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Veröffentlicht am 30.01.2022

Harte Zeiten für Gasperlmaier

Letzter Knödel
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„Schön langsam machte Gasperlmaier der Wirbel nervös“. - So beginnt der bereits neunte Band um den Protagonisten Franz Gasperlmaier, seines Zeichens Postenkommandant des 2-Mann-Polizeireviers in seinem ...

„Schön langsam machte Gasperlmaier der Wirbel nervös“. - So beginnt der bereits neunte Band um den Protagonisten Franz Gasperlmaier, seines Zeichens Postenkommandant des 2-Mann-Polizeireviers in seinem Heimatort Altaussee. Kein Freund von Veränderungen und schon gar nicht von allzuviel Trubel, muss der friedfertige Polizist nun erleben, dass in seinem ruhigen Revier die große Politik eingekehrt ist, denn da hat man sich doch wahr und wahrhaftig entschlossen, das Gipfeltreffen zwischen den höchsten Politikern Österreichs und Russlands ausgerechnet hier, im schönen Salzkammergut und ausgerechnet in Aussee stattfinden zu lassen! Sicherheitskräfte und Absperrungen allenthalben, die Presse schwirrt herum und was das Schlimmste ist – da hat man den Gasperlmaier, der am liebsten mit seinem Nachnamen angeredet werden möchte, wie die Leser im Verlauf der Handlung erfahren, doch tatsächlich das Büro beschlagnahmt, sein eigenes Hauptquartier. Hinauskomplimentiert hat man ihn, einfach so! Im Weg ist er dem bedeutenden Major aus der Stadt, der hier seine ebenso bedeutenden Einsätze koordiniert. Wer den zurückhaltenden und gemütlichen Dorfpolizisten aus den vorhergehenden Romanen Herbert Dutzlers kennt weiß, dass das einem wie Gasperlmaier nicht gefallen kann!
Doch hat er schon bald keine Gelegenheit mehr sich zu krämen, findet man doch vor dem Cateringzelt, das da zur Versorgung des Fußvolks, das so ein Gipfel nunmal im Gefolge hat, aufgeschlagen wurde, die Leiche einer Aushilfskraft – erschlagen! Mit einer Bratpfanne, wie es sich in der Küchenzunft gehört, wenn man schon jemanden ins Jenseits befördern möchte. Ablenkung für den wackeren Gasperlmaier – und die perfekte Gelegenheit, die Frau Doktor Kohlross aus dem nahen Liezen herbeizuholen, um endlich wieder einmal mit ihr zusammen ermitteln zu können, oder, wie Gasperlmaier das versteht, ihr die Ermittlungen zu überlassen, während er hinterhertrabt und Zubringerdienste leistet. Im Mittelpunkt mag er halt auch nicht stehen, und Befehle zu erteilen und umtriebig herumzuwuseln ist sein Ding nicht. Wenn er es dann doch tut, wie viel später in einer denkwürdigen Szene des Romans, bleibt einem vor Verblüffung fast die Sprache weg! Für eine Überraschung ist der Gasperlmaier eben immer gut....
Die Frau Doktor bewundert unser menschenfreundlicher Postenkommandant, wie er überhaupt eine Schwäche hat für das weibliche Geschlecht. Ein Genießer ist er, der schon vom Anschauen satt wird, schließlich hat er zu Hause seine langjährige Ehefrau Christine, die nebenbei noch die Schulleiterin am Ort ist. Dass er einmal, wirklich nur ein einziges Mal, schwach geworden ist, wofür ihn die Christine, der er seinen Fehltritt reuevoll gebeichtet hat, büßen lässt, erfährt der Leser gleich zu Anfang. Aber da das zu einer anderen Gasperlmaier-Geschichte gehört, wollen wir es bei dieser Andeutung belassen.
Jedenfalls wird sich der Gasperlmaier hüten, noch einmal in fremden Revieren zu wildern, lässt ihn die Christine doch, wie schon erwähnt, leiden, wahrt sie Distanz zu dem unglücklichen Gemütsmenschen, den sie – Außenansicht! - das Glück hat, ihren Mann nennen zu dürfen. Wenn man so ganz und gar auf Gasperlmaiers Seite ist, wenn er sich, wie auf dem Klappentext zu lesen ist, „erst einmal in dein Herz ermittelt hat“, kann man nicht viel Sympathie empfinden für Christine, die ein wahrer Zerberus ist, ihren Mann gängelt und unaufhörlich maßregelt und ihn wie einen Deppen behandelt. Aber ist der Gasperlmaier denn wirklich ein Depp? Beileibe nicht! Seine vermeintlichen Schwächen, seine Ruhe, Geduld, sein Abwarten und seine Nachdenklichkeit sind in Wahrheit seine größten Stärken! Als Familienmensch geht er für die Seinen durchs Feuer. Danken sie es ihm? Man mag es anzweifeln. Der Sohn ist nicht präsent in der hier zu besprechenden