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Veröffentlicht am 07.08.2019

Zauberhafter Roman - berührend, fesselnd und unterhaltsam!

Die Seidentöchter
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Camilla ist Schneiderin mit Leib und Seele und hat sich einer ganz besonderen Aufgabe verschrieben. In einem kleinen Atelier in Bellagio arbeitet sie für ihre Kundinnen alte Kleider, die diese mit Erinnerungen ...

Camilla ist Schneiderin mit Leib und Seele und hat sich einer ganz besonderen Aufgabe verschrieben. In einem kleinen Atelier in Bellagio arbeitet sie für ihre Kundinnen alte Kleider, die diese mit Erinnerungen verbinden, um und verleiht ihnen neuen Glanz. Dabei geht sie ganz auf die Erinnerungsstücke und die Persönlichkeit der Kundinnen ein.
Als ihre Ziehmutter Marianne, die ein Modeimperium leitet, krank wird, reist Camilla nach Mailand, um Marianne beizustehen.
Marianne vertraut Camilla ein Geheimnis an, das Mariannes Mutter Caterina betrifft. Caterina hatte vor Marianne bereits eine Tochter, wie sie Marianne erst auf dem Sterbebett gestand. Doch im 2. Weltkrieg verlor sie ihre Tochter aus den Augen und hat sie nie wiedergefunden. Jedes Jahr zu deren Geburtstag schneiderte Caterina ein Kleid für ihre verlorene Tochter. In diesen Kleidern erkennt Camilla Gemeinsamkeiten und den Stil der berühmten Modeschöpferin Maribelle, die vor vielen Jahren in ihrem Pariser Atelier verbrannt ist.
Mariannes Mutter nahm ihr das Versprechen ab, nach ihrer verschollenen Schwester zu suchen, was Marianne aber nie getan hatte.
Nun bittet sie Camilla um Unterstützung bei der Suche …

Cristina Caboni erzählt hier eine sehr fesselnde und spannende Geschichte aus der Welt der Mode, die gleichzeitig auch eine Familiengeschichte ist.
Auf zwei Zeitebenen erleben wir Camilla und Catarina auf ihren Wegen.
Catarinas Geschichte hat mich sehr bewegt und berührt.
Aufgewachsen als ungeliebte Tochter bei einer Amme, die ihr das Weben und Nähen beibrachte, führt sie ihr Weg später über Mailand nach Paris. Aber Catarinas Leben soll nicht leicht werden, sie erleidet einige Schicksalsschläge, nur ihre Liebe zu Stoffen und Mode bleibt ihr immer erhalten. Der 2. Weltkrieg wird ihr zum Schicksal das alles verändert.

In der Gegenwart begleiten wir Camilla, die ihr Versprechen gegenüber Marianne einhalten möchte und erleben ihre Recherchen und die Suche nach Mariannes Schwester. Unterstützung bekommt sie dabei durch Marco, der ihre Jugendliebe war und auch nachdem sich die beiden jahrelang nicht gesehen haben, sprühen wieder die Funken. Wird es den beiden gelingen, Mariannes Schwester zu finden?

An diesem Roman haben mich einige Dinge begeistert.
Die bildhafte Sprache und der dabei lockere Schreibstil machen das Lesen zum Vergnügen.
Cristina Caboni schreibt sehr warmherzig und gefühlvoll dabei aber auch lebendig und mitreißend. Ich fühlte mich mitten in der Geschichte und konnte die Empfindungen der Figuren nachvollziehen.
Die Idee, alte und getragene Kleider wiederzuverwenden und umzuarbeiten fand ich besonders schön. Sicher kennt das jeder, dass er ein besonderes Kleidungsstück hat, mit dem man besondere Erinnerungen verbindet. Wenn das nun entsprechend umgearbeitet und aufgewertet wird und damit wieder tragbar, wird es zu einem wertvollen Erinnerungsstück.
Die Autorin hat sicher intensiv über das Thema, die Mode allgemein und auch über Stoffe recherchiert.
Jedes Kapitel wird eingeleitet von einer Beschreibung eines Stoffes, seiner Herstellung und auch dem hauptsächlichen Verwendungszweck, was sehr gut zum Roman passt aber auch interessante Informationen liefert.

