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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2025

Ein Pageturner

Süßer Tod am Lago di Garda
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Der Gardasee ist wohl das perfekte Setting für einen Wohlfühlroman, aber wie Ihr ja wisst … das Böse ist immer und überall … und so spielt der neue Krimi von Sibilla Bellini (aka Sibylle Baillon) genau ...

Der Gardasee ist wohl das perfekte Setting für einen Wohlfühlroman, aber wie Ihr ja wisst … das Böse ist immer und überall … und so spielt der neue Krimi von Sibilla Bellini (aka Sibylle Baillon) genau dort.

Profilerin Ricarda hängt nach einem Burnout ihren Beruf in Mailand an den Nagel und kehrt mit ihrer Tochter in die Heimat an den Gardasee zurück. Unversehens wird sie aber in neue Ermittlungen hineingezogen, als ein Serienmörder in den pittoresken Städtchen am Gardasee sein Unwesen treibt. Zu ihrer großen Bestürzung muss Ricarda bald erkennen, dass diese Morde mit ihr selbst zu tun haben und sie und ihre Tochter selbst in großer Gefahr schweben ...

WAS FÜR EIN GROßARTIGER KRIMI … der für mich eher ein Thriller war! Ich war von der ersten bis zur letzten Seite vollkommen gefangen (und habe an meinem freien Tag meinen Haushalt absolut vergessen).
Fangen wir an beim Schreibstil der Autorin. Absolut flüssig und gut zu lesen. Die Story selbst war auch gut durchdacht und glaubhaft. Die Charaktere, allen voran die Protagonistin, waren auch sehr gut ausgearbeitet und authentisch. Hier z.B. der Burnout der Profilerin und ihr Wunsch nach einem Neuanfang. Mehr für ihre Tochter Mia da sein. Das Verhalten von Mia … ein Teenager, der sich seiner Mutter gegenüber vollkommen verschließt, aber aufblüht (quasi ein anderer Mensch wird), als sie ihrem Idol gegenüber steht.
Klasse fand ich auch, dass nicht nur aus der Sicht der Protagonistin erzählt wird. Es kommen auch das erste Opfer und der (oder die???) Mörder (-in???) "zu Wort". Dabei springt die Autorin auch in der Zeit zurück, was aber immer gut nachvollziehbar und nicht verwirrend ist.

Meistens weiß ich schon sehr schnell, wer der Mörder ist, aber hier habe ich mich doch getäuscht. Und ich war mir erst so sicher ...

Fazit: Rundherum ein gelungener Pageturner, den ich absolut weiterempfehlen kann!

Dies war der 1. Teil. Wie schön, dass wir uns auf weitere Fälle mit Ricarda freuen können!

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Veröffentlicht am 22.07.2025

Ein Wohlfühlroman über Freundschaft, Liebe und Vertrauen

Zimtschneckentage
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"Zimtschneckentage" was ist das denn? Zum Einen ist es der Titel des Romans von Inga Schneider, zum Anderen sind es die Tage, die durch leckere Zimtschnecken erst so richtig perfekt werden!
Protagonistin ...

"Zimtschneckentage" was ist das denn? Zum Einen ist es der Titel des Romans von Inga Schneider, zum Anderen sind es die Tage, die durch leckere Zimtschnecken erst so richtig perfekt werden!
Protagonistin Mia hat häufig diese Tage. Sie liebt Zimtschnecken und die hyggelige, Dänische Art zu leben. Mia arbeitet bei einem Lifestylemagazin, ist dort aber nicht mehr zufrieden. Auch ihre gerade erst wiedergefundene große Liebe Jonas scheint sich wieder von ihr abzuwenden. Zeit für einen Neuanfang in Kopenhagen! Der neue Job ist perfekt und die neuen Nachbarn erweisen sich auch als super freundlich. Nur die Wohnung, die ihr beit der Besichtigung noch so toll erschien, ist auf einmal gar nicht mehr so toll. Das Wetter ist mies (genau wie Mias Laune) und nicht nur Jonas fehlt ihr unendlich, sondern auch ihre besten Freundinnen Valerie und Henrieke. Lest unbedingt selbst, ob und wie Mia aus diesem Tief wieder herauszukommen versucht!

