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Veröffentlicht am 04.07.2024

Gelungene Fortetzung

Das Retreat
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Darum geht’s:
Die sagenumwobene Insel Reapers’s Rock, Fels des Sensenmanns, war vor einigen Jahren Schauplatz ungeheuerlicher Taten eines Serienkillers und gilt seitdem bei den Einheimischen als verflucht. ...

Darum geht’s:
Die sagenumwobene Insel Reapers’s Rock, Fels des Sensenmanns, war vor einigen Jahren Schauplatz ungeheuerlicher Taten eines Serienkillers und gilt seitdem bei den Einheimischen als verflucht. Trotzdem wurde an dem idyllisch wirkenden Ort eine luxuriöse Wellness-Anlage errichtet. Ein schrecklicher Todesfall erschüttert jedoch die Ruhe und Entspannung. Eine junge Frau, die gar nicht auf der Insel sein sollte, wird zerschmettert am Fuße des Yoga-Pavillons gefunden. Die Ermittlerin Elin Warner, die noch an den Folgen der Vorkommnisse im Sanatorium im Schweizer Ort Montana zu knabbern hat, wird auf die Insel geschickt. Alles deutet auf einen Unfall hin. Dennoch lässt Elin ein ungutes Gefühl nicht los, dass doch mehr dahinterstecken könnte. Ein weiterer mysteriöser Todesfall eines Tauchers scheint ihre Befürchtungen zu bewahrheiten.

So fand ich’s:
Da ist er also, der zweite Fall von Elin Warner. Ich hatte ja im ersten Teil „Das Sanatorium“ so meine Mühe mit der jungen Ermittlerin. Zum Ende des ersten Bandes hin hat sich jedoch einiges aufgeklärt und als deutlich wurde, warum Elin so ist, wie sie ist, konnte ich mich leichter mit ihr anfreunden. Und obwohl die Autorin durchaus ihr Erzähltalent gezeigt hatte, gab es noch Luft nach oben. Umso gespannter war ich auf ihren zweiten Streich.

Nun ist die letzte Seite umgeblättert, was ich übrigens mit einem zufriedenen Gefühl tun konnte, und ich finde, dass Sarah Pearse ihre eigene Messlatte mit diesem Buch tatsächlich höher gelegt hat. Diesmal geht es viel mehr um den eigentlichen Fall und auch Elins Entwicklung hat mir gut gefallen. Sie hat noch einen längeren Weg vor sich und der Autorin ist es echt gut gelungen, diese kleinen Fortschritte bildlich und realistisch darzustellen. Es wäre auch unglaubwürdig gewesen, wenn sie gar nicht mehr mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hätte. In diesem Band war dieser Erzählstrang jedenfalls um einiges besser und für meinen Geschmack angenehmer dosiert.

Der Plot entwickelt sich von Anfang an spannend und gerade auch wegen den unterschiedlichen Perspektiven sehr lebendig und abwechslungsreich. Zum Schluss hin bleiben von meiner Seite her keine Fragen offen. Oh, nein, das stimmt nicht ganz. Der fast unsichtbare rote Faden, der bereits am Ende des ersten Bandes gesponnen wurde, wird hier noch verlängert und macht neugierig auf den nächsten Teil.

Für mich ist „Das Retreat“ ein angenehm zu lesender und spannender Thriller, ohne zu blutig oder zu dramatisch zu werden. Auch wenn es sich hier um einen abgeschlossenen Fall handelt, würde ich empfehlen, „Das Sanatorium“ vorab zu lesen, um Elins Entwicklung besser nachvollziehen zu können.

Jedenfalls bleibe ich sehr gerne an dieser Reihe dran und werde Elin auch bei ihrem nächsten Fall begleiten und hoffe, dass der erwähnte rote Faden sichtbarer wird…

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Krimi-Genuss auf höchstem Niveau

Stumme Gräber – Kira Lunds dritte Reportage
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Obwohl ich diese Krimi-Reihe immer wieder im Blick hatte, habe ich Kira Lund erst jetzt mit dem dritten Band kennengelernt. Es war wirklich höchste Zeit und einerseits schade, dass ich so lange gewartet ...

Obwohl ich diese Krimi-Reihe immer wieder im Blick hatte, habe ich Kira Lund erst jetzt mit dem dritten Band kennengelernt. Es war wirklich höchste Zeit und einerseits schade, dass ich so lange gewartet habe, um in diese Reihe einzusteigen, und gleichzeitig auch ein Glücksfall, da ich noch zwei Bände vor mir habe. :zwinker Aber der Reihe nach...

Schon nach wenigen Seiten war es offensichtlich, dass es sich bei Kira Lund um eine versierte und vor allem hoch engagierte Journalistin handelt. Ich konnte gar nicht anders und habe sie auf Anhieb gemocht. Mein absoluter Liebling ist jedoch ihr Hund Ditsch, der das sehr ernste Thema immer wieder Mal auflockert.