„Die Seidentöchter“ ist ein vielfältiger Roman, der schöne Einblicke in die Welt der Mode und deren Herstellung gibt und dabei eine tragische Familiengeschichte erzählt, die Auswirkungen bis in die Gegenwart hat.
Berührend, fesselnd und unterhaltsam - für mich war das eine perfekte Mischung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 05.08.2019

Herzerwärmende Geschichte über tragische Ereignisse, neue Chancen und die Liebe!

Bis wir wieder fliegen
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Anne Perry ist Ärztin bei der Flugrettung in Wales.
Die Hubschrauberpilotin Leah ist ihre beste Freundin und der Sanitäter Owen ist ihr zuverlässiger Partner im Team. Auf ihn kann sie sich blind verlassen ...

Anne Perry ist Ärztin bei der Flugrettung in Wales.
Die Hubschrauberpilotin Leah ist ihre beste Freundin und der Sanitäter Owen ist ihr zuverlässiger Partner im Team. Auf ihn kann sie sich blind verlassen und sie arbeiten perfekt zusammen.
Doch menschlich ist ihr Owen ein Rätsel, denn er ist stets kühl und unnahbar ihr gegenüber.
Bei einem Einsatz geraten die beiden in Gefahr und werden unter einer einstürzenden Scheune verschüttet. Als Annes Leben dabei in Gefahr gerät, rettet Owen sie mit seiner umsichtigen Handlungsweise.
Anne und Owen kommen sich in der Zeit, als sie unter dem Trümmern auf Rettung warten sehr nahe aber nach der Rettung und Annes Genesung ist wieder alles beim Alten und Owen zieht sich wieder zurück…
Welches Geheimnis hat er vor ihr?

Ella Simon erzählt die Geschichte überwiegend aus der Sicht von Anne und Owen. Und so weiß der Leser, im Gegensatz zu Anne, warum Owen sich so zurückhaltend gegenüber Anne verhält. Das hängt mit einem tragischen Ereignis in der Vergangenheit zusammen, das die beiden verbindet, woran Anne sich aber nicht erinnern kann, da sie damals noch ein kleines Kind war.
Owen muss also erst mal die Vergangenheit aufarbeiten und einige Dinge überdenken, damit er wieder glücklich werden kann.
Anne ahnt von all dem nichts und ist verständlicherweise verwirrt durch Owens Verhalten.
Mit Anne und Owen hat die Autorin zwei tolle Protagonisten geschaffen.
Owen kämpft nicht nur gegen die Dämonen der Vergangenheit sondern ist auch ein liebevoller und verantwortungsbewusster großer Bruder, der sich um seinen jüngeren Bruder kümmert, mit dem er zusammenlebt, da beide keine Eltern mehr haben.
Ebenso ist Owen ein sehr guter Rettungssanitäter, der seinen Job zwar liebt aber eigentlich Arzt werden wollte.
Anne ist Notärztin mit Leib und Seele, sehr empathisch und immer engagiert für ihre Patienten. Sie liebt ihren Beruf, das Fliegen und ihre Pflegemutter Evelyn, bei der sie aufgewachsen ist.
Evelyn ist ein ganz besonderer Mensch. Sie führt einen Pub und engagiert sich daneben noch in der Suchthilfe und ist immer für alle da, die sie brauchen.

Annes und Owens Geschichte ist mir nahe gegangen. Beide müssen ihre Vergangenheit verarbeiten, wobei Anne damit wesentlich besser klar kommt als Owen, denn Anne wuchs bei Evelyn auf und vermisste nicht so vieles wie Owen und sein Bruder.
Owen musste sein Medizinstudium aufgeben und wurde Rettungssanitäter und kümmerte sich um seinen kleinen Bruder.
Das macht ihn zu dem Menschen, der er heute ist.
Zwischen den beiden knistert es gewaltig aber so richtig merken es beide erst, als sie gemeinsam verschüttet werden und aufeinander angewiesen sind.
Es gelingt der Autorin sehr gut, das Seelenleben und die Empfindungen der beiden zum Leser zu transportieren, so dass ich mitfühlen konnte und immer gehofft habe, dass die beiden zueinander finden.
Nach und nach setzt sich für den Leser und auch für Anne und Owen ein Bild zusammen, so dass man die ganze Tragweite der damaligen Ereignisse erkennen kann.
Es gibt für beide auch noch eine große Überraschung, die wiederum alles verändert.

