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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2023

Besonders lesenswert

Mein Name ist Mina
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Darum geht's:
Auf den ersten Blick mag Mina ein ganz normales Mädchen von nebenan sein. Aber unterhaltet euch Mal mit ihr. Dann werdet ihr schnell feststellen, dass Mina ein ganz besonderes, ein wunderbares ...

Darum geht's:
Auf den ersten Blick mag Mina ein ganz normales Mädchen von nebenan sein. Aber unterhaltet euch Mal mit ihr. Dann werdet ihr schnell feststellen, dass Mina ein ganz besonderes, ein wunderbares Persönchen ist. Alles was sie erlebt, was sie bewegt, was ihr gefällt oder eben auch missfällt schreibt sie in ihr Notizbuch. Doch sie schreibt es nicht einfach nur so dahin. Nein, sie reflektiert und packt es in ihre ganz eigenen Worte. Man muss es selber lesen, um den Zauber darin zu erkennen…

So fand ichs:
Die Kurzbeschreibung stellt eine klare Forderung: „Mehr Minas braucht die Welt.“ Und ich kann diesem Wunsch nur beipflichten!

Mina sprüht richtiggehend vor Leben und ihre Gedanken und Worte sprudeln nur so aus hier heraus. Ihre Einfälle rotieren vom Hundertste ins Tausendste. Das hat mich zu Beginn des Buches doch ein klein wenig überrumpelt. Als ich mich aber eingelesen hatte, liebte ich jede ihrer Ideen. Und ich verstand die Forderung nach mehr Minas immer mehr. Die Welt durch ihre Augen zu sehen, hat schon fast etwas Magisches.

In ein Buch reinzuschreiben oder Stellen zu markieren ist für mich im Grunde ein No-Go. Aber in diesem Falle überlege ich tatsächlich das Büchlein nochmal zu lesen, aber diesmal mit dem Stift in der Hand. Mina schenkt dem Leser so wunderbare Gedanken, die man gerne festhalten möchte.

Ich finde es nicht leicht, dieses Büchlein zu beschreiben. Denn es ist doch so anders und besonders und dessen Stärke ist gerade darin zu zeigen, wie normal Andersartigkeit sein kann.

Mit „Mein Name ist Mina“ zeigt uns David Almond wie anders man so manches sehen, erleben und spüren könnte. Es lohnt sich auf jeden Fall, Mina zuzuhören und ihre Gedanken auf sich wirken zu lassen.

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Einfühlsam und spannend - eine wunderbare Mischung

Die Einsteins und der geheimnisvolle Turm
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Darum geht‘s:
Nach einem schweren Schicksalsschlag zieht Zack mit seiner Familie nach Vista Point. Seine Eltern möchten in der abgelegenen Kleinstadt einen Neuanfang wagen, in dem sie eine Pension eröffnen. ...

Darum geht‘s:
Nach einem schweren Schicksalsschlag zieht Zack mit seiner Familie nach Vista Point. Seine Eltern möchten in der abgelegenen Kleinstadt einen Neuanfang wagen, in dem sie eine Pension eröffnen. Während sie das alte Haus renovieren, erkunden Zack und seine Geschwister die Umgebung. Dabei entdecken sie in unmittelbarer Nähe zu ihrem neuen Zuhause einen geheimnisvollen Turm, der die ganze Familie magisch anzuziehen scheint. Als Zack während einem seiner Streifzüge auf das Mädchen Ann trifft, wird die ganze Situation immer mysteriöser. Er glaubt, dass Ann ein Geheimnis umgibt, das möglicherweise sogar etwas mit dem Turm zu tun hat. Zack und seine Geschwister stoßen auf immer mehr Rätsel und sie setzen alles daran, diese zu lösen.

So fand ich’s:
Eine Beschreibung für ein Buch, die mir besonders gut gefällt ist „Ein Buch wie eine warme Decke“. Und meiner Meinung nach, gehört diese gemütvolle, aber auch spannende Geschichte auf jeden Fall in diese Kategorie.

