. Sie konnte entweder ihren Mandanten, den Rechtsstaat und ihre Überzeugung verraten oder eine Schwangere möglicherweise in Lebensgefahr bringen. Als sie schließlich aufstand, konnte sie nichts frühstücken, weil ihr so schlecht war .

Linn schafft es nicht rechtzeitig, die Wahrheit lückenlos aufzudecken und vor allem fehlen ihr Beweise für ihre Mutmaßungen. Somit beginnen die Verhandlungen gegen Haug.

Erst auf den letzten Seiten stellt sich raus, ob sie es noch schafft das Ruder herumzureißen und die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.

Fazit: Ganz großes Kino. Eine wirklich spannende Suche nach den wahren Tathergängen mit einem absolut glaubwürdigen Ende.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Die Opfer die man bringt

Goldkind
0

In Trinidad ist das Leben anders.
Die Bevölkerung ist verarmt. Eine gute Schulbildung nicht bezahlbar.
Die Zwillinge Paul und Peter könnten gegensätzlicher nicht sein.
Peter, der Goldjunge, intelligent ...

In Trinidad ist das Leben anders.
Die Bevölkerung ist verarmt. Eine gute Schulbildung nicht bezahlbar.
Die Zwillinge Paul und Peter könnten gegensätzlicher nicht sein.
Peter, der Goldjunge, intelligent und vielversprechend, während Paul, der bei der Geburt unter Sauerstoffmangel litt, zurückgeblieben scheint.
Ihr Vater Clyde versucht alles, um ihnen beiden ein besseres Leben zu ermöglichen.
Doch muss er bald einsehen, dass das nicht funktioniert - nicht in diesem Land.
Ein Land, wo es nur Armut und Korruption gibt - und jeder sehen muss, wo er bleibt.

Paul ist auf einmal verschwunden und Clyde muss die schwerste Entscheidung seines Lebens treffen.

Der Schreibstil ist zuerst ungewohnt, mit den vielen ausländischen Begriffen und eher kurzen schnörkellosen Beschreibungen des Geschehens.
Die Autorin beginnt bei Pauls Verschwinden und rollt dann die Geschichte von hinten auf.
Während des Lesens wird einem schnell bewusst, dass Paul schon immer das "schwarze Schaf" war, während Peter mit seinen außergewöhnlichen Schulleistungen eben das Goldkind war, dass die Familie finanziell retten sollte.
Ein Leben in Armut zu beenden, was nur die wenigsten schaffen.

In 3. Teilen berichtet Adam, wie es letztlich dazu kam, dass Paul für das Familienglück auf der Strecke blieb.
Bei dem Ende blieb mir fast die Spucke weg. Ich bin der Meinung, dass kein Europäer nachvollziehen kann, welche Entscheidung Clyde am Ende trifft.
Doch denkt man darüber nach, welche Zukunft der Familie bevorstand hätte er sich anders entschieden, ist Paul am Ende nun einmal das schwächste Glied, dass für die Familie geopfert werden musste.

Zitat P. 2116
»Ich würde Sie gern etwas fragen, Pater. Worauf wollen Sie hinaus?« »Auf gar nichts. Ich versuche nur, mir ein Bild zu machen.« »Es ist ja so einfach, hier zu sitzen und andere zu verurteilen. Wenn man sich selbst aus allem raushalten kann.«

Fazit: Ein schockierender Roman über die Zustände in anderen Ländern. Trotz des holprigen Starts, ein berührendes und authentisches Buch, dass einem vor Augen hält, wie gut es uns eigentlich geht.

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Veröffentlicht am 10.01.2020

solide Fortsetzung

1794
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Schweden - 1794: verarmt und von Krankheit gezeichnet, kämpfen Stockholms Einwohner immer noch ums Überleben.

Der Stadtknecht Jean Michael Cardell wird um Hilfe gebeten, als die junge Frau Linnea in ihrer ...

Schweden - 1794: verarmt und von Krankheit gezeichnet, kämpfen Stockholms Einwohner immer noch ums Überleben.

Der Stadtknecht Jean Michael Cardell wird um Hilfe gebeten, als die junge Frau Linnea in ihrer Hochzeitsnacht grausam getötet wird.
Cecil Winge kann ihm dieses Mal nicht helfen, da er von Schwindsucht befallen im Bett liegt und den Folgen der Krankheit bald darauf erliegt.
Während Linneas Ehemann Erik verhaftet wird, zweifelt ihre Mutter an Erik als Mörder.
Ein verzwickter Fall, bei dem Cardell überraschende Hilfe bekommt.

Bereits im ersten Teil "1793" beschreibt der Autor absolut wortgewandt und authentisch die damaligen Verhältnisse in Schweden.
Schon zu Anfang ergreift einen die düstere Stimmung und sorgt für ein Unwohlsein, während man die ersten Kapitel liest.
Die verschiedenen Perspektiven sind abwechslungsreich und lassen keine Langeweile aufkommen, denn jede Figur hat mit dem damaligen Leben zu kämpfen.
Die Erzählstränge laufen mit jedem fortgeschrittenen Kapitel ineinander und entblößen zum Ende eine grauenhafte Wahrheit.
Der geschichtliche Hintergrund ist der Selbe, wie im Vorgänger. Man erfährt hier nur wenig Neues. Doch die Kriminalgeschichte ist auch dieses Mal wieder sehr verzwickt und gut konstruiert.

Fazit: Ein historischer Roman über die Nachkriegszeit in Schweden, der viele geschichtliche Hintergründe bereithält und das Ganze mithilfe einer brutalen und spannenden Ermittlung interessant gestaltet.