Geschichte, scheint sein Domizil permanent in Kanada aufgeschlagen zu haben. Dafür haben wir das nervige Vergnügen, Tochter Katharina zu begegnen – und wenn man sie sich so ansieht, so weist das verwöhnte Katharinchen verblüffende Verhaltensähnlichkeiten mit ihrer Mutter auf! Eine Zicke ist sie – was mir der Autor verzeihen möge! -, ein Prinzesschen, nach dessen Kopf alles zu gehen hat. Und jetzt taucht sie bei Gasperlmaier auch noch mit ihrer Lebenspartnerin Stefanie auf, einer Journalistin, die im weiteren Verlauf der Handlung noch eine wichtige Rolle spielen wird. Gasperlmaier fällt, derart überrumpelt, aus allen Wolken, fängt sich aber erstaunlich schnell wieder – erstaunlich schnell für die Seinen, nicht aber für die Leser, die ihn und sein butterweiches Herz besser kennen....
Nun gut, verlassen wir die Familie Gasperlmaier für den Moment und wenden uns dem Geschehen zu, dessen Aufklärung nun in den Händen der blitzgescheiten und überdies wohlvernetzten Frau Doktor und natürlich des Postenkommandanten höchstpersönlich liegt. Verzwickt ist die Geschichte allemal, schon gar, als mehr bekannt wird über die Getötete und ihre wahre Identität. Diese stellt vor neue Rätsel und führt zu neuen Theorien. Gibt es eine Verbindung zu der präpotenten und abstoßend-überheblichen Führungsriege einer patriotischen Heimatpartei, deren Gesinnung schon aus dem Namen geschlossen werden kann und die sich just zur Zeit des Politgipfels und des Mordes in einem Altausseer Hotel aufhält? Was haben die Köche Horak und Krummböck mit der Toten zu tun? Und dann gibt es da auch noch einen nicht greifbaren Sicherheitsmann, der in Wirklichkeit ein Undercover-Polizist ist und den man laut Befehl von ganz oben in Ruhe zu lassen hat...
Dem Dauerregen zum Trotz, dem sich die Frau Doktor und der inzwischen schon sehr erschöpfte Gasperlmaier mit seinem ewig knurrenden Magen aussetzen müssen, ermitteln sie nach allen Seiten, alsbald unterstützt von Gasperlmaiers Kollegin vom Posten Aussee, Manuela, frisch von einer Datenforensik Fortbildung zurückgekehrt und nun begierig, ihr neuerworbenes Wissen anzuwenden und, klar, denn so ist sie nun einmal, damit zu glänzen.
Und an dieser Stelle müssen wir doch wieder zu den Gasperlmaiers zurückkehren, denn in genau deren Wohnzimmer wurde kurzerhand das Hauptquartier der drei eifrig Ermittelnden aufgeschlagen. Hier finden sie sich immer wieder ein, zumeist schlammbesudelt, durchweicht und zum Umfallen müde. Von Gasperlmaiers Hunger gar nicht zu reden! Der Mann braucht halt seine geregelten Mahlzeiten, punktum! Ohne die kann er sich nicht konzentrieren – und sein Schnäpschen braucht er auch, immer mal, zur Stärkung sozusagen, zum Ankurbeln der kleinen grauen Zellen. Muss man sich deswegen etwa Sorgen machen? Nicht doch! Sein 'Zerberus' sorgt schon dafür, dass die Schnäpse nicht überhand nehmen, genauso wie sie seinen Bierkonsum überwacht. Sie selbst trinkt nur Wein – was nicht verwundert bei jemandem wie ihr, die ja schon etwas eingebildet ist und gelegentlich ein unangenehmes High-Society Verhalten an den Tag legt (wieder bitte ich den Autor vorsorglich um Verzeihung!), nicht Gasperlmaiers Bodenhaftung hat. Oder vielleicht doch? Wie gesagt, ich bin parteiisch – und wer meinen Gasperlmaier schikaniert, hat meine Sympathien eingebüßt.
Sei es wie es sei – natürlich wird am Ende das Rätsel um die tote Küchenhilfe, deren letzte Mahlzeit in der Tat ein Knödel war, oder zwei, oder drei, aufgedeckt. Gasperlmaier und seine beiden Kolleginnen lösen den Fall, aber nicht bevor der eher betuliche Krimi erstmals spannend wird, als sich die Ereignisse nach dem Auffinden einer zweiten Leiche und dem Verschwinden der Freundin der Gasperlmaiertochter zwar nicht überschlagen, denn das würde nicht in diese Art von Kriminalroman passen, aber immerhin rasch aufeinanderfolgen. Heitere, komische, skurrile Einlagen und viel Situationskomik sind dabei – wie stets – garantiert.
Na denn Servus, Gasperlmaier, bis zum nächsten Mal. Und, ein Rat von jemandem, dem du am Herzen liegst: lass dir von der Christine nicht die Butter vom Brot nehmen – und gönne dir deine Erholungspausen. Mit mindestens einer schnurrenden Katze auf dem Bauch!