Zack und seine Familie haben sich ganz schnell in mein Herz geschlichen. Ihr Schicksal ging mir sehr nahe. Aber ihr gemeinsamer Umgang mit Verlust und Trauer haben mich tief berührt. Es stecken so viel Trost und Hoffnung in dieser Geschichte, so dass ich beim Lesen ab und an einen Kloß im Hals verspürte, gleichzeitig wurde mir aber auch immer wieder warm ums Herz.

Auch wenn das jetzt nach einem sehr rührseligen Buch klingt, kann ich nicht anders, als es so zu beschreiben. Und es klingt ja nur so – denn schnulzig ist die Geschichte der Familie Einstein keineswegs. Im Gegenteil: In erster Linie ist es ein fesselndes Abenteuer, dass auch die Leser zum miträtseln einlädt. Es hat mich dann auch überhaupt nicht gestört, dass ich Anns Geheimnis ein wenig schneller erraten hatte als Zack und seine Geschwister.

Der Erzählstil ist flüssig und dem Alter der Zielgruppe absolut angemessen. Man fühlt sich als Leser den Figuren sehr nahe und kann sich alles bildlich vorstellen.

Ben Guterson hat hier wichtige und gefühlvolle Botschaften in eine aufregende Geschichte verpackt. Dieses Buch, das man auch sehr gut als Eltern zusammen mit seinem Kind lesen kann, da es auch viel um das Familienleben geht, aber auch um das Miteinander nach einem schweren Schicksalsschlag, hat meiner Meinung nach ganz viele Leser verdient.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Ein Buch, das Geschichte lebendig werden lässt

Tage des Aufbruchs
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Mein Leseeindruck bezieht sich auf die E-Book-Neuauflage des Aufbau Verlags: "Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit"

Darum geht’s:
Nachdem die junge Ana Maria de Jesus Ribeiro da Silva von ihrem ...

Mein Leseeindruck bezieht sich auf die E-Book-Neuauflage des Aufbau Verlags: "Anita Garibaldi - Ein Leben für die Freiheit"

Darum geht’s:
Nachdem die junge Ana Maria de Jesus Ribeiro da Silva von ihrem Mann verlassen wurde, lernt sie dank ihres starken Willens und des eigenwilligen Charakters rasch auf eigenen Beinen zu stehen und für sich selbst zu sorgen. Zwei Jahre später ist sie erst achtzehn Jahre alt, als 1839 der italienische, in seiner Heimat geächtete Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi in ihrer Heimatstadt eintrifft. Als die beiden sich begegnen, ist es Liebe auf den ersten Blick. Anita, wie sie fortan zärtlich von Giuseppe genannt wird, schließt sich ihm an und muss schon bald erkennen, wie hoch der Preis ist, den Freiheitskämpfer für ihre Ideale bezahlen müssen.

So fand ich’s:
Zugegebenermaßen waren mir die Namen von Anita und Giuseppe Garibaldi nicht geläufig und der Grund, warum ich das Buch gerne lesen wollte, war in erster Linie die Autorin Karin Seemayer, hatte sie mich doch schon mit ihrer Amish-Trilogie „Der Himmel über Amerika“ begeistert.

So machte ich mich gespannt auf die Zeitreise innerhalb der Geschichte Brasiliens. Kaum war ich in Laguna, Anitas Heimatstadt angekommen, war ich auch schon mitten drin in der Geschichte. Die junge Frau hat mich gleich von Anfang an mit ihrer leidenschaftlichen Art begeistert. Sie war ihrer Zeit voraus und stand als stolze junge Frau „ihren Mann“ im harten Alltag einer verlassenen Ehefrau. Es wundert mich daher auch nicht, dass Giuseppe Garibaldi, der italienische Freiheitskämpfer, auf den die Brasilianer große Hoffnungen legten, sich Hals über Kopf in die feurige, junge Frau verliebte.

