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Veröffentlicht am 10.06.2024

Ich fand es interessant und die Auflösung sehr gut

This Book Kills
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Die mittellose Jess ist eine von nur zwei Stipendiatinnen in ihrem Jahrgang an einem prestigeträchtigen britischen Elite-Internat. Macht sie hier ihren Abschluss stehen ihr fast alle Türen offen. Allerdings ...

Die mittellose Jess ist eine von nur zwei Stipendiatinnen in ihrem Jahrgang an einem prestigeträchtigen britischen Elite-Internat. Macht sie hier ihren Abschluss stehen ihr fast alle Türen offen. Allerdings passt Jess überhaupt nicht rein in diese Welt, in der Geld einfach alles regelt und so ziemlich jeder korrupt ist – oder so lange Geld auf etwas wirft, bis es sich in seinem Sinne bewegt.
Doch Jess muss es hier schaffen, sie muss einfach. Schließlich ist das ihre Chance auf eine bessere Zukunft.
Eine Chance, die ihr zu entgleiten droht, als ein Mitschüler umgebracht wird – genau auf die Art, die Jess in einer Hausaufgabe beschrieben hat und sich der Mörder im Anschluss bei ihr für die „Inspiration“ bedankt. Bedeutet das, Jess ist auch in Gefahr?


Jess hat es echt nicht leicht an ihrer Schule. Als Stipendiatin werden bei ihr viel höhere Maßstäbe angesetzt, als bei allen anderen Schülern – ist ja auch klar, sie gehört eigentlich nicht an diese Schule, wie ihr einige immer wieder klarmachen wollen – sie hat nur deswegen ein Stipendium bekommen, damit die Schule nicht zu versnobt wirkt. Doch ihr Leben ist so gegenteilig im Vergleich zu dem ihrer Mitschüler, bei denen das Geld ihrer Eltern einfach alles regelt.

Jess hat zu Beginn nur eine Freundin, Clem, die mit dem baldigen Mordopfer zusammen ist. Jess fühlt sich schuldig, weil Henry auf genau die Art ermordet wurde – bis ins Detail! –, die sie in ihrer Hausaufgabe beschrieben hatte. Jess will herausfinden, wer der Täter ist und das verändert ihr Leben in mehr als einer Hinsicht.

Ich fand Jess nicht unsympathisch, aber ihre Entwicklung mochte ich sehr. Sie ist am Ende des Buches kaum noch wiederzuerkennen – im positiven Sinne. Auch die Nebencharaktere machen interessante Entwicklungen durch. Allerdings hätte ich mir da ein wenig mehr Zwischenmenschliches gewünscht, das nicht mit dem „Fall“ zu tun hat.

Der „Fall“ selbst ist interessant, auch mit den Nachrichten, die Jess bekommt. Die Auflösung fand ich super und auch teilweise überraschend. Zwischendurch war es mir etwas zu verworren, Jess und ihre Freunde springen sehr oft und schnell hin und her von einer Theorie zur nächsten und übersehen dabei auch immer wieder Dinge oder kommen zu vorschnellen Schlussfolgerungen. Aber gut, man darf auch nicht vergessen, wie jung sie sind.
Manches war aber auch ziemlich offensichtlich und mich persönlich stört es einfach, wenn Offensichtliches nicht gesehen wird, obwohl gerade die Protagonistin dazu die Hinweise geliefert hat.


Fazit: Was toll rüberkommt ist diese fremde Welt des Elite-Internats. Bis auf die obligatorischen zwei Stipendiaten pro Jahrgang mit 100 Schülern, sind alle in der Schule stinkreich und die Eltern regieren die Schule. Gibt es ein Problem wird so lange Geld drauf geworfen, bis es sich in ihrem Sinne in Luft auflöst. Dass das für eine gewisse Bitterkeit bei jemandem wie Jess sorgt, ist mehr als nachvollziehbar.

Die Welt ist nicht fair und die der Reichen ist es schon gleich gar nicht.

Mir gefiel auch Jess’ Entwicklung richtig gut – sie ist am Ende des Buches kaum wiederzuerkennen – im positiven Sinne. Das fand ich super, vor allem in Verbindung mit dem letzten Satz des Buches.

