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Veröffentlicht am 20.08.2023

Starker Beginn, wurde dann schwächer

Mai
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Heute möchte ich euch mai von geetanjalishree aus dem unionsverlag vorstellen. @shreegeetanjali ist in Indien geboren worden und studierte neuere indische Geschichte. Bevor sie Schriftstellerin wurde war ...

Heute möchte ich euch

mai von

geetanjalishree aus dem

unionsverlag vorstellen. @shreegeetanjali ist in Indien geboren worden und studierte neuere indische Geschichte. Bevor sie Schriftstellerin wurde war sie Historikerin und Sozialwissenschaftlerin. Sie wurde 2022 mit dem

bookerinternationalprize ausgezeichnet. Sie lebt in Neu- Delhi.
Die Hindiausgabe erschien 1993 . Im

draupadiverlag 2010 und jetzt neu erschienen im

unionsverlag @unionsverlag .
Die Autorin Geetanjali Shree porträtiert in dem Buch drei Generationen einer indischen Familie in den 60er bis 80 er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Es geht um titelgebende Mai, sie hat auf den ersten Blick ein tolles Leben. Die Familie ist wohlhabend und sie lebt gemeinsam mit ihren Schwiegereltern, ihrem Mann, dem Sohn Subodh und der Tochter Sunaina in einem großen Haus. Schnell wird deutlich, dass Mai keine schöne Rolle in der Familie hat, sie muss alle andere bedienen und hat in ihrem eigenen Haus nichts zu sagen. Die Kinder möchten ihre Mutter aus diesen Zwängen befreien und diese retten. Sie haben eine westliche Einstellung und studieren dann auch in Großbritannien.
Dieses Buch wirft verschiedene Fragen auf und es ist sehr vielschichtiger als man am Anfang meinen könnte.
Will Mai überhaupt gerettet werden? Muss sie das überhaupt? Ist sie wirklich schwach und nur ein Opfer? Es wird in verschiedenen Situationen deutlich, dass in Mai viel mehr steckt als eine Sklavin ohne eigene Meinung und ohne eigenen Willen. Wer ist Mai wirklich? Und wer in der Familie wird wirklich unterdrückt? Oder unterdrücken sich die Familienmitglieder gegenseitig?
Der Roman wird aus Sicht der Tochter Sunaina erzählt. Er beginnt stark und fesselnd und ich habe ein 5 Sterne Highlight gewittert. Sunaina erzählt über die Kindheit in der Familie, über die Rollen der einzelnen und die familienstruktur. Nach 110 Seiten erzählt Sunaina dann über ihre Person bzw. Ihren Werdegang, der mich nicht richtig fesseln konnte. Auch hat man immer das Gefühl das es sich das gesagte wiederholt, am Ende eines jeden Kapitels, denkt der Leser dann: ja die Moral hab ich jetzt verstanden.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Eine eindrucksvolle, wichtige Lektüre

Als wir die Maikäfer waren
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Heute möchte ich euch das dritte Buch von christophheubner vorstellen. Es ist im Januar 2023 im steidlverlag erschienen. Wie schon die Vorgänger "Ich sehe Hunde, die an der Leine reissen" und "Durch die ...