Obwohl die große Liebe eine bedeutende Rolle spielt, ist es kein romantisches Buch. Hier wird auf eindrucksstarke Weise erzählt, wie der gemeinsame Weg von Anita und Giuseppe von Kämpfen, schweren Verlusten und harten Entbehrungen geprägt war. Doch sie haben nie ihre Ziele und ihre Ideale aus den Augen verloren und haben immer wieder gezeigt was für ein starkes Team sie waren.

Eine Liste der historischen Personen, die am Anfang des Buches zu finden ist, hilft dem Leser, den Überblick über die zahlreichen Namen zu behalten. Auch das Kapitel „Fakten und Fiktion“ nach dem Nachwort sollte unbedingt gelesen werden, das nicht zuletzt aufzeigt wie fundiert und engagiert die Autorin die Recherchen zu diesem Buch durchführte.

Von der ersten bis zur letzten Seite ist dieses Buch für mich eine spannende und lehrreiche Lektüre. Ein Buch, das Geschichte lebendig werden lässt… also unbedingt lesenswert.

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Veröffentlicht am 25.02.2023

Ein Buch, das einen nicht so schnell loslässt

Die Bücher, der Junge und die Nacht
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Darum geht‘s:
Jakob Steinfeld ist ein besonders talentierter Buchbinder, der 1933 in Leipzig ein kleines aber feines Antiquariat mit eigener Buchbinderei führt, tatkräftig unterstützt von seinem treuen ...

Darum geht‘s:
Jakob Steinfeld ist ein besonders talentierter Buchbinder, der 1933 in Leipzig ein kleines aber feines Antiquariat mit eigener Buchbinderei führt, tatkräftig unterstützt von seinem treuen Freund Gregori. Furchtbare Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, die auch an den beiden Freunden nicht Halt machen. Und trotz allem Bösen, das sich langsam ausbreitet, entsteht eine zarte und zerbrechliche Liebe zwischen Jakob und der geheimnisvollen Juli, die ein Buch geschrieben hat, es aber nur Jakob anvertrauen möchte. Doch dann verschwindet sie genauso schnell wie sie in Jakobs Leben getreten ist. Fast vierzig Jahre später wird Robert, Jakobs Sohn, der sein Leben ebenfalls den Büchern verschrieben hat, auf ein mysteriöses Buch aufmerksam, das eng mit dem Schicksal seiner Eltern verwoben zu sein scheint.

So fand ich‘s:
Es ist nicht leicht für mich, dieses Buch anhand ein paar Zeilen zusammenzufassen. Und ich finde es fast noch schwieriger, meine Gedanken dazu zu Papier zu bringen, vor allem die richtigen Worte zu finden. Die Kurzbeschreibung kratzt nur an der Oberfläche und schafft es nicht aufzuzeigen, was für eine intensive Geschichte uns Kai Meyer hier erzählt.

Der Autor hat hier Begebenheiten aus drei Zeitebenen (1933, 1943 und 1971) auf sehr komplexe Weise miteinander verwoben. Ich hatte erst die Befürchtung, dass die drei Zeitabschnitte das Lesen erschweren könnten, was aber absolut nicht der Fall war. Im Gegenteil! Die Zusammenhänge rücken mit der Zeit immer näher und werden dem Leser immer klarer.

Obwohl die Geschichte auf mich sehr melancholisch wirkt und gewisse Abschnitte alles andere als leichte Lesekost sind, entwickelte sich für mich eine besondere Art von Lesesog. Ich fühlte mich den Figuren, insbesondere Jakob und Robert, sehr verbunden und konnte einerseits ihre Leidenschaft für Bücher und andererseits ihre verzweifelte Suche nach Antworten förmlich spüren. Ich hatte manchmal ein bisschen Angst davor, weiterzulesen, aus Sorge was noch passieren würde, und gleichzeitig konnte ich nicht anders und musste unbedingt wieder in die Geschichte eintauchen und bin dann auch jeweils darin versunken.