Gut gefallen hat mir der schöne einfühlsame Schreibstil der Autorin und ihre Recherchen.
Die Einsätze des Teams der Flugrettung sind glaubhaft und interessant beschrieben und bringen einige Spannung zusätzlich in die Geschichte.
Das Setting des kleinen Ortes in Wales und die schöne wilde Natur in der Umgebung passt hervorragend zur Geschichte und wird von der Autorin anschaulich und bildhaft beschrieben.

Gerne habe ich Anne und Owen auf ihrem Weg begleitet und erlebt, wie sie ihre Sorgen und Probleme bewältigen.
Das Ende war vielleicht ein bisschen vorhersehbar und es ging dann auch alles ein bisschen schnell.
Dennoch hat mich diese warmherzige Geschichte berührt und vor allem gut unterhalten!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 03.08.2019

Spannender Krimi mit viel griechischem Flair und kretischer Lebensart!

Kretische Feindschaft
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Kommissar Michalis Charisteas lebt im Hafenstädtchen Chania auf Kreta. Seine Familie betreibt eine Taverne und sein Onkel ist sein Vorgesetzter bei der Polizei. Seine Freundin Hannah ist Deutsche und arbeitet ...

Kommissar Michalis Charisteas lebt im Hafenstädtchen Chania auf Kreta. Seine Familie betreibt eine Taverne und sein Onkel ist sein Vorgesetzter bei der Polizei. Seine Freundin Hannah ist Deutsche und arbeitet gerade an ihrer Doktorarbeit. Sie kommt alle paar Monate nach Kreta, was für Michalis natürlich immer ein Highlight ist. Aber auch seine Familie hat Hannah ins Herz geschlossen.
Genau an dem Tag, an dem Hannah mal wieder auf Kreta ankommen wird, muss sich Michalis aber um einen neuen Fall kümmern. Der Bürgermeister des Nachbarorts wird vermisst und kurze Zeit später tot in seinem Autowrack gefunden. Offenbar ist das Fahrzeug von der Straße abgekommen und eine felsige Steilküste hinunter gestürzt.
Die örtliche Polizei ermittelt fast gar nicht, sichert auch keine Spuren und legt den Fall als Unfall zu den Akten. Michalis glaubt aber nicht an einen Unfall und beginnt zu ermitteln. Doch mit den Befragungen stößt er nur auf Widerstand, bis ihm sogar verboten wird, weiter zu ermitteln.
Als es einen weiteren Toten gibt, entdeckt Michalis mögliche Verbindungen und ermittelt mit Feuereifer weiter.

Mit Michalis hat der Autor einen typischen Polizisten geschaffen, mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und einem guten Gefühl für Zusammenhänge. Das allein macht ihn schon sehr sympathisch. Aber auch sein Familiensinn und seine Liebe zu Hannah tragen dazu bei, dass ich ihn auf Anhieb mochte.
Auch Hannah ist liebevoll und warmherzig und offenbar die ideale Partnerin für ihn.
Mit Michalis Familie beschreibt der Autor eine offenbar typische kretische Großfamilie, die zusammenhält, aber auch ihre Eigenarten hat.
Ein interessanter Charakter ist auch Michalis Partner bei der Polizei Koronaios. Die beiden ergänzen sich gut in ihrer Arbeit.

Der Autor kennt sich nach eigenen Angaben gut auf Kreta aus, was man in diesem Krimi auch deutlich spürt. Seine Beschreibungen von Land und Leuten und dem guten Essen dort wirken bildhaft und authentisch. Auch das Lebensgefühl und die Lebensart der Menschen dort konnte er gut vermitteln.

