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Veröffentlicht am 22.06.2019

Undurchsichtiger Kriminalfall, spannend, fesselnd und unterhaltsam!

Jenseits von schwarz
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Mit „Jenseits von schwarz“ legt Lucie Flebbe den zweiten Teil ihrer Trilogie um die Kommissarin Eddie Beelitz vor.
Die alleinerziehende Eddie arbeitet in Teilzeit und ihr Teamchef Adrian teilt ihr mittlerweile ...

Mit „Jenseits von schwarz“ legt Lucie Flebbe den zweiten Teil ihrer Trilogie um die Kommissarin Eddie Beelitz vor.
Die alleinerziehende Eddie arbeitet in Teilzeit und ihr Teamchef Adrian teilt ihr mittlerweile nur noch Sekretärinnen-Arbeit zu, was ihr recht ist. So hat sie pünktlich Feierabend und kann sich um ihre kleine Tochter Lotti kümmern.
Da tritt der ihr bereits wohlbekannte Securitymann Joseph „Jo“ Reinhart alias Zombie wieder auf den Plan, den sie bereits aus ihrem letzten Fall kennt. Zombie beobachtet auf seiner Kontrollrunde vor einer Suchtklinik, wie ein Mann überfallen wird und wird selbst niedergeschlagen, als er eingreifen will. Aber er kann keinen Grund dafür erkennen, es gibt weder einen Einbruch noch ein Opfer. Auch die Polizei findet keine Spuren.
Als Zombie sich am nächsten Abend dort erneut umsieht, wird er angegriffen aber er kann sich befreien und es gibt Tote.
Zombie taucht unter und nimmt Kontakt zu Eddie auf. Eddie glaubt ihm, deckt ihn und verspricht, ihm zu helfen.
Mit Hilfe von Zombies Schwester schleust Eddie ihn in die Klinik ein, damit er vor Ort recherchieren kann. Adrian, Eddies Teamleiter, hat Zombie fast schon vorverurteilt, aber Eddie will die Wahrheit herausfinden.
Was geschah wirklich in der Suchtklinik und warum?

Die Geschichte wird jeweils aus Eddies und Zombies Sicht in der Ich-Form erzählt, was viel Nähe zu beiden bringt und den Leser immer auf dem Laufenden hält. Beide ermitteln getrennt und tauschen sich ab und zu per Nachrichten über das Handy aus.
Es war sehr schön zu erleben, wie sich beide weiter entwickeln.
Eddie hat sich in ihrer neuen Umgebung eingelebt und mit Hilfe ihrer neuen Freundinnen eine Art Netzwerk geschaffen, das sich gegenseitig hilft und unterstützt. Nur in ihrem Beruf bekommt sie, trotz ihres Ermittlungserfolgs im letzten Fall, immer noch wenig Wertschätzung durch ihre männlichen Kollegen. Lediglich die zuständige Staatsanwältin schenkt ihr Vertrauen. Eigentlich ist Eddie ja auch mit ihrem Bürojob zufrieden, aber da es hier um Zombie geht, der verdächtigt wird, ermittelt sie mit Feuereifer und ihrem eigenen Instinkt für Zusammenhänge.
Die Geschichten von Eddie und Zombie verknüpfen sich, da ihre Töchter befreundet sind und so entstehen auch private Kontakte.
Besonders gut gefallen hat mir, dass man Zombie in diesem Teil gut kennenlernt und erfährt, was für ein Mensch tatsächlich hinter der Fassade steckt.

In diesem Krimi thematisiert die Autorin Suchtkrankheiten und auch Missstände in entsprechenden Kliniken und regt so auch zum Nachdenken über diese Themen an.
Der Kriminalfall hängt auch mit diesen Themen zusammen und ist sehr komplex, klug konstruiert und dadurch sehr spannend.
Erst ganz am Ende gelingt es Eddie, Licht ins Dunkel zu bringen und den Fall aufzuklären.

Begeistert hat mich erneut die bildhafte und detailreiche Sprache, die die Autorin verwendet. Dabei verwendet sie auch häufig Umgangssprache für ihre Protagonisten. Das führt zu einem lockeren Schreibstil, der sich gut und flüssig lesen lässt.
Doch dieser Krimi bietet nicht nur Spannung sondern auch viele humorvolle Momente, die die Geschichte auflockern und sehr unterhaltsam machen.
Eddies und Zombies Entwicklung ist gelungen und es macht Spaß sie zu beobachten. Dabei hat die Autorin noch eine Überraschung eingebaut.
Es bleibt spannend, wie es mit beiden weiter geht.