Es ist absolut kein romantisches Buch. Und doch spürt man, dass Kai Meyer eine vielschichte Geschichte über die Leidenschaft für Bücher aber auch für die Liebe im Allgemeinen erzählen wollte. Und für mich hat er hierfür die absolut richtigen Sprachnuancen getroffen und mir dadurch ein außergewöhnliches Leseerlebnis geschenkt – ein Leseerlebnis, das nachhallt und einen nicht schnell wieder loslässt.

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Veröffentlicht am 17.02.2023

Eine "eisklare" Leseempfehlung :-)

Unter Null Grad – Countdown im Eis
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Darum geht‘s:
Die vierzehnjährige Bee leidet unter den ständigen Wohnortwechseln aufgrund der Arbeit ihres Vaters, der als Geologe für internationale Ölförderfirmen tätig ist. An der aktuellen Schule sind ...

Darum geht‘s:
Die vierzehnjährige Bee leidet unter den ständigen Wohnortwechseln aufgrund der Arbeit ihres Vaters, der als Geologe für internationale Ölförderfirmen tätig ist. An der aktuellen Schule sind die Mitschülerinnen besonders grausam zu ihr. Umso glücklicher ist sie, dass ihr Vater sie auf einen Arbeitsausflug mit einem Kleinflugzeug in die Kanadische Arktis mitnimmt. Sie hofft, auf der Reise ihre Sorgen wenigstens für ein paar Tage vergessen zu können. Doch direkt nach der Landung wird ihr Vater von dubiosen Männern überfallen und Bee schafft es zu fliehen. Als sie in der arktischen Einöde in einer alten Hütte Unterschlupf sucht, trifft sie auf den einheimischen Yutu, der heimlich alleine auf Seehundjagd gehen wollte. Dabei war er im Eis eingebrochen und konnte sich nur mit letzter Kraft aus dem eisigen Wasser retten. Bee hilft ihm, wieder zu Kräften zu kommen. Zusammen machen sie sich auf, um rauszufinden, was mit Bees Vater geschehen ist. Doch der Weg zur Wahrheit entpuppt sich als ein wahrer Überlebenstrip.

So fand ich‘s:
Wie es der englische Originaltitel („Melt: A Breathless Adventure Story of Courage and Survival in the Warming Climate“) verspricht, entpuppt sich dieses Buch tatsächlich zum einem rasanten und abwechslungsreichen Leseabenteuer, in das ich voll und ganz eintauchen konnte.

Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen von Yutus Lebensweise in der nördlichsten Siedlung der Kanadischen Arktis. Es wirkt wie eine ganz andere, eigene Welt – eine Welt, die leider zu verschwinden droht. Die Autorin hat in dieser Geschichte die Auswirkungen des Klimawandels subtil und einfühlsam, aber dennoch eindrücklich einfließen lassen, was dem Buch meiner Meinung nach eine wertvolle Note verleiht.

Gleichzeitig erzählt sie Bees und Yutus Abtenteuer auf sehr kurzweilige und spannende Weise. Ich habe mit den beiden förmlich mitgefroren und mitgebangt. Ich war beim Lesen froh, gemütlich eingekuschelt im warmen Wohnzimmer zu sitzen. Der moderne und altersgerechte Erzählstil lässt alles lebendig wirken und es kommt in keinem Kapitel Langeweile auf.

Meines Erachtens hat die Autorin hier ein wichtiges Buch geschrieben, das einerseits richtig Spaß macht und dadurch die Leselust fördert und gleichzeitig auf aktuelle Probleme, die unsere Welt bedrohen, aufmerksam macht. Aber auch die Themen wie Freundschaft über Kulturgrenzen hinaus und die Wichtigkeit, an sich selbst zu glauben, spielen keine unbedeutenden Rollen.

Mir hat dieses Buch richtig gut gefallen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Also eine „eisklare“ Leseempfehlung von mir.

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