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Veröffentlicht am 04.08.2024

Köln in den 40iger Jahren

Die Telefonistinnen - Stunden des Glücks
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Reisen Sie mit Nadine Schojer in das Köln der 40er Jahre, der Krieg ist vorbei und die Stadt erwacht wieder so langsam zum Leben.

Gisela, Hanni, Julia und Charlotte arbeiten in der Telefonzentrale einer ...

Reisen Sie mit Nadine Schojer in das Köln der 40er Jahre, der Krieg ist vorbei und die Stadt erwacht wieder so langsam zum Leben.

Gisela, Hanni, Julia und Charlotte arbeiten in der Telefonzentrale einer Versicherung in Köln, jeder der vier jungen Frauen hat nach dem Krieg ihr „Päckchen“ zu tragen und somit ihre Geheimnisse.

Gisela kämpft sich mit ihrem Sohn mehr schlecht als Recht durch, ihr Mann ist verschollen. Sie hat keine Ahnung, ob er in Kriegsgefangenschaft ist oder ob er den Zweiten Weltkrieg nicht überlebt hat. Hanni steht unter der Fuchtel ihres alkoholkranken Vaters und arbeitet auf zwei Stellen, um die Familie zu ernähren, dabei ist doch Nähen ihre große Leidenschaft.

Julia macht sich bewusst älter, als sie ist, um den Job in der Telefonzentrale zu bekommen und die Referenzen, die sie vorweist, sind auch nicht echt. Ob sie bestehen kann? Tja, und dann ist da noch Charlotte, welches Geheimnis umgibt wohl die neue Kollegin?

Köln im Jahr 1948 ist noch von den Besatzern geprägt und so sind die „Thommys“ auch hier Thema, ebenso wie die Kriegsheimkehrer, die Suche nach Vermissen, aber auch die Trümmerberge in Köln sind allgegenwärtig. Es geht um die Währungsreform aber auch um den Wiederaufbau. Die Frauen stehen dabei im Mittelpunkt, weil es oft an ihnen „hängen bleibt“.

Der Schreibstil der Autorin ist gut lesbar, allerdings hat es sich für mich im ersten Teil ein wenig gezogen. Aber nach der Hälfte des Buches wurde es besser und das Tempo zog an. Insgesamt habe ich das Buch in drei Tagen gelesen und bin gut unterhalten worden.

Gerne hätte ich noch mehr Kölsche Momente gehabt. Zwar wird der Dialekt in einigen Passagen verwendet, aber ich hätte mir gerne noch mehr Lokalkolorit gewünscht. Ich wäre gerne noch tiefer in die Geschichte der Stadt abgetaucht.

Insgesamt ein solider Auftakt, der meiner Meinung nach, noch ausbaufähig ist, denn Potential ist hier definitiv vorhanden. Der zweite Teil der Reihe erscheint im August 2024 und der dritte Teil im Dezember 2024.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Spannung bis zum Schluss

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Die Meisterin des deutschen Kriminalromans hat wieder zugeschlagen. Mit voller Wucht katapultiert Nele Neuhaus uns in einen äußerst spannenden, komplexen und mitreißenden Fall. Hier besteht definitiv Suchtgefahr, ...

Die Meisterin des deutschen Kriminalromans hat wieder zugeschlagen. Mit voller Wucht katapultiert Nele Neuhaus uns in einen äußerst spannenden, komplexen und mitreißenden Fall. Hier besteht definitiv Suchtgefahr, denn es kommt mehrmals zu unabsehbaren Turns und nur langsam setzt sich ein Bild zusammen.

Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein stehen vor einem rätselhaften Fall, der aber als ein Fass ohne Boden erscheint. Als sich die Ereignisse überschlagen und es einen Sprengstoffanschlag gibt laufen die Dinge völlig aus dem Ruder.

Nele Neuhaus hat mit Bodenstein und Kirchhoff zwei Kommissare geschaffen, die in ihrer Art als Polizisten überzeugen, aber dabei menschlich und nahbar sind. Wir leiden mit den beiden und können und gut in die Situationen hineinversetzen. Das Gefühls-Potpourri ist mehr als eine Achterbahn fahrt und verlangt den Hauptfiguren alles ab.

Aber auch die Nebenfiguren, wo es hier eine Vielzahl von gibt, sind äußerst Facettenreich und gut ausgearbeitet.