Auch der zweite Teil der Reihe hat mich begeistert und überzeugt. Der Kriminalfall ist undurchsichtig und spannend, die Geschichte insgesamt fesselnd und unterhaltsam und es gibt viele Einblicke in das Privatleben der Protagonisten, was die Story rund macht.
Ich freue mich auf den dritten und letzten Teil mit Eddie und Zombie!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 20.06.2019

Wunderschöner emotionaler und gefühlvoller Roman!

Brombeerwinter
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Im Mai 2010 erlebt Seattle einen späten Schneesturm, den die Einheimischen „Brombeerwinter“ nennen, weil zu dieser Zeit die Brombeeren bereits blühen.
Die Journalistin Claire erhält von ihrem Chef den ...

Im Mai 2010 erlebt Seattle einen späten Schneesturm, den die Einheimischen „Brombeerwinter“ nennen, weil zu dieser Zeit die Brombeeren bereits blühen.
Die Journalistin Claire erhält von ihrem Chef den Auftrag, darüber einen Artikel zu schreiben, da exakt am gleichen Datum vor 80 Jahren ein solches Naturereignis schon einmal vorgekommen ist.
Claire kommt der Auftrag gerade recht, denn seit sie vor einem Jahr durch einen Unfall ihr ungeborenes Baby verloren hat, lebt sie in ihrer Trauer und auch ihre Ehe leidet sehr unter diesem Verlust.
Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf die Geschichte von Vera Ray, deren kleiner Sohn Daniel vor 80 Jahren während dieses Schneesturms verschwand. Das Schicksal des kleinen Daniel berührt Claire sehr und sie macht sich auf Spurensuche nach Daniel und Vera Rays Geschichte.

Die Geschichte wird in 2 Handlungssträngen und auf zwei Zeitebenen erzählt. Claire und auch Vera erzählen in der Ich-Form und die Kapitel sind jeweils entsprechend überschrieben, so dass man die Handlungsstränge gut erkennen kann.
Durch die Erzählweise ist man beiden Frauen sehr nahe und erlebt ihre Gedanken und Emotionen mit.
Veras Geschichte ist sehr berührend, denn sie ist alleinerziehend und lebt in armen Verhältnissen. Sie arbeitet in einem Hotel im Schichtdienst und muss ihren kleinen Sohn manchmal alleine zu Hause lassen, während sie arbeitet. In dieser schicksalhaften Nacht im Mai 1933 verschwindet der 3-jährige Junge und nur sein Teddy liegt auf der Straße im Schnee.
Nach und nach erfahren wir viele Details aus Veras Leben und auch über Daniels Vater. Aber das Verschwinden des kleinen Daniel bleibt rätselhaft.
In der Gegenwart ist Claire gefesselt von ihren Recherchen und der Suche nach Spuren, die das Verschwinden von Daniel aufklären können.
Sie fühlt mit Vera, da ja auch sie selbst ein Kind verloren hat.

Sarah Jio ist hier ein sehr fesselnder und emotionaler Roman gelungen.
Mich haben beide Frauen-Schicksale sehr berührt und gebannt habe ich verfolgt, was im Jahr 1933 mit Vera geschah und erlebt, wie Claire in der Gegenwart während und durch ihre Recherchen ganz langsam ihre Trauer verarbeitet und ihren Blick wieder nach vorne richtet.
Dass sie bei ihren Nachforschungen auf ein Familiengeheimnis stoßen wird, hat sie nicht geahnt, aber das treibt sie noch mehr an.
Das war alles sehr schön und authentisch geschildert und ich habe mit Claire gefiebert, ob sie das Rätsel lösen kann.

Der wunderschöne und gefühlvolle Schreibstil von Sarah Jio hat mich schon in anderen Büchern von ihr begeistert und auch in diesem Roman ist er sehr gelungen. Es war spannend und fesselnd, die Geschichte der beiden Frauen zu verfolgen, die von Liebe, Vertrauen, tiefen Gefühlen und einem alten Familiengeheimnis erzählt und am Ende mit einer großen Überraschung aufwartet.

„Brombeerwinter“ ist ein sehr emotionaler Roman, der dramatische aber auch glückliche und schöne Momente enthält und mich sehr berührt hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 19.06.2019

Sommerroman mit Familiendrama, Krimi und Liebe - Packend und mitreißend!

Ein neuer Sommer
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Celeste Otis und Benjamin „Benji“ Winbury wollen auf Nantucket heiraten. Die Familie von Benji ist sehr wohlhabend und besitzt dort ein großes Anwesen. Celestes Familie stammt aus bescheideneren Verhältnissen ...