Heute möchte ich euch das dritte Buch von

christophheubner vorstellen. Es ist im Januar 2023 im

steidlverlag erschienen. Wie schon die Vorgänger "Ich sehe Hunde, die an der Leine reissen" und "Durch die Knochen bis ins Herz " hat mich auch dieses Werk wieder sehr beeindruckt und sprachlos zurück gelassen welch Grauen passiert ist. Ich habe schon sehr viel zum #holocaust
gelesen, doch immer wieder beschäftige ich mich bewusst mit diesem sehr wichtigen Thema und finde es sehr bedeutend wichtig, dass immer wieder darüber geschrieben und erzählt wird. Dieses Buch enthält sechs Erzählungen von Menschen, die den Holocaust überlebt haben.
Der Schriftsteller Christoph Heubner, Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, hat viele von ihnen kennengelernt und gibt ihnen eine Stimme.
In allen Erzählungen kommen der Schmerz, die Wut, der Zorn und das Unverständnis über das Erlebte herüber. Der Leser hat tiefe Einblicke in das was die Betroffenen erlebt und erlitten haben. Es macht mich gleichermaßen wütend, traurig und sprachlos.
So handelt eine Erzählung von der
kleinen Eva,die auf dem Rücken ihres Vaters im berühmten Budapester Gellert-Bad auftaucht. Die alten Damen bringen sich dann in Sicherheit. Denn der Vater stürzt sich vom Beckenrand ins Wasser, dass es nur so spritzt. Immer muss Eva mit. Schwimmen lernt sie dann schon. Wer kann ahnen, dass dies später ihr Leben retten wird. Denn Eva ist zwölf, als sie wieder ins Wasser geworfen wird, diesmal in die eisig kalte Donau, mit einem Seil an zwei andere jüdische Mädchen gefesselt. Ungarische Nazis, die Pfeilkreuzler, tun ihr das an.

"Und ich sage leise: Drei Mädchen, zusammengebunden, mit einem Seil. Ich war zwölf. "

Ich kann dieses Werk genau wie die zwei zuvorigen Werke des Autors nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Beeindruckend und beklemmend

Durch die Knochen bis ins Herz
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Heute möchte ich euch ein sehr bewegendes Buch aus dem steidlverlag vorstellen.
Von Oliven, Ameisen und Ratten handeln die Geschichten von christophheubner die den Erinnerungen von Auschwitz-Überlebenden ...

Heute möchte ich euch ein sehr bewegendes Buch aus dem

steidlverlag vorstellen.
Von Oliven, Ameisen und Ratten handeln die Geschichten von 

christophheubner die den Erinnerungen von Auschwitz-Überlebenden gewidmet sind und ihnen Raum geben: auch dem Schmerz und dem Glück ihres Lebens nach dem »Überleben«.
@christophheubner, geboren 1949, ist Schriftsteller und Exekutiv-Vizepräsident des internationalen Ausschwitz Komitees. 2019 erschien bereits "Ich sehe Hunde die an der Leine reissen ". Dieses Werk hat mich vor einiger Zeit ebenfalls tief berührt beim Lesen, wenn euch meine Meinung interessiert einfach ein wenig runter scrollen.
Auch bei diesem Werk von 2021 war ich von den sechs Erzählungen tief betroffen, berührt, geschockt..Es nimmt einen sehr mit. Erneut ein wichtiges Werk gegen das Vergessen. Ich kann es nur jedem ans Herz legen.

Ein eindrucksvolles Zitat aus dem Buch:

" Und mit jedem Wort, das fiel, stocherten wir nach der Freiheit, die uns einst so selbstverständlich umgeben hatte und die uns jetzt so grausam fehlte. Wir hofften, dass sie irgendwo noch existierte und dass noch ein bisschen Freiheit für uns übrig sein würde, wenn dies alles vorbei wäre."

Lest unbedingt die Werke dieses Autoren.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Ein toller Einstieg

Die schlimmste Reise der Welt - Die Graphic Novel
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Heute möchte ich euch die graphicnovel dieschlimmstereisederwelt aus dem paniniverlag vorstellen.
Grundlage war das Buch "die schlimmste Reise der Welt" von apsleycherrygarrard der damit seinen Gefährten ...

Heute möchte ich euch die

graphicnovel

dieschlimmstereisederwelt aus dem

paniniverlag vorstellen.
Grundlage war das Buch "die schlimmste Reise der Welt" von

