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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2025

Sehr bewegende Lebensgeschichte

Hope
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Der Titel ist sehr passend, denn die Hoffnung bleibt und man sollte sie auch - egal in welcher Lebenslage - nicht aufgeben. Der aus Dublin stammende Niall Harbison ist Alkoholiker und hat nach zahlreichen ...

Der Titel ist sehr passend, denn die Hoffnung bleibt und man sollte sie auch - egal in welcher Lebenslage - nicht aufgeben. Der aus Dublin stammende Niall Harbison ist Alkoholiker und hat nach zahlreichen beruflichen Projekten und mit der Absicht, sein Leben zu ändern, entschieden nach Thailand auszuwandern. Dort droht er zunächst endgültig abzustürzen. Er trifft auf die zahlreichen Straßenhunde und fasst den Entschluss, sich um sie zu kümmern. Mit einigen Tieren geht er eine engere Bindung ein, beginnt sie mit Futter zu versorgen, bringt sie zum Tierarzt, pflegt sie selbst und fängt an eine Auffangstation aufzubauen.
Niall erzählt zunächst von seinem Leben, seinen persönlichen Höhen und Tiefen und Beziehungen, die unter seiner Alkoholsucht leiden. Schonungslos offenbart er sich und lässt die Leserinnen und Leser in sein Inneres blicken. In Thailand, auf Ko Samui angekommen, lässt er uns teilhaben, wie er mit den Hunden Freundschaften schließt und beginnt, sich um ihr Wohlergehen zu sorgen. Dabei trifft er auch auf andere Menschen, die ihn unterstützen und gleiche Ziele verfolgen. Viele einzelne Hundeschicksale bewegen nicht nur ihn, sondern beim Lesen auch uns. Ich konnte mitfühlen und habe auch mitgelitten.
Der Schreibstil ist einfach, erzählend. Durch das Buch fliegt man regelrecht, ich hatte es an zwei Abenden durchgelesen. Für Tierfreunde mit Interesse an einer menschlichen Persönlichkeit, die überrascht und durch Empathie überzeugt, sehr zu empfehlen. Auch sein Instagram-Auftritt mit Fotos von seinen Hunden ist wert, angeschaut zu werden.

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Veröffentlicht am 02.04.2025

Kein gemütliches Buch

Russische Spezialitäten
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Dmitrij Kapitelman, so heißt auch der Protagonist in diesem Roman, schreibt über eine zerrissene ukrainische Familie. Im Leipziger Exil lebend, betreiben seine Eltern ein Geschäft, ein Magazin, mit russischen ...

Dmitrij Kapitelman, so heißt auch der Protagonist in diesem Roman, schreibt über eine zerrissene ukrainische Familie. Im Leipziger Exil lebend, betreiben seine Eltern ein Geschäft, ein Magazin, mit russischen Spezialitäten, daher rührt auch der Buchtitel. Dmitrij, in Kyjiw geboren, vermisst die Stadt, liebt die russische Sprache und liebt auch seine Mutter. Teils verzweifelt versucht er seine Mutter, eine Putin Anhängerin, die den Aussagen des russischen Fernsehens Glauben schenkt, davon zu überzeugen, dass die Ukraine angegriffen wurde und Putins „Spezialoperation“ alles andere als gerecht und ehrenhaft ist. Gemeinsam fahren beide nach Kyjiw, um dort Waren einzukaufen.
Der Schreibstil ist besonders, tiefgründig, trocken, teils schwarzhumorig bis bissig. Dmitrij fühlt sich verloren, ohne zu resignieren. Treffend wird die Seelenlage beschrieben, in der sich die Menschen im Umfeld befinden. Wie eine Milieustudie der Menschen, auf die Dmitrij im Geschäft und auch unterwegs trifft. Widersprüchliches bleibt zurück, ohne dass es stört. Unwahrheiten und Tatsachen stehen nebeneinander und bleiben offen. Ein intelligentes Buch, mit dem man sich auseinandersetzen muss und welches man nicht so schnell vergisst. Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.03.2025

Von Zusammenhalt, Mut und Freundschaft

Impossible Creatures – Das Geheimnis der unglaublichen Wesen
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Was wäre, wenn es noch eine verborgene Welt neben der uns bekannten geben würde, mit Magie, mit unglaublichen Fabelwesen und mit einer Macht des Unsterblichen, die sich an alles erinnert, was in beiden ...

