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Veröffentlicht am 26.07.2024

Fleeschknepp, keine Fleischklößchen!

Fleeschknepp
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Der schönste Tag im Leben sollte es eigentlich sein. Endlich haben sich Keeser, der Kommissar, und „seine höchstpersönliche“ Staatsanwältin Marianne das Ja-Wort gegeben, doch noch ehe die Feier beginnen ...

Der schönste Tag im Leben sollte es eigentlich sein. Endlich haben sich Keeser, der Kommissar, und „seine höchstpersönliche“ Staatsanwältin Marianne das Ja-Wort gegeben, doch noch ehe die Feier beginnen kann, verschwindet die Braut spurlos. Was anfangs noch eine unterhaltsame Brautentführung zu sein scheint, entpuppt sich rasch als dramatischer Ernstfall. Zum Glück sind nicht nur Kommissarin Paula Stern, sondern auch noch andere Kollegen und Kolleginnen vor Ort, so dass die Ermittlungen unverzüglich beginnen können, denn jede Minute zählt.

Ich glaube, es ist mittlerweile schon der neunte Fall von Keeser und Stern, aber dieser hier ist so persönlich, wie ein Fall nur sein kann. Schließlich geht es um das Leben von Bernd Keesers großer Liebe, denn schnell wird klar, dass die Braut Verletzungen erlitten hat und in Gefahr schwebt.

Mir machte es vor allem Freude zu lesen, wie das Team ordentlich ermittelt. Da wird in mühevoller Kleinstarbeit stundenlang Bildmaterial gesichtet, es finden Befragungen statt – und das alles unter erhöhtem Zeitdruck. Aber keine Angst, es wird nicht trocken, denn wieder einmal würzt die Autorin ihren Krimi mit einer guten Portion Humor, einer ausgefeilten Prise Kulinarik und einer Schippe voll pfälzischem Charme. Die Pfalz ist meine Wahlheimat und ich konnte viele bekannte Orte im Roman entdecken, vor allem aber immer wieder den unvergleichlichen Dialekt, wenn es da etwa heißt: „Guude Morsche, Frau Schdern.“ Einfach wunderbar! Und die titelgebenden „Fleeschknepp“ entpuppen sich als genialer Running Gag!

Der amüsante Kriminalroman mit viel pfälzischem Flair hat mich bestens unterhalten und es bis zur letzten Seite spannend gemacht. Ich spreche gerne eine Leseempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 25.07.2024

La Vie en rose oder Seerosen in Pink

Sommerfarben in der Stadt der Liebe
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Irgendwie hat Marie noch nicht den Absprung gekriegt. Ihr Kunststudium an der Sorbonne stagniert, während andere längst atemberaubende Jobs gefunden haben. Unter anderem Maries Ex-Freund Antoine, der sie ...

Irgendwie hat Marie noch nicht den Absprung gekriegt. Ihr Kunststudium an der Sorbonne stagniert, während andere längst atemberaubende Jobs gefunden haben. Unter anderem Maries Ex-Freund Antoine, der sie verlassen hat für eine Tätigkeit am MoMA in New York, eine neue Liebschaft inclusive. Nur Marie treibt noch ziellos durch Paris, pendelt ein wenig verloren zwischen einem Aushilfsjob im Musée de l`Orangerie und dem Café von Lola und Fabien an der Place de la Contrescarpe. Tag für Tag führt Marie im l`O Menschen durch die zum Träumen schönen Seerosenbilder von Monet, nur ihre Promotionsarbeit zu diesem Thema will einfach nicht den Weg aufs Papier finden. Eine besondere Führung durch die Ausstellung reißt Marie aus ihrer Lethargie, denn nach einem fachlichen Palaver mit dem Lehrer einer deutschen Schulklasse beschließt die Stadt an der Seine, ihr ausgerechnet diesen Jan immer vor die Füße zu schicken.