Veröffentlicht am 28.01.2022

Berührende Geschichten aus einem erfüllten Leben

Der Abenteuergarten
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Wie schon seine treueste Leserin, Margit Helten, in ihrem Vorwort schreibt, öffnet Rüdiger Marmulla in dem schmalen Bändchen mit dem Titel „Der Abenteuergarten“ die Tür zu seiner Persönlichkeit – mehr ...

Wie schon seine treueste Leserin, Margit Helten, in ihrem Vorwort schreibt, öffnet Rüdiger Marmulla in dem schmalen Bändchen mit dem Titel „Der Abenteuergarten“ die Tür zu seiner Persönlichkeit – mehr als nur einen Spalt breit! Er tut dies in kurzen Geschichten, Anekdoten, manchmal wenig mehr als Eindrücken, Gedankensplittern, die allesamt mit ihm und seinem Leben zu tun haben. Und in der Tat, am Ende hat man das Gefühl, ihn zu kennen, selbst wenn man bislang noch keine seiner zahlreichen Veröffentlichungen gelesen hat, auf die man freilich während des Lesens neugierig wird, von denen man schließlich das eine oder andere auf seine Leseliste setzt.
Ich habe genau das getan, so wie ich schon nach den ersten paar Geschichten weitere Auskünfte über den Autor eingeholt habe; und was ich da herausfand über ihn und sein Leben, erstaunte mich zunächst, verblüffte mich, wiewohl ich , nachdem ich das Büchlein zuklappte – für den Moment nur, denn es wird sich die Gelegenheit ergeben, die eine oder andere Geschichte wiederzulesen, wird mir gar ein Bedürfnis sein -, fanden das, was ich über Rüdiger Marmulla recherchiert hatte und meine Eindrücke, die ich nach beendeter Lektüre von ihm gewonnen hatte, nahtlos zusammen. Es war stimmig, es passte! Authentizität, so spürte ich, ist das, was den Autor, sein Werk und sein Leben kennzeichnet.
Ohne Schwierigkeiten kann man das Kind, das er einmal war in seinem Abenteuergarten, den er zu Beginn der Geschichtensammlung betritt, und der sein Bild vom Himmel widerspiegelt – damals wie heute - in dem nicht mehr jungen Mann erkennen, der nach langen Jahren, als Abschluss seiner Reminiszenzen gleichsam, diesen Garten erneut betritt. Und er muss nur die Augen schließen, dann sind sie wieder da, die Bilder von einst, die Menschen, in deren Geborgenheit er aufwachsen konnte, die bereits ihren Erdenweg vollendet haben, aber stets Teil von ihm geblieben sind – bis zum Wiedersehen in einem anderen, einem ewigen Abenteuergarten.
Die in klarer, schöner Sprache verfassten kleinen Geschichten, die ich mit Bedacht gelesen habe, denn jedes Durchhasten verbietet sich, haben mich berührt und nicht zuletzt auch dazu gebracht, über mein eigenes Leben nachzudenken. Zur gleichen Generation wie der Autor gehörend, kam mir so vieles, an das er sich erinnert, sehr vertraut vor, obschon sich unsere Sichtweisen naturgemäß unterscheiden. Tatsächlich war mir manchmal so, als führte mich jemand zu meinen eigenen Erinnerungen zurück, zu meinem eigenen, ganz persönlichen Abenteuergarten. Und das ermutigte mich, tiefer zu schauen, längst vergessen geglaubte Details aus meinem Leben ans Tageslicht kommen zu lassen, darüber nachzusinnen, sie einzupassen in ein Gesamtbild, das mein Leben ist, das Vergangenheit und Gegenwart ineinander übergehen lässt und Zukunft verspricht.
Danke, Rüdiger Marmulla, für diesen kleinen Schatz, den Sie vertrauensvoll in die Hände Ihrer Leser gelegt haben!

Veröffentlicht am 03.01.2022

Die Hölle im Herzen der Bösen

Tod im Hohen Venn
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„Warum die Hölle im Jenseits suchen? Sie ist schon im Diesseits vorhanden. Im Herzen der Bösen“
Dieses Zitat des Schweizer Schriftstellers, Philosophen, Pädagogen und Naturforschers Jean-Jacques Rousseau ...