Zwischendurch wird es aber stellenweise auch etwas arg verworren. Es gibt einige voreilige Schlüsse und nicht alles konnte ich nachvollziehen. Aber die Auflösung gefiel mir richtig gut. Ja, manches konnte man sich selbst zusammenreimen, aber nicht alles, es war noch eine Überraschung mit dabei und das ist mir gerade in dem Genre wichtig.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.06.2024

Eine Sache fand ich mega, der Rest war leider sehr zäh

End of Story - Der Mörder unter uns
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Die begeisterte Krimileserin und Dozentin Nicky wird vom großen Sebastian Trapp engagiert, um seine Lebensgeschichte aufzuschreiben, allerdings soll es keine langweilige Biografie werden, sondern etwas ...

Die begeisterte Krimileserin und Dozentin Nicky wird vom großen Sebastian Trapp engagiert, um seine Lebensgeschichte aufzuschreiben, allerdings soll es keine langweilige Biografie werden, sondern etwas Lebendiges. Doch Sebastian ist nicht einfach nur ein gefeierter Krimiautor, sondern steht auch im Zentrum eines ungelösten Kriminalfalls: Vor 20 Jahren verschwanden seine Frau Hope und sein Sohn Cole spurlos. Hat er sie umgebracht? Hat er jemanden dafür beauftragt? Niemand weiß es.
Im Zuge ihrer Aufgabe wird Nicky tief in die Familiengeschichte und die Geheimnisse der einzelnen Mitglieder hineingezogen und dann treibt plötzlich eine weibliche Leiche im Teich des Hauses.


Ich fand die Idee sehr interessant, deswegen wollte ich das Buch auch lesen. Ich hatte mal wieder Lust auf einen Thriller, der mich in Atem hält und total spannend ist. Leider zieht sich die Handlung aber sehr – bis man mit der Auflösung etwas entschädigt wird.

Ein zentrales Element der Handlung sind Zitate und Anspielungen auf klassische Krimis von Sherlock Holmes, Agatha Christie und anderen. Das Problem ist nur, dass es so viele und teils so spezielle sind, dass man, wenn man nicht alle gelesen und verinnerlicht hat, nicht mitkommt. Es waren wirklich so zahlreiche Zitate und Anspielungen, dass es mich genervt und gelangweilt hat.

Zudem ist das Buch aus mehreren Sichtweisen geschrieben und man bekommt manchmal erst mit einiger Verzögerung mit, aus wessen Sichtweise ein Kapitel denn nun geschrieben ist. Das fand ich anstrengend und es sorgte zusätzlich dafür, dass ich relativ bald total verwirrt war.

Irgendwie hat jeder in dem Buch Geheimnisse – manche größer, andere kleiner. Es sind aber so viele, dass man auch da den Überblick verliert. Am ehesten war mir noch Nicky sympathisch, aber sie blieb mir zu passiv. Sie stellt keine Fragen, hinterfragt zu wenig und kommt oft recht naiv rüber. Gerade bezogen auf die Auflösung fand ich das unglaubwürdig und schade.

Das Beste am Buch ist die Auflösung. Da sitzt man wirklich mit einem Wow-Moment da, auch wenn es ein paar Andeutungen gab, aber ein Teil dieser Auflösung war echt mega und hat mich für die Langatmigkeit und Langeweile davor ein wenig entschädigt. Allerdings ging es nicht so „wow“ weiter. Bald darauf wurde es wieder verwirrend und verworren wie eh und je und nicht alles passte für mich bei der Auflösung zusammen.


Fazit: Der Schreibstil war wirklich nicht meins. Schon allein die vielen Andeutungen und Zitate aus anderen Krimis fand ich, weil ich die eben nie gelesen habe, anstrengend und verwirrend. Ähnlich erging es mir durch die zahlreichen Perspektivwechsel. Zumal ich auch oft erst relativ spät erkannte, aus wessen Sicht denn nun gerade wieder erzählt wurde.

Ich empfand das Buch leider als sehr langatmig und langweilig. Ich hätte es fast abgebrochen, aber wegen der Auflösung, bei der ich eine Sache echt mega fand, bin ich froh, dass ich mich durchgequält habe – und ja, manchmal war es leider wirklich eine Qual.
Obwohl ich diese eine Sache mega fand, war die Auflösung insgesamt für mich nicht ganz stimmig. Und das Ende fand ich wieder total verwirrend.

Das Buch war nicht wirklich meins. Wegen dem einen tollen Element in der Auflösung bekommt das Buch von mir 2 Sterne, sonst wären es deutlich weniger geworden. Mir fehlte es leider massiv an Spannung.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Ich fand es echt gut und spannend gegen Ende

Die Wallflowers - Daisy & Matthew
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Achtung: Das Buch ist der vierte Band einer Reihe, unabhängig lesbar, aber die Protagonisten der vorherigen Bände tauchen wieder auf.