In der Tat geht es in diesem Krimi um ein düsteres Thema aus der norddeutschen Geschichte. Als Zugezogene hatte ich zugegebenermaßen keinen Bezug zum deutsch-dänischen Konflikt. Umso spannender war es für mich, in diesem Rahmen vieles darüber zu erfahren. Dem Autor ist es absolut gelungen, Wissenswertes in einen unterhaltsamen und sehr spannenden Krimi zu verpacken. Auch in diesem Buch hat H. Dieter Neumann gezeigt, wie gekonnt er einen Lesesog ohne unnötigem Blutvergießen oder überspitzten Dramatik erzeugen kann. Ich war jedenfalls sehr in der Geschichte gefangen.

Mir sind auch die vielen kleinen, aber feinen Zwischenmenschlichkeiten aufgefallen. Viele kleine Gesten und vor allem auch, wie die Protagonisten miteinander umgehen, wird so lebendig dargestellt, dass man das Gefühl hat, direkt selbst dabei zu sein.

Kurzum: "Stumme Gräber" ist Krimi-Unterhaltung auf höchstem Niveau und eine absolute Leseempfehlung für alle Genre-Fans.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

5,0 von 5 Sternen Ein neuer Autorinnenname, den man sich merken muss

Sie hat angefangen
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Darum geht’s:
Die Freundinnen Annabel, Esther, Tanya und Chloe kennen sich seit dem Gymnasium. Damals gingen sie zusammen durch dick und dünn. Mittlerweile sehen sie sich nicht mehr so oft, bis sie von ...

Darum geht’s:
Die Freundinnen Annabel, Esther, Tanya und Chloe kennen sich seit dem Gymnasium. Damals gingen sie zusammen durch dick und dünn. Mittlerweile sehen sie sich nicht mehr so oft, bis sie von der Einladung ihrer ehemaligen Mitschülerin Poppy überrascht werden. Obwohl die Mädels Poppy in der Schule gemoppt haben, lädt sie die vier zu ihrem Junggesellinnen-Abschied auf eine Privatinsel in der Karibik ein. Als sie Poppy wiedersehen, staunen sie, wie gut sie aussieht und dass sie sich so verhält, als ob nie etwas zwischen den fünf jungen Frauen vorgefallen sei. Doch mit der Zeit spitzt sich die Stimmung auf beklemmende Weise zu und auch Poppys Auftreten verändert sich nach und nach.

So fand ich‘s:
Schon der Prolog weiß zu fesseln, so dass ich sofort in der Geschichte drin war. Es war wie eine gute Vorspeise, die den Magen öffnet und Lust auf mehr macht. Es ging dann auch direkt fesselnd weiter, da man von Anfang an spürte, dass im Hintergrund viel mehr schwelt, als man zu Beginn zu ahnen vermag.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Es kommen alle Protagonistinnen selbst zu Wort. So bekommt man einen sehr guten Einblick in die verschiedenen Denk- und Fühlweisen. Die sich abwechselnden Blickwinkel fügen sich gut zusammen, so dass der Gesamtblick nie verloren geht. Die Figuren bleiben etwas oberflächlich – aber rückblickend ist das für mich vollkommen okay. Denn jede hat etwas zu verbergen und es sind Figuren, mit denen ich mich nicht wirklich anfreunden, geschweige denn identifizieren möchte. Die Autorin hat jedenfalls meiner Meinung nach großes Talent, Charakterzüge lebendig und realistisch darzustellen und zeigt mit dieser Geschichte, dass ich nicht bei jeder Lektüre eine Lieblingsfigur benötige, um mich gut zu unterhalten. Natürlich habe ich für die eine oder andere mehr Mitgefühl empfunden. Doch mehr verrate ich an dieser Stelle selbstverständlich nicht.

Teilweise sind die Vorkommnisse aus der Gymnasiumzeit, die man aus Poppys Tagebucheinträgen erfährt, schwer zu ertragen. Dieses Wissen ist jedoch wichtig, um Poppys Verhalten zu verstehen. Es ist furchtbar, zu was manche Menschen fähig sind und was sie anderen antun. Es gibt einzelne blutige Szenen, die aber zum Glück nicht überhandnehmen. Die Autorin konzentrierte sich hauptsächlich auf die psychische Ebene.
Eine bestimmte Szene am Anfang des letzten Drittels hat mich auf eine völlig unerwartete Wendung gebracht. Dennoch wurde es nicht langweilig und für mich gehört dieses Buch zu denjenigen, die man jeweils nur schwer beiseitelegt. Ich habe immer darauf hin gefiebert, weiterlesen zu dürfen und rauszufinden, ob meine Theorie stimmen könnte.

Der Plot bleibt durchwegs und bis zum Ende hin in sich schlüssig und es bleiben auch keine Fragen offen, was mich zusätzlich von der Autorin überzeugt hat. Für mich war das eine äußerst fesselnde Lektüre darüber, zu was Mobbing führen kann. Sian Gilbert ist jedenfalls ein Name, den man sich gut merken muss und ich hoffe, dass es bald Nachschub von ihr geben wird.

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Veröffentlicht am 02.06.2024

Wichtiges Thema spannend und edukativ umgesetzt

Climate Action
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Darum geht’s:
Zwei Mädchen, die sich nicht kennen, begegnen sich im Bus. Als das eine Mädchen fluchtartig den Bus verlässt, rempelt sie scheinbar unbeabsichtigt das andere Mädchen an. Dabei steckt sie ...

