Profilbild von DianaPegasus

DianaPegasus

Lesejury Star
offline

DianaPegasus ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DianaPegasus über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2019

Gute Fortsetzung der Love and Order Reihe, etwas schwächer als der Vorgänger.

The One Right Man (Love and Order 2)
0

Piper Rayne – The one right Man

Chelsea will nur mal eben die Unterlagen zu dem neuen Anwalt für Steuerrecht bringen, als plötzlich ihr Ex Mann in der Tür steht. Ausgerechnet Dean Bennett soll RISE betreuen, ...

Piper Rayne – The one right Man

Chelsea will nur mal eben die Unterlagen zu dem neuen Anwalt für Steuerrecht bringen, als plötzlich ihr Ex Mann in der Tür steht. Ausgerechnet Dean Bennett soll RISE betreuen, doch obwohl er ihr bei seinem Anblick auch nach fünf Jahren weiche Knie und ein feuchtes Höschen beschert, will sie sich so weit wie möglich von ihm fern halten. Die erste Ehe stand unter keinem guten Stern, obwohl die Anziehung immer noch stark ist. Doch Dean behauptet er hätte sich geändert, für sie und für sich selbst, und er ist nicht bereit Chelsea aufzugeben. Aber zuerst muss er erst mal die Chance bekommen, ihr zu zeigen, dass er sich geändert hat. Er spekuliert darauf, das seine dreiste, etwas dominante Art der Weg zu ihrem Herzen ist.

Ich kenne bereits eingie Bücher des Autorenduos Piper und Rayne und auch diese Story, in deren Fokus Dean und Chelsey stehen, hat mir gut gefallen. Zwar nicht ganz so gut, wie der Vorgänger, oder gar die andere Reihe, aber ich hatte ein paar kurzweilige, schöne Lesestunden mit einer guten Portion Erotik, Humor und Emotionen.
Der Schreibstil ist auch hier locker und flüssig, modern und lässt sich leicht lesen, weshalb die Geschichte flott zu einem Pageturner wird.
Wiedereinmal sind die Charaktere gut, detailliert und lebendig ausgearbeitet, die Autorinnen achten stets darauf, das jede Hauptfigur mehrere Facetten hat, so ist Dean beispielsweise nicht nur dominant, ein wenig arrogant und fordernd, sondern hinter seiner Fassade ist er verletzbar und zeigt deutliche Emotionen, nachdem er selbst erkannt hat, dass es so nicht weiter ging. Das gefällt mir sehr gut. Dennoch steht in diesem Band die Erotik einfach zu sehr im Vordergrund und weniger die Handlung. Sicherlich ist es gewollt, dass der Leser versteht, dass die erste Ehe aufgrund der Anziehungskraft so kurz und heftig gewesen ist, dass die beiden auf dieser Ebene besonders harmonieren (und es immer noch tun), aber dafür rückt vieles andere in den Hintergrund.
Nicht falsch verstehen, die Geschichte ist toll, absolut zu empfehlen und lesenswert, aber eben etwas schwächer als die Vorgänger, die ich von dem Autorenduo kenne.
Allerdings, und das ist absolut positiv zu bewerten, legen die Autorinnen den Fokus immer anders und deswegen ist es ein absoluter Lesegenuss deren Geschichten zu lesen, weil eben nicht alles gleich ist.
Handlungsorte und Story sind gut ausgearbeitet, ich konnte mich in die Geschichte fallen lassen, hab mit den Charakteren mitgelitten und mitgefiebert und nun bin auf die nächste Story gespannt, denn Hannahs Geschichte hat viel Potenzial.

Taschentuchalarm gab es jetzt nicht, aber die Story konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und ich habe die Story in einem Rutsch gelesen.

Das Cover passt zur Reihe und hat mich angesprochen.

Fazit: Gute Fortsetzung der Love and Order Reihe, etwas schwächer als der Vorgänger. 4 Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2019

nette, seichte Story.

Das kleine Café im Gutshaus
0

Julia Shackman - Das kleine Cafê im Gutshaus

Normalerweise würde es von mir an dieser Stelle jetzt eine kleine Zusammenfassung geben, aber im Grunde genommen steht tatsächlich fast alles im Klappentext.

Lara ...

Julia Shackman - Das kleine Cafê im Gutshaus

Normalerweise würde es von mir an dieser Stelle jetzt eine kleine Zusammenfassung geben, aber im Grunde genommen steht tatsächlich fast alles im Klappentext.