„Warum die Hölle im Jenseits suchen? Sie ist schon im Diesseits vorhanden. Im Herzen der Bösen“
Dieses Zitat des Schweizer Schriftstellers, Philosophen, Pädagogen und Naturforschers Jean-Jacques Rousseau stellt der Autor Stephan Haas seinem Kriminalroman „Tod im Hohen Venn“ voraus – und, wie man während der umfangreichen Lektüre feststellen kann, es könnte nicht passender sein! In der Tat stockt einem der Atem während der langsamen Enthüllung eines perfiden Verbrechens, mit der Kommissar Piet Donker und seine Kollegen betraut sind, bei dessen Aufklärung Eile geboten ist, um die Opfer einer Entführung, Tom Keyzer, seine Frau Grit und den gemeinsamen Sohn Paul, zu finden, bevor es zu spät ist.
Die gesamte Handlung, die der Autor ersonnen hat, spielt sich in einem Zeitraum von kaum zwei Tagen ab, obwohl dem Leser diese Zeit viel länger erscheint, so viel, wie da geschieht und peu a peu dank der fieberhaften Nachforschungen und dem, was sie an Unfassbarem zu Tage bringt, vielmehr aber noch dank einiger glücklicher Zufälle, schließlich aufgelöst, besser noch enthüllt wird. Spannend ist der Krimi von Anfang an – und hätte eine neutrale, nicht genannte Person die Rolle des Erzählers eingenommen, hätte es also einen auktorialen Erzähler gegeben anstatt des belgischen Kommissars höchstselbst, hätte er noch spannender, noch zügiger und letztend viel gestraffter sein können. Viele Längen weist der Roman nämlich auch auf, die vor allem der Tatsache geschuldet sind, dass der ausschweifende und detailverliebte Piet Donker eine Unzahl von persönlichen Wahrnehmungen einfließen lässt, die vom Wesentlichen ablenken und, wie man feststellen wird, mit dem Entführungsfall selbst und seinen Hintergründen allesamt rein gar nichts zu tun haben.
Fast das gesamte Geschehen – fast, denn da gibt es noch zwei weitere Perspektiven, die hier allerdings ausgespart werden müssen, um dem potentiellen Leser nicht zuviel zu verraten – wird aus der Sicht des Kommissars erzählt, wir blicken mit seinen Augen auf das, was an den beiden Tagen hektischer Spurensuche geschieht, was natürlich jeglicher Objektivität entbehrt, sehen nur das von den handelnden Personen, was Donker wahrnimmt, was ihm wichtig ist zu erwähnen – und für mich doch zum Großteil Trivialitäten sind. Dass beispielsweise Kollege Jacky leidenschaftlicher Teetrinker und -kenner ist, das belebende Getränk pausenlos zubereitet, es mit Honig versetzt und dann mit Genuss schlürft, muss nicht ein ums andere Mal hervorgehoben werden, um es zu kapieren. Die honigverklebte Schranktür, hinter der Donker hofft, ein paar Krümel Kaffee zu finden, ist uninteressant, genauso wie die ebenfalls klebende Farbe in der derzeit renovierten und somit eigentlich nicht benutzbaren Polizeiwache, mit der die Ermittler nicht nur einmal in unliebsamen Kontakt kommen. Diese Informationen sorgen für Leerlauf, ihr Weglassen hätte dem Krimi gutgetan.
Dies gilt gleichermaßen für die Personenbeschreibungen, die Donker mit uns teilt und von denen mir vor allem die immer kleinen Augen der Menschen, mit denen er es zu tun hat, im Gedächtnis geblieben sind, sowie die dünnen Haare, die nicht recht kämmbar sind und die stets nach hinten fallen (wie geht denn das?), und die bei den männlichen Charakteren in der Regel um einen Mittelscheitel angeordnet sind. Diese Beschreibungen erweckten in mir den – sicherlich falschen – Eindruck, dass besagte, fortwährend herausgestellten Merkmale typisch sein müssen für die Bürger Belgiens...