Celeste Otis und Benjamin „Benji“ Winbury wollen auf Nantucket heiraten. Die Familie von Benji ist sehr wohlhabend und besitzt dort ein großes Anwesen. Celestes Familie stammt aus bescheideneren Verhältnissen und Celestes Mutter ist an Krebs erkrankt, weshalb die Hochzeit früher stattfinden soll, als ursprünglich geplant.
Aus diesem Grund hat auch Benjis Mutter Greer die Organisation der Hochzeit übernommen.
Die Familien, Trauzeugen und Freunde treffen sich am Tag vor der Hochzeit bereits auf Nantucket und veranstalten eine kleine Feier.
Am Morgen des Hochzeitstages wird Celestes beste Freundin und Trauzeugin Merritt tot am Strand aufgefunden.
War es ein Unfall, Selbstmord oder wurde sie ermordet?
Die Hochzeit kann nicht stattfinden und die Ermittlungen beginnen…

Die Geschichte beginnt am frühen Samstagmorgen mit dem Auffinden der Leiche von Merritt. Der Polizeichef von Nantucket übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen.
Insgesamt spielt sich die Geschichte eigentlich nur an diesem Samstag ab. An jeweils passenden Stellen sind Rückblicke eingefügt, die die Ereignisse des Vorabends aus der Sicht der jeweils Beteiligten berichten.
Weitere eingeschobene Rückblicke erzählen, wie sich Celeste und Benji knapp zwei Jahre vorher kennengelernt haben oder auch über das Junggesellinnenwochenende, das Celeste mit ihren Freundinnen etwa sechs Wochen vorher auf Nantucket verbracht hat sowie über weitere relevante Ereignisse aus der Vergangenheit.
Wie so oft in den Büchern von Elin Hilderbrand wird die Geschichte aus der Sicht mehrerer Protagonisten erzählt. Die einzelnen Abschnitte sind mit den jeweiligen Namen überschrieben und dazu kommen noch die Zeitangaben, so dass man immer genau weiß, um wen es geht und ob es sich um die aktuellen Ereignisse oder einen Rückblick handelt.
Das bringt nicht nur viel Nähe zu den einzelnen Protagonisten und liefert viele Details sondern sorgt auch für Spannung.
Denn im Rahmen der Ermittlungen durch den Polizeichef kommen viele Fakten und auch Geheimnisse ans Licht. Fast jeder in der engeren Familie des Brautpaares hat offenbar ein Geheimnis bzw. irgendetwas zu verbergen. Aber was davon hat möglicherweise etwas mit dem Tod von Merritt zu tun. Mehrere Personen könnten ein Motiv haben, sie zu töten aber es gibt auch andere Anhaltspunkte, die evtl. einen Selbstmord erklären würden.
Es war sehr spannend zu verfolgen, wie der Polizeichef nach und nach die Abläufe vom Vorabend bis zum frühen Morgen aufdeckt und langsam setzt sich ein Bild zusammen. Was aber genau geschah, erfährt man tatsächlich erst ganz zum Ende, so dass die Spannung konstant hoch bleibt.

Begeistert hat mich wieder der detailreiche und bildhafte Schreibstil von Elin Hilderbrand. Sie lässt ihre Figuren lebendig werden und ich habe mich beim Lesen als stille Beobachterin gefühlt.
Das tolle Anwesen der reichen Familie Winbury beschreibt sie genau so detailliert wie die gesamte wunderschöne Umgebung auf der Insel Nantucket. Sonne, Strand und Meer vermitteln eine gewisse sommerliche Leichtigkeit und machen die Geschichte in gewisser Weise auch zu einem Sommerroman.

Packend und mitreißend erzählt Elin Hilderbrand in ihrem neuen Sommerroman von einem Familiendrama, das Krimi-Elemente hat aber auch eine Liebesgeschichte in sommerlicher Atmosphäre ist.
Diese Mischung hat mich begeistert und bestens unterhalten!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 15.06.2019

Gelungene Mischung aus Hochspannung und Romanze in einer tollen Kulisse

Im Tal der Hoffnung
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Seit Jahren treibt ein Serientäter sein Unwesen in Montpellier und entführt regelmäßig Studentinnen der Psychologie, die nach einigen Monaten ermordet aufgefunden werden.
Nur Coralie Beladier hat das Martyrium ...