Lara kehrt nach der Trennung von ihrem Freund wieder zurück in ihre Heimat nach Schottland. Dort arbeitet sie vorübergehend in einem kleinen Lokal und kommt mit der Besitzerin nicht besonders gut aus, bis sie eine Erbschaft antritt und selber ein kleines Café eröffnen kann. Natürlich ist der Enkel von Lord Hugo nicht gerade darüber begeistert.

Obwohl die Leseprobe so nett und angenehm anfing, hat mich das Buch letztendlich doch ein wenig enttäuscht, weil die Story so dahingeplätschert ist.
Natürlich hat mich das Buch für ein paar Stündchen unterhalten, aber besonders spannend war es jetzt nicht. Vieles war klischeehaft und vorhersehbar, und auch wenn es nicht immer kompliziert sein muss, habe ich schon ein wenig mehr erwartet.
Ich kann leider noch nicht mal sagen, dass es zwischen Lara und Vaughan besonders doll geprickelt hat, alles wirkte so verhalten, gemütlich und überschaubar, sogar die Stolpersteine waren einfach nur kleine Sandkörner, die zu etwas aufgebauscht wurden, was die Geschichte insgesamt etwas, ich will nicht langweilig sagen, aber schon etwas fade und wenig aufregend machte.
Es ist trotzdem eine solide Geschichte, der Schreibstil ist flüssig und modern, es gibt zahlreiche aber zum Glück nicht langatmige Beschreibungen von Land, Leute und Story, aber mir fehlte hier das gewisse Etwas. Mehr Emotionen hätten der Story sicherlich gut getan.
Es war nett, keine Frage, es hat mich auch unterhalten, aber es war einfach in vielen Bereichen zu oberflächlich und für mich gab es zu wenig Emotionen die ich den Figuren hätte abkaufen können.

Lara ist die Vorzeigeprotagonistin: wunderhübsch, lieb und nett, fügsam, fleißig, aber mir fehlten hier ein paar Ecken und Kanten. Selbst als sie mit Vaughan aneinanderrasselt, habe ich ihr das so überhaupt nicht abgenommen, und die Liebesbeziehung zwischen den beiden war für mich jetzt auch nicht das prickelnde Feuerwerk, das ich mir erhofft habe. Vieles war für mich einfach nicht nachvollziehbar, und die Problemchen die sich da aufgetan hat, wirkten konstruiert.
Vaughan war mir nicht gerade sympathisch, aber das muss er ja auch nicht. Er wirkte viel zu übertrieben unsensibel auf der einen Seiten, dann schon wieder viel zu liebevoll auf der anderen.

Vielleicht versuche ich noch mal irgendwann ein anderes Buch der Autorin.
Wer eine seichte Lektüre mit ein wenig Liebe und kleinen Problemchen für zwischendurch lesen möchte, ist mit diesem Buch gut beraten.

Das Cover ist idyllisch.

Fazit: nette, seichte Story. Knappe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Story als Hörbuch auf jeden Fall zu empfehlen. Fesselnd. Spannend

Niemalswelt
0

Marisha Pessel - Niemalswelt

Nach einem Jahr der Ruhe bekommt Beatrice eine Email ihrer Freundin Whitley und beschließt darauf, ihre alten Freunde wieder zu sehen. Seit Jims Tod, ihrer großen Liebe, hat ...

Marisha Pessel - Niemalswelt

Nach einem Jahr der Ruhe bekommt Beatrice eine Email ihrer Freundin Whitley und beschließt darauf, ihre alten Freunde wieder zu sehen. Seit Jims Tod, ihrer großen Liebe, hat sie sich komplett zurück gezogen, studiert in einem anderen Ort und nun findet Bee, es wäre eine gute Gelegenheit über die ungeklärten Todesumstände mit ihren Freunden zu sprechen. Doch der Abend entwickelt sich anders, als geplant.
Aufgrund eines Verkehrsunfalls werden sie in die Niemalswelt katapultiert, "der Wächter" erklärt den fünf Freunden, dass nur einer von ihnen in der Realität überleben wird und das sie alle gemeinsam darüber abstimmen müssen, wer das sein wird. In einer Zeitschleife gefangen, versuchen die fünf Freunde nun den Tod von Jim aufzuklären und erfahren dabei, dass jeder seine eigene Wahrheit von Jim hat und jeder der fünf Freunde ein Geheimnis verbirgt.
Doch wer wird am Ende überleben?

Das Hörbuch wurde von Julia Nachtmann synchronisiert, die mit ihrer einzigartigen Stimme einen sehr guten Job gemacht hat. Die Spannung wurde sehr flott aufgebaut und Frau Nachtmann hat den Figuren einen individuellen Charakter verpasst, den sie mit Stimme und Tonart unterstreicht. Auch die Stimmung der Personen/Atmosphäre der Geschichte konnte die Sprecherin gut vermitteln.