Der Kriminalfall ist spannend, undurchsichtig und mit etlichen unvorhersehbaren Wendungen versehen. Erst ganz zum Ende verbinden sich alle Fäden und alles wird schlüssig aufgelöst.
Einiges war mir ein bisschen zu überzogen dargestellt, denn ich glaube nicht, dass in kretischen Polizeibehörden heutzutage geschlampt und gemauschelt wird oder gar Korruption ein Thema ist. Aber wer weiß …

Ich würde diesen Krimi als gelungenen Urlaubskrimi bezeichnen. Durch die schöne Atmosphäre der Insel Kreta kommt schon Urlaubsstimmung auf. Gefallen haben mir auch die vielen Einblicke in das Privatleben und die Familie von Michalis, wodurch man ihn gut kennenlernt und die Grundlage für weitere Entwicklungen in den Folgebänden gelegt wird.
Einiges wiederholt sich und manches fand ich etwas übertrieben, aber vielleicht ist gerade das der Charme dieser Familie und der Menschen dort.

Ich habe den Ausflug nach Kreta genossen, würde gerne einen weiteren Fall mit Michalis lösen und erfahren, wie es mit ihm und Hannah weiter geht!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 31.07.2019

Schöne Lektüre für alle die Romantik, Humor und Happy Ends mögen!

Sommer im kleinen Brautladen am Strand
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Bereits zum dritten Mal erleben wir die Geschichten rund um den Brautladen „Brides by the Sea“ in Cornwall.
Diesmal steht Lily im Mittelpunkt, die früher schon mal im Brautladen gearbeitet hat und ihn ...

Bereits zum dritten Mal erleben wir die Geschichten rund um den Brautladen „Brides by the Sea“ in Cornwall.
Diesmal steht Lily im Mittelpunkt, die früher schon mal im Brautladen gearbeitet hat und ihn verließ, als sie selbst heiratete. Inzwischen ist ihre Ehe gescheitert und Jess, die Inhaberin, bietet ihr an, wieder für „Brides by the Sea“ zu arbeiten. Diesmal soll sie nicht nur für die Brautsträuße und Blumendekorationen zuständig sein sondern nach und nach auch eine komplette Stylingabteilung aufbauen. Und sie muss auch gleich ins kalte Wasser springen, denn im Herrenhaus der Familie Penryn soll eine glamouröse Hochzeit stattfinden. Da Kip Penryn damit zur Konkurrenz für Lilys Freunde Poppy und Rafe würde, die ihren Gutshof gerade zur Hochzeitslocation umbauen, soll Lily den Auftrag im Herrenhaus annehmen und Kip im Auge behalten. Zwischen den beiden fliegen schnell die Fetzen aber es sprühen auch Funken.
Ob das alles gut gehen kann?

Es war schön, die Gruppe Freundinnen rund um das „Brides by the Sea“ wieder zu erleben.
Die Autorin führt die Geschichten um die Figuren aus den Vorbänden schön und schlüssig weiter.
Lilys Geschichte ist turbulent und bietet eine Menge bewegende, romantische aber auch humorvolle Momente.
Kurz nach ihrer Trennung von ihrem Mann starb plötzlich ihr geliebter Vater, was Lily in ein tiefes Loch fallen ließ.
Nun versucht ihre Mutter sie ständig zu verkuppeln, was für Lily zur Qual wird, genau wie die romantischen Liebesgeschichten ihrer Freundinnen.
Als ihre Mutter ihr dann auch noch verkündet, dass sie sich verlobt hat und sie sich für die Hochzeit von Lily einen Brautstrauß aus selbst gezogenen Blumen wünscht, wird Lily wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Das Aussäen und Züchten von Blumen war eine Beschäftigung, die sie gerne mit ihrem Vater ausübte und die die beiden verband.
Lily muss sich der Vergangenheit stellen und loslassen, wenn sie wieder glücklich werden will. Doch es dauert eine ganze Weile, bis sie das versteht.

In einem lockeren und leichten Schreibstil erzählt die Autorin Lilys Geschichte. Wie auch in den Vorbänden geht es um Hochzeiten und deren Vorbereitungen. Es geht allerlei schief und vieles verläuft sehr chaotisch. Aber neben dem Humor und der Romantik ist doch das Kernthema Lilys Geschichte und die Freundschaft und der Zusammenhalt die die Freundinnen verbindet.