Der Roman ist stringent aufgebaut, zu anfangs haben wir viele lose Fäden, die wir als Leser nicht greifen können. Erst mit dem Voranschreiten der Geschichte verweben sich die Fäden zu der komplexen Geschichte. Die Spannung ist in dem Roman, sehr hoch, um nicht zu sagen exorbitant hoch. Der Sog wird so groß, dass man sich der Geschichte nicht mehr entziehen kann und sie mit sich herumträgt. Die Auflösung des Falls ist super, auch diese Tiefe und diese(n) Täter(in) wäre ich nicht gekommen. Für mich einer der besten Romane von Nele Neuhaus.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Die Tochter des Stallmeisters

Gut Friesenhain - Zwischen Hoffnung und Vernunft
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Auch der zweite Teil der Saga um das „Gut Friesenhain“ hat mir wieder sehr gut gefallen. Für mich stimmt hier einfach alles: die Figuren, das Setting, die Atmosphäre, der Plot, der Schreibstil und auch ...

Auch der zweite Teil der Saga um das „Gut Friesenhain“ hat mir wieder sehr gut gefallen. Für mich stimmt hier einfach alles: die Figuren, das Setting, die Atmosphäre, der Plot, der Schreibstil und auch die Spannung.

Wir schreiben nun das Jahr 1896 und knüpfen damit nahtlos an den vorherigen Band „Zwischen Traum und Freiheit“ an. Dies hat mir sehr gut gefallen, da die Erzählung somit sehr dicht ist und wir die Protagonisten bei ihrer Entwicklung begleiten dürfen.

Im Mittelpunkt dieses Romans steht nun Marie Paas, die Tochter des Stallmeisters. Sie haben wir bereits, wie auch die anderen Figuren schon in Band 1 kennengelernt. Luise und Clara, aber auch ihr Bruder Wilhelm sind mir ebenso wie Marie ans Herz gewachsen. Aber auch Max Brugge, der Verlobte von Luise, und Richard von Thebe, der Nachbar, schleichen sich immer mehr in mein Herz.

Der Roman, wird wie auch der vorherige Band, aus den verschiedenen Sichtweisen von Luise, Clara und Marie erzählt. So kommen wir den Freundinnen nah. Das Tempo in dem Roman ist gut und die Spannung ist teilweise sehr hoch, gerade in der Mitte des Romans wird es dramatisch und man möchte das Buch unter keinen Umständen zur Seite legen.

Der Aufbau des Romans ist chronologisch und es finden kleine Zeitsprünge statt, was die Handlung sehr dicht macht. Schön fand ich auch, dass die Angestellten immer mehr Raum im Roman bekommen haben.

Der Schreibstil ist sehr schön zu lesen, er ist sehr bildhaft und ermöglicht dem Leser / der Leserin ein detailgetreues Bild des Schauplatzes und der Figuren. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt und mochte diesen Roman, genau wie seinen Vorgänger sehr. Nun fiebere ich dem großen Finale (Band 3) „Zwischen Liebe und Skandal“ entgegen welcher gerade frisch erschienen ist. Ich bin nun gespannt, ob Clara auch ihr persönliches Glück finden wird. Ich würde es ihr so sehr wünschen!

Für mich eine wunderbare historische Saga, die ich sehr gern gelesen habe und lese. Von daher gibt es von mir für „Gut Friesenhain“ eine klare Leseempfehlung für alle, die sich gerne in historische Sagas vertiefen. Sie zählt jetzt schon zu meinen Highlights in diesem Jahr und ich hoffe sehr, dass Mirjam Müntefering uns bald wieder mit einer solch Saga beglückt.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Ufos in Fredenbüll

Krieg der Seesterne. Ein Küstenkrimi
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Sehr lustig und mit vielen lokalen Besonderheiten hat mich dieser Krimi gut unterhalten. In Fredenbüll wird ein Mord gemeldet. Doch es geschehen sonderbare Dinge in dem beschaulichen Ort. Große Kornkreise ...