apsleycherrygarrard der damit seinen Gefährten und den gemeinsamen Erlebnissen ein Denkmal setzte. Seit 1922 ein Klassiker der Reiseliteratur.
Ich habe diesen Klassiker leider noch nicht gelesen, habe nach der Lektüre aber große Lust darauf.
Die graphic novel soll in vier Bänden abgeschlossen sein.
Inhaltlich beschreibt es die Expedition zur Antarktis im Jahr 1910 von Cardiff über Madeira, süd-trinidad, Kapstadt, Melbourne, christchurch und dunedin.
Diese Reise ist ein echtes Abenteuer, in der die unerfahrene und ohne echte Qualifikationen besetzte Crew viele Herausforderungen und Strapazen überstehen muss.
Mir hat dieser erste Band sehr gut gefallen und ich bin in dieses Abenteuer mit eingestiegen, die graphic novel hat mir dies sehr leicht gemacht. Gleich zu Beginn wird die Crew mit Bildern und Namen bzw. Spitznamen dem Leser vorgestellt...Es sind einige sodass dies sehr hilfreich war. Auch die Reiseroute ist mit einer Landkarte abgebildet, was ich schön finde. Im ersten Teil werden die verschiedenen Personen vorgestellt und sie fahren von Hafen zu Hafen und landen letztendlich mit einigen Hindernissen in der Antarktis. Der Leser erlebt den Alltag an Bord mit von witzigen Anekdoten über herausfordernde Situationen. Die Stimmung war wohl sehr gut an Bord...ob das immer so war?
Gut gefallen hat mir auch ein sachbuchähnlicher Exkurs zum Thema packeis etc. Und der Anhang wo ich nochmal viel Hintergrundwissen erfahren habe. Die Illustrationen gefallen mir sehr gut und ich denke man kann diese graphic novel auch mit älteren Kindern lesen. Ich bin gespannt auf die weiteren Bände und kann eine Empfehlung aussprechen:)

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Ein wichtiges Thema gut umgesetzt

Ich sehe Hunde, die an der Leine reißen
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Heute ein Werk zu einem sehr wichtigen Thema.
Der Autor @christophheubner ist Exekutiv-Vizepräsident des internationalen Ausschwitz Komitees.
Ich verlinke an dieser Stelle mal den Direktlink zum steidlverlag ...

Heute ein Werk zu einem sehr wichtigen Thema.
Der Autor @christophheubner ist Exekutiv-Vizepräsident des internationalen Ausschwitz Komitees.
Ich verlinke an dieser Stelle mal den Direktlink zum

steidlverlag https://steidl.de/Buecher/Ich-sehe-Hunde-die-an-der-Leine-reissen-1834424447.html
Christoph Heubner erzählt hier drei kurze Geschichten die dich vor, während oder nach dem

holocaust in

ausschwitz abspielten.

Die letzte Geschichte gibt dem Werk ihren Namen "Ich sehe Hunde, die an der Leine reissen ".
Es sind fiktive Tagebucheinträge des künstlerehepaars

felixnussbaum und

felkaplatek. Diese enden im Herbst 1944.
Diese fand ich von den 3 Geschichte am eindrucksvollsten. Felka und Felix Tagebucheinträge starten 1906 bzw. 1909 und sie kommen immer abwechselnd zu Wort. Gebannt habe ich verfolgt, wie die beiden, die immer sich mehr zu spitzende Lage beschrieben haben und dennoch nicht aufgegeben haben. Sehr beklemmend, berührend und grandios erzählt mit wenigen Worten.

In einer anderen Geschichte steht ein Paar nackt allein gelassen im Wald und wartet darauf, dass die anderen zurückkehren. Die Kleidung liegt sorgsam zusammen gefaltet da. Dieser Text hat mich auch sehr bedrückt und es kann sich das zurückgelassene Paar nicht vorstellen, was in dem Backsteingebäude passiert. Der Leser ist traurig und bedrückt, wenn der Mann, schon Opa, davon erzählt, wie sehr er sein Enkelin vergöttert und wann diese wohl mit den anderen zurückkehrt.

In der dritten Geschichte, geht es um eine Frau, die zurückkehrt und nicht ihre Familie vorfindet, sie wird davon gejagt von der neuen Besitzerin. Auch eine eindrückliche Geschichte.

Wenn ich hier von Geschichten spreche, so sind diese keine erfundenen Geschichten, sondern beruhen auf zahllosen Begegnungen und Gesprächen des Autoren mit überlebenden, die den Autoren an ihren Erinnerungen und Gefühlen teilhaben haben ließen.
Wut, Empörung und Verlorenheit werden dem Leser sehr eindrucksvoll nahe gebracht. Mir liegt dieses Thema am Herzen, gerade weil der

Antisemitismus nie aufhört. Ich kann es sehr empfehlen.

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