Daisy Bowman hat oft genug den Kopf in den Wolken, oder die Nase zwischen ...

Achtung: Das Buch ist der vierte Band einer Reihe, unabhängig lesbar, aber die Protagonisten der vorherigen Bände tauchen wieder auf.

Daisy Bowman hat oft genug den Kopf in den Wolken, oder die Nase zwischen den Seiten eines Liebesromans vergraben. Ginge es nach ihr, würde sie nie etwas anderes tun, als zu lesen. Doch leider geht es nicht nach ihr. Nachdem all ihre Mauerblümchen-Freundinnen mittlerweile verheiratet sind und bei Daisy kein Ehemann in Sicht ist, reicht es ihrem Vater. Er will zurück nach Amerika und da Daisy es offensichtlich nicht schafft, einen britischen Adeligen an Land zu ziehen, wie ihre Schwester, bestimmt er eben, wen sie heiraten soll: Matthew Swift, den Lieblingsmitarbeiter ihres Vaters – außer es gelingt Daisy innerhalb der nächsten zwei Monate einen Lord an Land zu ziehen.
Daisy ahnt nicht, dass Matthew nichts mehr mit dem drahtigen jungen Mann gemein hat, an den sie sich von früher erinnert und dass er ein gefährliches Geheimnis hütet, das alles auf den Kopf stellen könnte.


Daisy ist ein absoluter Bücherwurm. Sie liebt Bücher und Geschichten über alles und sieht die Welt auf ihre ganz eigene Art. Bei ihrem praktisch veranlagten Vater, einem Selfmade-Millionaire kommt das alles andere als gut an. Er hatte nie viel Verständnis für seine Kinder und für seine beiden Töchter schon gar nicht. Daisy schlägt allerdings total aus der Art und für sie hat er nur harte Worte und Spott übrig.
Was seltsam ist, denn außer ihm und ihrer Mutter, gibt es kaum jemanden, der Daisy nicht mag. Nur heiraten will sie niemand.

Matthew hat auch nicht vor, Daisy zu heiraten. Er hat keine Ahnung, warum ihn sein Chef wirklich nach England zitiert hat und glaubt, es ginge nur um eine neue Zweigstelle der Firma. Doch Daisy macht ihm schnell klar, was wirklich von ihm erwartet wird. Beide haben nicht vor, den jeweils anderen zu heiraten, aber das Schicksal sorgt regelmäßig dafür, dass sich ihre Wege kreuzen.

Matthew kann echt süß sein – er ist ganz anders, als ihn Daisy und ihre Schwester in Erinnerung haben. Und beide haben sowieso keine Ahnung, warum er sich früher so verhielt, wie er es tat. Sie ahnen auch nicht, was er wirklich über Daisy denkt oder dass er ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt.

Gerade dieses Geheimnis sorgt für eine ziemlich heftige Wendung im Buch. Aber ich finde es auch total faszinierend und spannend. Allerdings wird mir dieser Teil zu kurz abgehandelt. Ich hätte es besser gefunden, wenn man da noch mehr darüber erfahren hätte und das nicht bloß zusammenfassend erzählt worden wäre. Ich wäre gern dabei gewesen.


Fazit: Mir hat auch der letzte Band der Mauerblümchen-Reihe wieder sehr gut gefallen. Ja, die Zeit damals ist als moderne Frau teilweise nur schwer zu ertragen, aber sie wurde sehr gut eingefangen. Ich finde es auch toll, dass man mehr über das weitere Leben der anderen Mauerblümchen, nach ihrem jeweiligen Happy End erfährt.

Ich persönlich mag Daisy unheimlich gern. Und auch Matthew konnte mich von sich überzeugen, vor allem wegen des Knopfes (wenn ihr das Buch lest, wisst ihr, was es damit auf sich hat).

Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass der spannende Teil nach der Wendung etwas länger spannend geblieben wäre und man mehr „gesehen“ hätte, anstatt es nur erzählt zu bekommen.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.05.2024

Es hat was, aber ich habe auch einiges an Kritik

Haunting Adeline
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Achtung: Band 1 einer Reihe, nicht unabhängig lesbar mit Cliffhanger!

Bitte beachtet die Triggerwarnung des Verlages! Es fließt einiges an Blut und es kommen mehrere potenziell triggernde Themen vor.


Zade ...

Achtung: Band 1 einer Reihe, nicht unabhängig lesbar mit Cliffhanger!

Bitte beachtet die Triggerwarnung des Verlages! Es fließt einiges an Blut und es kommen mehrere potenziell triggernde Themen vor.