Ein absolut "hyggeliges" Wohlfühlbuch, in dem es viel um Freundschaft geht. Die drei Freundinnen haben absolut nicht immer die gleichen Ansichten, sie zoffen sich auch mal, aber wenn es drauf ankommt, halten sie fest zusammen. Bei der Liebesgeschichte zwischen Mia und Jonas geht es hauptsächlich um Vertrauen. Weil das vor Jahren fehlte, hat Jonas Mia damals verlassen. Jetzt scheint es auch schon wieder daran zu mangeln … kann das noch was werden?

Ich liebe ja Bücher mit Lokalkolorit, darum hat mir die Beschreibung Kopenhagens auch so wunderbar gefallen! Es erschien alles vor meinem inneren Auge! Gewünscht hätte ich mir dies natürlich auch von Mias Stadt in Deutschland (vermutlich Flensburg!?)

Der schöne Schreibstil der Autorin macht dies Buch zusätzlich zu einer Feelgoodromance für mich, die ich sehr gerne weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 06.07.2025

Nicht das, was ich erwartet hatte!

Der Stau
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"Der Stau - es gibt kein Entkommen" ist ein sogenannter "Locked-Room-Thriller" der Britischen Autorin Jo Furniss. Also ein Krimi, in dem ein quasi unmögliches Verbrechen begangen wird.
Ein dramatischer ...

"Der Stau - es gibt kein Entkommen" ist ein sogenannter "Locked-Room-Thriller" der Britischen Autorin Jo Furniss. Also ein Krimi, in dem ein quasi unmögliches Verbrechen begangen wird.
Ein dramatischer Tag in London. Alle halbe Stunde gehen Autobomben hoch.
Kommissarin Billy Kidd kommt gerade vom Flughafen, als der Verkehr stecken bleibt, weil eine dieser Bomben, den vor ihr liegenden Autobahntunnel zerstört hat. Nur wenige Minuten danach wird ein Toter in einem Auto in ihrer Nähe entdeckt. Billy versucht alleine zu ermitteln, denn auf Unterstützung vom Revier ist nicht zu hoffen, weil alle Kollegen wegen der Bomben eingespannt sind. Der Mörder muss noch vor Ort sein, da er wegen des Staus nicht weg kann. Allerdings hat niemand auch nur irgendwas gesehen.

Ich fand den Thriller eigentlich von Anfang an recht spannend und vielschichtig, am Schluss sogar ziemlich überraschend. Allerdings muss ich sagen, dass ich mir aufgrund des Klappentextes etwas anderes vorgestellt hatte. Es hörte sich für mich so an, als wenn Billy alleine die Leiche entdeckt hätte und heimlich ermitteln müsse, damit der Mörder es nicht mitbekommt, weil es eben zu gefährlich wäre. Aber nein. Alle haben die Leiche gesehen und werden befragt. Die Gefahr für Billy, die laut Klappentext besteht, konnte ich überhaupt nicht spüren. In meinen Augen ist dies eher ein Krimi, da die Polizeiarbeit im Vordergrund steht und auch das persönliche Umfeld der Protagonisten Erwähnung finden. Ein Thriller wäre etwas, was dem Leser Angst macht und eine Gänsehaut zaubert. Die hatte ich gar nicht.
Ein Kritikpunkt: viele Englische Begriffe und Abkürzungen wurden einfach so übernommen. Weder übersetzt, noch in Fußnoten irgendwie erklärt. Wer also kein Brite ist, muss googeln. Das hat mich aus dem Lesefluss gerissen.

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Veröffentlicht am 01.07.2025

Wohlfühlroman mit geschichtlichem Hintergrund

Westküstenliebe
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"Westküstenliebe-Wendepunkt im Nordseekoog" ist der neue Roman von Sandy Dobelstein. Er spielt im fiktiven Lieschenkoog in Dithmarschen, Heimat der Autorin. Und da Dithmarschen auch meine Heimat ist, ...

"Westküstenliebe-Wendepunkt im Nordseekoog" ist der neue Roman von Sandy Dobelstein. Er spielt im fiktiven Lieschenkoog in Dithmarschen, Heimat der Autorin. Und da Dithmarschen auch meine Heimat ist, musste ich diesen Roman unbedingt lesen!
Es ist die Geschichte von Anna Weber, einer jungen Frau, die ein strukturiertes Leben als Workoholic führt. Sie hat kaum soziale Kontakte, nur eine einzige Freundin. Als sie die Nachricht erhält, dass Beeke Lorenzen, eine ihr völlig Unbekannte, ihr ihr gesamtes Vermögen hinterlassen hat, reist sie in den Norden der Republik. Vier Wochen lang muss Anna im Haus von Beeke, der "Klönstuuv" leben und sich Tonbänder anhören, auf denen Beeke ihre eigene Geschichte erzählt. Immer wieder will Anna auf das Erbe verzichten und nachhause fahren, bleibt dann aber doch noch. Ob es an der Lebensgeschichte von Beeke, der tollen Gegend in Dithmarschen oder vielleicht an Freizeitlandwirt und Hausarzt Wilm Martens liegt … lest unbedingt selbst!

