Sports-Romance mit Schwächen
One On One“One on One” von Jaime Harlow fand ich insgesamt ganz okay. Die Geschichte war nett, ich habe allerdings sehr lange gebraucht bis ich wirklich „drin“ war. Auch die Emotionen sind für mich als Leser zu ...
“One on One” von Jaime Harlow fand ich insgesamt ganz okay. Die Geschichte war nett, ich habe allerdings sehr lange gebraucht bis ich wirklich „drin“ war. Auch die Emotionen sind für mich als Leser zu kurz gekommen und ich konnte mich bis zum Schluss nicht so richtig in die Figuren und Situationen hineinfühlen, was ich sehr schade finde. Auch den zeitlichen Verlauf der Geschichte habe ich häufig nicht nachvollziehen können. Es kam häufig vor, dass zwischen zwei Abschnitten ein längerer Zeitraum lag, was aber nicht deutlich war. Wenn dann mal eine Jahreszeit oder ein Monat erwähnt wurde, war ich häufig überrascht, dass in der Geschichte schon so ein großer Zeitraum vergangen ist.
Den Protagonisten Ben fand ich zunächst wahnsinnig unsympathisch und habe seine Handlungen als unhöflich teilweise respektlos empfunden. Im Verlauf der Geschichte ist er mir aber immer mehr ans Herz gewachsen. Bei Protagonistin Annie hingegen bin ich zwiegespalten. In manchen Situationen konnte ich ihre Gedanken und Handlungen gut nachvollziehen oder hatte Mitgefühl für sie, während ich sie in anderen Situationen nicht verstanden habe oder sie als anstrengend und schwierig empfunden habe. Ich hätte mir auch gewünscht, dass die Kapitel aus den wechselnden Perspektiven der Protagonisten gewünscht, weil das die Einblicke in die Gedanken und Gefühle beider Protagonisten vereinfacht und man als Leser so leichter eine Bindung zu beiden Protagonisten aufbauen kann.
Sports-Romance ist eigentlich nicht mein bevorzugter Trope, aber diese Geschichte hat mir im Hinblick auf die Sport-Thematik gut gefallen. Ich fand das Thema Basketball ganz interessant und es war ein zentrales Thema während der gesamten Handlung. Für mich als Basketball-Laie waren jedoch einige Stellen mit Basketball spezifischen Fachbegriffen etwas verwirrend und überfordernd. Das kenne ich aus anderen Sports-Romance anders; da werden die Szenen so beschrieben, dass es auch Laien gut und einfach verstehen können.
Alles in allem eine nette Sports-Romance mit mehr oder weniger überzeugenden Protagonisten; ich hätte mir jedoch an einigen Stellen genauere und konsistentere Zeitangaben und mehr Emotionen bei mir als Leser gewünscht.