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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2023

Sehr spannende Fortsetzung

Seahorse - Die Insel der Wasserpferde
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Darum geht‘s:
Shona und der Gestaltwandler Cuan haben es tatsächlich durch die Wellen zur Insel der Wasserpferde geschafft. Doch über der jungen Liebe liegt ein großer Schatten, denn sowohl Shonas Familie ...

Darum geht‘s:
Shona und der Gestaltwandler Cuan haben es tatsächlich durch die Wellen zur Insel der Wasserpferde geschafft. Doch über der jungen Liebe liegt ein großer Schatten, denn sowohl Shonas Familie als auch die Wasserpferde sind gegen diese Verbindung und versuchen alles, die beiden wieder zu trennen. Doch Shona ist bereit für ihre Liebe zu kämpfen und zweifelt immer mehr an dem Gerücht, dass die Wasserpferde für den Tod ihrer Mutter verantwortlich sind. Was ist damals wirklich geschehen? Wird dieses Geheimnis Shona und Cuan endgültig auseinander bringen?

So fand ich’s:
Gleich vorab meine Empfehlung, unbedingt diese Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Man würde sich ansonsten viel zu viel vorwegnehmen.

Ich finde, dass Karin Müller den Zauber von Pferdebüchern perfekt einfängt und in ihre Bücher einwebt. So konnte ich auch in diesen zweiten Teil schnell wieder eintauchen und mich in meine damalige „Schneider-Buch-Lesezeit“ zurückversetzt fühlen.

Trotzdem finde ich, dass dieser zweite Band nicht ganz an den ersten ran kommt, der meiner Meinung nach um einiges mystischer wirkt. Ich verstehe jedoch, dass auch die nicht- oder weniger-übernatürlichen Ereignisse für die Geschichte wichtig sind. Und letztendlich geht hier Shonas und Cuans Geschichte auch sehr spannend weiter und gipfelt zum Ende hin in einen schon fast gemeinen Cliffhanger.

Neben all der Spannung kommen die einfühlsam erzählten und wohl dosierten romantischeren Szenen nicht zu kurz. Besonders gut gefallen hat mir auch Shonas Entwicklung zu einem Mädchen mit hohem Verantwortungsgefühl.

Die Sprache ist absolut altersgerecht, schafft es aber auch mich älteres Semester zu fesseln.

Ich brauche wahrscheinlich nicht mehr explizit zu erwähnen, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe und ich jetzt dem dritten und letzten Band entgegenfiebere.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Anstrengende Ermittlerin, aber gelungenes Thrillerdebüt :-)

Das Sanatorium
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Darum geht‘s:
Elin Warner, ihres Zeichens Detective Inspector in Großbritannien, folgt der Einladung ihres Bruders Isaac zu dessen Verlobungsfeier in das neue Luxushotel „Le Sommet“ in den Walliser Bergen. ...

Darum geht‘s:
Elin Warner, ihres Zeichens Detective Inspector in Großbritannien, folgt der Einladung ihres Bruders Isaac zu dessen Verlobungsfeier in das neue Luxushotel „Le Sommet“ in den Walliser Bergen. Das Gebäude war früher ein Sanatorium und strahlt trotz des ganzen Luxus noch heute eine düstere Atmosphäre aus. Die Stimmung kippt endgültig um, als Isaacs Verlobte verschwindet und eine Leiche gefunden wird. Als das Hotel durch einen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten wird, ist Elin endgültig als Ermittlerin auf sich alleine gestellt. Sie und alle Gäste und Hotelmitarbeiter, die nicht mehr rechtzeitig evakuiert werden konnten, sind einem skrupellosen Mörder ausgeliefert…

So fand ich‘s:
Auch wenn die Grundidee „eingeschneit mit einem Mörder“ nicht neu ist, lese ich als Kind der Berge sehr gerne Bücher, deren Setting in den Alpen angesiedelt ist. Und „Das Sanatorium“ hat mich sogar direkt auf einen Ausflug in meine alte Heimat – den Walliser Bergen – mitgenommen. Die Autorin hat auch bewiesen, dass sie ortskundig ist, was mir persönlich gut gefallen hat. Gleichzeitig ist das für die Geschichte selbst nicht direkt relevant, fühlte sich für mich jedoch entsprechend realistischer an.
So sehr mich der Schauplatz begeisterte, umso kritischer stand ich der Protagonistin Elin Warner gegenüber. Schon auf den ersten Seiten wird dem Leser klar, dass sie ein großes seelisches Paket mit sich rumträgt. Solche vorbelasteten Ermittler finde ich meistens sehr anstrengend, was zunächst auch bei Elin der Fall war.

Eine ganze Weile war ich unschlüssig, wie ich das Buch finde. Einerseits entwickelte es eine Art Sog, eine gewisse Faszination für das, was noch kommen mochte, so dass ich gespannt weiter las. Und dann gab es auch immer wieder Augenroll-Momente, in denen ich Elins Verhalten sehr schwierig fand. Doch mit der Zeit entwickelte sich der Plot in eine immer spannendere Richtung und manches enervierende Detail ergab plötzlich Sinn.

