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Veröffentlicht am 30.11.2025

Erwartungen übertroffen

Ring the Bells
3

„Ring the Bells – Nicht jede Bescherung ist ein Geschenk“ ist der 5. Teil der Stranger Times Reihe von C.K. McDonnnell. Ein paar Damen eines Buchclubs möchten anhand weißer Magie die Welt zu einem besseren ...

„Ring the Bells – Nicht jede Bescherung ist ein Geschenk“ ist der 5. Teil der Stranger Times Reihe von C.K. McDonnnell. Ein paar Damen eines Buchclubs möchten anhand weißer Magie die Welt zu einem besseren Ort machen. Leider beschwören sie den Gott Zalas herauf, der mit Hilfe seiner Anhänger die Welt beherrschen will. Während sich die Stranger Times-Crew auf die Suche nach Zalas begibt, ist dieser bereits damit beschäftigt, einen Kreis von Anhängern um sich zu scharen.
Viele Serien starten stark und lassen mit jedem neuen Teil ein wenig nach. Das kann man C.K. McDonnell und seiner Stranger Times Reihe nicht nachsagen. Dem Autor fallen immer wieder gute, neue Ideen ein. Sein schräger Humor, der ausgefallene Plot, skurrile Charaktere sind in jedem neuen Band wieder sein Markenzeichen, so auch in „Ring the Bells“.
Gelungen fand ich zu Beginn des Buches, wie der Autor uns nebenbei noch einmal alle Mitglieder der Stranger Times kurz vorstellt. Denn meistens ist es ungefähr ein Jahr her, seitdem der letzte Teil erschienen ist. Obwohl sich jeder neue Band der Stranger Times mittlerweile anfühlt, als ob wir nach langer Zeit wieder nach Hause kommen, brauche ich trotzdem einen Moment, um mir alle Figuren und ihre Charakteristika wieder in Erinnerung zu rufen. Da ist so eine kleine Hilfe vom Autor sehr willkommen.
Sehr faszinierend ist hier, dass er nicht nur aberwitzige Handlungen, klamaukiges Geschehen, lustige Dialoge schreiben kann. Er kann genauso glaubhaft ernste, ergreifende Ereignisse in die Handlung einbauen. Bei vielen Schriftstellern würde das bestimmt nicht funktionieren. Aber bei C.K. McDonnell klappt das tadellos. Gerade lesen wir noch eine schwarzhumorige Situation und lachen lauthals über das Geschehen. Zwei Seiten später bleibt uns das Lachen dann im Halse stecken, wir sind beklommen, voller Mitgefühl und traurig, weil eine liebgewonnene Person in der Vergangenheit so viel leiden musste. Einfach toll, wie der Autor das hinbekommt.
Für mich ist der 5. Teil ein Lieblingsband. Er ist nicht so verschachtelt, wie Band 3 und 4, sodass ich dem Geschehen besser folgen konnte. Ich fand das Buch spannend, lustig, skurril und voll toller Ideen. So kann die Reihe gerne weiter gehen. Ich hoffe noch auf viele Bände.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 10.11.2025

Gelungener Ausflug in die BRD der 70er Jahre

Die Frau der Stunde
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Als der liberale Außenminister Helmut Busch im Jahr 1978 aufgrund einer Affäre zurücktreten muss, setzt er sich dafür ein, dass Catharina Cornelius aus seiner Partei seine Nachfolgerin wird. Diese ergreift ...

