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Veröffentlicht am 20.07.2025

Was hat Churchill mit einem Mord zu tun?

Was am Ufer lauert
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Ein Kriminalroman, der interessant konzipiert ist, aber der meiner Meinung nach zu viel wollte.

Die junge Journalistin Gianna Pitti findet eine Frauenleiche im Wasser mit einer mysteriösen CD-ROM-Hülle ...

Ein Kriminalroman, der interessant konzipiert ist, aber der meiner Meinung nach zu viel wollte.

Die junge Journalistin Gianna Pitti findet eine Frauenleiche im Wasser mit einer mysteriösen CD-ROM-Hülle mit der Beschriftung “Churchills Geheimnis”. Was hat der ehemalige und bereits verstorbene britische Politiker mit diesem Mord zu schaffen? Alsbald ermittelt Gianna auf eigene Faust zusammen mit ihrem Vater und Onkel, warum die Frau sterben musste. Doch die Gefahr lauert an jeder Ecke. Gianna wirkte auf mich manchmal etwas verbissen, auch wenn sie mir ansonsten jedoch sympathisch war. In ihrer Familie gibt es eine Vergangenheit und mit der Zeit erfährt man so einiges über die Geheimnisse dieser. Ihr Onkel, der Marchese ist ein sehr spezieller Charakter, der mir aber gut gefallen hat. Dieser sonderbare Kauz sorgte für sehr lustige Elemente in dem Krimi.

Was mir nicht so gut gefallen hat war die Struktur der Story. Für mich wirkte es manchmal etwas zu gehetzt. Ich hätte mir mehr ruhigere Passagen gewünscht. Außerdem spielt die ermittelnde Polizei in diesem Roman eine äußerst passive Rolle und man hat das Gefühl, dass die Familie machen kann, was sie möchte, was ich etwas zu übertrieben fand. Die Grundidee der Geschichte ist aber gut und ich konnte dieser einiges abgewinnen. Die Spannung des Romans ist in Ordnung, wirkt aber manchmal etwas zähflüssig.

Ein guter Turn am Ende hätte der Geschichte gutgetan. Ein solider Krimi, der aber meiner Meinung noch Ausbaupotential in Spannung und Handlung hat. Die Charakterzeichnung der Figuren ist aber gut gelungen.

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Veröffentlicht am 20.07.2025

Ein Buch was sich wie Urlaub anfühlt

Zypressensommer
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“Nur wenn wir uns erinnern, können wir die Fehler der Vergangenheit meiden. […] Denn die Schatten der Vergangenheit lösen sich nicht auf, indem man die Augen vor ihnen verschließt.” (S. 273)

Ein Buch, ...

“Nur wenn wir uns erinnern, können wir die Fehler der Vergangenheit meiden. […] Denn die Schatten der Vergangenheit lösen sich nicht auf, indem man die Augen vor ihnen verschließt.” (S. 273)

Ein Buch, dass sich wie Urlaub anfühlt und doch so viel mehr zu erzählen hat. Im Mittelpunkt des Romans stehen zwei mutige Frauen, Julia auf der Zeitebene 1998 und Giulia 1943-1945.

Julias Großvater hat ihr ein Vermächtnis hinterlassen, welches sie in seine alte Heimat Italien führt. Dort kommt sie einem Familiengeheimnis auf die Spur, was nicht nur für sie sehr überraschend ist. Giulia muss die letzten Kriegstage miterleben, doch sie will nicht tatenlos zusehen, wie die Deutschen ihre Heimat drangsalieren. Sie schließt sich mit einigen anderen, dem Widerstand an. Die Resistenza hat eine wichtige Rolle gespielt. Auf der anderen Seite werden Italiener nach Deutschland verschleppt und dort als “Arbeitssklaven” missbraucht. Zudem buhlen gleich drei Männer um ihre Liebe, doch ihr Herz gehört nur einem und der wurde nach Deutschland verschleppt.