Für mich war dieser zweiter Sommerroman über Paris ein wunderbares Wiedersehen mit all den Charakteren, die rund um die Place de la Contrescarpe leben und lieben. Besonders schön fand ich auch die Orangerie als Handlungsort, denn die Seerosensäle haben eine geradezu magische und meditative Atmosphäre, die ich selbst auch schon erleben durfte. Auch wenn ich dem Roman entnehme, dass diese heute eher überlaufen und kein Geheimtipp mehr sind. Nicht so recht verstehen mag ich, warum sich der Verlag beim Cover anstelle der pastelligen Farben der Bilder von Monet in zarten Blautönen für ein kreischendes Pink entschieden hat.

Die Geschichte von Marie und Jan selbst fand ich wirklich bezaubernd, vor allem weil die beiden lange Zeit auf getrennten Wegen durch Paris unterwegs sind, in Gedanken jedoch stets beieinander.
Während das Cover in Pink daherkommt, hat die Autorin die (wundervolle) rosarote Brille des ersten Paris-Bandes ausgezogen. Dieses Mal wird nicht mehr ganz so unbeschwert geschwelgt und genossen. Gerade das Thema Alkohol wird anhand der Schülergruppe wirklich differenziert dargestellt, und auch das Paar der Geschichte greift bezeichnenderweise lieber zur Limonade. Das ist natürlich völlig korrekt und auch wichtig, aber leider nimmt der schulmeisterlich erhobene Zeigefinger für mich ein wenig der Geschichte ihre Leichtigkeit und Unbeschwertheit. Weil aber genau das die große Stärke des ersten Romans war, bleiben die „Sommerfarben“ in ihrer Atmosphäre ein klein wenig dahinter zurück. Trotzdem weiß die Geschichte zu bezaubern und ich kehre auf jeden Fall gerne ein weiteres Mal an die Place de la Contrescarpe zurück.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Netter Versuch

Forever Never
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Lucy Score ist keine Unbekannte, sie füllt bei uns zuhause ein halbes Regal mit ihrer Knockemout-Reihe und meiner heiß geliebten Bootleg-Springs-Reihe. Daher gab es für ihren neuen Roman aufgrund der vielen ...

Lucy Score ist keine Unbekannte, sie füllt bei uns zuhause ein halbes Regal mit ihrer Knockemout-Reihe und meiner heiß geliebten Bootleg-Springs-Reihe. Daher gab es für ihren neuen Roman aufgrund der vielen Leseerfahrung eine klare Erwartungshaltung für eine unterhaltsame Geschichte mit einer guten Portion Spice.

Allerdings hat die Autorin beschlossen, nach ihren unzähligen Unterhaltungsromanen auf Tiefgang zu setzen. Es geht um Remi, die nach einem Unfall zu ihrer Familie zurückkehrt und dort ihren Jugendschwarm Brick wiedertrifft. Schnell wird klar, dass Remi etwas zu verbergen hat. Daher beginnt der Roman mit angedeuteten Geheimnissen und tiefgründigen Problemen, was sich leider überraschend schleppend liest. Dieses neue Konzept hält die Autorin jedoch nicht lange durch. Während sie eben noch bei einem Charakter über Gewalt in der Ehe und Mordversuche dramatisch um Tiefgang buhlt, legt sie nur wenige Seiten später locker flockig mit mega spicy Szenen los. Etwa in der Hälfte des Buches beginnt es mit dem Spice, was sich dann konsequent und ohne große Unterbrechung bis zum Ende durchzieht.

Für mich war dies ein nicht nachzuvollziehender Bruch zwischen vermeintlichem Tiefgang und heftigem Spice. Von der Autorin bin ich durchaus spicy Szenen gewohnt, hier jedoch wollen sie so gar nicht in den Zusammenhang passen und lesen sich leider recht unästhetisch.