Auch der dritte Teil der Reihe um den kleinen Brautladen ist unterhaltsam und eine schöne Lektüre für alle die Romantik, Humor und Happy Ends mögen!


Fazit: 4 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 30.07.2019

Ruhiger, unblutiger Krimi mit geheimnisvoller Atmosphäre

Nachts schweigt das Meer
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Detective Inspector Ben Kitto von der Londoner Polizei hat sich eine Auszeit genommen, um den Tod seiner Partnerin bei der Polizei zu verarbeiten. Er kehrt zurück in seine Heimat auf die Scilly-Inseln ...

Detective Inspector Ben Kitto von der Londoner Polizei hat sich eine Auszeit genommen, um den Tod seiner Partnerin bei der Polizei zu verarbeiten. Er kehrt zurück in seine Heimat auf die Scilly-Inseln von der Küste Cornwalls. Dort will er zur Ruhe kommen und sich über seine Zukunft bei der Polizei klar werden.
Als die 16-jährige Laura getötet wird, übernimmt er auf Bitten des zuständigen Polizeichefs die Ermittlungen, da er die Insel Bryher und die Menschen dort sehr gut kennt.
Die Aufgabe gestaltet sich sehr schwierig …

Mit den kleinen Scilly-Inseln hat die Autorin einen ganz besonderen Schauplatz für ihre Krimi-Reihe gewählt, für die dies der Auftakt ist. Die Schönheit der teilweisen wilden Natur kommt durch die bildhaften Beschreibungen gut zur Geltung und trägt auch zur Atmosphäre des Krimis bei.
Auch die knapp 100 Bewohner der Insel Bryher beschreibt die Autorin gut und stellt das Zusammenleben interessant und glaubhaft dar. Jeder kennt jeden und man ist eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt.
Und genau das macht Ben Kitto seine Ermittlungen so schwer. Zum Tatzeitpunkt waren offenbar keine Fremden auf der Insel, deshalb muss er unter Menschen ermitteln, die er teilweise sein Leben lang kennt und von denen einige enge Freunde sind.
Aber jeder von ihnen kann der Täter sein, deshalb muss er auch jeden einzelnen befragen. Das gestaltet sich nicht nur für Ben sondern auch beim Lesen manchmal etwas zäh. Gleichzeitig bietet es aber auch die Möglichkeit, die Bewohner kennenzulernen und einiges über ihren Charakter zu erfahren. Obwohl man im Prolog die Tat miterlebt, hatte ich bis zum Schluss keine Ahnung, wer der Täter ist und was das Motiv war.
Da ein weiterer Mord und andere Straftaten geschehen, ist die Spannung unterschwellig gleichbleibend vorhanden.
Mit hat es Spaß gemacht, mit Ben in alle Richtungen zu ermitteln und dabei viel über das Inselleben zu erfahren.
Die Auflösung des Falls ist schlüssig und war für mich sehr überraschend.
Ben hat mir als Protagonist gut gefallen. Er ist charismatisch, einfühlsam und ein sachlicher, gründlicher Ermittler. Auch sein Privatleben kommt nicht zu kurz, denn wir erfahren etwas über seine Familie, seinen Onkel und seine Patentante. Auch eine Frau tritt in sein Leben und hier bietet sich Potential für die weitere Entwicklung der Figur in den Folgebänden.
Für einige heitere Momente sorgt der Hund Shadow, der Bens verstorbener Partnerin gehörte und den er mit auf die Insel gebracht hat.
Ein weiterer Handlungsstrang, der in kursiver Schrift dargestellt ist, beschreibt Ereignisse um eine Person, die ein bisschen als Außenseiterin auf der Insel lebt. Es gibt zwar einige Berührungspunkte zur eigentlichen Handlung, dennoch hätte dieser Teil vielleicht nicht ganz so ausführlich sein müssen.

Dieser ruhige und unblutige Krimi punktet mit seiner geheimnisvollen Atmosphäre, dem besonderen Schauplatz und einem interessanten Ermittler. Der flüssige und anschauliche Schreibstil ist gut geeignet für eine „kriminelle“ Auszeit auf den Scilly-Inseln und macht Lust, mit Ben Kitto weitere Fälle zu lösen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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