Als der liberale Außenminister Helmut Busch im Jahr 1978 aufgrund einer Affäre zurücktreten muss, setzt er sich dafür ein, dass Catharina Cornelius aus seiner Partei seine Nachfolgerin wird. Diese ergreift die Chance. Im Gegensatz zu Helmuts Vorstellung, wird sie jedoch nicht zu seiner Marionette, die stets nach seinem Wunsch und Wollen handelt. Catharina hat ganz eigene Vorstellungen von einer liberalen Außenpolitik. Sie ist klug, stark und weitsichtig genug, diese auch nach ihren Wünschen zu gestalten.
Die Autorin Heike Specht schafft es von Anfang an, uns in die 70er Jahre der BRD zu führen. Es wird stets und überall geraucht, Bier und Schnaps getrunken. Telefoniert wird teilweise aus Telefonzellen, die weibliche Hauptfigur steckt sich ein „Big Red“ Kaugummi, ein Zimtkaugummi, das ich aus meiner Kindheit kenne, in den Mund. So geht es mir immer wieder beim Lesen des Buches, es gibt immer wieder typische Eigenheiten der 70er Jahre, die mir aus meiner Kindheit bekannt sind.
Das Buch handelt nicht nur von Catharina Cornelius, die als erste Außenministerin der BRD in diesem Buch in die Geschichte eingeht. Auch ihre beiden besten Freundinnen, die ebenfalls zwei starke Frauen sind, stehen immer wieder im Mittelpunkt der Handlung.
Da ist Suzanne, verheiratet, Kinder, als Journalistin tätig. Sie ist stark, lebt für den Beruf. Ihr Mann ist Lehrer und die Bezugsperson der Kinder. Die dritte im Bunde ist Azadeh. Iranerin, lebt in Berlin und Amsterdam. Als es ins Teheran zur Revolution kommt, geht sie zurück in ihre Heimat. Sie hofft, hier nun in Freiheit leben zu können. Doch dann muss sie erleben, wie Khomeini und die Mullahs die Macht übernehmen.
Gerade die starken Frauen in diesem Buch machen das Buch lesenswert. Die drei Freundinnen sind bei weitem nicht die einzigen. Sie verbreiten Optimismus, Mut und Aufbruchsstimmung. Die Männer versuchen zum Teil mit Sexismus, mit Kleingeistigkeit und mit Intrigen dagegen vorzugehen. Leider wirkt auch das sehr realistisch.
Heike Specht gelingt es, uns in eine Zeit zu führen, die von Umbruch, Tatendrang und Aufbruch zeugt. In diese lebendige Zeit setzt sie Figuren, die entweder genau das auch erreichen wollen oder die im Gegensatz für das Bewahren und den Bestand der guten alten Zeit stehen. Dadurch entstehen ein interessantes Spannungsfeld und eine gute Geschichte.
Nicht gut gefallen hat mir das Ende des Buches. Die einzelnen Handlungsstränge werden viel zu offen liegen gelassen. Wenn der Sinn dahinter ist, diese für einen weiteren Band wieder aufzunehmen, ist es ok. Wenn das jedoch das ultimative Ende ist, dann ist mir das zu wenig. Denn dann ist nichts geklärt, nichts beendet und alles in der Schwebe.

Veröffentlicht am 29.10.2025

Durchschnittlich

Palace of Ink & Illusions, Band 1 - Der Kuss der Muse
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Liv reist nach Korfu, wo regelmäßig ein Autorenwettbewerb stattfindet. Es geht um nicht weniger als den nächsten Weltbestseller. Denn, die Person, die hier gewinnt, landet in der Regel genau diesen. Doch ...

Liv reist nach Korfu, wo regelmäßig ein Autorenwettbewerb stattfindet. Es geht um nicht weniger als den nächsten Weltbestseller. Denn, die Person, die hier gewinnt, landet in der Regel genau diesen. Doch was als Spiel beginnt, entwickelt sich schnell zu tödlichem Ernst.
„Palace of Ink & Illusions – Der Kuss der Muse“ ist genau das, was man erwartet, wenn man schon seit Jahren New-Adult-Romantasy liest. Es gibt heiße, gut gebaute Kerle und kurvige, leicht bekleidete Mädels, es liegt Liebe und Spice in der Luft. Aber natürlich auch Gefahr, Feinde, Neider, Verräter und Rätsel, die es zu lösen gilt. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschieben sich immer wieder leicht. Am Ende von Band 1 wartet auch hier, wie fast immer, ein Cliffhanger auf uns Lesenden.
Die Figuren hätten gerne ausführlicher beschrieben werden dürfen, sodass ich eine tiefere Bindung zu ihnen hätte aufbauen können. Aber selbst die Hauptpersonen, Flame und Liv, sind mir zu oberflächlich geblieben, um wirklich mit ihnen mitfühlen zu können. Ich hoffe, in Band 2 kommen wir den beiden etwas näher.
Während der Prüfungen hätte das Tempo teilweise höher sein können, die Gefahr größer. Das Verschwinden der ausscheidenden Teilnehmer hätte deutlicher ausgearbeitet werden können, sodass ihr Schicksal mich mehr interessiert hätte.
Das Buch war nicht uninteressant, aber es hat mich auch nicht enorm gefesselt. Es war nett zu lesen und ich möchte auch wissen, wie die Geschichte von Flame und Liv ausgeht. Aber da wäre einfach mehr drin gewesen.

Veröffentlicht am 29.10.2025

Wie immer unterhaltsam

Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat
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Ich habe bisher noch nichts von Marc-Uwe Kling gelesen oder gehört, was ich nicht mochte. Und auch das neue Buch „Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat“ aus der Reihe „Trubel um Tiffany“, musste ...