Über die IMI, die italienischen Militärintervenierten, sind wenig bekannt, dennoch gibt es dieses Schicksal und Teresa Simon setzt ihnen mit dieser Geschichte ein Denkmal. Zudem ist der Roman gespickt mit vielen kleinen Details über das Leben in Italien zur Zeit des zweiten Weltkriegs, aber auch in den 90er Jahren. Kulinarisch bietet der Roman auch so einiges und man bekommt direkt Lust durch die engen Gassen zu schlendern und das Leben in Italien zu feiern.

Um so richtig in Urlaubstimmung zu kommen, gibt es im Anhang viele Rezepte, die man nachkochen kann. Ein Nachwort rundet das gute Gesamtbild ab und erklärt noch einmal ein paar wichtige Dinge zum historischen Hintergrund.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen, die vielen italienischen Ausdrücke fördern die Authentizität, aber auch wer nicht des Italienischen mächtig ist kann dem Roman problemlos folgen, da die meisten Sätze übersetzt werden bzw. in Gedanken auf deutsch wiederholt werden. Der Roman wird größtenteils aus drei Perspektiven erzählt.

Für mich mal wieder ein überzeugender Roman aus der Feder von Brigitte Riebe / Teresa Simon, der direkt Lust macht auf den nächsten Italien Urlaub.

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Veröffentlicht am 20.07.2025

Die Machenschaften der Medici

Der Abt von Salem - Im Bann der Medici
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Ein junger Mann verschwindet im Jahr 1498. Der Abt Johannes wird von dem Vater des jungen Mannes gebeten, sich dieses Mysteriums anzunehmen. Schon bald sind Abt Johannes und sein Team mittendrin. Die Spuren ...

Ein junger Mann verschwindet im Jahr 1498. Der Abt Johannes wird von dem Vater des jungen Mannes gebeten, sich dieses Mysteriums anzunehmen. Schon bald sind Abt Johannes und sein Team mittendrin. Die Spuren führen nach Italien und alsbald wird es richtig gefährlich für unsere gnostischen Ermittler.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, wobei der Teil, der in der heutigen Zeit spielt, tendenziell weniger im Leseanteil zu Geltung kommt. Schwerpunkt der Geschichte sind die Ermittlungen im Jahr 1498. Abt Johannes hat mir direkt als Ermittler gut gefallen, da er ein Mann des Wortes und der Taten ist und trotzdem versucht einigermaßen seinem ethischen Berufsbild zu entsprechen. Die Menschlichen Bedürfnisse sind ihm allerdings manchmal ein wenig im Weg.

Insgesamt hat mir die Charakterzeichnung der Figuren gut gefallen, die auftretenden Personen wirken authentisch und typisch für die Zeit dargestellt. Die Ermittlungen sind gut in die Geschichte integriert und man bekommt als lesende Person ein Gespür für die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse der Zeit. Die Story auf der zweiten Zeitebene in der heutigen Zeit war nicht schlecht geschrieben aber für mich hätte es diese nicht unbedingt gebraucht. Der Schwerpunkt des Romans waren die Ermittlungen von Abt Johannes und seinem Team und die waren richtig gut.

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Veröffentlicht am 20.07.2025

Düsterer dreckiger spannender Krimi

Die schwarze Stunde
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Ein etwas dreckiger, aber sehr atmosphärischer Krimi mit einem sehr eigenwilligen Ermittler der zwischen Bewunderung und Belauerung im Leben hin und her schwankt.

Im Juli 2007 ermittelt Rocco vor seiner ...

Ein etwas dreckiger, aber sehr atmosphärischer Krimi mit einem sehr eigenwilligen Ermittler der zwischen Bewunderung und Belauerung im Leben hin und her schwankt.

Im Juli 2007 ermittelt Rocco vor seiner Versetzung in das Aostal noch in seiner Heimat in Rom. Dort wird er eines Tages zu der Leiche eines jungen Mannes in einem Steinbruch gerufen. Der junge Mann wurde brutal ermordet. Als ein paar Tage später ein weiterer junger Mann tot aufgefunden wird, beginnt eine Spirale der Ermittlung und Verfolgung quer durch Rom, die auch Rocco für immer verändern wird.

