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Veröffentlicht am 17.03.2023

Imaginația

Wohin du willst
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Das Bilderbuch ist für Kinder ab fünf Jahren geeignet und für Erwachsene ebenso, die sich eine reiche Welt der Imagination erhalten haben.

Um was geht es? Marie und Gustav entdecken ein magisches Ticket ...

Das Bilderbuch ist für Kinder ab fünf Jahren geeignet und für Erwachsene ebenso, die sich eine reiche Welt der Imagination erhalten haben.

Um was geht es? Marie und Gustav entdecken ein magisches Ticket Wohinduwillst in einer nicht minder zaubrischen Straßenbahn. Natürlich lassen sie ihren Wünschen freien Lauf und besuchen nicht nur ein Ritterturnier.

Dann jedoch passiert etwas. Beide geraten in Zwistigkeiten und dann erleben sie Unheimliches, als sie in einem nocturnen Wald stranden. Wesen der nicht ganz geheuren Art wollen mit jener Tram per Anhalter in die Welt der Kinder. Oje oje, was nun?

Das Buch ist exzellent erdacht, kindgerecht und voller Kreativität. Es vermittelt den Wert von Freundschaft und warum Streit nicht unbedingt gut ist.

Die Illustrationen ergänzen und beleben die Geschichte kongenial. Sie sind Futter fürs Auge und lassen trotzdem noch genug Raum für Phantasie.

Das Werk ist ein herrlicher Kontrapunkt zur schnöden Realität und lässt einen wahrlich träumen.

Danke, Autor Thomas Endl und Illustratorin Mele Brink!

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Möge Er Sein Volk beschützen

Der Weg nach Zion
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Am 14. Mai feiert der Staat Israel seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. Leon Uris schon, der jüdische Autor aus den USA, hat dem Gelobten Land schon ein immortales Denkmal in Form des Buches "Exodus" ...

Am 14. Mai feiert der Staat Israel seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. Leon Uris schon, der jüdische Autor aus den USA, hat dem Gelobten Land schon ein immortales Denkmal in Form des Buches "Exodus" errichtet, mit dem jüdischen Schauspieler Paul Newman als Ari Ben Kanaan in der Hauptrolle, als das Werk verfilmt worden war.

Das Buch hier ist der Auftakt einer Pentalogie, die sich ebenfalls der Gründung des Staates Israel widmet. Hier ist die Handlung zunächst im Jahre 1947 angesiedelt.

Zunächst jedoch gibt es einen Zeitsprung ins Jahr 68 nach Christus. Die Römer machen Jerusalem dem Erdboden gleich. Schon der Beginn der jüdischen Diaspora. Simon Bar Giora schreibt die Rollen, die später als diejenigen von Qumran berühmt werden sollen.

1947. Ellie ist eine Fotografin für LIFE. Der Krieg in Europa und der Welt an sich ist zu Ende. Die Shoa eine unleugbare Tatsache. Viele Juden sind displaced persons. Wollen endlich eine sichere Zuflucht, nicht mehr um ihr Leben bangen müssen.

Die Araber wollen die Juden ins Meer jagen und vernichten, weil mächtige Propaganda verfängt. "Israel" kämpft darum geboren zu werden.

Es wird gemordet, auch von der arabischen Seite aus. Die Haganah, eine Widerstandsgruppe der Juden, schlägt aber zurück. Eskalation droht. Bomben werden gelegt. Gnadenlosigkeit regiert. Hat Elohim kein Einsehen mit seinem auserwählten Volk?

Mosche, in den sich Ellie verliebt, arbeitet für die Haganah, David, ihr ehemaliger Freund auch, ebenso Onkel Howard und Golda Meir.

Die Briten gehen ziemlich brutal gegen die Juden vor. (Siehe das Schiff Exodus). Schiffe aufbringen und Flüchtlinge auf Zypern internieren, gehört zum Alltag, damit nicht mehr Juden ins Land kommen als geplant.

So müssen diese meist ohnehin bereits traumatisierten Menschen sehr listenreich vorgehen, um die Briten auszutricksen.

Der Mufti von Jerusalem hasst auch alles, was jüdisch ist und schart ehemalige Nazis um sich. Die sind ebenso für viele Attentate, Morde und Verletzte verantwortlich.

Das Buch ist emotional packend, auch wegen der Verwicklungen, in die die überzeugenden Protagonisten geraten. Sie besitzen Tiefe.

Das Werk ist exzellent recheriert und historisch genau, so weit das möglich ist.

Ich finde nicht, dass das Buch übertrieben grausam ist und man es deswegen nur in kleinen Etappen lesen kann. So war und ist nun einmal die Realität. Leider kein Zuckerschlecken.

Wer den heutigen Nahost-Konflikt verstehen will, kommt gar nicht umhin, sich mit der Historie, auch lange vor 1947/1948 zu beschäftigen. Sonst wird dieser dem/der Betreffenden ewig unverständlich bleiben.

Wer Israel einseitig verurteilt und diesen seltsamen Boykott fordert, betreibt Schwarz-weiß-Malerei. Nur wer dezidiert beide Seiten berücksichtigt, kann ein klareres Bild erhalten. Denn es gibt auch Palästinenser, die die Spirale der Gewalt verurteilen, ebenso Israelis.

Und wer sich heute noch über die Gewalt wundert und diese Wurzeln nicht nachvollziehen kann oder will, hat sich offenbar mit der Zeitgeschichte noch nicht näher befasst. Das heißt nicht, dass ich Gewalt gutheiße, aber hat Israel kein Recht auf Selbstverteidigung, wenn es angegriffen oder gar vernichtet werden soll? (Man denke nur an den Iran).