Obwohl ich bisher gerne die Bücher von Lucy Score gelesen habe, kann ich für diesen Roman leider keine Empfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 23.07.2024

Köstlich und einfach oder einfach köstlich

One Pot Family
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Gerne habe ich freudig zugesagt, als mich die Autorin gefragt hat, ob ich Lust hätte, ihr One-Pot-Kochbuch auszuprobieren. Ich muss aber gestehen, dass ich beim ersten Durchblättern gestutzt habe, denn ...

Gerne habe ich freudig zugesagt, als mich die Autorin gefragt hat, ob ich Lust hätte, ihr One-Pot-Kochbuch auszuprobieren. Ich muss aber gestehen, dass ich beim ersten Durchblättern gestutzt habe, denn die Rezepte sind keine One-Pot-Rezepte im Sinne der klassischen Definition. Ein Caesar Salad ist nun wahrlich kein One-Pot-Gericht, nur weil er in einer einzigen Schüssel zubereitet wird.

Nichtsdestotrotz habe ich mich freudig ans praktische Austesten gemacht und wurde wirklich positiv überrascht! Die Rezepte sind wunderbar einfach, aber originell, und sogar für Jugendliche leicht umzusetzen. Und trotz der wirklich simplen Zubereitung haben die Gerichte köstliche Aromen und leckere Raffinesse.

Ausprobiert habe ich die Mascarpone-Nudeln mit Parmaschinken, die saftigen Basilikum-Hühnerfilets auf Ofengemüse und die Bananen-Muffins. Alles äußerst delikat, meine Familie war wirklich angetan.

Fun Fact: Auf dem Foto im Buch sind es eindeutig helle Muffins, im Rezept steht aber Kakao als Zutat, daher haben die von meiner Tochter gebackenen Muffins richtigerweise eine schokoladig braune Farbe. Das ist natürlich etwas kurios.

Im Buch gibt es noch jede Menge weitere Rezepte, die mich anlachen. Ich werde auf jeden Fall weiter fleißig daraus kochen. Und wenn man den Fokus nicht zwingend auf One Pot legt, sind es wirklich richtig gute Rezepte, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Lest dieses Buch!

Better Than the Movies
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Wie süß kann eine RomCom bitte sein? Der Titel ist Programm, denn „Better than the movies“ ist ein Roman, der sich liest, wie wenn sämtliche romantischen Filmkomödien auf die allerbeste Weise miteinander ...

Wie süß kann eine RomCom bitte sein? Der Titel ist Programm, denn „Better than the movies“ ist ein Roman, der sich liest, wie wenn sämtliche romantischen Filmkomödien auf die allerbeste Weise miteinander zum perfekten Love-Milchshake gemischt werden. Wir haben Enemies-to-Lovers, Fake-Dating, witzige Dialoge und den absolut großartigsten Typen next door. Nur Liz kapiert das nicht. Vielmehr träumt sie von ihrer Kleinmädchenliebe Michael und spannt ausgerechnet ihren verhassten Nachbarn Wes mit einer Abmachung ein, um sie mit ihrem Traummann zu verkuppeln.

Ja, natürlich kommt einem vieles bekannt vor, viele Motive kennt man aus anderen Filmen oder Büchern. Aber die süße Geschichte entwickelt einen so wunderbaren Sog, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Liz ist eine wirklich witzige Heldin mit eigenwilligem Kleiderstil und einer unendlichen Liebe für romantische Filmkomödien. Gleichzeitig leidet sie noch unter dem Verlust ihrer Mutter, den sie so kurz vor dem Highschool-Abschluss noch einmal ganz besonders fühlt. Aber mein Held der Story war einfach Wes, denn natürlich wissen wir alle, warum er seine Nachbarin Liz in Wirklichkeit ärgert, und diese ganze Geschichte war einfach nur Zucker. Nicht mehr, aber auch nicht weniger, sondern ganz viel Awwwww!

Wer romantische Komödien mit Humor und Anspielungen auf Filme liebt, sollte unbedingt zu diesem Buch greifen, denn es ist eine RomCom at its best!

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