Obendrein bringt sich der Kommissar Donker durch die mit dem Leser geteilten subjektiven Eindrücke dessen, was er sieht, in den Mittelpunkt der Handlung – eine Stellung, in der ich einen Ermittler in einem guten Kriminalroman, wie ich ihn definiere, nicht sehen möchte, womit ich sicher nicht für die Mehrzahl der Leser sprechen kann. Dieser Platz steht den jeweiligen Fällen zu, die zu lösen sind, den Opfern und den Verdächtigen, die nicht dadurch mehr oder weniger verdächtig werden, indem man über ihre Marotten, über die Beschaffenheit ihrer Augen und Haare oder gar Fingernägel aufgeklärt wird. Das betrachte ich als überflüssiges Füllmaterial!
Ja, einschätzen können möchte ich die jeweiligen Detektive, Kommissare, Ermittler von eigenen Gnaden schon, auch verstehen, warum sie so sind und nicht anders, was sie antreibt, wie sie vorgehen. Das kann jedoch subtiler erreicht serden als mit der hier vorherrschenden Holzhammermethode, die letztlich nur zu Unverständnis des sich selbst ins Zentrum stellenden belgischen Kommissars geführt hat.
Als Getriebener stellt er sich dar, als jemand, der auf der Suche nach Gerechtigkeit ist, der am liebsten ganz alleine die bösen Buben und Mädchen, denen er habhaft wird, aus dem Verkehr ziehen möchte. Dies tut er mit einer Besessenheit, die der des freilich auf der anderen Seite stehenden Mörders oder der Mörderin dieses Romans in nichts nachsteht. Dafür riskiert er die Entfremdung von seiner Tochter, die er – wir erfahren es schon frühzeitig und werden dann stets aufs Neue daran erinnert – mit unschöner Regelmäßigkeit versetzt, was auch für seine langmütige Lebensgefährtin Sina gilt, die er immer wieder vertröstet mit dem Versprechen, sein Leben umkrempeln zu wollen.
Herrscht Personalknappheit bei der belgischen Polizei, so frage ich mich? Ist es nicht unverantwortlich, drei Polizisten 40 Stunden am Stück arbeiten zu lassen, ohne für Wachwechsel zu sorgen? Piet Donker und seine Kollegen sind infolge Schlafmangels – auch dieser wird breitgewalzt und es tut beinahe weh, Donkers Anstrengungen zu verfolgen, seiner überwältigenden Müdigkeit Herr zu werden - kaum noch einsatzfähig. Wie sollen sie dann einen so dringenden Fall lösen können? Alldieweil der arbeitssüchtige Donker nur durch Zufall auf die Entführung gestoßen ist, denn im Dienst war er nicht und in seinen Zuständigkeitsbereich fiel das Verbrechen auch nicht, soweit ich das verstanden habe...
Wie dem auch immer sei – abgesehen von der Figur des Piet Donker fand ich den Krimi enorm spannend, die Auflösung, die sich wirklich erst ganz am Schluss vollzog, sehr überraschend, aber nachvollziehbar, vorstellbar, logisch, nicht aus der Luft gegriffen, tief berührend. Und so banal wie schrecklich! Wäre der Kommissar nicht so weitschweifig und zunehmend erschöpft gewesen, hätte er seine Energie durch die Ermittlungen hindurch nicht darauf verschwendet, von einem Verdächtigen zum nächsten zu springen, immerzu der Meinung, dass jeweils diejenige Person, die gerade in sein Blickfeld geraten war, etwas zu verbergen hatte und auf jeden Fall der Täter sein musste, und hätte schlussendlich der Titel gehalten, was er versprochen hatte, beziehungsweise, was ich hineininterpretiert und mir davon erhofft hatte, dass nämlich das Hohe Venn eine echte Rolle spielen würde in dem Roman und nicht nur Staffage ist – es hätte so viel mehr hergeben können, wäre es in seiner Düsternis und Unwirtlichkeit als eigentliche Kulisse der Handlung aufgebaut worden -, dann wäre dieser Krimi einfach perfekt gewesen!