Seit Jahren treibt ein Serientäter sein Unwesen in Montpellier und entführt regelmäßig Studentinnen der Psychologie, die nach einigen Monaten ermordet aufgefunden werden.
Nur Coralie Beladier hat das Martyrium überlebt. Sie lebt seitdem sehr zurückgezogen am Rand eines kleinen Orts in den Cevennen.
Nun ist wieder eine junge Studentin, Adèle Nélard, entführt worden. Ihr Vater wendet sich verzweifelt an Raphaël Dumont, einen ehemaligen Polizisten, der jetzt als Privatermittler arbeitet.
Raphaël nimmt den Auftrag an und arbeitet eng mit der Polizei zusammen. Aber er sieht nur eine Chance dem Täter auf die Spur zu kommen, wenn er mit Coralie sprechen kann und herausfindet, warum sie damals nicht getötet sondern freigelassen wurde.
Werden Coralie und Raphaël den Täter finden und Adèle retten können?

Dieser spannende Krimi wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Da ist einmal Raphaël, der eng mit seinem ehemaligen Partner bei der Polizei Kontakt hält und zusammenarbeitet. Dann ist da Coralie, die ganz einsam und zurückgezogen auf einem Hof in den Cevennen lebt. Und wir erleben die Entführung und Gefangenschaft von Adèle mit. Außerdem gibt es noch einige Einschübe, die auch in einer anderen Schrift dargestellt werden und vom Täter berichten. Die Texte lesen sich wie ein Tagebuch und sind mit „Die Seele des Teufels“ überschrieben.
Zu allen Protagonisten bekommt man eine große Nähe, kann ihre Gedanken und Empfindungen gut miterleben und erfährt auch einiges aus ihrem persönlichen Umfeld, was sie sehr lebendig und authentisch macht.
Besonders habe ich natürlich mit Adèle gelitten, deren Angst während ihrer Gefangenschaft und den grausamen Taten deutlich spürbar war.
Aber auch Coralies Geschichte, die sie Raphaël nach und nach erzählt, nachdem dieser sie aufgespürt hat, ist mir sehr unter die Haut gegangen. Die Autorin beschreibt zwar sehr deutlich, welche Qualen die Opfer erleiden müssen, wird dabei aber nicht zu brutal, was mir gut gefallen hat. Die Verhaltensweise des Täters macht deutlich, was ihn antreibt, aber den genauen Grund, warum er immer wieder junge Frauen entführt und dann tötet, erfährt man erst gegen Ende.
An dieser Stelle sei gleich erwähnt, dass ich bis zum Schluss nicht erahnen konnte, wer der Täter ist und die Überraschung über Täter und Motiv ist dann wirklich gelungen, man kann fast sagen, ein Paukenschlag!

Begeistert hat mich erneut Silke Zieglers lebendiger und mitreißender Schreibstil. Die Geschichte hat mich schon nach wenigen Seiten in ihren Bann gezogen und je weiter ich voran kam, desto stärker wurde der Sog und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Die Kapitel sind nicht zu lang und enden oft mit einem kleinen Cliffhanger und die Perspektivwechsel sind häufig. So ist man ständig nah an jedem der Protagonisten und die Spannung ist konstant hoch.
Die Ermittlungsarbeit ist mühsam, weil viele kleine Details und Fakten zusammengetragen und überprüft werden müssen, aber das war sehr fesselnd, weil jeder kleine Fortschritt näher zum Täter führen kann.
Da Coralie und Raphaël eng zusammenarbeiten und viel Zeit miteinander verbringen, habe ich erwartet, dass sich zwischen den beiden eine Romanze entwickeln könnte. Aber kann sich Coralie nach all der Zeit wieder auf einen Mann einlassen?
Die Entwicklung dieser Liebesgeschichte ist sehr zart und gefühlvoll und vor allem der Situation entsprechend glaubhaft dargestellt. Das hat mir wirklich gut gefallen.

Der Krimi spielt, wie schon einige Vorgänger der Autorin, erneut in Südfrankreich in der Gegend um Montpellier und in den Cevennen, wo Coralie auf einem kleinen Hof lebt.
Diese wunderschöne Kulisse bietet viel französisches Flair und wird von der Autorin auch schön beschrieben und in die Geschichte eingeflochten.

Dieser Südfrankreich-Krimi hat mich begeistert, weil er einen toll konstruierten Plot hat, sehr spannend und fesselnd ist und die Spannung sich zum Ende hin sogar noch merklich steigert.
Es ist eine wirklich gelungene Mischung aus Hochspannung und Romanze in einer tollen Kulisse und ein Pageturner im besten Sinne!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 13.06.2019

Glück ist, dieses Buch zu lesen!