Rocco ist ein sehr interessanter, aber zwielichtiger Charakter. Er hat seine eher kriminelle Vergangenheit offiziell abgelegt, aber der Umgang mit seinem “alten Freundeskreis” deutet darauf hin, dass er nicht komplett sein altes Leben einfach abstreifen kann. Er wirkt nach außer sehr hart und etwas ungehobelt, aber tief im Inneren ist er ein liebenswürdiger, leidenschaftlicher Charakter, der alles tut, damit seine Frau und große Liebe Marina glücklich ist.

Seine Freunde Furio, Brizio und Sebastiano sind sehr gute Nebencharaktere und sorgen für so einige interessante Situationen im Roman. Sebastiano war dabei mein Lieblingsnebencharakter, vielleicht auch weil er der Zwielichtige von allen ist. Die Spannung der Geschichte ist sehr gut konstruiert und im Laufe der Erzählung steigert sich diese noch ein wenig.

Der Roman lebt von seiner Atmosphäre und der Autor schafft es fast so eine Art “Italo-Western-Atmosphäre” zu schaffen. Sehr gut beschreibend sind die einzelnen Handlungsorte in Rom und als lesende Person macht man einen interessanten Roadtrip durch die ewige Weltmetropole. Das Ende ist sehr interessant und dramatisch was mir sehr gut gefallen hat. Ein rundum gelungener Krimi einer Reihe die ich definitiv weiterverfolgen werde.

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Veröffentlicht am 20.07.2025

Ein Roman wie ein Sommerurlaub

Das Versprechen eines Sommertags
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Ein Roman, der sich wie ein Sommerurlaub anfühlt und dennoch den Alltag nicht ausblenden kann. Isabelle wird mit ihrem Mann und Kindern nach Mallorca zur goldenen Hochzeit ihrer Eltern reisen. Doch ihre ...

Ein Roman, der sich wie ein Sommerurlaub anfühlt und dennoch den Alltag nicht ausblenden kann. Isabelle wird mit ihrem Mann und Kindern nach Mallorca zur goldenen Hochzeit ihrer Eltern reisen. Doch ihre Ehe ist zerrüttet, für die Feier versucht die Familie die Fassade aufrecht zu erhalten, was sich schwieriger gestaltet als zunächst angenommen. Ihr Mann will die Scheidung und ein neues Leben anfangen. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit ihrem Bruder Daniel und seinem besten Freund Ben.

Ben und Isabell hegen immer noch Gefühle füreinander, auch wenn ihre Wege sich damals getrennt haben. Gibt es eine Chance auf einen Neuanfang? Doch dann kommt noch eine andere Wahrheit ans Licht, die die Familie noch einmal vor eine schwere Probe stellt.

Sehr einfühlsam erzählt Elena Sonnberg den Roman aus der Perspektive der Ich-Erzählerin Isabelle. Eine Frau Anfang vierzig, verheiratet, zwei Kinder, berufstätig als Maklerin und mit einer geheimen, sowie unterdrückten Leidenschaft für die Malerei. Sie ist eine gute Identifikationsfigur für die Leserinnen dieses Romans. Der Erzählstil der Autorin ist nicht nur sensibel, sondern auch leicht und versprüht viel Lebensfreude.

Auch die Vorzüge von Mallorca werden in dem Roman betrachtet, ob kulinarisch oder landschaftlich, auch wichtige Sehenswürdigkeiten und Orte werden angesteuert. Somit ist auch dieser Roman wie ein kleine Roadtrip und Urlaub zugleich.

Auch hat der Roman Tiefe, denn nicht nur Familienprobleme und -streitigkeiten werden thematisiert, sondern auch das ganz normale Familienleben mit allen Höhen und Tiefen. Ich persönlich fand die Mischung interessant und hatte dies so nicht erwartet.

Ein Urlaubsroman mit Tiefgang und Emotionen, eine Empfehlung für alle, die die Sonneninsel Mallorca lieben oder sie kennenlernen wollen.

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