Veröffentlicht am 02.01.2022

Alte Sünden werfen lange Schatten

Teufels Tod
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Ein gefühlskalter Egoist wer er, der alte Teufel, ein Tyrann, wie er im Buche steht, jemand, der zeitlebens rücksichtslos seine eigenen Ziele verfolgt hat, nach dessen Pfeife alle, die das Pech hatten, ...

Ein gefühlskalter Egoist wer er, der alte Teufel, ein Tyrann, wie er im Buche steht, jemand, der zeitlebens rücksichtslos seine eigenen Ziele verfolgt hat, nach dessen Pfeife alle, die das Pech hatten, mit ihm zu tun zu haben, tanzen mussten, ein Mensch, der das Wort Anstand vielleicht kannte, nicht aber seine Bedeutung. Ein Teufel in Menschengestalt, ganz dem nacheifernd, dessen Namen er trug? Man mutmaßt es bereits zu Beginn des Romans und findet sich, je weiter die Handlung voranschreitet, immer mehr bestätigt!
Nun ist er tot, der durch Heirat zu Wohlstand gekommene Friedrich Teufel, während eines Spaziergangs in der Massener Heide von unbekannter Hand erschlagen – und niemand weint ihm eine Träne nach. Im Gegenteil ist jeder, der den bösen Mann kannte, insgeheim oder gar offen erleichtert, dass ihm endlich ins Jenseits verholfen wurde, in dem er sich jetzt mit seinem Namensvetter ein Stelldichein geben kann.
Doch nun, da ist aber das fünfte Gebot, das da sagt „Du sollst nicht töten“! Und es stimmt schon – wo käme man denn hin, wenn man jeden unliebsamen Zeitgenossen einfach ungestraft abmurksen dürfte, so bald man dieses niedere Bedürfnis verspürt? Also rückt die Polizei an, in Gestalt der beiden Kommissare Maike Graf und Max Teubner, zwei Ermittler, derer sich die Autorin Astrid Plötner bereits in einigen Vorgängerbänden bedient hat, denen ich selbst aber in dem hier zu besprechenden Kriminalroman zum ersten Mal begegne.
Sie beginnen mit der Spurensuche, der Befragung von Zeugen und möglichen Verdächtigen, wiewohl sie recht rasch ins Leere laufen. Jeder, der in irgendeiner Weise mit dem alten Teufel in Verbindung stand, hätte ein Motiv gehabt, ihm das Lebenslicht auszublasen, doch für die Tatzeit scheinen alle ein Alibi zu haben! Der Leser lernt sie kennen, die Familie Teufel und die Nachbarsleute, genau so wie all die dienstbaren Geister in und um das Anwesen des Getöteten – langsam, ganz allmählich, und bekommt einen Einblick in das, was sie umtreibt, erfährt dabei immer mehr Unliebsames über den Verblichenen, an dem so gar nichts war, was für ihn gesprochen hätte.
Gleichzeitig bekommt man einen, wie ich meine sehr realistischen, Einblick in die Polizeiarbeit, die mühselig ist, in der die Puzzleteile nicht vom Himmel fliegen und sich wie von selbst zusammenfügen sondern sich störrisch widersetzen gefunden zu werden und dann einfach nicht passen wollen! Polizisten sind nur in Filmen und leider oft genug auch in Kriminalromanen Superhelden, deren ständige Geistesblitze und nimmermüde Umtriebigkeit die Lösung eines jeden ihnen anvertrauten Falles als Kinderspiel erscheinen lassen. Und selbstverständlich müssen sie strahlender – oder immer häufiger auch gebrochener, denn letzterer Typ scheint in Mode gekommen zu sein – Mittelpunkt der Detektivgeschichte sein, die gesamte Handlung ist um sie herum aufgebaut, der Kriminalfall selbst und dessen Aufklärung nur Mittel zum Zweck, um bloß keine Zweifel an der Genialität des Detektivs oder Kommissars oder Hobbyermittlers, die schon an Zauberkräfte grenzt, aufkommen zu lassen!
Umso erfreulicher ist für mich denn die Begegnung mit Astrid Plötners angenehm zurückhaltendem Ermittlerpaar. Die beiden stehen, wie es sich für einen guten Kriminalroman gehört, weitgehend im Hintergrund; man lernt sie aber auch in ihren Nebenrollen durchaus kennen, kann ebenso ihr Privatleben erahnen, ohne dass es unnötig ausgewalzt wird. Besagtes Privatleben, an dessen Bloßlegung allzu viele Schreiberlinge ihre Leser gewöhnt haben, spielt aber nur dann eine Rolle bei der Klärung eines Verbrechens, wenn es direkt mit jenem in Verbindung steht – was es bei den Bemühungen um das Auffinden des Mörders von Friedrich Teufel entschieden nicht tut.