Ich habe bisher noch nichts von Marc-Uwe Kling gelesen oder gehört, was ich nicht mochte. Und auch das neue Buch „Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat“ aus der Reihe „Trubel um Tiffany“, musste ich mir unbedingt wieder als Hörbuch anhören. Besonders schätze ich daran, dass der Autor seine Bücher selbst liest und das macht er hervorragend.
Zur Story selber schreibe ich hier nichts. Der Titel ist Spoiler genug. Dabei sprüht Marc-Uwe Kling stets vor guten Ideen und witzigen Einfällen. Zugegeben, soviel gelacht, wie in der Vergangenheit, habe ich dieses Mal nicht. Dabei kann ich jedoch nicht sagen, ob die Gedanken dieses Mal nicht so lustig waren oder ob ich einfach mittlerweile an den Humor des Autors gewöhnt bin. Nach mehreren Büchern, Hörbüchern, Comics und Lesungen habe ich gewisse Erwartungen an den Stil des Autors und liege damit auch richtig. Wobei ich, was seine Fantasie und Ideen angeht, noch immer positiv überrascht bin und seine Art, die Welt zu sehen, sehr schätze und mag.
„Der Tag, an dem Max dreimal ins Auto gekotzt hat“ lohnt sich nicht nur für Kinder und deren Eltern, sondern für alle, die sich noch an ihre Kindheit erinnern können oder die Welt gerne noch einmal aus dieser Sicht sehen wollen. Ich freue mich auf noch viele weitere Abenteuer aus der Reihe „Trubel um Tiffany“.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.10.2025

Unterhaltsam und spannend

Marigold Manor 1: Hidden Lies
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Nach dem Tod ihrer Schwester hat Lola nur noch ein Ziel, sie will herausfinden, was mit ihrer Schwester auf Marigold Manor passiert ist. Zwei Jahre lang war diese auf dem luxuriösen, elitären Gestüt in ...

Nach dem Tod ihrer Schwester hat Lola nur noch ein Ziel, sie will herausfinden, was mit ihrer Schwester auf Marigold Manor passiert ist. Zwei Jahre lang war diese auf dem luxuriösen, elitären Gestüt in England. Der Traum eines jeden Menschen, der es im Reitsport zu den Besten bringen möchte. Lola scheut keinen Kampf und kein Risiko, um zu erfahren, welche Geheimnisse Marigold Manor und sein bester Dressurreiter Aiven Audley vor ihr verbergen.
Zu Beginn des Buches wird klar, dass sich Lola und Aiven als Rivalen im Dressurreiten gegenüberstehen. Die von Hass und Wut getriebene Lola, die im Dressurreiten neue Wege gehen will. Weg von Druck und Zwang, hin zur Pferdeflüstererin. Sowie Aiven, der arrogante, unsympathische, gebrochene Golden Boy. Sofort fliegen zwischen ihnen die Fetzen. Die Autorin Lara Holthaus setzt hier auf viel bissigen Humor, der sein Ziel stets trifft und mich als Leserin hervorragend unterhält. Die beiden sind bis zum Ende des Buches als Duo ein Vergnügen und ich liebe jede Szene, jedes Aufeinandertreffen. Beide entwickeln sich im Laufe der Geschichte weiter, sie lernen sich selbst, aber auch einander besser kennen. Sie lernen verzeihen, werden mutig und auf eine gute Art erwachsener.
Doch nicht nur Lola und Aiven sind tolle Figuren. Da gibt es noch den Freundeskreis um Henry, Aivens jüngeren Bruder, der einfach klasse ist. Jede Person ist eine Persönlichkeit, die ich gerne persönlich kennenlernen würde. Aber auch die Widersacher sind so gut gezeichnet, dass ich sie mir genauestens ausmalen kann.
Das Buch behandelt rund um den Tod von Lolas Schwester mehrere schwere Themen. Diese kommen mehrfach in einzelnen Szenen vor. Hier trifft explizite Sprache auf teils benannte, teils angedeutete Vorgänge. Das ist nicht immer leicht zu ertragen. Die Autorin geht hier meiner Ansicht nach jedoch mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl vor. Als Leserin weiß ich genau, was sie meint und doch muss sie nicht zu genau ins Detail gehen.
Die Liebesgeschichte kommt oft ein wenig zu kurz. Gerade, weil ich die Szenen so mochte, in denen Aiven und Lola aufeinandertreffen. Gut war, dass es Kapitel aus seiner Sicht und Kapitel aus ihrer Sicht gibt. Durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven konnte ich mich in beide gut hineinversetzen und wusste über ihre Gefühlslage und ihre Motive Bescheid.
Insgesamt ein Buch, das einen so schnell nicht mehr loslässt. Der spannende und humorvolle Erzählstil sorgte dafür, dass man einfach wissen muss, wie es weitergeht.