Jedenfalls leistet die Autorin einen sehr gewichtigen und eminenten Beitrag zur Literatur über Israel bzw. Zion. Wer noch etwas lernen will und die Thematik faszinierend findet, ist hier genau richtig.

Danke!

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Die Kleidung als Metapher

Die Zeit fällt aus dem Kleiderschrank
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Warum bekleiden wir uns? Natürlich um nicht nackt zu sein, aber auch aus Schutz vor den Elementen. Ist ebenso Status, Emotion, Protest, Beweis einer Gruppenzugehörigkeit und und und.

In diesem eindrücklichen ...

Warum bekleiden wir uns? Natürlich um nicht nackt zu sein, aber auch aus Schutz vor den Elementen. Ist ebenso Status, Emotion, Protest, Beweis einer Gruppenzugehörigkeit und und und.

In diesem eindrücklichen Buch sind elf Autor*innen versammelt, die mit einer jeden einzigartigen Stimme einen harmonischen Chor bilden. Lyrik ist ebenso enthalten, neben Kurzgeschichten.

Originelle Ideen, poetischer Impetus und auch Humor wie nachdenklich sind die Schwingen der Texte, die ein jeder für sich kreativ auf jeweils andere Kleidungsstücke eingehen.

Kleidung ist schließlich auch Kultur, Geschichte, kann ebenso ausgrenzen und ein ewiges Stigma prägen.

Genauso bleibt sie aber in enger Kooperation mit der Psyche, Emotionen und Reminiszenzen. Stolz und Scham. Nostalgie und Sentimentalität. Selbstvergessen sein.

Als Autorin weiß ich selbst, wie wichtig Symbolik der Bekleidung sein kann. Jemand kann bedrohlich und einschüchternd dadurch wirken, Angst und Schrecken verbreiten. Bestimmte Uniformen der Zeitgeschichte zum Beispiel.

Die Geschichten sind sehr ansprechend geschrieben, kreativ und originell. Stimmen auch nachdenklich. Eine schöne Lektüre. Danke!

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Veröffentlicht am 05.03.2023

In den Fängen der Maschinerie

Der Fall Alex
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Michael ist geschieden und führt mit seinen beiden minderjährigen Söhnen Alex und Jan ein idyllisches Leben.

Allerdings gibt es ein massives Problem mit seiner Ex-Frau. Alex, der gerade in die Grundschule ...

Michael ist geschieden und führt mit seinen beiden minderjährigen Söhnen Alex und Jan ein idyllisches Leben.

Allerdings gibt es ein massives Problem mit seiner Ex-Frau. Alex, der gerade in die Grundschule kommt, muss ihres Erachtens krank sein. ADHS haben und ihres Erachtens habe er Autismus.

Michael weiß nicht, wie ihm geschieht, als er in die Maschinerie der Justiz gerät, Anwälte, Gutachter und Gerichte ...

Wird er Alex verlieren und vom Mahlstrom zermalmt? Oder gibt es einen Ausweg aus dieser Misere?

Originale Dokumente sind in diesem Buch zu lesen. Es macht fassungslos und ungeheuer wütend wie betroffen, was hier abgeht.

Viel zu oft werden Kinder instrumentalisiert und als Waffe gegeneinander missbraucht, wenn die Eltern sich auseinander dividiert haben.

So werden dann vormals gesunde Kinder garantiert fürs Leben gezeichnet, indem es dann psychische Probleme generiert, das es vorher nicht hatte!!!

Vielzuviele mischen mit. Und verderben wie die Köche den Brei. Auch Gerichte scheinen ein Jahrmarkt der Eitelkeiten zu sein, auf dem Rücken Dritter. Und das Fazit? Nur Opfer und endloses Scherbenmeer.

Tief berührend und aufwühlend. Danke, Michael C. Sedan! Umso tragischer, dass das Buch auf einer wahren Begebenheit beruht.

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Veröffentlicht am 28.02.2023

Auch der Kleinste kann etwas verändern ...

Pip rettet den Wald
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Pip hat viel Mumm. Nicht umsonst hält er so den Spitzenplatz unter den couragierten Eichhörnchen.

Nun soll er vom Hüterbaum die allerletzte Eichel holen. Denn diese ist eine einmalige Chance, sein gefährdetes ...

Pip hat viel Mumm. Nicht umsonst hält er so den Spitzenplatz unter den couragierten Eichhörnchen.

Nun soll er vom Hüterbaum die allerletzte Eichel holen. Denn diese ist eine einmalige Chance, sein gefährdetes Habitat zu bewahren. Sie wäre die Zukunft eines neuen Baumes mitten unter den Menschen. Von denen legen ja so viele offenbar Wert darauf, alles zu destruieren.

Seine Herausforderung soll des nachts stattfinden. Die Dachse allerdings sind seine Antagonisten. Denn wer die Eichel hätte, hätte auch die Macht im Wald. Dabei wäre Pip weitaus altruistischer.

Das Buch ist durchaus nicht frei von einer für Kinder in diesem Alter, empfohlen ab acht Jahren, beklemmenden Atmosphäre.

Ich wäre eher dafür, dass Kinder ab zehn Jahren es lesen. Denn das Werk vermengt durchaus Elemente der Fantasy mit eminenten Elementen wie Klimaschutz.

Aber nicht jeder wird damit zurechtkommen, dass es eher "düster" anmutet.

Nichtsdestotrotz ist es ein empfehlenswertes und schönes Buch. Elterliche Begleitung ist aber für Achtjährige unabdingbar.

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