Was wäre, wenn es noch eine verborgene Welt neben der uns bekannten geben würde, mit Magie, mit unglaublichen Fabelwesen und mit einer Macht des Unsterblichen, die sich an alles erinnert, was in beiden Welten jemals geschehen ist? Und wie würdet Ihr handeln, wenn die Magie zu verschwinden drohte und damit alles, was für beiden Welten von Bedeutung ist?
Christopher fährt zu seinem Onkel nach Schottland und erfährt dort von seiner Berufung als Hüter des Durchgangs zu einer magischen Welt. Mal, ein Mädchen aus der anderen Welt mit der Fähigkeit mit einem speziellen Mantel fliegen zu können, taucht in Christophers Leben auf und damit beginnt für beide ein Abenteuer, außerhalb unserer Vorstellungskraft.
Auf dieser Reise treffen wir auf eine Vielzahl mythischer Wesen, einige gefährlich und andere dafür liebenswürdig.
Beim Lesen merkt man, dass hier ein umfassendes, magisches Universum entstanden ist, mit fantasievollen Figuren und vielen einfallsreichen Ideen. Die Geschichte ist bunt und abwechslungsreich geschrieben, das Kopfkino ist beschäftigt. Der Jugendroman liest sich sehr flüssig und es wird keine Zeile langweilig. Der Spannungsbogen bleibt aufrechterhalten, ohne dass die Handlung hektisch oder unübersichtlich wird. Gut ausgewogen sind die dramatischen Sequenzen mit einigen ruhigen Momenten in der Geschichte. Schön ist auch die Karte zu Beginn, auf der der Archipel abgebildet ist, man kann nachvollziehen, wo die Reise Christopher und Mal hinführt. Ein wirklich schönes und sehr kreatives Buch, dem man anmerkt, dass es mit Spaß und viel Schwung geschrieben wurde. Eingestreut finden sich Hinweise zu Umweltveränderungen und Artensterben, die auch sehr passend auf unsere Welt übertragen werden können. Zudem findet man eine Anspielung auf ein autokratisch geführtes System. Ein in sich abgeschlossener Roman ohne heftigen Cliffhanger, aber mit einigen Optionen, so dass die Geschichte vom Archipel weitergehen kann - das ist spannend. Auf den angekündigten Folgeband bin ich schon jetzt neugierig. Empfehlenswertes Buch, auch für an Fantasy interessierte Erwachsene.

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Veröffentlicht am 18.03.2025

Ainu im Land der Hornfelstrolle

Ein Herz für Monster – Tumult im Tal der Trolle
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Ainu, ihre Mutter Tabati und Lehrling Halti ziehen mit ihrem Planwagen und der kleinen Monster-Menagerie weiter zum nächsten Auftrag. Dabei liest Halti die Landkarte falschherum und alle landen in der ...