Darum geht’s:
Zwei Mädchen, die sich nicht kennen, begegnen sich im Bus. Als das eine Mädchen fluchtartig den Bus verlässt, rempelt sie scheinbar unbeabsichtigt das andere Mädchen an. Dabei steckt sie ihr heimlich ein Buch zu. Daheim angekommen, entdeckt das zweite Mädchen das Buch, das sich als Tagebuch entpuppt, das sehr heikle Details enthält. Es erzählt die Erlebnisse von drei jugendlichen Klimaaktivist:innen. Das Mädchen muss sich entscheiden, was sie nun tut. Geht sie mit dem Tagebuch zur Polizei oder nimmt sie Kontakt zu den Jugendlichen auf? Du als Leser:in entscheidest mit…

So fand ich‘s:
Den Autor Christian Linker habe ich erst kürzlich für mich entdeckt und ich mochte seine Geschichte „Boy from Mars – Auf der Jagd nach der Wahrheit“ sehr. Auch in diesem Buch trifft er wieder gekonnt den Ton der jugendlichen Protagonisten. Trotzdem war für mich zu Beginn die besondere Erzählweise, die mich als Leserin direkt anspricht, etwas gewöhnungsbedürftig. Es liest sich so, als ob man selbst die Person wäre, welcher das Tagebuch zugesteckt wird. Die Idee finde ich sehr originell und auch die Umsetzung ist wirklich gelungen. So kam ich dann doch noch gut in die Geschichte rein.

Der Plot basiert auf dem hochaktuellen Thema des Klimawandels und wie sich die jungen Menschen dabei fühlen. Hier zeigt der Autor großes Einfühlungsvermögen und setzt auch den Leser geschickt als Protagonist ein. Beim Lesen bekommt man die Gelegenheit, in den jeweiligen Situationen zu entscheiden, wie man sich verhalten würde.

Das Buch beleuchtet meiner Meinung nach die Aktivitäten der Klimaaktivisten auf sehr neutrale und diplomatische Weise und ich hatte auch nie das Gefühl, vom Autor beeinflusst zu werden. Die Geschichte zeigt auf eindrückliche Weise auf, dass jede Entscheidung, die man trifft, und auch jede Tat ihre eigenen Konsequenzen mit sich bringen.

„Climate Action“ ist alles andere als ein „normaler“ Jugendroman, bietet jedoch gerade auch deshalb spannende und gleichzeitig edukative Unterhaltung. Ich kann mir das Buch sehr gut als Schullektüre und auch als Familienlektüre vorstellen, da es viel Diskussionspotenzial mitbringt.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Spannend, unterhaltsam, fantasievoll und originell

Magische Bilder
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Darum geht’s:
Arts, Wus und Amins Rettungsaktion, um die in den Bildern gefangenen Meister zu befreien, geht in die zweite Runde. Diesmal führt die abenteuerliche Reise das ungewöhnliche Gespann von Madrid ...

Darum geht’s:
Arts, Wus und Amins Rettungsaktion, um die in den Bildern gefangenen Meister zu befreien, geht in die zweite Runde. Diesmal führt die abenteuerliche Reise das ungewöhnliche Gespann von Madrid über Peking nach Moskau. Dem Trio werden viele Steine in den Weg gelegt und es wird keine leichte Reise. Arts magische Fähigkeiten werden zwar immer besser. Aber wird es ausreichen, um alle Meister zu befreien und sie auch darüber hinaus vor Nicéphore zu schützen?

So fand ich‘s:
Es war für mich ein schönes Wiedersehen mit Art, Wu, Amin und dem vorlauten Radio. Akram El-Bahay lässt einem jedoch keine Zeit in Erinnerungen zu schwelgen und auch dieser zweite Band beginnt so rasant, wie man es schon vom ersten Teil kennt.

Was das Erzähltempo betrifft, hat der Autor im weiteren Verlauf tatsächlich noch eine Schippe draufgelegt und der Plot entwickelt sich mehr und mehr zu einem Actionabenteuer. Dadurch flog ich dann auch über die Seiten, was mir leider auch das Gefühl gab, das eine oder andere Detail zu verpassen. Ein paar Seiten mehr und die eine oder andere zusätzliche ruhigere Passage hätten dem Lesefluss sicher gutgetan.


Die Geschichte selbst hatte mich wieder total gepackt und ich konnte beim Lesen alles um mich herum vergessen. Die Entwicklungen der Figuren und der Plotverlauf haben mir durchweg gefallen. Und ein besonderes Wiedersehen hat mich richtiggehend berührt. Aber dazu möchte ich auf keinen Fall spoilern. Es lohnt sich nämlich absolut, diese beiden Bücher selbst zu lesen.

Für mich ist es jedenfalls eine spannende, unterhaltsame, fantasievolle, originelle Dilogie und irgendwie sind die Geschehnisse auch brandaktuell, wenn man es mag, die Geschichte in unsere so viel weniger magische Welt zu projizieren.

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