Die Story selbst ist spannend aufgebaut, gleich zu Anfang erleben wir die Geschichte aus der Sicht von Bee, die vor einem Jahr ihre große Liebe Jim auf tragische Weise verloren hat. Wie tragisch, das bleibt erst mal ungeklärt und findet erst zum Schluss Auflösung. Durchgängige Spannung, ein bisschen Thrill-Faktor, dazu ein paar nicht absehbare Wendungen und einen Haufen Überraschungen, garniert mit flotten Sprüchen, einen Haufen Emotionen und ein paar Sackgassen machen die Geschichte auf jeden Fall hörenswert.
Lediglich das Ende hat mich etwas genervt, weil es so banal war, aber dass muss jeder Leser/Hörer selbst entscheiden.
Die Handlungsorte sind detailliert und anschaulich beschrieben, die Vermischung von Realität und Fiktion in der Niemalswelt hält geheimnisvolle Orte parat.
Auch die Charaktere, die hier unterschiedlicher nicht sein könnten, wurden lebendig und facettenreich ausgearbeitet.
Bee ist sympathisch, wirkt aber ein wenig distanziert. Ja, der Tod von Jim hat sie mitgenommen und erst nach und nach kommen wir dahinter, warum sie so distanziert ist, denn ihre Clique, jeder einzelne davon hat gelogen und einige große Geheimnisse. Mal alleine, mal mit jemand anderen geht sie auf Spurensuche und findet mehr, als ihr lieb ist.
Whitley ist hier das verwöhnte reiche Mädchen, die sich schnell langweilt und alles irgendwie "spannender" gestalten muss und sich selbst in den Fokus rückt. Unnötig zu erwähnen, dass sie mir recht schnell auf den Nerv gefallen ist, obwohl auch sie im Verlauf tatsächlich fähig war, wahre Emotionen zu zeigen.
Martha ist der Nerd und war die beste Freundin von Jim. Schnell wird klar, sie hat gleich mehrere Geheimnisse und sie war mir bis zum Ende suspekt und ich bin nicht wirklich warm mit ihr geworden.
Cannon und Kipling konnten unterschiedlicher nicht sein, dennoch haben sie die Gruppe gut verstärkt und genau diese Vielfältigkeit, machte das Hörbuch auch so spannend. Immer wieder neue Wendungen, immer wieder hat sich einer der Freunde mit jemand anderen verbündet oder ist alleine losgezogen.

Ich habe selten ein Hörbuch fast in einem Rutsch durchgehört, aber dieses hat mich so sehr gefesselt, dass ich es einfach nicht zur Seite legen wollte. Ich kann das Hörbuch auf jeden Fall weiter empfehlen, auch wenn das Ende jetzt nicht wie erhofft verlaufen ist.
Ich werde die Autorin mal im Auge behalten und hoffe auf ein weiteres fesselndes Werk von ihr.

Das Cover ist zwar überwiegend dunkel gehalten, aber die bunten Flecken ergeben einen netten Blickfang.

Fazit: Story als Hörbuch auf jeden Fall zu empfehlen. Fesselnd. Spannend. 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.03.2019

der stärkste aber auch verstörendste Band der Reihe

Hades' Hangmen - Flame
0

Tillie Cole – Hades Hangmen, Flame

Nachdem der MC Hades Hangmen die drei „Verfluchten“ Mae, Lilah und Maddie aus den Fängen der Sekte befreit haben, war es Flame, der Bruder Moses auf bestialische Weise ...

Tillie Cole – Hades Hangmen, Flame

Nachdem der MC Hades Hangmen die drei „Verfluchten“ Mae, Lilah und Maddie aus den Fängen der Sekte befreit haben, war es Flame, der Bruder Moses auf bestialische Weise getötet hatte. Obwohl Maddie seit ihrem achten Lebensjahr vergewaltigt, gedemütigt, gefoltert wurde und seitdem Angst vor Berührungen hat, kann sie nicht anders, als sich bei Flame mit einer Umarmung zu bedanken.
Völlig überrumpelt kann Flame es nicht fassen: Er selbst verletzt jeden Menschen, da in seinem Körper grausame Flammen lodern, doch als er Maddie berührt, passiert ihr nichts. Von diesem Tag an schwor er sich, sie zu beschützen und hat sich sogar eine Kugel für sie eingefangen und ihr damit das Leben gerettet. Selbst völlig entkräftet, muss er sich an seinen Schwur halten und sucht ihre Nähe.
Bei einem Auftrag des MC´s dreht Flame vollkommen durch, durch die Gewalt in seiner Jugend und dem irregeleiteten Glauben seiner Familie wird er in einen Flashback gezogen und seine Brüder sehen nur noch eine Möglichkeit: ihn zu erlösen. Doch Maddie, die, auch wenn sie sich kein weiteres mal berühren können, Anspruch auf Flame erhebt lässt dies nicht zu und stellt sich gegen den Club.
Wird sie es schaffen, zu Flame durchzudringen? Vor allem weil sie mehr gemeinsam haben, als es auf den ersten Blick scheint?