Darüber hinaus gefällt es mir ungemein, wie Graf und Teubner agieren, wie sie mit den Verdächtigen umgehen, auf welch ruhige, freundliche, menschliche, gar ehrlich mitfühlende Art und Weise sie Zeugenbefragungen vornehmen. Sie müssen nicht schreien und die zu Befragenden mit aggressivem Gehabe einschüchtern, um Antworten zu bekommen, denn die bekommen sie sowieso, man vertraut den Beiden, weiß, dass man ihnen keinen Strick aus ihren Aussagen drehen wird. Und so nähern sie sich realistisch-bedächtig aber stetig der Auflösung des immer vertrackter und rätselhafter werdenden Falles oder womöglich auch der Fälle – denn da gibt es plötzlich noch einen Toten! Friedrichs Sohn Andreas, auf dem besten Wege, ein ebensolches cholerisches und selbstherrliches Ekelpaket wie sein Erzeuger zu werden, wird zuerst von der Straße abgedrängt, was die Kommissare zu Recht als Tötungsversuch deuten, und kommt obendrein noch kurz darauf bei einem Brand auf dem Familienanwesen „Gut Gänseheim“, der nicht zufällig entstand, ums Leben.
Parallel zu den Geschehnissen auf besagtem Gut lernt der Leser – und ist damit den Ermittlern lange Zeit einige Schritte voraus! - Edith, die sich als die Sympathieträgerin schlechthin erweisen wird, kennen, Edith in verschiedenen Stadien ihres Lebens, das eng mit dem des alten Tyrannen verknüpft war, Edith, die die alte Frau Teufel, die ihr herzloser Ehemann, nachdem ihre Demenz voranschritt, in ein Seniorenheim abgeschoben hat, erwähnt, nachdem sie während einer Spazierfahrt mit Enkelin Melissa abhanden gekommen war – und mit einem Säugling im Arm wiedergefunden wurde. Um Ediths Kind müsse sie sich kümmern, wiederholt Alma Luise Teufel ein ums andere Mal....
Es ist faszinierend zu lesen, wie die Autorin die unterschiedlichen Stränge ihrer wunderbar aufgebauten Handlung zusammenführt und Schritt für Schritt Licht bringt in eine so rätselhafte wie traurige, recht tragische Geschichte, die vor vielen Jahren im westfälischen Unna, dem Schauplatz der Handlung und gleichzeitig Heimat der Schriftstellerin selbst, ihren Anfang nahm und in der die Ursache für den Tod Friedrich Teufels zu finden ist. Alte Sünden werfen lange Schatten, jahrzehntelanges standhaftes Schweigen sollte nicht gebrochen werden, um nicht eine unkontrollierbare Lawine loszutreten. Fürwahr! Und manchmal, nicht so oft freilich, muss man der Gerechtigkeit eben ein wenig nachhelfen, nicht wahr?
Summa summarum: „Teufels Tod“ hat mich von Anfang bis Ende aufs Beste unterhalten! Der Krimi ist interessant, so spannend wie vielschichtig, läd zum Miträtseln ein, ist ausgewogen und logisch aufgebaut – mit einem geradezu furiosen Finale, das man so nicht erwartet hätte. Die handelnden Personen, ob sympathisch oder ärgerlich oder indifferent lassend, sind vorstellbar, ihre Handlungen sind, ihrem jeweiligen Charakter entsprechend, folgerichtig, egal ob man sie denn gutheißen mag oder nicht. In der Tat gibt es nichts zu kritisieren, aber viel zu loben an Astrid Plötners Roman, dessen Stil und Aufbau mich während des Lesens nicht nur einmal an die Klassiker des perfekt geschriebenen Whodunnits erinnert haben, explizit an die psychologisch aufs Feinste ausgearbeiteten Kriminalromane der unübertrefflichen Dame Agatha Christie, die stilistische Klarheit und Hochklassigkeit der Dorothy L. Sayers und die nachdenkliche Tiefgründigkeit der von ihren Landsleuten vielgeliebten P. D. James, ihres Zeichens Member of Parliament und privat Baroness James of Holland Park. Bleibt zu hoffen, dass schließlich auch nicht nur begeisterte Leser das Potential der Westfälin Astrid Plötner erkennen!