Wo das Glück auf Wellen tanzt
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Die Journalistin Anna ist bekannt durch ihre Glückskolumnen, die sie als „Julia Jupiter“ in einer Zeitschrift veröffentlicht.
Nun dreht sie der Großstadt den Rücken und zieht in eine beschauliche Kleinstadt, ...

Die Journalistin Anna ist bekannt durch ihre Glückskolumnen, die sie als „Julia Jupiter“ in einer Zeitschrift veröffentlicht.
Nun dreht sie der Großstadt den Rücken und zieht in eine beschauliche Kleinstadt, wo sie die Ruhe finden möchte, ein Buch über das Glück zu schreiben. Sie findet eine wunderschöne Wohnung in einem Haus am See, die sie möbliert mieten kann. Allerdings ist es die Bedingung des Vermieters, ein sehr zurückgezogen lebender Maler, dass es keinerlei Kontakt zwischen ihnen geben soll.
Doch der Maler hängt immer wieder seine Bilder im gemeinsamen Flur und am Ufer des Sees auf. Diese Bilder berühren Anna so sehr, dass sie den Maler unbedingt kennenlernen möchte und sein Geheimnis ergründen, warum er so zurückgezogen lebt. Sie schreibt ihm kleine Botschaften und versucht ihn so, zu Reaktionen zu animieren.
Wird sie Erfolg haben?

Anna ist eine sehr empathische Person, die mir von Anfang an sympathisch war. Alleine ihre Idee, immer wieder das Glück zu suchen bzw. Glücksmomente zu definieren fand ich wunderschön.
Ich habe sie gerne begleitet, wie sie sich in ihrer neuen Umgebung einlebt und in der kleinen Stadt neue Menschen kennenlernt. Da ist der Immobilienmakler, der ihr die Wohnung vermittelt hat, der etwas kühle Geschäftsmann Mark, der irgendwie Interesse an ihr zeigt und Halley, die mit ihrem Mann das schöne Café Komet betreibt.
Schnell wird Halley eine gute Freundin für Anna und umgekehrt. Die Gespräche zwischen den beiden waren wirklich schön und ich konnte auch die Herzlichkeit von Halley schnell erkennen.
Nach und nach erfährt man mehr von Anna, die als Kind ihren Vater verlor und unter dem Verlust im Prinzip heute noch leidet. Ihr Kontakt zu ihrer Mutter ist auch etwas unterkühlt, seitdem diese einen neuen Partner gefunden hat. Und dennoch ist Anna sehr positiv eingestellt und sucht nicht nur bei anderen sondern auch für sich selbst immer wieder Glücksmomente.
Sehr gut gefallen haben mir ihre Gespräche über das Glück mit Menschen, die sie in der Stadt oder dem Café kennenlernt. Daraus macht Anna dann ihre Glückskolumne für die Zeitschrift. Nur mit ihrem Buch kommt sie nicht voran, denn der geheimnisvolle Maler spukt ihr zu viel im Kopf herum.
Schön war auch Annas spontane Auszeit in Ligurien bei ihrer Mutter, die dazu geführt hat, dass Mutter und Tochter und auch der neue Lebenspartner der Mutter wieder zusammen finden.

Die Autorin bedient sich einer schönen bildhaften Sprache, die die Örtlichkeiten der Kleinstadt und rund um den malerischen See wunderbar beschreibt. Auch die Landschaft in Ligurien und die Düfte der Olivenhaine und des guten Essens sind gut bei mir angekommen und haben Reiselust ausgelöst.
Wer beim Lesen Appetit bekommt, findet am Ende des Romans Rezepte für eine Focaccia, Halleys herrliche Erdbeer-Brioches und einen italienischen Brotsalat, die zum Nachmachen einladen.

Diese wunderschöne Geschichte über das Glück hat viele leise Töne aber bietet beim Lesen auch viele Glücksmomente. Der Roman hat mich berührt, mit seiner abwechslungsreichen Handlung, Wendungen und Überraschungen gut unterhalten und mit seiner positiven Stimmung und tollen Botschaften begeistert. Aber vor allem hat er mir mal wieder vor Augen geführt, dass es jeden Tag viele kleine Glücksmomente gibt, man muss sie nur sehen und erkennen.

Für die tägliche Glücksbotschaft hat die Autorin eine eigene Internetseite unter Annas Pseudonym Julia Jupiter geschaffen, auf der es auch Zitate aus dem Roman gibt.

Für mich war es Glück, dass ich dieses Buch gelesen habe!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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