Es soll wohl noch weitere Geschichten mit Elin Warner geben. Wir sind zwar noch keine dicken Freundinnen geworden, ich bin aber gespannt, wie sie sich weiter entwickelt.

Es gibt auch recht konstruierte Momente, die jedoch durch unerwartete Wendungen und feingesponnenen Verwicklungen wieder wettgemacht werden. Schlussendlich ist meiner Meinung nach der Autorin für ein Debüt ein spannender und ausgeklügelter Psychothriller gelungen – mit ein wenig Luft nach oben. Ich kann mir jedenfalls vorstellen, Elins Weg weiterzuverfolgen und werde nach dem nächsten Band Ausschau halten.

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Veröffentlicht am 28.01.2023

Eine gelungene Hommage auf einen Ausnahmesportler

Inspiration Federer
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Darum geht’s:
Wer kennt Roger Federer nicht? Auch außerhalb der Tenniswelt ist er bekannt und wird für seine sympathische und bodenständige Art von Freunden und Fans aber auch von Rivalen geachtet. Letzten ...

Darum geht’s:
Wer kennt Roger Federer nicht? Auch außerhalb der Tenniswelt ist er bekannt und wird für seine sympathische und bodenständige Art von Freunden und Fans aber auch von Rivalen geachtet. Letzten Herbst hat er für sich ein neues Kapitel in seinem Leben begonnen, indem er seinen Rücktritt vom Leistungssport bekannt gegeben hat. Aber so schnell wird er nicht vergessen werden. Dafür sprechen auch die interessanten, spannenden und bunt gemischten Interviews über diesen Ausnahmesportler, die die beiden Autoren mit den verschiedensten Wegbegleitern geführt haben.

So fand ich’s:
Da ich selten Biografien lese, war dies für mich tatsächlich ein Genre-Ausflug über meinen üblichen Tellerrand hinaus. Und es hat sich durchaus gelohnt…

Als Heimwehschweizerin habe ich Roger Federers Karriere immer wieder Mal am Rande verfolgt und war und bin wie wohl fast alle Schweizer ein bisschen stolz eine Landsmännin von ihm zu sein. Daher war ich neugierig, was seine Weggefährten – seien es Freunde, sportliche Gegner, Journalisten oder Künstler aus aller Welt – über ihre Begegnungen mit Roger Federer zu berichten haben. Es war spannend zu erleben, aus welch unterschiedlichen Ecken der Welt und aus welchen Bereichen die Interviewpartner kamen. Und doch sind sich alle einig: Roger Federer ist auf dem Tennisplatz und auch nebendran ein wahrer Gentleman.

Dieses Buch ist für mich kein Schmöker, den ich in einem Rutsch gelesen habe. Ich habe immer wieder Mal rein gespitzt und ein, zwei Interviews gelesen. Ich finde es auch schwierig, so ein Buch zu rezensieren, da es ja hauptsächlich auf den Inhalt und viel weniger auf den Erzählstil ankommt. Letzterer empfand ich jedenfalls als unkompliziert (auch gerade den Beschreibungen von Ballwechseln konnte ich auch als Laie gut folgen), schnörkellos und dadurch absolut passend.

Den beiden Autoren ist hier jedenfalls eine kleine aber feine Hommage auf einen absoluten Ausnahmesportler gelungen. Danke, Roger, dass wir an deiner Karriere teilnehmen durften und danke den beide Autoren, die dieses Vergnügen mit diesem Buch noch etwas verlängern.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Eine rasantes, phantasievolles Abenteuer - nicht nur für junge Leser

Nita
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Darum geht‘s:
Die 14-jährige Nita verbringt ihr Leben zusammen mit ihrem Vater, der Navigator für Segelschiffe ist, auf den Weltmeeren. Als das Handelsschiff, auf dem der Vater angestellt ist, angegriffen ...

Darum geht‘s:
Die 14-jährige Nita verbringt ihr Leben zusammen mit ihrem Vater, der Navigator für Segelschiffe ist, auf den Weltmeeren. Als das Handelsschiff, auf dem der Vater angestellt ist, angegriffen wird, gelingt Nita mit Hilfe ihres zahmen Riesenvogels die Flucht. Doch ihr Vater gerät in die Fängen der Angreifer und wird verschleppt. Auf der Suche nach Verbündeten, um den Vater aufzuspüren, trifft Nita auf den jugendlichen Kapitän Miguel, der sich bereit erklärt, das Mädchen auf ihrer Mission zu unterstützen. Zusammen machen sie sich auf seinem Schiff, der „Green Barracuda“ auf die abenteuerliche Reise, die viele, auch tödliche Gefahren in sich birgt.

So fand ich‘s:
Was für ein rasantes Abenteuer! Der Autor Florian Fuchs hält seine Leser mit dieser phantasievollen und temporeichen Geschichte ganz schön auf Trab. Schon die ersten Seiten haben es in sich, als Nita aufgrund des Hinterhalts auf das Handelsschiff, wo ihr Vater arbeitet, fliehen muss. Dem Leser wird schnell klar, dass in Nitas Welt alles ein bisschen anders ist, als dass wir es aus dem normalen Leben kennen. Florian Fuchs beweist jedenfalls wieder Mal seine blühende Phantasie – und das meine ich durchaus im positiven Sinne.