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  • Cover
  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 02.01.2020

solide Fortsetzung

1794
0

Schweden - 1794: verarmt und von Krankheit gezeichnet, kämpfen Stockholms Einwohner immer noch ums Überleben.

Der Stadtknecht Jean Michael Cardell wird um Hilfe gebeten, als die junge Frau Linnea in ihrer ...

Schweden - 1794: verarmt und von Krankheit gezeichnet, kämpfen Stockholms Einwohner immer noch ums Überleben.

Der Stadtknecht Jean Michael Cardell wird um Hilfe gebeten, als die junge Frau Linnea in ihrer Hochzeitsnacht grausam getötet wird.
Cecil Winge kann ihm dieses Mal nicht helfen, da er von Schwindsucht befallen im Bett liegt und den Folgen der Krankheit bald darauf erliegt.
Während Linneas Ehemann Erik verhaftet wird, zweifelt ihre Mutter an Erik als Mörder.
Ein verzwickter Fall, bei dem Cardell überraschende Hilfe bekommt.

Bereits im ersten Teil "1793" beschreibt der Autor absolut wortgewandt und authentisch die damaligen Verhältnisse in Schweden.
Schon zu Anfang ergreift einen die düstere Stimmung und sorgt für ein Unwohlsein, während man die ersten Kapitel liest.
Die verschiedenen Perspektiven sind abwechslungsreich und lassen keine Langeweile aufkommen, denn jede Figur hat mit dem damaligen Leben zu kämpfen.
Die Erzählstränge laufen mit jedem fortgeschrittenen Kapitel ineinander und entblößen zum Ende eine grauenhafte Wahrheit.
Der geschichtliche Hintergrund ist der Selbe, wie im Vorgänger. Man erfährt hier nur wenig Neues. Doch die Kriminalgeschichte ist auch dieses Mal wieder sehr verzwickt und gut konstruiert.

Fazit: Ein historischer Roman über die Nachkriegszeit in Schweden, der viele geschichtliche Hintergründe bereithält und das Ganze mithilfe einer brutalen und spannenden Ermittlung interessant gestaltet.

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.12.2019

absolute Leseempfehlung

Nebeljagd
0

Dies ist nach "Totwasser" der 2. Teil der Anwältin Linn Geller.
Ich kenne den 1. Teil nicht, man kann den 2. Teil aber ohne Vorkenntnisse gut lesen.

Der neue Fall der Strafverteidigerin Linn Geller hat ...

Dies ist nach "Totwasser" der 2. Teil der Anwältin Linn Geller.
Ich kenne den 1. Teil nicht, man kann den 2. Teil aber ohne Vorkenntnisse gut lesen.

Der neue Fall der Strafverteidigerin Linn Geller hat es in sich.
Sie soll den in 2 Mordfällen beschuldigten Johann Haug vertreten.
Dieser soll bereits vor 22 Jahren auf bestialische Weise ein junges Mädchen hingerichtet und ausgeweided und nun seine Pflegemutter getötet haben.
Alle Beweise sprechen gegen Haug, der seine Unschuld beteuert. Doch so einfach ist die Aufklärung beider Morde nicht.
Das kleine Dorf in der Schwäbischen Alp mit seinen merkwürdigen Einwohnern hat so viele Geheimnisse, dass es alles auf den Kopf stellt, was anfangs so klar scheint.

Gleich auf den ersten Seiten legt die Autorin den Spannungsbogen hoch an und lässt diesen auch bis zum Schluss nicht mehr absacken.
Man fliegt förmlich durch die Story und hat schon fast Probleme, bei den ständigen neuen Ermittlungsansätzen, folgen zu können.
Es gibt immer wieder andere spannende mögliche Rückschlüsse, die immer nur so halb stimmen und auf den nächsten Seiten bereits korrigiert werden.
Hoeflich schafft es damit, den Leser konstant zu fordern, mitzudenken und logische Schlüsse zu ziehen und appelliert ebenso an die Empathie eines jeden.
Denn Haug ist vor allem der Buhmann des Dorfes seiner Herkunft wegen. Sein Vater ein verurteilter Mörder und das Dorf der Meinung, er hätte die bösen Gene geerbt.
Es beginnt ein Spießrutenlauf zwischen Gerüchten, Lügen und einem völlig verstörten Angeklagten, der an sich selbst zweifelt.
Authentisch wird das Gefühlschaos der Strafverteidigerin dargestellt, die ständig mit den Gewissensbissen kämpft, einen Mörder zur Freiheit zu verhelfen und den Selbstzweifeln, ob er nicht doch unschuldig ist, und sie Haugs einzige Chance auf Gerechtigkeit.

Zitat P.2303
Sie hatte zwei Optionen, und beide waren beschissen. Sie konnte entweder ihren Mandanten, den Rechtsstaat und ihre Überzeugung verraten oder eine Schwangere möglicherweise in Lebensgefahr bringen. Als sie schließlich aufstand, konnte sie nichts frühstücken, weil ihr so schlecht war .

Linn schafft es nicht rechtzeitig, die Wahrheit lückenlos aufzudecken und vor allem fehlen ihr Beweise für ihre Mutmaßungen. Somit beginnen die Verhandlungen gegen Haug.

Erst auf den letzten Seiten stellt sich raus, ob sie es noch schafft das Ruder herumzureißen und die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen.

Fazit: Ganz großes Kino. Eine wirklich spannende Suche nach den wahren Tathergängen mit einem absolut glaubwürdigen Ende.

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  • Charaktere