Ainu, ihre Mutter Tabati und Lehrling Halti ziehen mit ihrem Planwagen und der kleinen Monster-Menagerie weiter zum nächsten Auftrag. Dabei liest Halti die Landkarte falschherum und alle landen in der Region der polternden Felstrolle. Nicht ungefährlich, denn ihnen wurde ihr Heiligtum, der Herz-Kristall gestohlen. Ainu will helfen und auf der Suche nach vermissten Trollen und dem Kristall muss die Wüste der Sandtaucher durchquert werden und dies ist nicht die letzte Gefahr, die auf sie alle lauert.
Das Buch ist zwar schon Band 3 der Reihe „Ein Herz für Monster“, aber man kann es auch gut ohne Vorkenntnis lesen, denn die wichtigen Figuren werden gleich zu Beginn vorgestellt und man kommt auch dank der eingebauten kleinen Hinweise gut rein in die Geschichte. Aber wie immer ist es schöner, wenn man auch die Vorgeschichten kennt. Der Schreibstil passt für die Altersgruppe sehr gut, genau wie der Schriftsatz und die Kapitellänge.
Die vielen sehr gelungenen Illustrationen runden die Geschichte gelungen ab, sind eine wahre Augenweide und lassen die fremden Orte und die Monster und Monsterchen im Kopfkino vorstellbar werden. Larisa Lauber schafft es sogar, die Gefühle der Felstrolle in Mimik umzusetzen.
Die Geschichte von Simak Büchel entwickelt eine gute Dynamik, zu Beginn bleibt einem die Zeit, mit der Rahmenhandlung und den Figuren vertraut zu werden. Die Personen wurden gelungen charakterisiert, sowohl Mädchen als auch Jungen finden Identifikationsfiguren. Und dann geht es auch bald mit dem Abenteuer los, es wird richtig spannend und sprüht vor Kreativität. Die Monster sind dabei netter, als man zunächst denken mag. Ohne zu viel verraten zu wollen, die wahren Monster sind hier eher die Menschen der Diebesbande. Auch die Wortschöpfungen sind zum Kringeln komisch, passen aber einfach perfekt. Eine kreative, kindgerechte und phantasievoll erdachte Geschichte ist entstanden, die einfach Spaß beim Lesen macht und nach einer Fortsetzung schreit! Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 12.03.2025

Von Spurenfindern und Spurensuchern

Die Spurenfinder und das Drachenzepter
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Der Roman von Marc-Uwe Kling und seinen Töchtern (inzwischen sind drei dabei) um den berühmten Spurenfinder Elos von Bergen und seinen Zwillingen Ada und Naru geht in die zweite Runde. König Fredlaffs ...

Der Roman von Marc-Uwe Kling und seinen Töchtern (inzwischen sind drei dabei) um den berühmten Spurenfinder Elos von Bergen und seinen Zwillingen Ada und Naru geht in die zweite Runde. König Fredlaffs braucht seine Hilfe, denn das legendäre Zepter der Ahnen wurde auf geheimnisvolle Art und Weise aus der königlichen Schatzkammer gestohlen. Und dies drei Tage vor der 100jährigen Unabhängigkeitsfeier der Verlorenen Provinzen, auf der das Drachenzepter traditionsgemäß dem Volk präsentiert werden soll! Die Drei reisen in die Hauptstadt Iriandria, wo sie auf weitere Mitglieder der Spurensucher-Gilde treffen, die unterschiedlich in ihrer Methodik arbeiten und einige Zweifel aufkommen, wie vertrauenswürdig sie sind.
Wie auch schon der Vorgängerband, liegt hier ein wunderbar gestaltetes Buch mit einem Cover als Hingucker, Karten auf den Buchinnenseiten und detailverliebten Illustrationen von Bernd Kissel vor, die die Handlung passend begleiten. Wer die Reihe kennt weiß, dass damit die Handzeichnungen von Naru dargestellt werden sollen, der überall sein Skizzenbuch mit sich führt.
Marc-Uwe Kling und Co. haben hier eine ganz eigene Welt, mit vielen eigenwilligen Figuren und geschaffen. In dieser originellen Gesellschaft ist alles möglich! Der Roman sprüht nur so vor Kreativität. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, ich konnte sie mir richtig vorstellen. Verfasst ist das Buch in einem ruhigen, humorvollen Erzählstil und begeistert mit vielen kreativen Ideen. Viele Wendungen halten die Spannung und die Lust am Weiterlesen hoch. Die Kapitel haben eine gute Länge, so lässt sich der Lesefortschritt einfach an den individuellen Rhythmus anpassen.
Das Buch bedient mehrere Genres gleichzeitig. Ein Kriminalfall, der in einer magischen Fantasiewelt spielt, parallel entwickelt sich eine rätselbehaftete Familiengeschichte weiter. Ein Buch für Erwachsene mit Freude an fantasievollen Geschichten, an dem Kids ab 12 auch großen Spaß haben werden - ein Buch für jedes Lebensalter. Ich hatte großen Lesespaß!

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