Veröffentlicht am 26.12.2021

Schönheit kann tödlich sein

Ein Gesicht so schön und kalt
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Mehr als vierzig Jahre lang konnten sich ihre treuen Leser darauf verlassen, dass die amerikanische Autorin psychologischer Spannungsromane Mary Higgins Clark zuverlässig mindestens einen neuen Thriller ...

Mehr als vierzig Jahre lang konnten sich ihre treuen Leser darauf verlassen, dass die amerikanische Autorin psychologischer Spannungsromane Mary Higgins Clark zuverlässig mindestens einen neuen Thriller pro Jahr herausgeben würde. Die Vorfreude war immer groß – und es ist ein eigenartiges Gefühl zu wissen, dass dem nun durch den Tod der Schriftstellerin im Januar 2020, deren Stammverlag Simon & Schuster, dem sie 45 Jahre lang die Treue gehalten hatte, ihr besondere Liebenswürdigkeit und Menschlichkeit und stets gut gelaunte Bereitschaft zur Zusammenarbeit bescheinigte, ein Ende gesetzt ist. Sie wird fehlen, doch zum Glück hat sie eine stattliche Anzahl von Romanen geschrieben, deren Qualität auch einem Wieder- und Wiederlesen standhält!
„Let me Call you Sweetheart“ (deutscher Titel „Ein Gesicht so schön und kalt“) erschien im Jahre 1995, gehört also in ein Jahrzehnt, in dem sich die Autorin von Buch zu Buch steigerte. Die Neunziger Jahre waren eindeutig ihre kreativste Schaffensperiode; die New Yorkerin schien geradezu vor Ideen überzusprudeln, Ideen, die sie als unermüdliche, stets fleißige und aufmerksame Zeitungsleserin der täglichen Lektüre entnahm und bei denen sie Wert darauf legte, dass es sich, wenn eine dieser Ideen Gestalt angenommen hatte, dabei um aktuelle Themen beziehungsweise solche handelte, die ihre in der Mehrzahl weiblichen Leser interessierten.
In ihrem elften Roman baute die Amerikanerin mit den von ihr gerne betonten irischen Wurzeln ihre wie gewohnt schnelle, spannende und immer wieder für Überraschungen sorgende Handlung um das Thema Schönheitschirurgie oder, wie man es inzwischen nennt, Plastische Chirurgie auf, von dem sie sicher sein konnte, damit eine große Leserinnenschar anzusprechen. Schönheit oder das, was man darunter (miss)versteht, ist nun einmal für viele, fälschlicherweise, so möchte ich behaupten, der Schlüssel zur Glückseligkeit!
Selten aber gab sich die wendige und blitzgescheite Erfolgsautorin mit nur einem Thema zufrieden, was natürlich auch für den hier zu besprechenden Thriller gilt: wieder einmal – und man muss mutmaßen, dass dies ihr Herzenskind war – spielt das amerikanische Justizsystem eine wichtige Rolle, verlagert sie das Geschehen immer wieder parallel zur Haupthandlung in den Gerichtssaal, lässt sie ihre Protagonistin passenderweise eine Staatsanwältin mit Ambitionen auf das begehrte Richteramt, ein reines Politikum im Land der Freien, sein.
Besagte Protagonistin, Kerry McGrath, ist eine von Mary Higgins Clarks bemerkenswertesten Hauptfiguren, jemand, auf deren Seite man fast durchgehend sein kann. Sie weist nicht die Brüche und teilweise unverständlichen Handlungsweisen einiger anderer Frauenfiguren auf, die die Autorin ins Zentrum eines jeden ihrer elegant und klug geschriebenen Thriller gestellt hat. Kerry McGrath ist geradlinig, ist nachvollziehbar, authentisch, rational und kontrolliert – die stärkste und überzeugendste der starken und unabhängigen Frauen aus der gehobenen Gesellschaft, in der Regel an der amerikanischen Ostküste ansässig, die man in allen Higgins Clark Romanen antrifft. Und wie alle Protagonistinnen im Werk der „Queen of Suspense“ gerät auch Kerry durch Zufall in die Art von Schwierigkeiten, die sich niemand wünschen kann und die wie eine Lawine über sie einstürzen und sie und ihre zehnjährige Tochter Robin in einem gewohnt grandiosen Finale in höchste Lebensgefahr bringen.
Die ewigen Nörgler unter den sich berufen fühlenden Rezensenten mögen kritisch bemerken, dass Mary Higgins Clarks Thriller immer nach einem bestimmten Schema ablaufen, dass die Handlung, nebst Ausgang der Geschichte, viel zu vorhersehbar ist. Dem wäre zu entgegnen, dass jeder Schriftsteller seine ganz eigene Handschrift hat, die für einen willkommenen Wiedererkennungseffekt sorgen oder sich mit der Zeit abnutzen kann. Bei der renommierten Spannungsautorin Higgins Clark trifft sicherlich ersteres zu, und ausschließlich, denn sie bringt stets auch neue Facetten ein, selten verläuft etwas so, wie es der Leser erwartet. Es gibt eine Menge Stolpersteine und, gerade in vorliegender Geschichte, komplette Kehrtwendungen oder nicht vorhersehbare Entwicklungen, die die Spannung, typisch für Higgins Clark, kontinuierlich anwachsen lassen und ihre Werke zu echten Pageturnern machen, denkbar ungeeignet für langsame und bedächtige Leser, die sich gerne viel Zeit nehmen für ihre Lektüre.
Doch ist es keine oberflächliche Spannung, die die Autorin kreiert, dazu sind ihre Thriller zu tiefgründig, zu detailreich, und zu sorgfältig sind ihre Personencharakterisierungen, die sie im Übrigen hervorragend beherrscht! Da sie, eines ihrer Erkennungsmerkmale, jedes ihrer sehr vielen, teilweise sehr kurzen Kapitel mit einem Spannungsmoment, einem sogenannten Cliffhanger also, enden lässt, fühlt man sich gezwungen, weiterzulesen und immer weiter bis zum selbstverständlich - und natürlich auch hier - verblüffenden Ende, das schließlich die Wahrheit ans Tageslicht bringt über den elf Jahre zurückliegenden Mord an der schönen Suzanne Reardon und die Rolle, die ihr verurteilter Ehemann Skip, ihr Vater, der Schönheitschirurg Smith, der Kunst- und Juwelendieb Arnott, der vor Gericht stehende hoch kriminelle Steuerhinterzieher Weeks, der ausgerechnet von Kerrys opportunistischen Ex-Mann Bob verteidigt wird, und noch eine Reihe anderer sympathischer oder weniger sympathscher Charaktere, dabei gespielt haben.
Summa summarum: „Let me Call you Sweetheart“ ist ein stilistisch, dramaturgisch und inhaltlich hervorragender Thriller, vielleicht gar der beste der „Queen of Suspense“, die ihr Handwerk so perfekt verstand wie kaum eine andere vor oder nach ihr und der ein Muss ist für jeden Mary Higgins Clark Fan!