Zade ist alles andere als ein „guter Mensch“, er hat kein Problem damit, andere grausam zu Foltern, um zu bekommen, was er will. Allerdings ist er auch kein „richtig“ Böser, denn er bekämpft Menschenhändler und jene, die sich an Kindern vergreifen. Sein moralischer Kompass ist aber definitiv ziemlich im Eimer. Also ist es wenig verwunderlich, dass er, als er zufällig Adeline bei einer Signierstunde entdeckt, nicht auf die Idee kommt, sie anzusprechen, sondern es vorzieht, sie zu stalken.
Adeline lebt entgegen der Wünsche ihrer entfremdeten Mutter im Haus ihrer Großmutter, das sie gerade renovieren lässt. Und ja, das Haus ist irgendwie gruselig und weit ab vom Schuss, aber irgendwie mag Adeline es – außerdem hilft die Atmosphäre beim Schreiben. Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte, ist, dass sie schon bald von einem Stalker verfolgt wird, der nur ein Ziel hat: Er will Adeline brechen, um sie dann nach seinen Wünschen zu formen.


Das Buch hat einen Aufkleber auf dem Cover, der das Lesen erst ab 18 Jahren empfiehlt, was ich sehr vorbildlich finde. Dark Romance und allgemein Romane, in denen es so hart zugeht, finde ich, sollten solche Aufkleber bekommen. Es ist jedem selbst überlassen, was er liest, aber den Hinweis zu geben, finde ich sehr gut.

Das Buch hat einen Farbschnitt, der zusammen mit Band 2 ein zusammenhängendes Bild ergibt. Das ist nichts Neues, allerdings ist hier das Bild, wie auch das Cover eher düster gehalten. Ich bräuchte in diesem Fall keinen Farbschnitt, zumal dieser auch deutlich an den Händen abfärbt, aber schlecht aussehen tut er definitiv nicht.

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, Adelines „Die Manipulatorin“ und Zades „Der Schatten“. Unterbrochen wird dies immer wieder durch Tagebucheinträge einer Frau, die vor mehreren Jahrzehnten lebte – einer Vorfahrin Adelines.
Optisch gibt das Buch einiges her. Die erste Seite eines jeden Kapitels ist ein Bild in schwarz-weiß, allerdings sehr dunkel geraten, sodass der Text auf dieser Seite weiß ist. Das finde ich eine sehr interessante Idee, gerade auch weil das mit dem Thema „Dark Romance“ spielt. Das Pageoverlay zeigt, wie diese dunklen Seiten eigentlich in Farbe aussehen würden.
Die Tagebucheinträge sind auch durch eine Pseudo-Handschrift gestaltet und wirken dadurch „echter“.

Adeline wird von Zade gestalkt. Allerdings so gruselig sie das manchmal auch findet, irgendwie gefällt es ihr auch mehr und mehr. Zade genießt definitiv seine Spielchen und hat auch kein Problem damit, Konkurrenten äußerst effektiv und nachdrücklich loszuwerden. Es wird echt teilweise extrem blutig und geht brutal zu – gerade dann, wenn Zade mal wieder „beruflich“ oder „privat“ foltert.


Fazit: Einerseits fand ich das Buch durchaus sehr interessant. Es hat was und ich wollte schon wissen, wie es weitergeht. Allerdings haben sich alle meine Vermutungen immer bestätigt, was mich teilweise schon etwas geärgert hat, gerade weil manches schon recht offensichtlich war – Beispiel: Cliffhanger.

Die expliziten Szenen waren nicht wirklich meins. Mir ging es da etwas zu sehr um Unterwerfung und Zwang. Ja, letztlich gefiel es Adeline, aber ich persönlich finde so etwas auch immer ein wenig schwierig. Manche Praktiken mag ich einfach nicht.

Die Übersetzung ist in meinen Augen ausbaufähig. Manche Fehler haben mich leider arg gestört und aus dem Lesefluss gerissen, gerade wenn recht deutlich wurde, was eigentlich gemeint war, es aber halt leider nicht da stand.

Ich kann mir schon denken, wie es in Band 2 weitergeht und dass mir der wahrscheinlich deutlich weniger gut gefallen wird, als Band 1, daher werde ich diesen erst einmal nicht lesen. Mal schauen, ob ich mich irgendwann dazu durchringen kann. So gepackt, dass ich unbedingt weiterlesen muss, hat mich Band 1 dann auch wieder nicht.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3 Sterne. Es gab einiges, was nicht meins war, aber es hat mich schon irgendwie gepackt und ganz uninteressant war die Geschichte auch nicht, wenn auch etwas langgezogen und mit einigen Irrungen und Wirrungen zwischendurch.