„Flame“ ist der dritte Band der Reihe von Tillie Cole. Zartbesaitete Leser sollten die Reihe gar nicht erst anfangen, denn neben einem kriminellen Motorradclub, ausgeprägten Gewaltszenen, irregeleiteten Glauben und Sekten, dazu Pädophilie und Machtmissbrauch, ist die Story um den MC keine leichte Kost.
Die Bände sind in sich abgeschlossen, jedoch läuft die Grundstory weiter, weshalb man die Vorgänger kennen sollte. Fans der Serie „Sons of Anarchy“ wird auch diese Buchreihe gefallen.

Der dritte Teil hat mich bisher am meisten berührt, hat unterschiedlichste Emotionen beim Lesen hervorgerufen. So ungeheuerlich, brutal und menschenverachtend, wie hier mit den Protagonisten umgegangen worden ist, so eindringlich und nervenaufreibend hat die Autorin ihren Leidensweg beschrieben. Ich war erschüttert und schockiert beim Lesen und nicht selten wurde mir übel, bei dem Kindesmissbrauch, den Maddie aber auch Flame durchmachen mussten. Es ist ein schmaler Grad und ich kann mir durchaus vorstellen, dass gerade die Geschichte um Flame sehr polarisieren wird. Doch leider könnte es auch eine Story aus dem realen Leben sein.

Der Schreibstil ist, wie in den Vorgängerbänden, modern und flüssig. Auch hier findet sich öfter mal eine Wiederholung, da die Story abwechselnd aus der Sicht von Maddie und Flame erzählt wird. Rückblicke in der Vergangenheit werden meist kursiv abgesetzt, wodurch sie gut zu erkennen sind. Die Charaktere sind gut und lebendig ausgearbeitet, wirken authentisch und realtitätsnah.
Gerade Flame wird in all seinen Facetten dargestellt. Er ist anders, weshalb er in seiner Kindheit eingeflüstert bekommen hat, er hätte böses Blut und die Flammen des Teufels würden in ihm lodern. Eine Kirche, die üble Praktiken ausübt, ein Vater, der ihm an allem die Schuld gibt, dazu ein Junge, der „anders“ ist und es allen eigentlich nur recht machen will, schon ist ein Hades Hangmen geboren, der mit seinen Messern wie kein Zweiter umgeht.
Wir wissen aus den Vorgängerbänden bereits, dass Maddie zu den Verfluchten gehört, dass sie brutalst seit ihrer Kindheit vergewaltigt wurde, was man dann unter „göttliche Teilhabe“ und „Austreibung der Sünden“ verbucht hat. Die Szenen hätten nicht so detailliert sein müssen!
Zwei Menschen, die doch mehr gemeinsam haben, als man anfänglich glaubt und was mich hier besonders beeindruckt hat, war, dass Maddie tatsächlich soviel mutiger und stärker war, als man ihr anfänglich zugetraut hat und das im Grunde sie es ist, die die Geschichte zwischen Flame und ihr vorantreibt.

Natürlich mischt „Neu Zion“ auch wieder mit. Prophet Cain alias Rider merkt, dass in seiner Sekte nicht alles mit rechten Dingen zugeht, aber er ist auch sehr entschlossen, seine Aufgabe zu erfüllen. Das er sich da voll und ganz auf seinen Zwillingsbruder verlassen muss, scheint klar. Ich bin extrem gespannt auf die Fortsetzung, die sich um Rider drehen wird.

Die Handlungsorte sind gut beschrieben, zu jeder Zeit konnte ich sie mir vorstellen, was mich noch besser in die Geschichte hineinfinden lies.

Ich kann das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen, denn die Autorin geht sensibel aber forsch die Thematik an, auch wenn das Buch fiktiv ist, ging es mir Nahe und hängt mir immer noch nach. Aber, und das muss hier ganz klar gesagt werden, die Story ist brutal, gewalttätig und Leser mit schwachen Nerven/Magen sollten die Finger davon lassen. Die Autorin weist gleich zu Anfang darauf hin und das finde ich gut.