Dies war der erste Roman dieser Autorin, den ich gelesen habe und ich muss sagen, dass mir ihr Schreibstil sehr gut gefällt! Die Story selbst bietet ein spannendes Familiengeheimnis, einiges an Lokalkolorit und eine schöne Liebesgeschichte. Außerdem spielt sie auf zwei Zeitebenen, was immer Abwechslung und Spannung reinbringt. Protagonistin Anna war mir zunächst eher unsympathisch, aber mit der Zeit kristallisiert sich heraus, dass sie einfach das Produkt ihrer Erziehung ist. Wie anders hätte ihr Leben verlaufen können, wenn ...
Besonders gut haben mir die geschichtlichen Bezüge gefallen und selbst ich als Dithmarscherin, konnte noch etwas über meine Heimat lernen. Z.B. die Geschichte des Dieksanderkooges.
Fazit: ein Wohlfühlroman mit Tiefgang, den ich absolut weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 01.07.2025

Tolles Bilderbuch mit Botschaft

Kalle Känguru braucht ab und zu mal seine Ruh
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Abgesehen vom Offensichtlichen, wie z.B. der Hautfarbe, sind sowieso alle Menschen unterschiedlich. Da gibt es zum Einen die Extrovertierten. Immer mitten im Geschehen drin und laut. Und dann gibt's da ...

Abgesehen vom Offensichtlichen, wie z.B. der Hautfarbe, sind sowieso alle Menschen unterschiedlich. Da gibt es zum Einen die Extrovertierten. Immer mitten im Geschehen drin und laut. Und dann gibt's da auch die Introvertierten. Meistens leise und eher am Rande des Geschehens. Wenn es ihnen zu voll oder zu laut wird, ziehen sie sich lieber zurück. Das ist nicht nur bei Erwachsenen so, sondern fängt schon in der Kindheit an.
Genau dieses Phänomen beschreibt Autorin Katja Reider in ihrem Bilderbuch "Kalle Känguru braucht ab und zu mal seine Ruh"
Wenn Känguru Kind Kalle alles zuviel wird, zieht er sich gerne mal zurück. Er geht dann in sein Zimmer und malt oder spielt alleine etwas schönes oder er schlüpft in Mamas Beutel. Das heißt nicht, dass Kalle ängstlich ist, aber es ist nun mal so seine Art. Er spricht einfach nicht gerne mit der Nachbarin, oder dem Postboten oder auch mit seiner Oma am Telefon. Als Mama einen leckeren Kuchen gebacken hat, wollen die Beiden ein Picknick auf dem Spielplatz machen. Er trifft dort seine Freundin Zita, entdeckt dann aber eine Pfütze für sich, auf der er kleine, selbstgebaute Boote schwimmen lässt. Immer mehr Kinder kommen dazu. Das ist Kalle einfach zuviel. Er zieht sich zurück und trifft dabei auf Pelle. Der kleine Waschbär hat seinen Papa verloren. Kalle nimmt all seinen Mut zusammen und hilft, Papa Waschbär zu finden. Und Kalle selbst hat einen neuen Freund gefunden!

In einer Art Nachwort wendet die Autorin sich direkt an die Leser bzw Vorleser/Eltern und betont nochmal, dass introvertiert sein nichts schlimmes ist und dass man seine Kinder einfach unterstützen kann und sollte.

Ich finde diese Geschichte soooo schön und gerade auch durch das Nachwort vermittelt sie eine Botschaft: jeder ist gut so, wie er ist! Die tollen Illustrationen von Dominik Rupp machen dieses Buch perfekt!
Die Altersempfehlung des Loewe-Verlags ist 5 Jahre, aber ich glaube, auch jüngere Kinder begreifen diese Thematik schon.
Der Preis von 12€ erscheint mir angemessen!

Uneingeschränkt weiterzuempfehlen!

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