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Veröffentlicht am 22.05.2024

Der letzte Teil war richtig gut, davor hatte ich meine Probleme

Weil ich an dich glaube – Great and Precious Things
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Nach Jahren bei den Special Forces kehrt Camden in seinen Heimatort zurück, obwohl er nie wieder auch nur einen Fuß in den Ort setzen wollte. Doch sein Vater hat ihn um Hilfe gebeten, also ist er gekommen, ...

Nach Jahren bei den Special Forces kehrt Camden in seinen Heimatort zurück, obwohl er nie wieder auch nur einen Fuß in den Ort setzen wollte. Doch sein Vater hat ihn um Hilfe gebeten, also ist er gekommen, hat sein komplettes Leben hinter sich gelassen und muss sich nun etwas Neues aufbauen, in einem Ort, der ihn für den Antichrist hält, für einen Vater, der ihn zutiefst hasst und verabscheut, weil er ihm die Schuld am Tod seines jüngeren Bruders gibt – wie es alle im Ort tun. Oder jedenfalls fast alle. Vor allem wollte er aber auch Willow aus dem Weg gehen, der Freundin seines verstorbenen Bruders und der Frau, der schon immer sein Herz gehörte, die er aber nie haben darf.


Camden ist ein Märtyrer, ein Gutmensch auf Crack. Andauernd opfert er sich auf, bringt sich selbst in Gefahr, um andere – vor allem Willow – zu retten und anstatt, dass ihm jemand dankt, schlägt ihm nur Hass entgegen. Ich meine, nehmen wir direkt den Anfang – er wirft sich vor Willow und wird angeschossen! Und was passiert? Der Sheriff und ein paar andere danken seinem Bruder (!) dafür, dass er dem Schützen das Gewehr abgenommen hat, aber dankt auch irgendwer Camden dafür, Willow gerettet zu haben, außer sie selbst? Nope. Erst mit deutlicher Verzögerung und dann auch „nur“ ihre Mutter. Das zeigt ziemlich deutlich, wie der Ort drauf ist.

Eigentlich könnte dieses Buch ein super gemütlicher Kleinstadt-Roman sein mit einem knuffigen Örtchen mit schrulligen und sympathischen Charakteren. Ja, vereinzelt gibt es solche auch, aber in der Mehrheit regen einen die Einwohner einfach bloß auf.
Ja, Camden hat als Jugendlicher Streiche gespielt, aber er ist deswegen noch lange nicht der Antichrist! Doch genau so wird er behandelt. Alles ist immer – immer! – zu 100% seine Schuld.

Nur Willow ist auf seiner Seite. Sie sieht den echten Camden und begegnet ihm immer freundlich und unterstützt ihn. Er sieht in ihr nur die Freundin seines verstorbenen Bruders, Willow dagegen bewundert Camden für den Mann, der er ist.

Im Buch werden ein paar wichtige Themen angesprochen und meiner Meinung nach auch gut in die Geschichte integriert, allerdings fand ich es schade, dass eine Sache offen geblieben ist, die ich in dem Zusammenhang gern gewusst hätte.


Fazit: Mir gingen das Buch und die Ungerechtigkeit in dem Buch lange Zeit schrecklich auf die Nerven. Camden ist ein Märtyrer, ein Gutmensch auf Crack. Und alles, was ihm entgegenschlägt ist nicht nachvollziehbarer, extremer Hass. Man könnte meinen, er sei ein Drogenbaron, der Welpen und Kinder zum Spaß verprügelt, so gehen 97% der Bewohner des Ortes mit ihm um. Und weil das so ungerecht ist, hat mich das genervt, zumal Cam allen immer mit noch mehr Aufopferung begegnet ist.

Auch das mit Willow ist so eine Sache - wenn er sich da nicht so in sein Dasein als Märtyrer verbissen hätte, wäre alles ganz anders abgelaufen. Ich fand das einfach total nervig und frustrierend.

Aber im letzten Teil des Buches ändert sich das zum Glück. Da gibt es dann einige Enthüllungen, mit denen ich zwar schon gerechnet hatte, die aber dennoch echt krass waren, vor allem wenn man daran denkt, was vorher alles war. Das Ende selbst war super.

Der letzte Teil hat die Sternebewertung des Buches noch nach oben korrigiert, aber konnte nicht dafür sorgen, dass ich den Frust vom Rest des Buches vergessen habe.

Von mir bekommt das Buch ganz, ganz knappe 3,5 Sterne.

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