Das Cover passt in die Reihe, auch wenn ich mir das Covermodel kein bisschen als Flame vorstellen kann.

Fazit: der stärkste aber auch verstörendste Band der Reihe. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Erster Teil einer Jugend/Thriller-Reihe die mich von Anfang bis Ende fesseln konnte

Cainstorm Island – Der Gejagte
0

Marie Golien – Cainstorm Island, Der Gejagte

EC00 hat einen Chip in seinem Kopf implantiert, durch seinen Augen wird gefilmt und jeden Tag darf er eine halbe Stunde senden, um seine Zuschauer zu unterhalten ...

Marie Golien – Cainstorm Island, Der Gejagte

EC00 hat einen Chip in seinem Kopf implantiert, durch seinen Augen wird gefilmt und jeden Tag darf er eine halbe Stunde senden, um seine Zuschauer zu unterhalten und Geld zu verdienen. Hinter EC00 steckt ein ganz normaler Junge aus ärmlichen Verhältnissen, der so etwas Geld hinzuverdienen kann um seine Mutter, seinen kleinen Bruder und Serge, seinen Vater, dem Fischer, zu unterstützen. Gerade als er auf Sendung ist, wird er zufällig in eine Auseinandersetzung verwickelt: Dabei tötet er ein hochrangiges Mitglied der ansässigen Gang „Die Schlangen“ und plötzlich explodieren seine Zuschauerzahlen. Doch das ist nicht das Schlimmste daran, denn die Schlangen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Emilio zu töten, und Eye Vision, die Firma des Chips und die die Sendezeit zur Verfügung stellt, sieht darin ihre Chance, noch mehr Profit zu machen und schreckt auch nicht davor zurück, mit Emilios Leben und dem seiner Familie zu spielen. Doch wo kann man sich verstecken, wenn man gejagt wird und dabei auf Sendung ist und sich verrät?

Das Buch ist als Jugendliteratur/Thriller gelistet.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, modern und „jugendlich“ gehalten. Der Spannungsbogen wird relativ zügig aufgebaut und bis zum Ende des Buches gehalten. Neben dem Thrill-Effekt, gibt es jede Menge Action und Gänsehaut, denn Eye Vision ist skrupellos um Quote zu machen. So schreckt die Autorin auch nicht vor brutalen Szenen und Gewalt zurück, was ich angesichts eines Jugendbuches doch schon einen Touch zu viel fand.
Aber ich muss sagen, dass mich das Buch durchgängig gefesselt und mitgerissen hat, die Handlung ist so gut beschrieben, dass ich selbst das Gefühl hatte, mitten drin zu stehen.
Die Charaktere wirkten allesamt gut ausgearbeitet und gerade Emilio wirkte lebendig, facettenreich und realtitätsnah beschrieben. In all seinen Höhen und Tiefen, Ängsten und Hoffnungen, Wut und Traurigkeit, war er der perfekte Protagonist, der durch die Hölle gehen muss. Die Emotionen wurden sehr gut eingefangen und das Buch ist aus seiner Sicht in der ich-Perspektive geschrieben.
Als Nebenfigur fand ich Lyssa zwar interessant, aber so richtig konnte ich mich mit ihr noch nicht anfreunden. Da das Buch mit einem Cliffhanger endet, und wir noch ein wenig auf die Fortsetzung warten müssen, bleibt abzuwarten, ob sich mein Eindruck von ihr noch ändern wird.
Jago dagegen empfand ich als einen tollen Freund, der selbst große Risiken eingeht. Er war mir mit seiner etwas aufdringlichen aber liebenswerten Art sofort sympathisch.
Die Schauplätze auf Cainstorm Island sind vielfältig und ebenfalls bildlich angenehm ausgearbeitet, sodass man schon den Eindruck hat, dass man sich in verschiedenen Dörfern aufhält.
Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen, weil es mich von Anfang bis Ende unterhalten hat. Die temporeiche, actionreiche und packende Handlung hat mir Gruselmomente beschert und ich wollte immer wieder „nur noch ein Kapitel“ weiterlesen.
Ich kann das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen, auch wenn es einen Cliffhanger gibt, aber ich möchte auch die „zartbesaiteten Leser“ warnen, denn für ein Jugendbuch gibt es viel Gewalt. Wer allerdings Bücher wie „Tribute von Panem“ oder „Die Bestimmung“ mag, wird auch an diesem Buch seine Freude haben.

Das Cover ist schlicht gehalten, in gelb und blau, dazu als Blickfang ein schwarzes Auge.

Fazit: Erster Teil einer Jugend/Thriller-Reihe die mich von Anfang bis Ende fesseln konnte. 4 Sterne.