Sehr lustig und mit vielen lokalen Besonderheiten hat mich dieser Krimi gut unterhalten. In Fredenbüll wird ein Mord gemeldet. Doch es geschehen sonderbare Dinge in dem beschaulichen Ort. Große Kornkreise und Ufo Sichtungen machen die Runde. Als Piet Paulsen dann noch Besuch von sonderbaren Wesen bekommt glauben viele an übernatürliche Erscheinungen. Kommissar Thies versucht mit seiner bodenständigen Art die Tatsachen sachlich anzugehen. Zusammen mit seiner Kollegin Nicole Stappenbek nimmt er die Ermittlungen auf. Doch weitere sonderbare Vorgänge lassen Zweifel bei den beiden aufkommen. Handelt es sich um Überirdische oder doch um irdische Vorgänge? Eine verzwickte Suche nach Tätern oder Täterinnen beginnt.

Thies Detlefsen kann so schnell nichts aus der nordischen Ruhe bringen. Er ruht förmlich in sich selbst und ist mit manchen Tatsachen des heutigen Zeitgeschehens nicht besonders vertraut. Aber er schafft es oft durch sein Auftreten und seine pragmatische Art dies nicht so durchblicken zu lassen. Seine Kollegin Nicole Stappenbeck ist da schon moderner eingestellt und so ergänzen sich beide sehr gut mit ihren Eigenschaften. Der Fall an sich ist sehr lustig erzählt und man muss als Hörerin oder Hörer sehr oft schmunzeln oder lachen. Auch wenn vieles nicht so ernst gemeint ist, kann man die Problematik der Lage, in der sich die Ermittler befinden an manchen Stellen sehr gut fühlen.

Das Ende der Geschichte hätte ich mir etwas spektakulärer und ausführlicher gewünscht, aber das ist auch Geschmacksache. Der Autor liest den Kriminalroman selbst und sorgt für ein außergewöhnlich schönes Hörerlebnis. Durch unterschiedliche Stimmen, Dialekte und Stimmungen weiß er ein ganz besonderes Gefühl beim Zuhören zu erreichen. Ein großer Dank an diesen schönen und gelungenen nicht immer so ganz ernst gemeinten Kriminalroman.

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Veröffentlicht am 04.08.2024

Serientäter in Hamburg

Der Henker von Hamburg
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Sehr atmosphärisch geschrieben und mit interessanten Charakteren versehen hat mich dieser Historischer Kriminalroman sehr gut unterhalten. Hauptkommissar Hauke Sötje befindet sich zusammen mit seiner ...

Sehr atmosphärisch geschrieben und mit interessanten Charakteren versehen hat mich dieser Historischer Kriminalroman sehr gut unterhalten. Hauptkommissar Hauke Sötje befindet sich zusammen mit seiner Frau Sophie in der Oper, um einem Stück beizuwohnen. Doch er wird zu einem Toten, welcher erhängt an einem Baum gefunden wird gerufen. Schnell wird klar, dass der Tote keinen Freitod gewählt hat, da ein sonderbarer Zettel bei diesen beiliegt. Nach kurzer Zeit wird ein weiterer Toter aufgefunden. Ein Serientäter oder eine Serientäterin scheint ihr Unwesen in Hamburg zu treiben. Wird es Hauke schaffen dem Morden ein Ende zu setzen?

Hauke Sötje ist Kommissar mit einer interessanten Vergangenheit. Er ist stets treu dem Gesetz dienlich und auch privat mit Sophie und seiner Tochter bodenständig in Hamburg angekommen. Seine Frau Sophie ist der heimliche Star dieses Falls, ohne zu viel zu verraten. Sie war mir direkt sympathisch und ich finde es gut, dass sie trotz der damaligen gesellschaftlichen Rollenbildes sehr modern in ihrer Denkweise daherkommt.

Die Handlung spielt in Hamburg im Jahr 1899 und wird durch keinerlei Zeitsprünge unterbrochen. Sehr gut beschreibend und atmosphärisch ist der Schreibstil der Autorin. Als Leserin oder Leser findet man sich sehr gut in der Handlung und in der Geschichte ein. Auch das Setting rund um die damaligen Lebens- und Verhaltensweisen ist sehr authentisch und lebensnah dargestellt. Mir haben die einzelnen Charaktere, sowie die Beschreibung der Umgebung sehr gut gefallen. Auch die Spannung ist in der Story gut gestreut und erst am Ende wird ein wenig erkennbar wer eventuell dahinterstecken könnte, auch wenn ich die Verdächtigen nicht vorher rausgefunden habe. Ein guter spannender historischer Krimi, den ich gerne empfehle und hoffe noch einen weiteren Roman aus dieser Reihe lesen zu dürfen.

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