Er hat in diesem Buch eine faszinierende und originelle Tierwelt erschaffen. Er beschreibt alles sehr detailliert und ausführlich. Stellenweise kann das ein wenig überfordernd wirken. Es gab jedenfalls Passagen, die ich mir ein zweites Mal durchgelesen hatte, da ich befürchtete, nicht alle Einzelheiten mitbekommen zu haben.

Dennoch fühlte ich mich wohl auf Kapitän Miguels „Green Barracuda“ und wurde am Ende etwas melancholisch als ich Nita und Co. zwischen den Buchdeckeln zurücklassen musste. Florian Fuchs erzählt die Geschichte zwar sehr rasant, aber trotzdem in einer altersgerechten Sprache und vor allem so spannend, dass man zu keinem Zeitpunkt Langeweile verspürt.

Die Geschichte ist kaum vorhersehbar und überrascht immer wieder mit unerwarteten Entwicklungen. Zudem kommt eine gewisse Aktualität zum Thema Natur zum Tragen, wie auch Freundschaft und Vertrauen keine unwichtigen Rollen spielen.

Auch in diesem Buch unterstreicht der Autor mit seinen eigenen Illustrationen das Gelesene und die phantastischen Figuren aus dem Buch werden auch visuell lebendig.

Selbst wenn die Zielgruppe eher jüngere Leser sind, vermag der Autor mit seinen mitreißenden Geschichten auf jeden Fall auch ältere Semester zu begeistern. Mich hat er jedenfalls schon mit „Gnorl“ als Fan gewonnen und jetzt nach „Nita“ freue ich mich noch mehr auf seine nächsten Geschichten.

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Veröffentlicht am 29.12.2022

Eigenwilliges, aber berührendes Weihnachtsmärchen

Andere Sterne
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Darum geht’s:
Ronja lebt mit ihrer großen Schwester Melissa und ihrem Vater in einem Arbeiterviertel in Oslo. Da der Vater mit Alkoholproblemen kämpft, hat das große Einwirkungen auf das Familienleben ...

Darum geht’s:
Ronja lebt mit ihrer großen Schwester Melissa und ihrem Vater in einem Arbeiterviertel in Oslo. Da der Vater mit Alkoholproblemen kämpft, hat das große Einwirkungen auf das Familienleben und die Mädchen müssen auf viel verzichten. Sie sind jedoch froh und dankbar, einander zu haben. Ronjas größter Wunsch wäre ein Christbaum für das Weihnachtsfest. Die Erfüllung des Wunsches scheint zum Greifen nah, als dem Vater ein Job bei einem Weihnachtsbaummarkt angeboten wird. Es sieht so aus, als ob alles gut werden könnte… wenn nicht der Vater ein Rückfall erleiden würde. Melissa will aber nicht aufgeben und nimmt kurzer Hand seine Stelle ein. Ronja unterstützt sie, wo sie nur kann. Doch ein Sturm zieht auf – in Form des strengen Chefs und auch das Wetter wird immer stürmischer und eisiger…

So fand ich’s:
Die Geschichte wird aus der Sicht von Ronja erzählt und ich finde, dass die Autorin den Tonfall der Schülerin perfekt getroffen hat. Man sieht alles durch Kinderaugen und empfindet beim Lesen alles intensiv mit. Ronja und Melissa sind so tapfere Mädchen und verlieren trotz allen Entbehrungen nie den Mut. Dadurch ist es trotz bedrückender Atmosphäre eine Geschichte über Wünsche, Hoffnung und Herzenswärme.

Für mich ist die Geschichte schwer einzuordnen. Es gibt Ansätze von einem modernen Märchen. Allerdings muss man bereit sein und sich darauf einlassen, um dann das „Märchenhafte“ zu entdecken. Ich finde aber auch, dass die Erzählung vor allem zum Schluss hin etwas von einer Parabel hat.

Das Ende hat mich erst verwirrt zurück gelassen und ich musste die letzten Seiten ein zweites Mal lesen und alles dann erstmal auf mich wirken lassen. Der Schluss ist im Grunde offen und es ist nicht so richtig klar, was genau geschieht und vor allem wie es weitergehen wird. Da bleibt sehr viel Spielraum für die eigene Phantasie des Lesers und ich könnte mir vorstellen, dass das nicht immer gut ankommt. Je länger ich aber darüber nachdenke, passt das Ende tatsächlich perfekt zu dem, wie sich die Geschichte im Verlaufe entwickelt hat.

Romantik und Kitsch darf man hier auf keinen Fall suchen. Es ist eine Geschichte über einen grauen und vor allem schwierigen Kinderalltag. Dennoch verliert man den „Stern“, sprich die Hoffnung, durch Ronjas Wesen und ihre besondere Gedankenwelt nie aus den Augen.

Es ist ein Büchlein, auf das man sich meiner Meinung nach einlassen muss. Aber dann bekommt man ganz besonders berührende Lesemomente geschenkt.

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